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Veröffentlicht am 26.03.2021

Starker und wunderschöner Einstieg!

Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne
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„Wenn die Hoffnung stirbt, dann kämpfe, um zu lieben.“

Worum geht es?
Für Mila und viele Millionen Menschen bricht von jetzt auf gleich eine sorglose und heile Welt zusammen, als die Erde von Naturkatastrophen ...

„Wenn die Hoffnung stirbt, dann kämpfe, um zu lieben.“

Worum geht es?
Für Mila und viele Millionen Menschen bricht von jetzt auf gleich eine sorglose und heile Welt zusammen, als die Erde von Naturkatastrophen erschüttert wird. Von nun an muss sich Mila nicht mehr um die passenden Schuhe sorgen, sondern um ihr Überleben kämpfen. Doch damit ist sie nicht allein. Eines Tages tritt ein fremder junger Mann in ihr Leben und Mila’s Welt verändert sich erneut. Schlagartig stellt sich heraus, dass nur die beiden den Schlüssel zur Rettung der Menschen in den Händen halten.

Blue Sky Black ist aus der Perspektive eines Erzählers in der dritten Person geschrieben und bietet so den Einblick in mehrere Charaktere.

Ich habe mir das Buch ehrlich gesagt hauptsächlich aufgrund des Covers gekauft und ich glaube so ein schönes Buch habe ich schon länger nicht mehr in den Händen gehalten.
Zum Glück ist nicht nur das Cover wunderschön, sondern auch die dystopische Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten.
Mit dem Einstieg in die Geschichte klärt sich auch schnell, warum die Autorin den Titel „Blue Sky Black“ gewählt hat...

Ich bin immer noch sehr begeistert von dem starken Einstieg der Geschichte. Johanna Danninger gewährt dem Leser einen unglaublich tiefen Zugang zu den Gefühlen von Mila. Ihre Schicksal und der damit verbundene Schmerz haben mich sehr berührt und ich musste noch vor der 50. Seite mit der Protagonistin weinen. Die Autorin hat Mila‘s Gefühle sehr nachvollziehbar und echt zu Papier gebracht.

Leider war ich etwas enttäuscht von der Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten. Die Gefühle kamen mir zu schnell daher und schienen mir eher auf körperlicher Anziehung zu beruhen.
Wenn man davon absieht, handelt es sich trotzdem um eine berührende Liebesgeschichte und der Autorin ist es auch hier gut gelungen dem Leser die Stimmung und die Emotionen nahe zu bringen.

Ich konnte mich während des Lesens und auch jetzt noch nicht entscheiden, ob ich die Charakterentwicklung bzw. Mila‘s Wandlung während der Geschichte positiv oder eher negativ bewerten soll. An sich schafft die Autorin allerdings immer wieder spannende Sequenzen in die Mila verwickelt ist und man fühlt durchgehend mit den Charakteren mit.
Die Handlung ist rund und das Ende schließt die Geschichte positiv ab.

Eine schöne Geschichte und auf jeden Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Gelungener Abschluss der Trilogie

Bezwungen
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Klappentext:
Kyla, 16, wurde geslatet: Ihr Gedächtnis wurde gelöscht, ihre Persönlichkeit ausradiert. Denn sie sei eine gefährliche Verbrecherin, sagt man ihr.
Doch Kyla beginnt sich zu erinnern. Und ihre ...

Klappentext:
Kyla, 16, wurde geslatet: Ihr Gedächtnis wurde gelöscht, ihre Persönlichkeit ausradiert. Denn sie sei eine gefährliche Verbrecherin, sagt man ihr.
Doch Kyla beginnt sich zu erinnern. Und ihre Erinnerungen sind gefährlich. Kyla wird gejagt. Von den Lordern, den Agenten der Regierung, die sie slaten ließ. Von den Terroristen, die sie für ihre Zwecke benutzen wollen. Auf der Flucht enthüllt sie nach und nach das Geheimnis ihrer Herkunft und sie findet endlich ihre totgeglaubte Mutter. Kyla wurde als Kind entführt. Doch das ist nur ein Teil eines noch dunkleren Geheimnisses...

Zunächst einmal zum Cover:
Dieses passt mit dem Gesicht, das auch die ersten beiden Bücher der Reihe ziert, sehr gut zu der im Buch beschriebenen Kyla. Besonders ihre Augen werden in Teil 3 noch einmal eine besondere Rolle spielen. Da das Finale größtenteils im Winter spielt, ist die eisblaue Farbe des Covers sehr passend gewählt.

Gerade bei Jugendbüchern, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich das letzte Buch einer Reihe oftmals in die Länge zieht, weniger spannend ist und kaum Inhalt hat. Ganz anders aber Band 3 dieser Trilogie.
Teri Terry hat mit Kyla eine ihrem Alter entsprechende Protagonistin geschaffen, von der wir sowohl einzigartige Stärken als auch natürliche Schwächen erfahren dürfen, welche Kyla dem Leser näher bringt. Ihr Charakter wirkt glaubwürdig, ist manchmal naiv, ganz besonders im Umgang mit Ben..., aber eben in einem Maß, das für 16-jährige völlig normal ist.
Aber Kyla wäre ja nicht die Protagonistin, wäre sie nicht mehr das. Sie ist mutig, loyal und bleibt sich selbst treu.

In Band 3 lernen wir aber nicht nur Kyla besser kennen, neben einigen mehr als überraschenden Charakterentwicklungen, hat mir die Beziehung zwischen Kyla und ihrer Mutter besonders gut gefallen. Hierzu will ich nicht zu viel verraten, allerdings schafft es die Autorin durch Kyla‘s Gedanken dem Leser die Gefühle zu ihrer Mutter und die damit verbundene Atmosphäre stark zu vermitteln. Lässt man sich auf die Szenen ein, kann man Kyla‘s Handlungen deutlich nachvollziehen und fühlt was sie und ihre Mutter fühlen. Positiver, als auch negativer Natur.

Die Handlung nimmt nach Beginn des Buches und einer kurzen übersichtlichen Erinnerung des vorherigen Geschehens aus Band 1 und 2, schnell an Fahrt auf.
Die Handlung wirkt durchdacht und ist rund. Es bleiben meiner Meinung nach am Ende keine Fragen offen. Trotz eines ausgeschmückten Endes, der Kyla‘s aktuelles Leben beschreibt, bleibt dem Leser zwar wenig, aber im geringen Maße Platz zur gedanklichen Ausgestaltung von Kyla‘s Zukunft und der ihres Umfeldes.

Die Autorin fasst zudem mehrmals am Ende eines Kapitels die offenen Fragen nochmal zusammen (in Band 3 insgesamt 2 Mal). Terry baut diese sinnvoll und nachvollziehbar in die Gedanken von Kyla ein, die ja bei den ganzen Erlebnissen genau wie wir den Überblick behalten muss. Mit diesen Zusammenfassungen, fällt es gerade den jüngeren Lesern vermutlich deutlich leichter der Handlung zu folgen und der Lesespaß wird nicht gebremst.

Etwas über das ich bei der gesamten Trilogie immer wieder gestolpert bin, ist der Satz „Das verstehe ich nicht.“ den Kyla häufig am Ende einer Frage, die sie jemandem stellt, einbaut. Zwar passt das in gewisser Weise zu der Naivität ihres Charakters und macht mit Sicherheit auch für die jüngeren Leser ihre Gefühle in diesen Situationen deutlicher, allerdings habe ich mich während des Lesens immer wieder dran gestört.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, anschaulich und bietet dem Leser schnell Zugang zur Geschichte und den Figuren.

Kyla‘s Welt bietet eine spannende und fesselnde Geschichte über das Wer-bin-ich? und das Erwachsen werden unter ganz ungewöhnlichen Umständen.
Insgesamt kann ich „Bezwungen“, aber auch die gesamte Trilogie für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

„Leben ist generell krass“

9 Grad
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„Es ist wirklich kein Wunder, dass man lächelt und lächelt und irgendwann selbst glaubt, dass es wichtiger ist, wie wir von außen wirken, als wie man sich innerlich fühlt […].“

„9 Grad“ von Elli Korb ...

„Es ist wirklich kein Wunder, dass man lächelt und lächelt und irgendwann selbst glaubt, dass es wichtiger ist, wie wir von außen wirken, als wie man sich innerlich fühlt […].“

„9 Grad“ von Elli Korb ist ein Roman, der besonders für junge Menschen ein Ort zum sich selbst wiederfinden und seine Gedanken im Kopf anderer hören, ist.

Elli Korb erzählt die Geschichte von den Freunden Rena, Anton und Josie aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Josie. Dabei bindet die Autorin Eisbaden als roten Faden in die Geschichte ein, das besonders für Josie an Bedeutung gewinnt.

Das Buch thematisiert psychische, aber auch körperliche Erkrankungen, das vermeintlich ideale Körperbild, Leistungsdruck und äußert im Allgemeinen Kritik an gesellschaftliche Normen und dem Druck, der dadurch besonders für junge Menschen in ihren 20ern ensteht. Gefangen zwischen individueller Identitätsbildung, sich zugehörig fühlen, dabei aber ständige Veränderungen des Umfelds und in sich selbst ausgesetzt sein und gleichzeitig Sinn finden, davon handelt dieser Roman.

Ich habe super schnell Zugang zur Handlung gefunden, was bestimmt auch daran liegt, dass mich genau im selben Alter befinde und mich diese Themen ebenfalls beschäftigen.
Die Autorin bietet dem Leser einen recht guten Zugang zur Protagonistin, die man, mir zwar zu oberflächlich, aber dafür bis zum Ende Stück für Stück kennen lernt. Dass dabei besonders Anton etwas vernachlässigt wird, fand ich schade, aber ist aufgrund der Themenfülle vermutlich sehr sinnvoll. Rena schwimmt da quasi im Mittelfeld. Ihren Charakter, den ich als Freigeist, offen und besonders beschreiben würde, lernt man vor allem stückweise, aber nicht vollständig, kennen, was ihren Charakter irgendwie geheimnisvoll macht.

Dass Depressionen auf charmante Art ein recht permanentes Thema ab dem Punkt waren, als Josie Lee kennen lernt, fand ich super. Ich hab mich als Leserin so gefühlt, als würde ich nicht nur Lee‘s Charakter, sondern auch die psychische Erkrankung kennen lernen, ohne das Lee ausschließlich auf diese reduziert wurde.

Was mir daran besonders gefallen hat, war, dass das Erzählte so echt und realitätsnah gewirkt hat, ohne das Gefühl zu vermitteln, dass man gerade einen Wikipedia-Eintrag liest.
Josie darf ihre Gedanken einfach frei herausdenken. Sie wirkt dadurch unglaublich Nachbar und echt. Einfach schön. Und genau wie Symptome einer Depression einfach aus der Wahrnehmung von Josie beschrieben werden, werden auch Rena und Anton beschrieben. Es ist nicht alles schwarz und weiß, sondern einfach auch mal grau. Und so wie im wahren Leben, denkt auch Josie manchmal negativ über Lee oder z.B. Rena, unabhängig davon, wie sehr sie die beiden mag.

Insgesamt ein gelungenes Buch, mit noch gelungenerem Ende, und imperfekt schönen und mutigen Charakteren, von dem ich aufgrund und trotz der fehlenden Tiefe gerne einen zweiten Teil lesen würde.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Liebe mit Ecken und Kanten

A Touch of Darkness
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„Sie hatte eine Kostprobe gehabt - einen Hauch von Dunkelheit - und sie wird sich für den Rest ihres Lebens danach sehnen.“

„A Touch of Darkness“ von Scarlett St. Clair wird aus der der Perspektive von ...

„Sie hatte eine Kostprobe gehabt - einen Hauch von Dunkelheit - und sie wird sich für den Rest ihres Lebens danach sehnen.“

„A Touch of Darkness“ von Scarlett St. Clair wird aus der der Perspektive von Persephone, als Er-/Sie-Erzähler wiedergegeben.

Endlich ist die deutsche Übersetzung da!

„A Touch of Darkness“ erzählt die Geschichte der Persephone der griechischen Mythologie erfrischend neu, trotzdem kann man sagen, dass die Handlung meist recht vorhersehbar ist. Die Autorin versteckt die Hinweise leider nicht ganz so gut, wie erwartet.
Wenn euch beim Lesen das Bauchgefühl in eine bestimmte Richtung weist, dann wird dies auch mit Sicherheit so eintreffen. Zumindest war es bei mir so.
Trotzdem sehr spannend sind die Entwicklungen und Offenbarungen zu Persephone’s Macht und auch HAdes Wetten.

Überrascht und leider nicht unbedingt im positiven Sinne haben mich die Charaktere, da diese etwas ambivalent gestaltet wurden und besonders die Protagonistin Persephone sich stark von außen lenken lässt. Diese Eigenschaft lässt sich allerdings recht gut durch ihre Kindheit und ihre Beziehung zu Dementer erklären. Diese ist ja leider sehr von Überbehütung und Unterordnung geprägt.
Hades. Dazu will ich eigentlich nicht zu viel sagen.
Er ist einfach göttlich und hat mir an dieser Geschichte wirklich am Besten gefallen. Meiner Meinung nach bleibt er seinem Charakter trotz Begegnung mit Persephone treu und wirkt dadurch absolut glaubwürdig.

Der Erzählstil ist durchaus humorvoll und durch die Perspektive von Persephone recht treffend gewählt. An einigen Stellen habe ich mir allerdings mehr Details gewünscht, besonders in den Schlüsselszenen am Ende. Leider wirkte es da teils so, als müsste die Autorin das Buch schnellstmöglich beenden.

Insgesamt aber wirklich gut durchdacht und eine super Buch für den kommenden Strandurlaub.

Ein Must-Read für alle Buchliebhaber von griechischer Mythologie, Fantasy und einer guten Portion New Adult.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Sprachlich ein Meisterwerk.

Das Bildnis des Dorian Gray
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„Die Seele durch die Sinne und die Sinne durch die Seele heilen.“
(S. 236)

„Das Bildnis des Dorian Gray“ wird aus der Sicht eines auktorialen Erzählers erzählt.

Das Cover ist, wie auf dem Bild zu sehen, ...

„Die Seele durch die Sinne und die Sinne durch die Seele heilen.“
(S. 236)

„Das Bildnis des Dorian Gray“ wird aus der Sicht eines auktorialen Erzählers erzählt.

Das Cover ist, wie auf dem Bild zu sehen, malerisch gestaltet und mit einem Beispielportrait versehen. Es handelt sich bei dem Hardcover um einen Buchumschlag, der darunter ein grasgrünes Cover enthält.

Zunächst zum Handlungsverlauf und dem Inhalt:
„Das Bildnis des Dorian Gray“ konnte mich dahingehend tatsächlich nicht ganz überzeugen. Besonders der Anfang allerdings war spannend, da Oscar Wilde den Leser zunächst einmal in der Geschichte ankommen lässt und ihm die Figuren und deren Charaktere näher bringt.
Richtung Mitte wird es leider zunächst recht ereignislos und ich musste mich ein wenig zwingen weiterzulesen, da ich unbedingt wissen wollte wie es ausgeht.
Auf den letzten 100 Seiten wird es dann zum Glück recht dramatisch und die Handlung nimmt an Fahrt auf. Gleichzeitig lernt der Leser Dorian noch einmal von einer etwas anderen und für mich unerwarteten Seite kennen.

Sprachlich betrachtet, wird sehr schnell deutlich, dass es sich um ein Meisterwerk der Literatur handelt. Eine so bildliche und romantisch beschreibende Art und Blick auf die Welt, war für mich sehr erfrischend und wunderschön zu lesen.

Die Figurengestaltung war wirklich einzigartig und faszinierend.
Dorian Gray ist ein sehr einzigartiger und auch ein wenig ambivalenter Charakter, zu dem man im Handlungsverlauf ganz unterschiedliche Gefühle entwickelt, die sprachlich herausragend hervorgerufen werden, aber auch vom Charakter des Lesers abhängen.

Mir hat zudem besonders die seltsame Dreiecksbeziehung zwischen Dorian, Basil und Henry Wotton gefallen. Die beiden letzteren haben mich ein wenig an ein Engelchen und der andere an das Teufelchen auf Dorians Schultern erinnert. Wer nun eher Engelchen und wer Teufelchen ist, ist allerdings vermutlich nicht nur Auslegungssache, sondern auch vom Charakter des Lesers abhängig...

Aber lest einfach selbst!

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