Von klein auf wurde Odell Evergreen darauf vorbereitet, eines Tages das Parfüm-Imperium seiner Familie zu übernehmen. Nur bei seiner besten Freundin Emmeline konnte er sich fallen und mal nicht seinen Kopf, sondern sein Herz entscheiden lassen. Gemeinsam haben sie alles über Düfte und einander gelernt, ihre Träume und ihren ersten Kuss geteilt - bis Odell sie plötzlich von sich gestoßen hat. Doch als sein Vater bei einem Unfall stirbt, braucht er dringend Emmelines Hilfe. Denn um CEO zu werden, soll er ein eigenes Parfüm kreieren. Trotz der jahrelangen Funkstille stimmt Emmeline zu, ihm zu helfen. Und als sie zusammenarbeiten, ist auf einmal alles wieder da: die Erinnerungen, die Gefühle und dieser zerbrechliche Traum von einem Wir ...
»Niemand schreibt atmosphärischer, mit mehr Wortgewandtheit und Emotion als Merit Niemeitz. Ich habe alles gefühlt.«
SARAH SPRINZ
Merit Niemeitz ist für mich ein Garant für wunderbare Geschichten. Die Wortkünstlerin mit ihrem einprägsamen und ausdrucksstarken Schreibstil hat es auch hier wieder geschafft einen von Anfang an zu begeistern.
Grundsätzlich ...
Merit Niemeitz ist für mich ein Garant für wunderbare Geschichten. Die Wortkünstlerin mit ihrem einprägsamen und ausdrucksstarken Schreibstil hat es auch hier wieder geschafft einen von Anfang an zu begeistern.
Grundsätzlich bin ich weder Parfümfan noch habe ich viel in mit der Duftwelt zu tun, doch durch ihre detaillierten Beschreibungen habe ich während des Lesens eine Duftexplosion erleben dürfen.
Schön fand ich hier, dass die Protagonisten sich Zeit gelassen haben miteinander, auch das reflektieren alter Fehler und Beweggründe war für mich gut aufbereitet.
Leider haben sich über das "Zeit lassen" auch ein paar Längen eingeschlichen und es gab auch ein paar Dämpfer, weil doch der eine oder andere Tropfen Schwermut zu viel dabei war.
Hat dem Buch insgesamt aber keinen großen Abbruch getan, ich werde die Reihe gerne weiter verfolgen.
Meine Meinung / Bewertung:
Das Cover und der Farbschnitt sind traumhaft und nehmen einen schon mal ein bisschen mit in die Welt von duftenden Blumen und somit Duft allgemein. Denn darum geht es in erster Linie. Man muss sich ein wenig darauf einlassen, dass sich in dem Buch alles um Düfte und das Riechen solcher dreht. Doch wenn man das tut, erwartet einen eine schöne Geschichte, in deren Mittelpunkt zwei Charakter stehen, die es eher langsam angehen lassen. Und da wäre ich auch schon bei einem Kritikpunkt: mir war das Buch an der ein oder anderen Stelle zu langatmig und/oder zu schwermütig. Insgesamt war es stimmig, doch ich hätte mir an diesen Stellen mehr Tempo oder weniger Seiten gewünscht. Hinzu kamen einige Metaphern und eine in meinen Augen fast schon melancholische Stimmung.
So kam es dann auch, dass mich an einigen Stellen die Geschichten der Geschwister, die noch ihre eigenen Bücher bekommen, mehr interessiert haben als die eigentliche Hauptstory.
Mein Fazit:
Guter Auftakt, wenn auch etwas langatmig und schwermütig hier und da
Ich bin etwas zwiegespalten bei dem Buch. Auf den ersten Blick ist das Cover ein echter Hingucker, und der Farbschnitt dazu macht richtig was her. Der Schreibstil der Autorin hat mir von Anfang an gefallen. ...
Ich bin etwas zwiegespalten bei dem Buch. Auf den ersten Blick ist das Cover ein echter Hingucker, und der Farbschnitt dazu macht richtig was her. Der Schreibstil der Autorin hat mir von Anfang an gefallen. Es ist angenehm zu lesen, aber leider hat mir anfangs die Spannung gefehlt. Die erste Hälfte war ein ziemlicher Kampf. Es passierte wenig und Vieles zieht sich unnötig in die Länge. Auch die beiden Protagonisten waren hier fast schon ein bisschen „langweilig“. Doch dann, ab etwa der Hälfte, nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf. Die Handlung wird emotionaler und die Charaktere entwickeln sich merklich weiter. Das hat mich dann auch richtig in die Story reingezogen und ich konnte das Buch dann auch nicht mehr weglegen.
Was mir besonders gut gefallen hat, war das Ende. Der Epilog hat definitiv Lust auf den nächsten Teil gemacht. Ich bin sehr auf Mari und Keaton gespannt! Alles in allem war es also ein gutes Buch, wenn man die Geduld aufbringt, die etwas langatmige erste Hälfte durchzuhalten. Wer auf emotionale Liebesgeschichten steht, wird hier definitiv fündig.
Bei Merit Niemeitz ist mir schon früh bewusst geworden, sie ist eine der Autorinnen, die nicht für jedermann ist. Was auch völlig okay ist, denn Geschmäcker sind nun mal verschieden, aber gerade weil ihr ...
Bei Merit Niemeitz ist mir schon früh bewusst geworden, sie ist eine der Autorinnen, die nicht für jedermann ist. Was auch völlig okay ist, denn Geschmäcker sind nun mal verschieden, aber gerade weil ihr Stil sich so deutlich von anderen abhebt, macht es mich umso stolzer, dass mit der Evergreen-Empire-Trilogie nun schon ihre zweite Buchreihe bei Lxy erscheinen darf und natürlich nicht zu vergessen ihre „Starling Nights“-Reihe bei reverie (die Impress-Artikel lasse ich hier mal bewusst weg). Das zeigt doch, dass die Wortakrobatik von ihr geschätzt wird und das absolut verdient.
Bei der neuen Reihe und nun dem ersten Band, „Delicate Dream“, muss ich auch sagen, was für eine Symbiose aus Cover und Inhalt. Wirklich sehr gut gemacht, denn in der ganzen zarten Gestaltung sieht es wie ein edler Flakon aus und ich bin wirklich verliebt. Kommen wir nun zum Inhalt. Ich fand das Parfüm-Geschäft als Setting sehr interessant. Ich habe selbst eine spezielle Beziehung zu Gerüchen, bin aber eher ab von Parfüm, aber dennoch ist es ein faszinierendes Geschäft, vor allem vor dem Hintergrund, dass ein Duft auf jeder Haut dennoch andere Noten entfaltet. Ich fand es auch spannend, wie Niemeitz im Nachwort beschreibt, wie sie sich in die Welt eingefunden hat und ich muss sagen, ohne selbst Expertin zu sein, dass es sehr echt wirkte. Es waren viele Details, die ich vorgefunden habe. Vor allem die Ausflüge zu den einzelnen Bestandteilen sowie auch die Beschreibung, was wie zusammenwirkt, da ist doch schon sehr deutlich geworden, wie viel Recherche da hinein geflossen sein muss, um eben so professionelle auch zu wirken. Auch wenn die Duftthematik hinten heraus immer mehr verloren gegangen ist, was ich etwas schade fand, so ist ein wichtiger Bestandteil dieser Geschichte, der definitiv einen Teil der Faszination abgebildet hat.
Der Stil ist typisch Niemeitz und gerade die Duftwelt hat sie sich natürlich auch für viele Sprachspiele angeboten. Aber auch abseits davon gab es wieder Wortkreationen, nach denen ich denke, meine Güte, sie müsste ein eigenes Wörterbuch anlegen, weil da so wunderschöne Ideen hinterstecken. Ich war da in einiges wieder sehr verliebt. Über Emmeline hat sie sich deutlich mehr darüber ausgetobt, was charakterlich auch passte, denn sie hat als Gefühlsmensch offenbar wirklich einen ganz anderen Zugang zum Leben, den sie dann auch noch ideal in Worte fassen kann. Odell war da zwar deutlich nüchterner, aber durch die langen Jahre mit Emmeline hat man ihm natürlich dennoch angemerkt, dass er sehr ähnlich denkt und vieles von ihr auch in sich trägt. Das hat sie letztlich aber auch so passend füreinander gemacht. Dennoch ist die Liebesgeschichte für mich eher schwächer. Ich musste da an die „Mulberry Mansion“-Reihe denken und konkret auch da an den ersten Band, „No Longer Yours“, dort hatten wir durch Avery und Eden auch schon ein Paar, dass sich nach Jahren voller gemeinsamer Geschichte und dann Funkstille wieder zusammenfindet. Niemeitz ist ja auch nur eine von vielen, die solche Paare wieder zusammenbringt und ich muss immer wieder feststellen, dass es mir da oft schwer fällt, so einen richtigen Funken zu entwickeln.
Wenn ich live dabei, wenn sich zwei begegnen und selbst wenn es nicht direkt Liebe ist, dann entsteht aber dennoch etwas, wo ich das Gefühl habe, ich bin wirklich bei allen Schritten dabei. Aber bei Paaren, bei denen schon so viel Geschichte geschrieben ist, da haben auch Rückblenden dann nicht mehr die Wirkung, mir das richtig von Anfang an aufzuzeigen. Deswegen sind Emmeline und Odell für mich keine aufregende Liebesgeschichte, sondern eine leise, sanfte. Und das sind auch wunderschöne Liebesgeschichten, nicht falsch verstehen, aber es sind auch die, bei denen ich dann öfters rechts und links schaue. Deswegen habe ich dann auch bei den Figuren genauer hingesehen und natürlich auf das Drumherum. So fand ich beispielsweise die Geschwisterdynamik sehr anstrengend. Auch wenn es drei Bände gibt und damit natürlich eine Entwicklung aufgezeigt werden wird, aber es war nicht richtig greifbar, wie so viel zwischen dreien Menschen sich aufbauen kann, wenn sie doch so eng aufgewachsen sind. Umgekehrt fand ich aber auch die Testamentbedingungen von dem Vater sehr seltsam. Erzwungene Dreisamkeit, nie clever. Aber so wurden die Gräben so offensichtlich und waren ständig da, um auf die Stimmung zu drücken. Dazu kommt dann noch, dass Emmeline und Odell jeweils alleine große Dämonen zu tragen haben, die immer an unterschiedlichen Punkten rauskamen, so dass es auch kaum rein unbeschwerte Phasen gab. In all diese Kritikpunkte hinein war so viel Starkes gewoben, was immer hilft, um dann eben weiterzulesen, weil ich auch aus Erfahrung weiß, ich werde am Ende belohnt. Aber bei so einer Liebesgeschichte fällt es einfach eher auf, denn es gibt nicht ständig DIE Höhepunkte, sondern vielmehr eine Beständigkeit, bei der man die Längen deutlich erkennt. Aber ich erahne schon jetzt, dass es im zweiten Band wieder ganz anders wirken wird und da bin ich schon gespannt drauf, denn die Vorlage hier ist gut und hat locker das Potenzial zu sehr gut.
Fazit: „Delicate Dream“ hat eine wunderschöne Aufmachung, ein faszinierendes Setting und eine Liebesgeschichte, die sanft und intensiv erzählt wird. Niemeitz‘ Stil passt zu den beiden einfach großartig, aber dennoch ist ein Miteinander, das auch gewisse Schwächen der Erzählung leichter offenlegt. Insgesamt war es thematisch sehr schwer und ein paar mehr Auflockerungen wären gut gewesen. Dennoch guter Auftakt und für Fans von Sprachkünstlern sehr, sehr empfehlenswert!
Odell Evergreen soll eines Tages das Parfüm-Imperium seines Vaters übernehmen. Dafür hat sein Vater ihn schon als Kind vorbereitet. Nicht nur ihn, sondern auch seine Geschwister Mari und Keaton. Ebenso ...
Odell Evergreen soll eines Tages das Parfüm-Imperium seines Vaters übernehmen. Dafür hat sein Vater ihn schon als Kind vorbereitet. Nicht nur ihn, sondern auch seine Geschwister Mari und Keaton. Ebenso wie Emmeline, die Tochter der Haushälterin, die ein erstaunliches Talent dafür hat, Düfte zu erkennen und zu kombinieren. Die vier bildeten ein gutes Gespann, wobei Emmeline und Odell sich nochmal nähergekommen sind. Nur hat Odell sie irgendwann verletzt und von sich gestoßen. Der Grund dafür war leider sehr vorhersehbar. Doch auch die Geschwister haben sich immer weiter voneinander entfernt.
Das Thema Düfte und wie sie mit unseren Erinnerungen und Gefühlen verknüpft sind ist sehr spannend. Insbesondere zu Beginn war es interessant zu lesen, was die Charaktere damit verbinden, wie sie sich in den Düften fallen lassen und generell die Beschreibungen. Das hat allerdings recht schnell überhandgenommen. Die Beschreibungen waren zwar wirklich schön, aber auch zu viel. Es wurde zäh.
Odell und sein Vater geraten in einen Unfall, wodurch Odell früher als gedacht den Posten als CEO annehmen muss. Dafür wurden Bedingungen festgesetzt. Eines davon ist die Zusammenführung der Geschwister. Keaton und Mari sind zwei interessante Charaktere, von denen ich gerne mehr erfahren hätte. Wobei die ihr eigenes Buch erhalten. Ich fand es dennoch sehr authentisch, dass die ersten Annäherungen sehr stockend waren. Es dauerte lange bis die Familie sich wiederfinden konnte und wieder füreinander da war. Diese Entwicklung fand ich richtig schön.
Neben der Familiengeschichte gibt es natürlich noch diese Sache zwischen Odell und Emmeline, genau wie ihre eigenen Problemchen. Odell muss innerhalb einer Zeitspanne einen eigenen Duft kreieren, fühlt sich nach dem Unfall nicht in der Lage dazu, weswegen er Emmelines Hilfe braucht. Sie aber ist immer noch verletzt von dem, was er ihr vor sechs Jahren angetan hat. Verständlicherweise. Dennoch kommen sie natürlich nicht an der Aufgabe vorbei. Die Aufgabe selbst fand ich sehr interessant, weil er auch einige Duftstoffe aus den Ressourcen gewinnen sollte. Leider wurde das Thema immer weiter in den Hintergrund gerückt. Stattdessen gab es viele Gedankenmonologe und Beschreibungen. Aber auch langsame Entwicklungen der Charaktere selbst. Denn Odell als Erstgeborener mit den Erwartungen hat natürlich einige Päckchen zu tragen. Dazu noch die Sache mit dem Unfall. Emmeline ist auch nicht frei von Problemen, die sie angehen muss. Gemeinsam wachsen sie an sich und helfen sich aus. Das ist verbunden mit Streit, Versöhnung und Lektionen. Ihr Hin und Her in der Beziehung hat mich ehrlich gesagt etwas gestört. Und zwar von beiden Parteien.
Fazit:
Nach dem ganzen Hype und dem Marketing habe ich deutlich mehr von der Story erwartet. Ja, das Thema mit den Düften war definitiv spannend. Die Story hatte sowohl einen Familien- als auch einen Liebesteil, was mir auch sehr gefallen hat. Dennoch fand ich, dass die ganzen Beschreibungen von Düften, Gedanken und ähnlichem ab einem gewissen Punkt zu viel waren und die Story sehr aufgehalten haben. Ebenso hat sich die Liebesgeschichte irgendwie im Kreis gedreht, konnte mich ehrlich gesagt nicht wirklich fesseln. Die Entwicklungen der Charaktere waren dafür schön.