Cover-Bild Sanssouci war nicht mehr frei
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 02.09.2024
  • ISBN: 9783426448854
Liane Kirchner

Sanssouci war nicht mehr frei

Roman | Mit einem Vorwort von Hera Lind: »Mir hatte beim Lesen der Atem gestockt.«

Bewegender Tatsachenroman mit einem Vorwort von Hera Lind

Der biografische Roman »Sanssouci war nicht mehr frei« erzählt die  wahre Geschichte einer spektakulären Flucht aus einem DDR-Gefängnis .

1961 trennt der Bau der Berliner Mauer mehr als 13.000 Familien – auch die von Liane Kirchner. Dieter Hötger, der Ehemann ihrer Großmutter, gräbt zusammen mit einem Freund 1962 einen Tunnel vom Westen in den Osten Berlins. Sie wollen beide ihre Familien zu sich holen, doch ihr Plan wird verraten: Am Tunnelausgang erwartet sie eine Maschinengewehr-Salve der Stasi.

Der Freund ist sofort tot, Dieter Hötger überlebt schwer verletzt und landet schließlich im berüchtigten DDR-Gefängnis Bautzen II. Seine Frau Brigitte steckt man ins Frauengefängnis Hoheneck, ihr kleiner Sohn Axel wird in Arrest genommen. Nach jahrelanger Einzelhaft gelingt dem willensstarken Dieter als einzigem Insassen in der Geschichte von Bautzen II. die Flucht …

Familiendrama und Zeitzeugnis – zu Herzen gehend offen erzählt

Liane Kirchner erzählt tief bewegend von dem Trauma, das Gewalt und Willkür des DDR-Regimes ihrer Familie zugefügt haben. Und sie erzählt von Willenskraft, vom Sich-nicht-unterkriegen-lassen und dem Mut zu lieben.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2024

Diese autobiographische Geschichte hat mich sehr berührt

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Dieter Hötger gräbt einen Tunnel in den Osten, um seine Frau Brigitte und ihren Sohn Axel in den Westen zu holen, da sie beim Mauerbau getrennt wurden. Am Ausgang des Tunnels erwartet ihn bereits die ...



Dieter Hötger gräbt einen Tunnel in den Osten, um seine Frau Brigitte und ihren Sohn Axel in den Westen zu holen, da sie beim Mauerbau getrennt wurden. Am Ausgang des Tunnels erwartet ihn bereits die Stasi und gleichzeitig wird Brigitte verhaftet. Dieter wird zu jahrelanger Gefängnisstrafe verurteilt und unternimmt zwei erfolglose Fluchtversuche. Brigitte macht die Haft schwer zu schaffen, aber der Überlebenswille für ihren Sohn Axel ist groß.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Dieter und Brigitte, deren Leben durch die harten Haftbedingungen, stark belastet wird. Axel, der Sohn, leidet unter den Folgen der Inhaftierung seiner Eltern und führt zu einem Teufelskreis aus Frustrationen. Dadurch leidet seine Ehe mit Petra und ihrer Tochter Liane. Das Buch umfasst den Zeitraum von 1962 bis 1987. Es zeigt zudem die harte Vorgehensweise des DDR-Regimes.

Fazit: Liane Kirchner ist die Enkelin und erzählt die Geschichte ihrer Familie. Dies ist ein bewegender Roman, der die Herausforderungen von Haft und persönlichen Krisen beleuchtet. Der Autorin gelingt es, die Emotionen und die Verzweiflung der Protagonisten auf eine Weise darzustellen, die tief berühren. Auch wenn alle gelitten haben, so haben sie nie aufgegeben.
Das Buch basiert auf wahren Begebenheiten, aber auch künstlerische Freiheit ist gegeben.
Mich hat der Roman sehr beeindruckt und zum Nachdenken angeregt.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Der lange Arm der Stasi

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Was alles kann eine Liebe ertragen, die nicht frei und unbeschwert gelebt werden kann ? Brigitte erfährt 1962 am eigenen Leib was es heißt, in den Fokus der Stasi zu rücken. Ihr Mann Dieter hat einen Tunnel ...

Was alles kann eine Liebe ertragen, die nicht frei und unbeschwert gelebt werden kann ? Brigitte erfährt 1962 am eigenen Leib was es heißt, in den Fokus der Stasi zu rücken. Ihr Mann Dieter hat einen Tunnel unterhalb der Berliner Mauer gegraben, nur um sie und die gemeinsame Tochter in den Westen zu holen. Während er sich wie ein Maulwurf vom Westen her einen Gang gräbt, läuft im Osten die Operation "Maulwurf"bereits im vollen Gang. Nichtsahnend wagt er den ersten Schritt in den Kellerraum im Osten und was dann folgt, kann niemand aufhalten. Der lange Arm der Stasi bestimmt fortan nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Familie....


Liane Kirchner erzählt ihre eigene Familiengeschichte und lässt die Leser:innen hautnah miterleben, wie aus großen Gefühlen plötzlich Einschüchterung, körperliche und seelische Misshandlungen werden. Die Psychofolgen von einst haben bis heute tiefe Narben hinterlassen und prägen nicht nur ihre Familie, sondern die ganzer Generationen, die hinter dem wohl zynischsten Bauwerk des DDR-Regimes regelrecht eingepfercht worden sind.

Es sind Szenen, die unter die Haut gehen und die von Einschüchterung, psychologischer Folter bis hin zum Brechen des Charakters reichen. Das Selbstwertgefühl der Inhaftierten wird untergraben, Panik, Angst und zunehmende Unsicherheit sind ständige Begleiter der in Freiheit Lebenden. Liane wächst zunächst behütet auf, muss aber im Verlauf ihrer Kindheit immer mehr erkennen, dass ihr Vater nicht der liebevolle und fürsorgliche Partner an der Seite ihrer Mutter ist, sondern ein Säufer und Schläger, der nicht aus seiner Haut kann.

Das soll keinesfalls als Entschuldigung gelten, denn das, was hinter verschlossenen Türen im Plattenbau geschieht, ist genauso menschenverachtend wie das Tun und Wirken der Stasi. Es gibt auch fröhliche Momente, die Liane zusammen mit ihrer Freundin erlebt und auch Mutter Brigitte geht vollkommen in ihrer Tätigkeit als Schneiderin auf. Stars und Sternchen der DDR- Unterhaltungsszene geben sich bei ihr ein Stelldichein und lassen Glitzer, Glamour und gute Laune für die Leser;innen aus den Seiten steigen.

Es sind aber immer die unterschwelligen Bedrohungen, die nicht nur den beiden Frauen Angst machen, sondern die die Leser:innen ebenfalls spüren. Das Buch lebt von der Authentizität der Eindrücke von Liane Kirchner, zieht die Lesenden mit schreckgeweiteten Augen in seinen Bann und zeigt, wie das gezielte Eindringen der Stasi in das private Umfeld nicht nur Beziehungen, sondern auch Menschen zerstört. Ein nicht immer einfach zu lesender Roman, der deutsch-deutsche Geschichte zugänglich macht, zum Nachdenken anregt und zeigt, wie sehr das Erlebte heute noch nachwirkt.

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