"Thin Air" ist ein intensiver Psychothriller, der seine Leser von der ersten bis zur letzten Seite in Atem hält. Die Geschichte spielt sich in einem isolierten Umfeld ab, wo zwölf Passagiere während eines achtstündigen Fluges gefangen sind, und einer nach dem anderen in ein tödliches Spiel verwickelt wird. Mit einer spannungsgeladenen Atmosphäre und einer Vielzahl an Verdächtigen bietet der Roman ein mitreißendes Leseerlebnis, das den Leser ständig dazu bringt, seine Vermutungen über den wahren Täter zu hinterfragen.
Kleine Anmerkung dazu: Ich hatte jeden in Verdacht, wirklich jeden. Schlussendlich bin ich nicht darauf gekommen, erst als es keine andere Möglichkeit mehr gab. Hier ist Miträtseln auf jeden Fall ein absolutes Highlight und natürlich ein MUSS.
Von Beginn an wird eine beklemmende und geheimnisvolle Stimmung auf. Die Vorstellung, dass niemand dem Unheil entkommen kann und dass die Bedrohung aus den eigenen Reihen kommt, erzeugt eine nervenaufreibende Spannung. Die Autorin versteht es meisterhaft, kleine Indizien zu streuen, die die Leser auf falsche Fährten locken. Man verdächtigt im Verlauf des Buches immer wieder verschiedene Charaktere, was den Reiz des Psychothrillers ausmacht. Dieses Katz-und-Maus-Spiel mit den Lesern hält die Spannung durchweg aufrecht und sorgt für viele überraschende Wendungen.
Die Charaktere sind facettenreich und gut ausgearbeitet, was das Mitfiebern erleichtert. Jeder der zwölf Passagiere hat seine eigenen Geheimnisse und Motive, und nach und nach enthüllt die Autorin deren Hintergründe und Verbindungen zueinander. Diese detaillierte Charakterzeichnung trägt erheblich zur Spannung bei, da man nie sicher sein kann, wem man trauen kann. Die Dynamik zwischen den Passagieren ist authentisch und verstärkt die klaustrophobische Atmosphäre an Bord des Flugzeugs.
Ich hatte erst die Befürchtung, dass es zu viele Charaktere sind und diese sich nur schlecht unterscheiden lassen. Doch dem war nicht so. Sie sind leicht zu differenzieren, da wirklich jeder von ihnen ganz eigene Marotten hat, ganz einen Antriebe in diesem Flugzeug zu sitzen und man recht schnell versucht sie in zwei Lager aufzuteilen. Das eine, dem man einen Mord nicht zu trauen würde und dann das andere, die für einen Uniplatz über Leichen gehen.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Spannung bis zur letzten Seite aufrechterhalten wird. Die Enthüllungen und Wendungen kommen unerwartet und sind geschickt in die Handlung eingebaut. Die Auflösung des Thrillers kommt überraschend und ist zugleich teilweise befriedigend. Hier hätte die Autorin vielleicht etwas mehr Details einfließen lassen können, um das Ende vollständig abzurunden. Einige Aspekte der Auflösung wirken ein wenig zu abrupt und hätten von einer tiefergehenden Ausarbeitung profitiert.
Wie oben bereits erwähnt, gab es schlussendlich keine andere Möglichkeit als diese eine Person. Doch die Beweggründe sind nicht stimmig erarbeitet, eher oberflächlich und passen nicht wirklich in das Gefüge. Hier war ich dann doch etwas enttäuscht, weil ich einfach mehr erwartet hätte. Denn dieses Buch gibt einfach mehr her und hier wurde das Potenzial nicht ganz ausgenutzt.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte gelingt es Parker, eine packende Geschichte zu erzählen, die die Leser in ihren Bann zieht. Die psychologische Tiefe der Charaktere und die geschickt eingefädelte Handlung machen "Thin Air" zu einem außergewöhnlichen Psychothriller. Der Roman besticht durch seine dichte Atmosphäre, die ständige Ungewissheit und die geschickt platzierten Hinweise, die den Leser immer wieder aufs Neue herausfordern.
Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist der Schreibstil der Autorin. Parker schreibt klar und präzise, was die Spannung zusätzlich verstärkt. Die Beschreibungen der Umgebung und der inneren Konflikte der Charaktere sind so lebendig, dass man sich als Leser mitten im Geschehen fühlt. Die Dialoge sind authentisch und tragen zur Vertiefung der Charaktere bei.
Das Buch wird aus der Ich- Perspektive der Hauptprotagonistin Emily erzählt. Dies ist charmant und erschafft zusätzliche Spannung, denn schlussendlich können wir sie auch nicht ausschließen.
Abschließend geht es um das Setting. Dies ist recht simpel, denn wir haben hier ein Locked- Room Szenario, welches sich rein auf das Flugzeug bezieht. Hier hätte ich es absolut hilfreich gefunden, eine Karte von diesem Flugzeug zu bekommen, um manche Schritte besser nachvollziehen zu können. Denn manchmal war ich beim Lesen ein klein wenig los!
Zusammenfassend ist "Thin Air: 8 Stunden. 12 Passagiere. Wer wird überleben?" ein fesselnder Psychothriller, der seine Leser von Anfang bis Ende in Atem hält. Die ständige Ungewissheit, die Vielzahl an Verdächtigen und die überraschenden Wendungen machen das Buch zu einem echten Page-Turner. Obwohl das Ende etwas mehr Details hätte vertragen können, bleibt der Roman eine spannende und empfehlenswerte Lektüre für alle, die psychologisch tiefgehende und nervenaufreibende Thriller, aus dem Jugendbuchbereich lieben.
Meine Bewertung: 4 Sterne
Insgesamt verdient "Thin Air" 4 von 5 Sternen. Es ist ein packender Jugendthriller, der trotz kleinerer Schwächen eine fesselnde und aufregende Geschichte bietet, die lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt. Mich hat sie absolut gut unterhalten und vor allem hat das Miträtseln wahnsinnig viel Spaß gemacht. Trotz meiner Kritikpunkte habe ich dieses Buch binnen zwei Tagen durchgelesen.