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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2024

Düster und finster

Finster
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Kaltenbrunn, ein kleiner(fiktiver) Ort im Odenwald, steht seit Jahren immer wieder in den Schlagzeilen, da immer wieder kleine Jungen verschwinden und nie wieder auftauchen. Als es 1986 wieder passiert, ...

Kaltenbrunn, ein kleiner(fiktiver) Ort im Odenwald, steht seit Jahren immer wieder in den Schlagzeilen, da immer wieder kleine Jungen verschwinden und nie wieder auftauchen. Als es 1986 wieder passiert, kehrt der 72-jährige Ex-Kommissar Hans-J.Stahl zurück nach Kaltenbrunn. Er hat damals in den 70er Jahren die Ermittlungen geleitet und einer trauernden Mutter leichtfertig das Versprechen gegeben, ihren Sohn zu finden.
Er kehrt zurück und erkennt vieles wieder. Aber auch er wird von einigen der ca.50 Einwohnern wiedererkannt. Es ist ein Ort mit erwachsenen Einwohnern, Kinder gibt es hier nicht. Aber eine grosse psychiatrische Anstalt. Ist der Täter dort zu suchen?
Das Buch besteht aus vielen, kurzen Kapiteln, welche aus sehr verschiedenen Ansichten erzählt werden. Das macht das Buch kurzweilig und spannend. Allerdings ist das Leben in Kaltenbrunn ziemlich finster. Jeder scheint Dreck am Stecken zu haben oder von seinem Lebensstil her nicht in die Augen der anderen Einwohner zu passen. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten, wie Stammtische und gemeinsame Hobbys. Über das Hobby Forografieren kommt der Kommissar a.D. Stahl einigen Geheimnissen und auch dem Täter letztendlich auf die Spur.
Mir laufen immer Schauer über den Rücken, wenn ich Thriller lese, welche in so kleinen, düsteren Orten spielen. Wobei es hier ja zumindest ein Hotel, eine Klinik und einen Dorfladen gibt. An die Zeit nach dem Tschernobyl Unglück kann ich mich noch gut erinnern und auch welche Ängste damals herrschten.
Ich kannte den Autor bisher noch nicht, werde aber bestimmt noch das eine oder andere Buch von ihm lesen.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Spannend, stellenweise blutig und etwas spooky

Eulenschrei
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Nachdem Kommissar Nils Trojan mit der Kriminalpsychlogin und Profilerin Carlotta Weiss im letzten Fall gut zusammengearbeitet hatte und das Kommissariat wie immer unterbesetzt ist, empfiehlt er sie seinem ...

Nachdem Kommissar Nils Trojan mit der Kriminalpsychlogin und Profilerin Carlotta Weiss im letzten Fall gut zusammengearbeitet hatte und das Kommissariat wie immer unterbesetzt ist, empfiehlt er sie seinem Chef Landberg. Dieser stellt sie daraufhin zwar ein, aber nur sehr widerwillig. Er mobbt sie gleich von der ersten Minute an. Die 'Abstellkammer' als Büro ist da noch das kleinste Übel. Calotta hat ja ihren Bulli und nutzt diesen einfach als mobiles Büro.
Carlotta ist sehr fähig in ihrem Beruf, nur leider absolut nicht teamfähig. Sie ermittelt sehr viel allein, nachdem sie eine ihrer Eingebungen hatte. Für Trojan stellt dies kein Problem da. Für ihn zählt das Ergebnis und er und Carlotta finden beruflich gut zusammen.
Und da werden sie reichlich gefordert. Es geschehen einige Morde, bei denen im Umfeld immer wieder Lebkuchenmänner auftauchen. Sie können sich zwar keinen Reim darauf machen, behalten dieses Indiz aber im Auge. Der Täter nimmt sich immer Körperteile alsTrophäen mit! Teilweise tauchen diese dann bei späteren Opfern wieder auf. Alles sehr makaber und grausam. Wie hängt das alles zusammen. Kannten sich die Opfer von früher? Ist es ein Rachefeldzug? Wieso taucht plötzlich ein Clown auf? Und immer wieder die Lebkuchenmänner.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Handlung ist gleich von Beginn an spannend und findet größtenteils in der Gegenwart statt, ein paar kleine Abschnitte werden von dem Täter erzählt, teilweise in der Vergangenheit, teilweise im hier und jetzt. Dies wird durch ein anderes Schriftbild klar dargestellt.
Durch ihre, oft sehr von der Realität abweichenden, Vorgehensweisen kämpfen sich Trojan und Weise durch den Dschungel von Hinweisen, Verdächtigen und gefährdeten Personen und geraten auch selbst in Gefahr. Wer Bücher mit realer Polizeiarbeit liebt, ist hier falsch, wer Thriller zur Unterhaltung liest, auch mal etwas vom Privatleben der Ermittler erfahren möchte und nicht vor blutigen Szenen (nicht bis zum kleinsten Detail ausgeschlachtet)zurückschreckt wird einige kurzweilige Lesestunden mit diesem Buch verbringen können.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Ein neuer Fall für Rocco Eberhardt

Der 1. Patient
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Klinikum Spreehöhe in Berlin: Der Chefchirurgin Dr. Sasha Müller stirbt ein Patient mitten in einer Routine OP weg. Sofort wird sie und ihr OP Team freigestellt um jegliche Manipulation vorzubeugen und ...

Klinikum Spreehöhe in Berlin: Der Chefchirurgin Dr. Sasha Müller stirbt ein Patient mitten in einer Routine OP weg. Sofort wird sie und ihr OP Team freigestellt um jegliche Manipulation vorzubeugen und der Klinik keinen weiteren Schaden zuzufügen. Das Heikle an der Situation ist, dass die Chirurgin KI einsetzte und dieser voll und ganz vertraute.
Der Gerichtsmediziner Justus Jarmer stellt bei der Obduktion fest, dass das Verabreichen eines Kontrastmittels zum Tod geführt hat, da der Patient darauf sehr allergisch reagierte und das Ganze zu einem anaphylaktischem Schock führte. Rocco Eberhardt wird nun gebeten, die Ärztin vor Gericht zu vertreten, da sie von der Staatsanwaltschaft der fahrlässigen Tötung angeklagt wird.
Rocco Eberhardt will seinen Wiedereinstieg eigentlich langsam beginnen, aber dieser Fall interessiert ihn schon. Wie weit kann die KI Schuld an dem Tod des Patienten sein? Er ist erst einmal von der Unschuld der Ärztin überzeugt, ansonsten würde er den Fall gar nicht übernehmen.
Die anschließende Gerichtsverhandlung zieht sich etwas, nimmt aber interessante Wendungen. Der ein oder andere Experte entlarvt sich selbst und das OP Team von Dr. Sasha Müller hat sich auch nicht immer ganz korrekt verhalten. Wurden Unterlagen manipuliert?
Das Ende der Verhandlung ist eine Überraschung und zeugt von tiefen negativen Motiven.
Mir persönlich zogen sich die Szenen im Gerichtssaal manchmal etwas zu lange hin, aber so sind sie wohl auch im realen Leben. Der Schreibstil hat mich aber trotzdem gut von Seite zu Seite geleitet und ich hatte ein paar spannende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Unterhaltsames Lesevergnügen

Mord im Antiquitätenladen
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Eigentlich stand dieses Buch nicht auf meiner Wunsch- und Leseliste, aber wenn es schon mal hier lag, konnte ich es auch lesen. Ich wurde angenehm überrascht mit einem kurzweiligen, humorvollen Cosycrime.
Da ...

Eigentlich stand dieses Buch nicht auf meiner Wunsch- und Leseliste, aber wenn es schon mal hier lag, konnte ich es auch lesen. Ich wurde angenehm überrascht mit einem kurzweiligen, humorvollen Cosycrime.
Da ich den Autor nicht aus dem TV kenne, kann ich keine Vergleiche zu Siggi, dem Antiquitätenhändler aus dem Buch stellen. Die fiktive Gestalt stellt sich sympathisch dar und den Antiquitätenladen konnte ich mir vor und nach den Putzaktionen von Doro gut vorstellen. Das Geschäft scheint ja auch ganz gut zu laufen und somit bedient das Buch nicht alle Klischees anderer Cosycrimes.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Gleich zu Beginn taucht ein Toter auf, welcher aber gleich wieder verschwunden ist, dafür hängt plötzlich ein unbekanntes Bild, eine Tapisserie an der Wand. Siggi bemerkt es sofort, obwohl es für Außenstehende unbegreiflich ist, wie er den Überblick in seinem unübersichlichem Laden behalten kann.
Da die Polizei ihm die Geschichte mit der verschwundenen Leiche nicht glaubt, nimmt er selbst die Ermittlungen in die Hand. Angespornt von Doro, seiner neuen Raumpflegerin und unterstützt von Anton, einem Kunstsachverständigen und Freund aus Köln. Nach vielen Wirrungen und Irrungen und einigen Blessuren gelingt es ihnen die Zusammenhänge zu erkennen und aufzuklären.
Ich hatte ein paar vergnügliche Lesestunden mit diesem Buch und kann es Lesern von Cosycrimes empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Es tun sich Abgründe auf

Letzte Lügen
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Sara Linton und Will Trent haben geheiratet; Will hat die Organisation für die Hochzeitsreise übernommen und Sara ist wirklich freudig überrascht, was Will geplant hat. Eine Woche Auszeit in der Ridgeview ...

Sara Linton und Will Trent haben geheiratet; Will hat die Organisation für die Hochzeitsreise übernommen und Sara ist wirklich freudig überrascht, was Will geplant hat. Eine Woche Auszeit in der Ridgeview Lodge, am Anfang des Appalachian Trail. Bevor sie dorthin gelangen, müssen sie eine 2-stündige Wanderung bergan hinter sich bringen. Oben werden sie mit einer tollen Umgebung und Hütte belohnt. Auch der Empfang durch die Betreiber, der Familie McAlpine ist angenehm. Allerdings ändert sich der positive Eindruck gleich beim gemeinschaftlichen Abendessen. Die Familie scheint sich über irgendetwas nicht einig zu sein, die Chefin Mercy wird von allen niedergemacht und auch die Gäste scheinen etwas auszusetzen zu haben oder betrinken sich sinnlos.
Sara und Will wollen noch etwas im Fluss entspannen, als sie plötzlich durch einen Schrei aufgeschreckt werden. Will findet Mercy niedergestreckt von mehreren Messerstichen am Ufer und beginnt mit den Rettungsversuchen, bei denen er sich selbst schwer an der Hand verletzt. Die letzten Worte die Mercy ihm zuflüstert werden dem Leser immer stückchenweise wiedergegeben.
Für Will steht der Täter fest. Es muss sich um Dave handeln. Dieser ist nicht nur der brutale Ex-Mann von Mercy, sondern auch Wills Alptraum aus dem Kinderheim.
Nach vielen Ermittlungen, bei denen der heimische Sheriff nicht viel dazutut, aber Amanda, Faith und Kevin, mittlerweile dazugerufen, jeder Spur nachgehen, gelingt es den wahren Täter zu überführen. Bis dahin ist es ein langer Weg, denn oft handelt es sich um eine Sackgasse, es tun sich Abgründe auf bei der Famile McAlpine. Fast jeder hat Dreck am Stecken.
Ich kenne fast alle Bücher von Karin Slaughter und lese sie bereits seit fast 20 Jahren. Brutale Szenen sind ihr Markenzeichen, aber diesmal fand ich ihre vulgäre Sprache und die vielen Kraftausdrücke etwas übertrieben. Die ersten 100 - 200 Seiten waren etwas langatmig und ich hätte mir gewünscht, dass nicht gleich am ersten Abend der Mord geschieht. Ein, zwei Tage mit den geplanten Ausflügen hätte ich persönlich reizvoll gefunden. Nach dem etwas langsamen Einstieg, nahm die Spannung rasant zu und ich habe das Buch dann sehr schnell weiter- und zu Ende gelesen. Und nun freue ich mich auf weitere spannende Fälle mit den Frischvermählten und ihren Kollegen.

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