Emotional, authentisch, dramatisch - aus dem Leben der Blue Schwestern
Blue SistersDer Roman Blue Sisters geht mitten ins Herz, berührt und bewegt, und gibt uns einen authentischen Einblick in das Leben der drei Blue Schwestern. Coco Mellor thematisiert in ihrem Buch unteranderem die ...
Der Roman Blue Sisters geht mitten ins Herz, berührt und bewegt, und gibt uns einen authentischen Einblick in das Leben der drei Blue Schwestern. Coco Mellor thematisiert in ihrem Buch unteranderem die Bedeutung von Schwesternschaft, Trauerbewältigung und selbstzerstörerischem Verhalten sehr ungefiltert und echt.
Zu Beginn des Buches hatte ich zunächst Schwierigkeiten mich richtig in die Geschichte einzufinden, was vermutlich daran lag, dass auf der Handlungsebene nicht allzu viel passiert ist. Dafür wurde mehr Fokus auf die Charakterisierung der drei Schwestern als Hauptprotagonisten gelegt. Aber als ich Lucky, Avery und Bonnie dann einmal in mein Herz geschlossen hatte, las sich das Buch total flüssig und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit ihnen weiter geht.
Was den Aufbau der Geschichte angeht, wechseln sich die Kapitel unter den drei Schwestern Lucky, Avery und Bonnie immer ab. Da die einzelnen Kapitel sehr lang sind, man also viel Zeit mit der jeweils beleuchteten Schwester verbringt, kann man sich richtig gut in sie hineinversetzen. Ich hatte zudem immer das Gefühl, dass diejenige, deren Kapitel ich in dem Moment gelesen habe, auch mein Lieblingscharakter war. Das änderte sich dann wirklich von Kapitel zu Kapitel und es war ein richtiges Hin und Her was die Sympathie für die drei betrifft.
Generell kann man zu den Charakteren sagen, dass sie sehr tief gehend beschrieben werden, man kennt ihre gesamte Gedanken- und Gefühlswelt. Vielleicht sind sie gerade deswegen so sympathisch, auch wenn sie definitiv keine leichten Charaktere sind und es einem an einigen Stellen gar nicht mal so leicht machen sie zu mögen.
Weiterhin positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil in Blue Sisters. Es gab so viele schöne bildhafte Vergleiche und Metaphern, dass ich mir in jedem Kapitel mindestens 5 Zitate hätte markieren können, die mitten ins Herz gehen! Da ich das Buch auf Deutsch gelesen habe, muss an der Stelle auch die grandiose Arbeit der Übersetzerin gewürdigt werden. Man hat wirklich an keiner Stelle gemerkt, dass es sich überhaupt um eine Übersetzung handelt.
Auch die aufgegriffenen Themen wie Trauer, Drogenmissbrauch, Alkoholismus, Sucht, etc., die allesamt keine leichte Kost sind, wurden wahnsinning sensibel behandelt und auch mehrperspektivisch betrachtet. Das einzige, was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist das Ende, beziehungsweise auch die Hinführung zum Ende. Ohne zu viel zu verraten, mir ging gegen Ende einfach alles ein bisschen zu schnell und ich hätte mir da einen fließenderen Übergang zum Abschluss des Buches gewünscht.
Insgesamt konnte mich Blue Sisters vor allem auf emotionaler Ebene total mitreißen und ich habe Lucky, Avery und Bonnie sehr gerne auf ihrem Weg und durch die Geschichte begleitet. Der Schreibstil hat das Buch nochmal mehr zu einem kleinen Highlight werden lassen und ist mir als sehr bildlich und einfach nur schön in Erinnerung geblieben.