Cover-Bild Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 10.11.2017
  • ISBN: 9783446259034
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
John Green

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Sophie Zeitz (Übersetzer)

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2017

Von Ängsten und Zwängen

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Inhalt: Aza Holmes ist eigentlich eine normale 16-jährige. Sie lebt alleine mit ihrer Mutter und hat ein sehr enges Verhältnis zu ihrer besten Freundin Daisy. Aber Aza ist eben nicht normal, denn sie leidet ...

Inhalt: Aza Holmes ist eigentlich eine normale 16-jährige. Sie lebt alleine mit ihrer Mutter und hat ein sehr enges Verhältnis zu ihrer besten Freundin Daisy. Aber Aza ist eben nicht normal, denn sie leidet unter schweren Zwängen und kann ihrer Gedankenspirale einfach nicht entkommen. So ist es auch kein Wunder, dass sie, bis auf Daisy, keine Freunde hat. Als dann 100.000 Dollar Belohnung für Hinweise auf einen verschwundenen Milliardär ausgeschrieben werden, lässt sie sich von Daisy dazu überreden, in dem Fall Nachforschungen zu betreiben. Dafür muss Aza über sich hinauswachsen und sich ihren Ängsten stellen. Außerdem begegnet sie jemandem wieder, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte: Davis, dem liebenswerten Sohn des verschwundenen Milliardärs.

Meinung: „Schlaft gut ihr fiesen Gedanken“ ist ein Buch voller Zwänge, das den Leser einen tiefen Einblick in die Welt der Ängste gibt. Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Aza, die sehr oft von ihren Zwängen und Ängsten kontrolliert wird und ihren eigenen Körper hasst. Aza ist ein sehr interessanter Charakter, der durch seine Andersartigkeit glänzt. Sie ist keine typische Heldin, aber gerade das macht sie bewundernswert, denn sie hat den Mut sich ihren inneren Dämonen zu stellen. Aza ist wohl die ungewöhnlichste Protagonistin, von der ich in letzter Zeit gelesen habe und gerade ihre Zwänge und Ängste machen sie sehr faszinierend.
Ihr zur Seite steht ihre lebensfrohe beste Freundin Daisy, die mit ihrer aufgeschlossenen und redseligen Art das genaue Gegenteil von Aza ist. An ihr hat mir besonders gefallen, dass sie es mit ihrer aufgeweckten Art immer wieder fertig bringt, Aza ein Stück weit zu helfen und dafür zu sorgen, dass es der Freundin besser geht.
Außerdem geht es viel um Millionärssohn Davis, der sich, nach dem Verschwinden des Vaters, um seinen kleinen Bruder kümmern muss, und auf seine Art ebenso verloren zu sein scheint, wie Aza. Die beiden sind einfach süß zusammen und ich habe mich immer über gemeinsame Szenen gefreut.
John Green schafft es hier ein sehr schwieriges Thema, nämlich seelische Probleme, Ängste und Phobien anzuschneiden, ohne sie zu verurteilen, zu verharmlosen oder die Betroffenen auf irgend eine Art runter zu machen. Auf diese Weise hat er mich zum Nachdenken gebracht und öffnet sicher auch anderen nicht betroffenen die Augen. Denn gerade diese Art Krankheit wird hier zu Lande leider noch oft verurteilt und von Verwandten und Freunden nicht anerkannt.
Schade finde ich allerdings, dass es eher weniger um das Aufklären des Falls um den verschwundenen Milliardär geht. In dieser Hinsicht passiert die meiste Zeit des Buches nämlich gar nichts, was ich anders erwartet hätte.
Trotzdem konnte mich „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ gut unterhalten, zum Nachdenken bringen und hat mir somit im Endeffekt sehr gut gefallen. Ich denke, dass jeder, der mal wieder ein Buch über den Ernst des Lebens lesen möchte, und mehr auf echte statt auf typische Helden steht, hier gut aufgehoben ist.

Fazit: Gutes Buch über ein ernstes Thema, das mich gut unterhalten konnte. Leider gibt es nicht so viele Ermittlungen wie ich gehofft habe, dafür wird man allerdings mit einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche entschädigt.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Typisch John Green

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Inhalt:
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu ...

Inhalt:
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

Quelle: Amazon

Meinung:
Ich habe mich total auf das Buch gefreut, vor allem da ich die limitierte Auflage bekommen habe, bei der allein die Aufmachung schon wunderschön ist. Der Buchschnitt ist orange und der Schutzumschlag ist von beiden Seiten bedruckt. Man kann sich also aussuchen, welches Cover man lieber mag und es je nachdem wechseln. Auch ein Autogramm ist vorne im Buch enthalten, was wirklich eine Besonderheit ist, ich habe bisher noch gar kein signiertes Buch.
Der Schreibstil ist wie immer bei John Green´s Büchern etwas ganz besonderes, genau wie die Charaktere. In dieser Geschichte geht es um die Hauptperson Aza, die eine Angststörung hat und vollkommen von ihren Gedanken gefangen ist. Daher tut sie Dinge, die für mich nicht wirklich nachvollziehbar waren, aber es war trotzdem total interessant zu lesen, was in ihrem Kopf vorgeht und warum sie bestimmte Handlungen durchführt. Man begleitet sie und ihre beste Freundin Daisy bei dem Abenteuer, den verschwundenen Millardär Russel Pickett zu finden, aber es geht auch um Liebe, Freundschaft und natürlich sehr ausführlich um Aza´s Gedankenwelt. Viel mehr möchte ich zum Inhalt der Geschichte auch gar nicht verraten, da das Buch ja nur knapp 280 Seiten hat und es daher besser ist, vorher nicht zu viel zu wissen.
Das Cover und der Titel passen sehr gut zum Inhalt der Geschichte und gefallen mir auch echt gut.
Es war eine wirklich interessante Geschichte, aber manchmal wurden mir bestimmte Szenen bzw. Gedanken zu ausführlich beschrieben.
Alles in allem würde ich dem Buch 4 Sterne geben.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Turtles all the way down

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Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken hat den Originaltitel “Turtles all the way down“, der mir sogar noch besser gefällt. Es ist ein Jugendbuch, aber auch mehr, auf jeden Fall intelligent geschrieben. In ...

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken hat den Originaltitel “Turtles all the way down“, der mir sogar noch besser gefällt. Es ist ein Jugendbuch, aber auch mehr, auf jeden Fall intelligent geschrieben. In erster Linie ist es ein einleuchtendes Buch über Zwangsstörungen und wie dass das Leben einer Jugendlichen beeinflusst. Die 16jährige Aza kann sich ihren Ticks nicht entziehen, dabei ist die Angst vor Bazillen und Krankheiten am schlimmsten. Zusätzlich quält sie manchmal der Gedanke Fiktion zu sein, daher verletzt sie sich manchmal selbst, um sich zu beweisen, das sie real ist.
Seit 5 Jahren geht sie schon in Therapie und nimmt Medikamente, aber viel hilft das nicht.
Das beeinflusst natürlich auch ihre aufkeimende Liebesbeziehung zu David, dessen Vater verschwunden ist.
Selbst ein Kuss zwischen ihnen wird für Aza zum Problem. Von ihrer Mutter fühlt sich Aza zu sehr behütet.
Dabei ist sie intelligent und hofft zu studieren.
Wirklich dauerhaft ist ihre lange Freundschaft zu ihrer besten Freundin Daisy (ein erfrischender und gelungener Charakter), aber da sich Aza immer viel zu sehr auf ihre Ängste konzentriert ist auch diese Beziehung manchmal nicht ohne Spannungen. Daisys Humor und ihre Bodenständigkeit helfen jedoch.
Diese Abschnitte mit den beiden haben mir am Besten gefallen, die zwischen Aza und Dave sind vorsichtig und verhalten. Das ist aber auch gut so, der Roman wird nie zum reinen Liebesroman. Das Gesamtergebnis überzeugt!

Veröffentlicht am 15.07.2018

Feinfühliger Roman über eine Jugendliche mit Angststörungen

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Wie fühlt es sich an, seine Gedanken und Ängste nicht unter Kontrolle zu haben? John Green gelingt mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ein sensibles Portrait eines Teenagers mit Zwangsstörungen. Azas ...

Wie fühlt es sich an, seine Gedanken und Ängste nicht unter Kontrolle zu haben? John Green gelingt mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ein sensibles Portrait eines Teenagers mit Zwangsstörungen. Azas Gedankenspiralen lassen sich sehr gut nachvollziehen.

Das im Klappentext angeteaserte Verschwinden eines Milliardärs stellt allerdings nur die Rahmenhandlung dar und spielt eine untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt steht Aza, die durch ihre Angststörungen kein normales Leben führen kann. Doch nicht nur ihre eigenen Erfahrungen prägen das Buch, sondern auch die Auswirkungen der psychischen Krankheit auf Azas Umfeld – auf ihre Mutter, ihre beste Freundin und ihr Freund. Da die Angehörigen Betroffener oft in den Hintergrund rücken und deren Schwierigkeiten meist eine untergeordnete Rolle spielen, haben mir die unterschiedlichen Perspektiven auf Azas Problem gut gefallen.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Ein guter Einblick in die komplexe Psyche eines Menschen

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Aza ist irgendwo ein ganz normaler Teenager auf einer ganz normalen High School mit ganz normalen Freunden. Aber irgendwie ist Aza auch nicht ganz normal, denn sie leidet an einer Zwangsstörung. Sie gibt ...

Aza ist irgendwo ein ganz normaler Teenager auf einer ganz normalen High School mit ganz normalen Freunden. Aber irgendwie ist Aza auch nicht ganz normal, denn sie leidet an einer Zwangsstörung. Sie gibt aber ihr bestes irgendwie normal zu sein. Sie will eine gute Freundin sein, eine gute Tochter, eine gute Schülerin, aber das ist gar nicht so einfach, wenn die eigenen Gedanken sich nicht steuern lassen. Trotzdem gibt sie ihr bestes, als Daisy unbedingt den verschwundenen Milliardär finden will, dessen Sohn mal Azas Kindheitskumpel gewesen ist. Die beiden treffen also wieder aufeinander und Dank dem Verschwinden, lustigen Echsen und einer echt gemeinen Zwangsstörung ist das Durcheinander natürlich perfekt. Es geht in diesem Buch um Aza, einen Teenager, der es echt nicht einfach hat in seinem Leben, und wir begleiten sie durch ihre täglichen struggles mit ihrer Gesundheit, ihren Freunden, ihrer Familie und jetzt auch noch dem Verschwinden von Pickett Senior und der Wiederbegegnung mit Pickett Junior. Alles gar nicht so einfach, wie man sich vielleicht vorstellen kann.

Ich habe zu diesem Buch eine leicht geteilte Meinung, das schon mal vorab. Tatsächlich musste ich mich erst mit Sophia austauschen, um mir einigen Gedankengängen klar zu werden und Ordnung reinzubekommen. Das Ergebnis davon könnt ihr nun hier lesen :)

Zunächst einmal zu den Sachen, die ich an dem Buch mochte. John schafft es in Turtles, eine großartige und realistische Repräsentation von mentalen Störungen und ihren Auswirkungen auf Beziehungen und das "normale" Leben zu basteln. Dabei fasst er insbesondere die Beziehung zwischen Aza und Daisy und zwischen Aza und ihrer Mutter ins Auge. Grade die Mutter-Tochter Beziehung finde ich super gelungen und sehr wichtig. Eltern spielen eine große Rolle im Leben ihrer Kinder und dem Prozess, der mentale Störungen nun mal ausmacht. Die ganze Familie ist davon betroffen, aber leider rutscht das in den meisten Büchern (nicht nur über mental health) unten durch. Nicht hier.
Des weiteren profitiert das Buch von gut ausgearbeiteten, diversen Charakteren. Jeder von ihnen ist anders, hat einen anderen Hintergrund und eine eigene Persönlichkeit. Dazu steckt in jedem von ihnen ein kleines bisschen von John und seiner Persönlichkeit oder seinen Freunden und seiner Familie. Ob das nun (in diesem Fall Star Wars) Fanfiktion, die echt Zucker war, star gazing oder OCD selbst ist, ist völlig egal. Jeder seiner Charaktere hat ein Stückchen in sich und es hat mir ganz besonders viel Spaß gemacht, diese Puzzleteile aufzuspüren und zusammen zu setzen.
Ganz ganz großer persönlicher Bonus war dann für mich letztendlich auch, dass Davis Aza nicht retten konnte und sie nicht plötzlich von ihren Zwangsgedanken und Gedankenspiralen heilt. Denn so sind psychische Störungen nicht. Man ist nicht plötzlich geheilt, nur weil man geliebt wird. Man kann sich nicht entscheiden, nicht mehr in seinen Gedanken hängen zu bleiben und man kann sich nicht entscheiden, plötzlich besser zu werden. John selbst kennt das und bringt es in diesem Buch auch für Menschen ohne diese Probleme spürbar auf eine reale Art und Weise näher und nach dem Buch hab ich das Gefühl, dass ich auch meiner Mom das Buch geben könnte (wohl nur besser auf Deutsch) und sie ein besseres Verständnis von dem ganzen Gewusel in meinem Kopf hätte, auch wenn Azas Störungsbild ganz anders als meins ist. Trotzdem zeigt Turtles halt, was für einen Einfluss gewisse Dinge auf uns haben können, wie sie uns beeinflussen und was sie in uns auslösen können, ohne dass wir das wollen und auch wenn es von außen vielleicht als total irrelevant abgestempelt wird.
Zum Schluss kommen wir noch einmal kurz zum Schreibstil. Wer John kennt weiß, dass er eine sehr bildliche, metaphorische Art hat sich auszudrücken. Das kommt hier auch wieder sehr schön zum Tragen. Sogar öfter als in den anderen Büchern werden Gedichte, Referenzen, Songtexte und Blogposts an passenden Stellen in den Text eingefädelt. Sie geben dem ganzen einen sehr lebendigen Touch und geben das gewisse Etwas, über das man auch hinterher noch nachdenkt und das hängen bleibt.

Leider muss ich auch ein, zwei Abstriche machen. Wie ihr dem Klappentext bereits entnehmen könnt, ist ein Millionär verschwunden, dessen Sohn Davis Aza von früher kennt. Versprochen wird uns eine spannende Storyline zu der die mental health Sache in einem Subplot hinzu addiert wird. Wir bekommen aber eine mental health Story mit einem unnötigen Billionär-Verschwinde-Subplot, den man sich echt hätte schenken können. Es wirkt an den Haaren herbei gezogen und ist lange sehr unverständlich. Der einzige scheinbare Grund, warum das mit drin ist, ist, um Davis wieder in Azas Leben zu bekommen. Und eventuell hat irgendjemand im Verlag die Idee mit der OCD-Story und dem Beziehungsaspekt gut gefunden, wollte aber auf dem letzten Meter noch eine "richtige" Story drin haben. Das wäre nicht nötig gewesen und, durch den Fokus des Klappentextes darauf, wartet man als Leser sehr lange auf den Start der Story und eine mehr investigative Herangehensweise, die halt versprochen aber nicht gehalten wird. Das wars aber auch schon an Negativem.