Auch Frauen können Helden sein
Ich habe lange keine so berührende und zu Herzen gehende Geschichte gelesen. Meine Gefühle fuhren Achterbahn, ich habe mitgelitten und mitgeweint. Titel und Cover kommen so unschuldig rüber, aber der Leser ...
Ich habe lange keine so berührende und zu Herzen gehende Geschichte gelesen. Meine Gefühle fuhren Achterbahn, ich habe mitgelitten und mitgeweint. Titel und Cover kommen so unschuldig rüber, aber der Leser wird schnell mitten ins Kriegsgeschehen nach Vietnam geworfen. Ich war zu der Zeit ein Teenager und habe nur am Rande mitbekommen, wie die jungen Männer damals verheizt wurden.
Die junge Frances McGrath, Tochter aus gutem Hause meldet sich freiwillig als Krankenschwester für Vietnam. Hier erlebt sie die Hölle, sie kommt an ihre Grenzen, all die Toten, Zerstückelten und schwer verletzten jungen Soldaten. Aber sie wächst über sich hinaus und entwickelt sich zu einer selbstbewussten Persönlichkeit. Sie findet beste Freundinnen und lernt die Liebe kennen. Zurück in der Heimat erfährt sie Feindschaft und Ablehnung. Sie ist körperlich und psychisch am Ende. Medikamente und Alkohol, Schlaflosigkeit und Alpträume bestimmen ihren Alltag. Zum Glück wird sie von ihren beiden Freundinnen aufgefangen und kämpft sich langsam zurück ins normale Leben.
Dieser Roman geht unter die Haut, schonungslos erzählt die Autorin von den vielen sinnlosen Opfern des Krieges. Sie erinnert an die vielen Helden, die in der Heimat leider allein gelassen wurden, vor allem die Frauen, die es angeblich in Vietnam nicht gab. Die Geschehnisse und Landschaftsbeschreibungen kamen sehr realistisch rüber, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.
Dieser Roman wird sicher noch lange nachwirken und ich vergeben die volle Punktzahl.