Cover-Bild Furchen und Dellen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYA
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 14.08.2024
  • ISBN: 9783833748134
Ela Meyer

Furchen und Dellen

Der Tod ihres exzentrischen Großvaters bringt Chris’ Leben ordentlich durcheinander. Um Abschied zu nehmen, kehrt sie in die Kleinstadt zurück, in der sie aufgewachsen ist, aus der sie jedoch vor über sechs Jahren Hals über Kopf geflohen ist. Sie schlittert wieder in das Leben von damals, mit Doro, Rafa und Antonia, die vor sieben Jahren entschieden haben, als Wahlfamilie gemeinsam ein Kind großzuziehen. Zusammen mit Chris, eigentlich. Stück für Stück realisiert sie, wieso sie damals vor der Verantwortung weggelaufen ist und was das alles mit ihrem Großvater zu tun hatte. Ihr wird bewusst, was für einen Einfluss ihr Großvater auf sie gehabt hat, der Mann, der sich sofort auf jeden vermeintlichen Fehler gestürzt hat. Es waren seine Augen, die immer über sie gewacht haben und ihren Blick gelenkt haben.

Ela Meyer erzählt die Geschichte von alten Freund*innen, von einer Rückkehr und vom Aufwühlen tiefsitzender Emotionen einfühlsam, authentisch und mit genau der richtigen Prise Humor. Dabei widmet die Autorin sich unter anderem wichtigen Themen wie gesellschaftliche Erwartungen an Frauen, Kinderwunsch und gewollte Kinderlosigkeit, unterschiedliche Familienmodelle und Feminismus.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2024

Von der Gegenwart in die Vergangenheit und in die Zukunft

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MEINE MEINUNG
Als ihr Großvater im sterben lag, kehrte Chris zurück in ihre Heimat. Vor über 6 Jahren war sie von dort weggegangen um als Theatertechnikerin durch Europa zu touren. Sie genoss zwar die ...

MEINE MEINUNG
Als ihr Großvater im sterben lag, kehrte Chris zurück in ihre Heimat. Vor über 6 Jahren war sie von dort weggegangen um als Theatertechnikerin durch Europa zu touren. Sie genoss zwar die Abwechslung, sehnte sich aber inzwischen auch wieder nach der Heimat.

Am zweiten Tag nach ihrer Ankunft ging sie spazieren und ihre Füße trugen sie wie von alleine zu dem Ort, wo sie damals mit ihren Freundinnen eine WG hatte. Sie wohnte mit Doro, Antonia zusammen und auch der Nachbar Rafa gehörte zu dieser Clique. Doro wollte unbedingt ein Kind und das dann als Wahlfamilie mit ihren Freundinnen und Rafa großziehen; doch da ergriff Chris dann die Flucht, weil sie das nicht wollte. Sie war sich einfach unsicher.
Nun hoffte sie auf eine Versöhnung mit ihren Freunden, denn sie vermisste sie plötzlich mehr denn je. Doch konnte diese Freundschaft wieder aufblühen?

In diesem Buch lernen wir viel über Freundschaft und über Familie. Man sieht, was das alles in einem auslösen kann und wie man selbst wenn man erwachsen ist, mit den Folgen noch zu kämpfen hat.
Chris wollte niemals sein, wie ihr jähzorniger, grantiger Opa und doch wurde sie immer mit ihm verglichen.
Chris Flucht hat nun also Folgen, denn nun kommt sie zum grübeln und ihr wird so einiges bewusst und sie sieht manches auch klarer.

Ich fand es in diesem Buch sehr schön, wie eine alte Freundschaft wieder aufblüht, wie sie sich besser mit ihrem Bruder versteht und wie sie plötzlich Familie zu schätzen weiß.
Dieses Buch regt doch sehr zum nachdenken an und es zeigt uns sehr deutlich, das man nicht zu allem „ja“ und „Amen“ sagen muss. Man sollte zu seiner Meinung stehen und die anderen sollten auch akzeptieren, wenn man nicht deren Leben leben möchte. Jeder hat das Recht darauf sein Leben so zu gestalten wie er das gerne möchte.

Die Autorin hat sich hier wirklich viel Zeit genommen, die Gefühle, Erinnerungen und Entscheidungen hier ausführlich zu erläutern. Das macht dann das Buch auch so lesenswert, denn man wird hier mit Dingen konfrontiert, die wichtig sind im Leben, aber über die man nicht viel nachdenkt. Das hat das Buch für mich zu etwas ganz besonderen gemacht.

Ich kann für dieses Buch gerne die vollen 5 Sterne vergeben, denn ich war hier sehr ergriffen von dem, was ich hier zu lesen bekam. Wer also gerne etwas mit viel Gefühl lesen möchte, dem kann ich dieses Buch hier auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Ein Buch mit Tiefgang

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Ich durfte das Buch im Zuge einer Leserunde lesen, vielen lieben Dank hierfür.

Mich hat sofort das Cover angesprochen, denn es stach sofort heraus. Auch der Titel des Buches ist sehr ungewöhnlich aber ...

Ich durfte das Buch im Zuge einer Leserunde lesen, vielen lieben Dank hierfür.

Mich hat sofort das Cover angesprochen, denn es stach sofort heraus. Auch der Titel des Buches ist sehr ungewöhnlich aber doch sehr passend zum Inhalt des Buches, der Klappentext überzeugte mich schlussendlich ganz und so wollte ich das Buch gerne lesen.

Der Schreibstil war in Ordnung, ich musste mich auf den ersten Seiten zuerst etwas zurecht finden, aber nach kurzem einlesen klappte es dann ganz gut.

Die Geschichte ist gelungen, dürfte für mich aber gerne noch etwas mehr von allem haben, nichts desto trotz hat mich die Geschichte gepackt und mit hinein gezogen. gerade tiefgründige Bücher mag ich sehr gerne, dies war hier der Fall.

Kann man also durchaus einmal lesen

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Der Platz für Kinder in unserem Leben - über verschiedene Wege

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"Furchen und Dellen" ist das zweite Buch von Ela Meyer. Es geht darin um alternative Familienmodelle und um das Glück, aber auch die Herausforderungen, die Elternschaft und Kinder bringen können. Darum, ...

"Furchen und Dellen" ist das zweite Buch von Ela Meyer. Es geht darin um alternative Familienmodelle und um das Glück, aber auch die Herausforderungen, die Elternschaft und Kinder bringen können. Darum, dazu ja zu sagen oder nein... oder auch die Entscheidung stückweise wieder zu revidieren.

Chris hatte eine schöne WG mit Doro und Antonia, und eine gute Freundschaft mit Rafa, der in der Wohnung darunter lebt. Alle leben in ihren späten 30ern bis frühen 40ern so fröhlich relativ frei und ungebunden vor sich hin, speziell die lesbische Doro sowie Antonia (nicht Doros Partnerin und nicht lesbisch) tragen sich mit einem unerfüllten Kinderwunsch.

Als Doro vorschlägt, gemeinsam mit Rafa, Antonia und Chris in Co-Elternschaft ein Kind zu bekommen und zu begleiten, sind alle begeistert dabei - außer Chris, die sich nicht vorstellen kann, ein Kind zu haben und sich darum zu kümmern. Und sich auch nicht vorstellen kann, unter diesen Umständen länger in der gemeinsamen WG zu leben. Hals über Kopf flieht Chris aus der WG und aus den Freundschaften, in ein unstetes Leben an verschiedenen Orten, sechs Jahre lang. Erst der Tod ihres Großvaters bringt sie in ihre Heimatstadt zurück und zu einer Annäherung an ihren alten Freundeskreis, mittlerweile mit einem kleinen Mädchen, Vivien, das von drei Verbliebenen gemeinsam erzogen wird.

Im Roman geht es um die Herausforderungen und das Glück, das damit einhergehen, sowie um verschiedene Lebenswege und die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, einmal getroffene Entscheidungen zu revidieren. Kann Chris nun noch einen bedeutenden Platz im Leben der kleinen Vivien einnehmen? Ist das nötig, um ihr Glück zu finden? Und was hat ihre Familiengeschichte mit Chris' Leben und Einstellung zu tun?

Wir lernen auch weitere Personen kennen, etwa Chris' Bruder, der unter ähnlichen Umständen wie sie aufgewachsen ist, aber sich ein ganz anderes, sehr bodenständiges, Leben mit Frau und Kindern aufgebaut hat. Aber auch weitere Personen in Chris' Umkreis, die etwa trans sind.

Generell ist es ein sehr modernes Buch, das viele Themen und Debatten der aktuellen Zeit behandelt, in dem mit Sternchen gegendert wird, junge Menschen auf Klimademos gehen, das bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht geändert werden kann und insgesamt einiges an alternativen Lebensstilen und Queerness vorkommt. Das macht es für mich sehr spannend und für mich fängt das Buch den aktuellen Zeitgeist damit sehr gut ein. Es braucht beim Lesen aber natürlich Offenheit für diese Themen.

Wer sich als Botschaft aufgrund des Klappentextes erwartet, dass es ein Buch ist, das darin bestärken würde, kinderfrei zu leben, dem kann ich sagen: so ist es nicht. Als klare Botschaft kommt heraus, wie sehr Kinder, ob nun leibliche oder nicht, das eigene Leben und die eigene Entwicklung bereichern. Wer gerade in einer Lebensphase ist, in der man sich nicht offen für so eine Botschaft fühlt, sollte das Buch eher nicht lesen. Allen anderen, die sich für verschiedene Familienmodelle und für die Aushandlung der uralten Themen Freiheit und Selbstverwirklichung vs. Familie, Freundschaft und Zugehörigkeit in einem modernen Rahmen interessieren, kann ich das Buch sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Mitten aus dem Leben - Wunderbar passender Titel

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In ihrem Roman „Furchen und Dellen“ widmet sich Autorin Ela Meyer gleich mehreren gewichtigen Themen. Für mich waren aber vorallem die Generationsunterschiede, sowie die Frage nach dem Kinderwunsch im ...

In ihrem Roman „Furchen und Dellen“ widmet sich Autorin Ela Meyer gleich mehreren gewichtigen Themen. Für mich waren aber vorallem die Generationsunterschiede, sowie die Frage nach dem Kinderwunsch im Fokus. Und obwohl Protagonistin Chris denkbar weit von meiner eigenen Lebenssituation entfernt ist, konnte ich mich doch gut in sie hineinversetzen. Besonders spannend war dabei für mich, ihre Entwicklung im Handlungsverlauf. Zunehmend reflektiert nahm sie uns mit auf eine sehr persönliche Erkenntnisreise. Emotional und facettenreich, aber auch nicht vollständig auserzählt, da am Ende doch Einiges offen bleibt, ist diese Geschichte nicht für Jede:n etwas. Der feinfühlige und pointierte Schreibstil spricht allerdings sehr für das Buch und alle die tiefgründige, aber doch auch ruhige Erzählungen, voller gesellschaftlich relevanter Nuancen mögen, werden sich hier verstanden fühlen. Alles in allem gefiel mir die Umsetzung soweit gut. Da mir gerade am Ende aber einige Auflösungen fehlten, gibt es letztlich einen Stern Abzug.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Loslösen von und Rückkehr in die Vergangenheit

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Da ihr Großvater auf dem Sterbebett liegt, kehrt die anfang vierzig Jahre alte Chris wieder in ihren Heimatort zurück, den sie vor einigen Jahren Hals über Kopf verlassen hat. Dort wohnte sie seinerzeit ...

Da ihr Großvater auf dem Sterbebett liegt, kehrt die anfang vierzig Jahre alte Chris wieder in ihren Heimatort zurück, den sie vor einigen Jahren Hals über Kopf verlassen hat. Dort wohnte sie seinerzeit in einer WG, konnte sich aber mit dem geplanten Familienmodell nicht anfreunden, dass alle WG-Mitglieder das Kind, das sich eine Bewohnerin sehnlichst wünschte, gemeinsam großziehen würden.

Die Rückkehr ist nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem nicht immer einfachen Verhältnis zu dem inzwischen verstorbenen Großvater sondern auch mit der Sprachlosigkeit gegenüber alten Freunden. Für mich wurde hier die Widersprüchlilchkeit von Chris, die einerseits ihre eigenen Wünsche berücksichtigt wissen möchte, als auch die gefühlten Verpflichtungen der Familie als auch dem alten Freundeskreis gegenüber, den sie ja doch vermisst, sehr gut herausgearbeitet. Fehlten mir anfänglich noch die richtigen aktiven Handlungen im Buch, so wurde dies im Verlauf der Geschichte für mich doch immer besser, so dass ich den Roman auch recht flüssig lesen konnte.

Für mich als Leser war es interessant, auch mal über alternative Familienmodelle nachzudenken, die sicherlich nicht für jeden das Richtige und auch rechtlich noch etwas verbesserungswürdig sind.

Eine Geschichte mit Potential, die ich gerne empfehlen kann!

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