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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2024

Die Kunst der Verzögerung

Offen hetero
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68 / 100
Wenn man eine schwule Lovestory beginnt und gleich zu Beginn aus einer testosteronüberladenen Situation heraus Charaktere vorgestellt werden, ist es ja gar nicht so selten, dass die zweite Hauptfigur ...

68 / 100
Wenn man eine schwule Lovestory beginnt und gleich zu Beginn aus einer testosteronüberladenen Situation heraus Charaktere vorgestellt werden, ist es ja gar nicht so selten, dass die zweite Hauptfigur schnell im Fokus steht. Das war hier etwas anders, denn welcher Typ die spätere Aufmerksamkeit kriegen sollte, wird erst etwas später klar.

Und so verläuft die Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen, die sich wirklich sehr flüssig lesen lässt, darüber hinaus leider nicht sonderlich spektakulär. Manche Charakterhandlungen wirken künstlich (den Konflikt befeuernd), manche eingeschobene Handlung nicht entwickelnd für die Hauptgeschichte. Auch die Umschreibungen in Momenten der Erregtheit bzw. des Solosexes machen auf mich einen geradezu kindlichen Eindruck.

Insbesondere das Finale lässt die Leserschaft wohl unentscchieden zurück, wobei ich auch hier den Eindruck hatte, dass das Ende eher erzwungen wurde, denn dafür fühlt es sich nicht natürlich genug an. Da ist es dann ein Hoffnungsschimmer, dass Bill Konigsberg noch eine Fortsetzung geschrieben hat (die bisher allerdings nur auf Englisch erschienen ist).

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Ein typischer Sträter mit einem nüchternen Zwischenspiel

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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67 / 100
Im Prinzip folgen die Bücher von Torsten Sträter ja alle in etwa dem gleichen Stil. Auch hier versammelt er wieder viele kurze Texte, die zwar dem Zeitgeist entsprachen, aber in Teilen eben nicht ...

67 / 100
Im Prinzip folgen die Bücher von Torsten Sträter ja alle in etwa dem gleichen Stil. Auch hier versammelt er wieder viele kurze Texte, die zwar dem Zeitgeist entsprachen, aber in Teilen eben nicht viel Zeit überdauern können.

Gleichermaßen sind die Stories mal weniger, mal mehr unterhaltsam und ich hätte wieder 3,5 Sterne vergeben – wenn da nicht plötzlich noch das ebenso betitelte Zwischenspiel wäre, das zwar auch trockenhumorig hingeschrieben, aber im selben Moment auch so aufwühlend ist.

Ich finde, genau solche Passagen, in denen Humorist:innen die Ebene des Klamauks zumindest ein Stück weit verlassen, aber ihrem Sprach- bzw. Schreibstil treu bleiben, machen die Einblicke in ihre Welt ohne Sensationsgedanken nochmal etwas faszinierender.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Zurück zum Originalstil

Die Zeichen des Todes
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71 / 100
Dieses Buch stellt für mich eine Mischung aus den ersten beiden und dem dritten Sachbuch von Michael Tsokos dar: Im Fokus der Inhalte wie Buch 1 und 2, im Umfang wie Buch 3.

Eigentlich ein gelungener ...

71 / 100
Dieses Buch stellt für mich eine Mischung aus den ersten beiden und dem dritten Sachbuch von Michael Tsokos dar: Im Fokus der Inhalte wie Buch 1 und 2, im Umfang wie Buch 3.

Eigentlich ein gelungener Mix, der sich nicht mehr so stark mit der eigentlichen Ermittlungsarbeit beschäftigt, aber leider insbesondere gegen Ende etwas zäh wird. Da wird über Seiten beschrieben, wie es zu irren Anzeigen kam, was auf irgendwelchen PowerPoint-Folien zu sehen ist und was für ein Katz-und-Maus-Spiel mit Behörden gespielt wird. Es mag auch an der Natur der Fälle liegen, aber vor allem die letzten drei Kapitel waren im Vergleich (vor allem) zu den ersten beiden im Buch eher schwach.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Noch ein Blick von Außen auf's Innen

Der Totenleser
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73 / 100
Zur Transparenz schreibe ich mal dazu, dass ich Tsokos' erste beiden Sachbücher in einem Sammelband gelesen habe und die Trennung im Urteil eher schwierig ist.

Trotzdem fiel mir auf, dass mich ...

73 / 100
Zur Transparenz schreibe ich mal dazu, dass ich Tsokos' erste beiden Sachbücher in einem Sammelband gelesen habe und die Trennung im Urteil eher schwierig ist.

Trotzdem fiel mir auf, dass mich das zweite Buch etwasa weniger abholen konnte als das erste (wobei das Jammern auf hohem Niveau ist). Vielleicht sind es die Fälle, vielleicht ein ganz leicht angepasster Stil – nichtsdestotrotz ist auch Buch 2 sehr lesenswert für diejenigen, die noch mehr menschliche Abgründe beschrieben bekommen wollen.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Was Eltern zu tun wagen

Deutschland misshandelt seine Kinder
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68 / 100
Immer wenn man denkt, dass gewisse Spielfilme schon undenkbare Abgründe des Menschseins zeigen, dann kommen Bücher wie diese und beweisen einem das Gegenteil.

Es ist entlarvend, wie manches Gremium ...

68 / 100
Immer wenn man denkt, dass gewisse Spielfilme schon undenkbare Abgründe des Menschseins zeigen, dann kommen Bücher wie diese und beweisen einem das Gegenteil.

Es ist entlarvend, wie manches Gremium oder mancher Verband scharf gegen die Veröffentlichung dieses Buchs geschossen hat. Dass allein der Titel provoziert, ist den Schriftstellenden bewusst – und er hilft dabei, die Aufmerksamkeit deutlich auf diesen Themenkomplex zu lenken.

Normalerweise lese ich Bücher am Stück, nach dem Bildblog-Buch ist das hier nun Nummer 2, bei dem ich aktiv mehrere Tage Pause einlegen musste. Zu verstörend sind die beschriebenen Sachverhalte, die jeden Tag und möglicherweise nah im eigenen Umfeld stattfinden (auch wenn man das gern stets verneint („Bei uns doch nicht!“)).

Schade ist, dass sich offenbar nicht genug abgesprochen wurde und einzelne Textteile in anderen Worten doppelt vorhanden sind. Auch die Fallbeschreibungen ähneln sich (wobei das auch den realen Begebenheiten geschuldet sein kann). Zudem finde ich, dass das Vorwort eher ein Nachwort hätte sein sollen – so nimmt es dem Buch seine Strahlkraft voraus.

Nichtsdestotrotz ein bitterlich lesenswertes Buch, das Augen etwas weiter öffnet und dringend notwendige Sensibilität in allen Teilen der Gesellschaft schafft.

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