Cover-Bild Die andern sind das weite Meer
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 29.08.2024
  • ISBN: 9783961611973
Julie von Kessel

Die andern sind das weite Meer

Ein berührender Familienroman über Zusammenhalt voller Witz und Tiefe | »Absolut empfehlenswerte, fesselnde Lektüre!« Buchkultur

"Leichtfüßig und unterhaltsam geschrieben. Ein abwechslungsreicher, berührender, aber auch aufbauender Roman über Familie, Zusammenhalt und Verantwortung." WDR2 Lesen

In ihrem neuen Roman erzählt Julie von Kessel von einer modernen Familie, in der jeder allein in seiner Krise steckt und niemand in der Lage ist, die Verantwortung für den anderen zu übernehmen. Bis ein Ereignis die Kinder zwingt, endlich erwachsen zu werden.

Familie Cramer droht die Zerreißprobe. Dabei waren sie einst eine Vorzeigefamilie. Ein erfolgreicher Diplomatenvater mit einer schönen Frau und drei wohlgeratenen Kindern. Erst Jahrzehnte später, Mutter Maria ist längst gestorben und die Kinder erwachsen, zeigen sich die Risse im Familienfundament. Und als der Patriarch in eine Demenz schlittert, drohen aus den Rissen einstürzende Wände zu werden.

Luka ist als Fernsehreporterin kaum je zu Hause, Tom mit der Leitung seiner psychiatrischen Klinik beschäftigt, und Elena steigert sich in ihre Jugendliebe hinein, weil sie vor einer unangenehmen Wahrheit die Augen verschließt.

In dem Glauben, von den anderen nicht verstanden zu werden, trägt jeder sein eigenes Päckchen – bis der Vater spurlos verschwindet.  

»Ein wundervoller Familienroman voller Witz, Tiefe und einer berührenden Liebe zu allen Figuren. Pures Lesevergnügen und eine unbedingte Empfehlung!« Anna Schudt

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2024

Demenz, Psychiatrie, Kriegsberichterstattung - feinfühlig erzählt

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Die andern sind das weite Meer von Julie von Kessel hat mir sehr gut gefallen. Es werden wichtige und interessante Themen behandelt wie Demenz und Kriegsberichterstattung in der Ukraine, der Umgang mit ...

Die andern sind das weite Meer von Julie von Kessel hat mir sehr gut gefallen. Es werden wichtige und interessante Themen behandelt wie Demenz und Kriegsberichterstattung in der Ukraine, der Umgang mit dem frühen Verlust der Mutter, aber auch das Thema Beziehungen, sowohl partnerschaftliche als auch familiäre.
Das Buch ist aus der Sicht von Hans und seinen drei erwachsenen Kindern geschrieben: Tom, Luka und Elena.
Hans ist Botschafter a.D., der ehemalige Diplomat ist seit einigen Jahren pensioniert und lebt in Bonn. Seine Frau Maria, die er in Mexiko kennengelernt hatte, ist an Brustkrebs gestorben, als die Kinder noch klein waren.
Tom ist 42, er leitet eine psychiatrische Klinik in Berlin, Luka ist Reporterin, und Nesthäkchen Elena hat Brustkrebs und verdrängt die Diagnose, die Strahlentherapie bricht sie ab. Obwohl sie einen liebevollen Partner und eine dreijährige Tochter hat, stürzt sie sich in eine Affäre und trauert ihrer Jugendliebe nach. „Sein jüngstes Kind hat sich nicht gedreht, sich nicht zum Ausgang bewegt, beides sind Tatsachen, aus denen er später viel über ihr Leben ablesen wird. Sie muss per Kaiserschnitt auf die Welt kommen. Ihr muss von Anfang an geholfen werden.“ (S.143).
Stressbedingt begeht Luka in der Ukraine einen verhängnisvollen Fehler, der sie nicht nur ihren Job kostet, sondern auch Menschenleben gefährdet. Tom verliert einen Patienten, der ihm sehr am Herzen lag, und Elena verliert auf einer Party die Beherrschung – da erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater verschwunden ist. Die drei fahren in ihr Elternhaus nach Bonn und machen sich auf die Suche nach Hans. Allmählich wird ihnen klar, dass ihr Vater demenzkrank ist.
Mir haben das Buch und das Ende sehr gut gefallen. Ich fand alle vier Charaktere sehr interessant und konnte mich gut in sie hineinversetzen, besonders feinfühlig hat die Autorin Hans‘ Gedanken beschrieben. „Luka kannten alle aus dem Fernsehen. Aber sonst gab es nicht viel, womit er hätte prahlen können, keine Hochzeiten, keine Enkelkinder-Schar, keine Immobilien, nichts, was hier zählte.“ (S. 107) Hans denkt nicht nur über seine Kinder, sondern auch über seine Eltern nach, die mit seiner mexikanischen Ehefrau und seinen fremdländisch aussehenden Kindern alles andere als glücklich waren: „Was ist das denn für ein dunkles Bürschchen? Gehört er überhaupt zu uns? Er nennt ihn ab sofort den kleinen Indio.“ (S. 142)
Ein kleines Highlight war für mich das Lokalkolorit. Da ich Bonn gut kenne, habe ich viele der Schauplätze wiedererkannt, auch die Stelle, an der Hans im Rhein schwimmen geht. Von mir eine große Leseempfehlung für diesen feinfühligen Roman, der mich sehr berührt hat.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Lebenswege

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Es gibt so Bücher, die tief im Inneren etwas bewegen. Für mich ist dieses Buch so ein Buch. Eine Familiengeschichte, die so viel mehr ist als nur das, eine Geschichte über das Leben, das Scheitern, darüber ...

Es gibt so Bücher, die tief im Inneren etwas bewegen. Für mich ist dieses Buch so ein Buch. Eine Familiengeschichte, die so viel mehr ist als nur das, eine Geschichte über das Leben, das Scheitern, darüber Verantwortung zu übernehmen und über Vergebung. Eine berührende Geschichte.

Zum Inhalt: Hans Cramer war mal Botschafter, jemand der was zu sagen hatte, dem man wichtige Entscheidungen anvertraute. Nun steht er vor dem Haus der Nachbarn und sucht das Schwimmbad, dass es seit über 20 Jahren nicht mehr gibt. Und während seine Welt in Vergessenheit gerät, schlagen seine Kinder ihre ganz eigenen Schlachten, die drohen an allen Fronten verloren zu gehen.

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der Familienmitglieder erzählt, die alle mit sich selbst und ihren eigenen Problemen beschäftigt sind. Es werden ganz unterschiedliche Lebenswege aufgezeigt, Entscheidungen und ihre Konsequenzen. Zwischen Job, Beziehung und Familie kämpfen die drei Kinder von Hans Cramer jeder für sich allein.

In feinen Nuancen werden Scheidewege aufgezeigt und sehr nahbar beschrieben, wie verloren man sich auch als erwachsene Person fühlen kann. Eigentlich ist diese Geschichte eine banale Alltagsgeschichte, aber genau das macht sie so authentisch und ergreifend.

Die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel haben mir gut gefallen, genauso wie der Moment, an dem alles zusammengeführt wird. Der Schreibstil ist sehr angenehm, nicht überbordend, aber bildhaft und mit emotionaler Tiefe.

Hat mir richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Zart und berührend

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Luka, Tom und Elena hat es als Geschwister in verschiedene Richtungen verschlagen. Tom leitet eine psychatrische Klinik in Berlin, Luka reist als Reporterin gerade durch Kriegsgebiete in der der Ukraine, ...

Luka, Tom und Elena hat es als Geschwister in verschiedene Richtungen verschlagen. Tom leitet eine psychatrische Klinik in Berlin, Luka reist als Reporterin gerade durch Kriegsgebiete in der der Ukraine, nur Elena wohnt noch nahe dem Elternhaus. Die Mutter ist früh verstorben und der Vater Hans wird allmählich dement. Er ist eigen, eigentlich zählt ür ihn nur Tochter Luka. Tom und Elena fallen für ihn aus dem Rahmen, in seinen Augen haben die beiden nichts geschafft. Die Kinder leben daher ihr Leben und ein jeder hat ein gewaltiges Päckchen zu tragen. Entsprechend wenig können sie sich um den Vater kümmern. Doch dann kommt alles zusammen - das Leben aller 3 Geschwister erleidet einen herben Einschlag und just in der Zeit verschwindet der Vater. Die Drei machen sich gemeinsam auf die Suche und rücken zusammen, sind für den Vater da. Und plötzlich ergibt sich daraus Klarheit für jeden der drei Geschwister, wie es weiter geht.

Ein Buch, das mich nachdenklich zurücklässt. Wie wird es sein, wenn die eigenen Eltern alt werden und hilfsbedürftig? Wie zeigt sich Demenz? Kann ich mit der Verwirrung umgehen, vielleicht mit Aggressionen und Ablehnung? Fragen, die bei diesem Buch aufkommen. Immer wieder erleben wir beim Lesen Rückblicke des Vaters, an seine Frau, Momente der Kindheit. Man spürt beim Lesen die Ablehnung von Toms Lebensentwurf und wie dieser teils verzweifelt um Anerkennung und Liebe kämpft. Ich fand Hans' Verwirrung wunderschön dargestellt - etwas uneinsichtig, grummelig, aber an vielen Stellen auch klar und er fühlt sich unverstanden. Die verschiedenen Lebenswege der Kinder bekommen alle einen Knick, aber sie haben immer wieder Kontakt, sind sich tief im Inneren nah. Und als es drauf ankommt, packen sie es zusammen und können damit sogar einem alten Mann Zuneigung herauskitzeln. Das Ende fand ich wunderbar gelöst. Der Schreibstil ist sehr schön, sprachlich bildhaft, leise und ruhig. Überhaupt ist das ganze Buch zart, berührend, verletzlich. Das Thema Demenz ist meines Erachtens sehr respektvoll dargestellt.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Hinreißende Geschichte über die Wechselfälle des Lebens

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Julie von Kessel hat mich bezaubert mit ihrem Familienroman 'Die andern sind das weite Meer'. Sinnlich und zugleich schonungslos ehrlich schreibt sie über die Familie Cramer. Aus stets wechselnder Perspektive ...

Julie von Kessel hat mich bezaubert mit ihrem Familienroman 'Die andern sind das weite Meer'. Sinnlich und zugleich schonungslos ehrlich schreibt sie über die Familie Cramer. Aus stets wechselnder Perspektive tauchen wir ein in den Alltag der vier Protagonisten. Während Hans, der Vater, seine Tage mit fortschreitender Demenz immer weniger allein bewältigen kann, sind seine drei Kinder mit ihren beruflichen als auch familiären Herausforderungen stark beschäftigt, sind nicht immer sofort erreichbar. Dramatische Ereignisse erfordern schließlich Entscheidungen, die Kränkungen zu überwinden und Verständnis füreinander schrittweise aufzubauen haben.
Die Charaktere sind mit hervorragender Klarheit dargestellt, so dass die Geschichte trotz aller inhaltlicher Schwere zu einem Leseerlebnis wird. Der packende Schreibstil verführt dazu, das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen. Die aktuellen, brisanten Themen unserer Zeit stimmen nachdenklich und sprechen über Wertevorstellungen.
Ich kann diesen Roman sehr gern weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Vater Hans

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Die anderen sind das weite Meer, von der Schriftstellerin Julie von Kessel, ist ein interessanter Roman.
Die Autorin schreibt feinsinnig über das Thema Demenz und wie die Kinder des Kranken damit umgehen.

Hans ...



Die anderen sind das weite Meer, von der Schriftstellerin Julie von Kessel, ist ein interessanter Roman.
Die Autorin schreibt feinsinnig über das Thema Demenz und wie die Kinder des Kranken damit umgehen.

Hans Cramer war einst ein Diplomat und jetzt ist er mit der Demenz geschlagen. Es ist besonders innig geschrieben, wie seine Gedanken spazieren gehen. Seine Kinder haben auch alle ein Päckchen zu tragen
Von jeder Person können wir ihre Emotionen miterleben.
Es ist sehr schön, das die Autorin die Geschwister zusammen ihre Probleme verarbeiten und ihren Vater nicht allein lassen.
Die Autorin hat da einen schöne Familiengerechte geschaffen, die ich gerne gelesen habe.
Es ist eine lesenswerte Lektüre.