toller zweiter Teil des Klima-Quartetts
Die Geschichte der BienenNach der Geschichte der Bienen beschäftigt sich Maja Lunde auch in ihrem neuesten Roman wieder gekonnt mit dem „was wäre wenn“ der Klimaauswirkungen. Diesmal dreht sich alles um die drohende Wasserknappheit. ...
Nach der Geschichte der Bienen beschäftigt sich Maja Lunde auch in ihrem neuesten Roman wieder gekonnt mit dem „was wäre wenn“ der Klimaauswirkungen. Diesmal dreht sich alles um die drohende Wasserknappheit.
Die Handlung verläuft in zwei Strängen, völlig unterschiedliche Zeiten und Orte - zusammengehalten nur von einem kleinen blauen Segelboot.
Einmal haben wir im Jahr 2017 Signe. Eine knapp 70-Jährige, die das letzte Eis von einem Gletscher in Norwegen stiehlt, um es ihrer ersten großen Liebe auf die Terrasse zu stellen. Die Gletscher sind geschrumpft, Eis wird inzwischen als Luxusgut verkauft. In Rückblenden erfährt der Leser, wie sich die heimatverbundene und naturverliebte Signe zur kämpferischen Umweltaktivistin entwickelt. Sie wirkt verbissen und nur auf dieses eine Ziel – ihre Heimat zu retten – fokussiert. Ihre Beziehung zu ihrer großen Liebe, Magnus, zerbricht daran. Doch loslassen kann sie ihn nie.
Etwa 30 Jahre später erreicht David mit seiner kleinen Tochter Lou ein Notlager. Frankreich und Spanien sind von Bränden verwüstet worden, es herrscht eine furchtbare Dürre, Nahrung und vor allem Süßwasser sind kaum noch zu finden. Die zwei klammern sich an die Hoffnung auf Regen, doch die Stimmung im Lager kippt. Zudem hat David auf der Flucht Frau und Sohn verloren. Er ist völlig resigniert und versucht für seine Tochter gute Miene zu machen, doch nach und nach verliert er sich selbst.
Auch dieser Roman konnte mich wieder sehr beeindrucken und fesseln. Man muss beim Lesen unweigerlich über die Wassersituation nachdenken und bekommt ein mulmiges Gefühl. Die Autorin hat einen sehr angenehmen, leichten und unaufgeregten Schreibstil. Ich wurde von beiden Handlungssträngen mitgezogen und berührt. Die Charaktere mögen nicht die sympathischsten sein und doch sind ihre Gefühle und Beweggründe nachvollziehbar. Ich freue mich schon auf das nächste Werk der Klimatetralogie.