Cover-Bild Das Buch der Schwestern
(6)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 26.06.2024
  • ISBN: 9783257072860
Amélie Nothomb

Das Buch der Schwestern

Brigitte Große (Übersetzer)

Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2024

Spielarten der Liebe

0

Als Nora und Florent sich kennenlernen, schlägt Amor buchstäblich zu, die beiden werden unzertrennlich, brauchen niemanden außer sich. Als ihre Tochter Tristane auf die Welt kommt, wird diese zwar geliebt, ...

Als Nora und Florent sich kennenlernen, schlägt Amor buchstäblich zu, die beiden werden unzertrennlich, brauchen niemanden außer sich. Als ihre Tochter Tristane auf die Welt kommt, wird diese zwar geliebt, aber nicht beachtet, lediglich versorgt. Ihr größter Wunsch ist ein Geschwisterchen, sodass ihre Eltern ihr eine Schwester schenken, bevor sie fünf Jahre alt ist. Tristane kümmert sich ab da um Laetitia, die Schwestern geben sich gegenseitig Wärme, Geborgenheit und Liebe. Diese Beziehung wird auf den Prüfstand gestellt, als Tristane nach Paris zieht, um zu studieren.

„So wurde Laetitia in die Fülle geboren, wohingegen Tristane sie mit viereinhalb erst kennenlernte. Laetitia wusste nicht, dass das Herz verhungern kann, Tristane konnte das nie vergessen. Gleichzeitig mit ihrer Liebe erwuchs eine Kluft zwischen ihnen: Laetitia würde nie Angst haben, nicht geliebt zu werden, Tristane für immer und ewig.“ (Seite 41)

Was für eine außergewöhnliche Geschichte über Familie, Freundschaft und vor allem die Liebe. Ein bisschen crazy, ein wenig ins phantasievolle rutschend, aber immer herzerwärmend, freundlich und klug. Die Beziehung der Schwestern zueinander, aber auch die zu ihrer Cousine sowie Tristanes Zuneigung zu deren Mutter, die ihre Tante war, war so besonders, dass es eine Freude war, dem beiwohnen zu dürfen. Viele schlaue Sätze gab es im Buch, kluge Worte und auch die ein oder andere gesellschaftliche Kritik. Ich hätte gerne mehr gelesen über die Schwestern, aber auch in der Kürze gab es Erlebnisse genug. Wunderbar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2024

Ein Nothomb-Roman erster Güte!

0

Klappentext:

„Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ...

Klappentext:

„Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.“



Was soll ich zu diesem Buch nur sagen? Es ist ein typischer Nothomb-Roman der voller Energie daher kommt und vor Kraft nur so strotzt. Er will gelesen werden, er will analysiert werden, er will verstanden werden. Die Schwestern Tristane und Laetitia haben sich und das ist auch gut so. Ihre Eltern? Sind zwar anwesend aber ob sie da sind oder nicht spielt keine nennenswerte Rolle. Tristane war die Erstgeborene und bis zu ihrem fünften Lebensjahr wohl so allein, wie das Leben auf dem Mond oder anderen Planeten. Als dann ihr Schwesterchen geboren wurde, sollte sich alles ändern für Tristane. Sie sollte somit eine „Spielgefährtin“ bekommen. Da fragt man sich als Leser nur, warum sich die Eltern überhaupt für Kinder entschieden hatten? Lesen Sie es! Sie werden staunen! Es sollte so sein, obwohl Nora und Florent andere Pläne im Leben hatten. Als langjährige Hundebesitzerin vergleiche ich die Situation eher damit: der Hund könnte noch einen Spielgefährten haben, also wird ein zweiter Hund angeschafft. Kann gut gehen, muss es aber nicht. Laetitia und Tristane sind jedenfalls ein Paket für sich und geben sich genau jenes, was ihr Vater und Mutter nur mehr als schwer geben konnten - Liebe, Zuneigung, Herzenswärme und Geborgenheit. Was einerseits traurig klingt und auch ist, untermalt die Autorin aber gekonnt mit humorvollen Spitzen und eben diese Spitzzüngigkeit macht den Ton der Geschichte aus. Man folgt den Eltern, man folgt den Mädchen und lernt sie auf gewisse Art und Weise besser kennen. Man erhält besondere Bilder und Einblicke und wird vielleicht die Meinung hier und da revidieren. Vielleicht auch komplett über Bord werfen und einfach nur diese grandiose Geschichte genießen. Manchmal lohnt es sich nicht zu werten oder die eigenen Gedankengänge anzukurbeln, manchmal sollte man einfach die Geschichte nur wirken lassen! Dieses Buch ist ein absolutes Highlight und nur zu empfehlen! Verdiente 5 Sterne für diesen Nothomb-Knaller!

Veröffentlicht am 03.07.2024

Eine ganz besondere Geschwisterliebe

0

Für Nora und Florent ist es die ganz große, unerschütterliche Liebe, während ihr Umfeld davon überzeugt ist, dass es sich um ein gewöhnliches Strohfeuer handelt. Doch wider der Erwartungen kann nicht einmal ...

Für Nora und Florent ist es die ganz große, unerschütterliche Liebe, während ihr Umfeld davon überzeugt ist, dass es sich um ein gewöhnliches Strohfeuer handelt. Doch wider der Erwartungen kann nicht einmal die Geburt ihrer Tochter etwas an ihrer leidenschaftlichen Zugewandtheit ändern, obwohl sich diese zunächst als nervenzehrendes Schreikind entpuppt. Tristane begreift jedoch selbst, dass sie in der bereits vollkommenen Beziehung ihrer Eltern keinen Platz hat. Als Randfigur kaum beachtet und dadurch tief verunsichert, beschließt sie, sich fortan einfach ruhig zu verhalten und lediglich die Erwartungshaltung anderer, zu erfüllen.
Aufmerksamkeit und Zuwendung erfährt die insgeheim hochbegabte Tristane dann erstmals bei ihrer Tante Bobette, die jedoch in erster Linie mit ihren vier Kindern und einem nicht zufrieden stellendem Leben beschäftigt ist.
Als ihre Schwester Laetitia auf die Welt kommt, lernt Tristane endlich, was bedingungslose Liebe und echte Verbundenheit bedeutet.

Es ist ein sehr aufwühlender, berührender Roman, der eine ganz besondere Art der Beziehung zwischen zwei Schwestern darstellt. Deren Band könnte wohl kaum enger sein, während sie für ihre egoistischen, mit sich selbst beschäftigten Eltern gar nicht zu existieren scheinen.
Die emotionale Vernachlässigung hat jedoch vor allem bei Tristane nachhaltig Spuren hinterlassen. Und obwohl sie über einen wunderbar warmherzigen, liebenswerten und intelligenten Charakter verfügt, hat sich ein Erlebnis aus der Frühkindheit wie ein Trauma in ihre Seele eingebrannt und letztlich auch verstörende Auswirkungen auf die Entwicklungen im Buch.

Ich habe mich vorab schon sehr auf den neuen Roman von Autorin Amélie Nothomb gefreut und wurde nicht enttäuscht! Auch diese Geschichte ist sehr einnehmend und bewegend geschrieben. Gerade als liebende Mutter und große Schwester fühle ich von ganzem Herzen mit den zwei Schwestern, ganz besonders mit Tristane, die mir immer wieder entsetzlich leid tut, mich stellenweise aber auch entsetzt.
Doch es ist gerade dieser empfindsame Nerv, den die Autorin mit ihren Geschichten trifft und sie damit so unglaublich einzigartig und besonders machen.
Von Herzen eine große Leseempfehlung für Fans der Autorin und diejenigen, die es noch nicht sind!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2024

Wenn Elternliebe fehlt

0

„...Das erste Ereignis in Noras Leben war Florents Liebe. Sie wusste, dass es sonst keine Liebe und kein Ereignis mehr geben würde...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Roman, der die verschiedenen Schattierungen ...

„...Das erste Ereignis in Noras Leben war Florents Liebe. Sie wusste, dass es sonst keine Liebe und kein Ereignis mehr geben würde...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Roman, der die verschiedenen Schattierungen der Liebe zum Inhalt hat. Der Schriftstil ist sehr gut ausgearbeitet, Er bringt die Probleme gekonnt auf den Punkt.
Eigentlich sind sich die beidne genug. Dann aber entscheidne sie sich für ein Kind. Tristane ist ein Schreikind. Doch mit wenigen Worten kann Florent sie beruhigen.

„...Hör auf, Tristane. Mama liebt dich, ich liebe dich, alles ist gut. So, und nun ist Schluss mit dem Rumgeheule...“

Dass diese Worte im Unterbewusstsein Spuren hinterlassen haben, wird sich später zeigen. Mit sechs Monaten kommt sie in die Krippe. Zu Hause kümmern sich die Eltern zwar um sie, aber dass bedingt nur Essen und Körperpflege. Zeit für das Kind haben sie keine. Es fehlt Wärem und Geborgenheit.
Tristane ist fünf Jahre, als sie ein Schwesterchen bekommt. Voller Liebe kümmert sie sich von Anfang an um die Kleine. Die Geschwisterliebe trägt beide durch die Jahre. Sie haben unterschiedliche Begabungen, unterstützen sich aber gegenseitig. Es wird deutlich, wie anders scih Laetita durch die Liebe der Schwester entwickelt. Sie hat ein gesundes Selbstbewusstsein und eine entsprechende Ausstrahlung.
Das Bild der Mutter als Egoistin wird von Seite zu Seite klarer. Während Florent zumindest lobende Worte für seine Kinder hat, sind sie Nora nur lästig.Es ist Laetita, die das Verhalten der Mutter durchschaut..
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es erzählt eine etwas andere Familiengeschichte

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2024

Macht nachdenklich

0

Anfangs hatte ich etwas Probleme, in das Buch hineinzufinden, obwohl ich den trockenen, fast sachlichen Erzählstil von Amélie Nothomb schon kenne. Obwohl das Buch mit den Eltern als Liebespaar beginnt, ...

Anfangs hatte ich etwas Probleme, in das Buch hineinzufinden, obwohl ich den trockenen, fast sachlichen Erzählstil von Amélie Nothomb schon kenne. Obwohl das Buch mit den Eltern als Liebespaar beginnt, bleiben die beiden für mich etwas farblos und kaum existent, was natürlich auch durch die Geschichte bedingt ist. Die Charaktere und Gefühle der Schwestern fand ich dagegen sehr eingängig, plausibel und nachvollziehbar beschrieben. Auch wenn manches etwas überzogen ist, so zeigt die Geschichte doch, welchen Einfluss die Eltern auf ihre Kinder haben und was kleine unbedachte Bemerkungen langfristig anrichten können, weil sie sich einprägen. Nicht immer das Offensichtliche ist das Beste und die unterschiedliche Prägung der beiden Mädchen in ein und derselben Familie wird großartig herausgearbeitet. Die zweite Hälfte des Buches hat mir deutlich besser gefallen als die erste, daher vergebe ich in Summe vier Sterne. Es ist ein lesenswertes Buch, das nachdenklich macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere