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Veröffentlicht am 15.10.2024

Faszination und Abscheu zugleich...

Trophäe
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Zum Buch: Der Jäger Hunter White ist auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs, um ein Nashorn zu jagen. Das fehlt ihm noch in seiner Sammlung der „Big Five“. Als Wilderer ihm zuvorkommen, macht ihm sein ...

Zum Buch: Der Jäger Hunter White ist auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs, um ein Nashorn zu jagen. Das fehlt ihm noch in seiner Sammlung der „Big Five“. Als Wilderer ihm zuvorkommen, macht ihm sein langjähriger Gefährte ein unmoralisches Angebot. Denn Hunters Jagdfieber ist noch nicht gestillt…

Meine Meinung: Puh, ich wusste, dass das Buch für mich anstrengend werden würde, ist es doch erstens völlig fremd meines sonstigen Genres (Thriller und Krimis) und zweitens auch wirklich harter Stoff. Zumindest habe ich viel über das Jagen allgemein gelernt, auch über einige afrikanische Gepflogenheiten konnte ich etwas lesen. Trotzdem bleibt man als Leser ein Fremder. Wenn man nicht in Afrika aufgewachsen ist, kann man vieles nicht verstehen. Dabei ist einiges so viel einfacher als hier. Zu einfach… Und genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben. Denn die Ureinwohner Afrikas, deren Land sich die Weißen zu Eigen gemacht und sie in Reservate vertrieben haben, haben gänzlich andere Moralvorstellungen als wir.

Gefühlstechnisch hat mich das Buch hin- und hergeworfen. Ich sage ganz ehrlich: ich mag das Buch nicht wirklich. Aber ich muss auch eingestehen, dass es mich fasziniert und vor allem berührt hat. Ich finde, das ist ganz schlecht in Worte zu fassen. Natürlich werden hier Tiere getötet, aber in Afrika gibt es nur entweder Jäger oder Beute. Da ist man lieber der Jäger, oder? Ich sehe die Jagd nun mit etwas anderen Augen, etwas differenzierter. Wer damit umgehen kann, dass es in der Wildnis Stärkere und Schwächere gibt, auch ohne den Menschen, der sollte das Buch unbedingt einmal ausprobieren. Denn letztendlich beschreibt es nur die Natur und die des Menschen. Aber sehr eindringlich.

Mein Fazit: Ein Buch, was mich mit sehr gemischten Gefühlen zurücklässt. Einzig das Ende hat mich etwas versöhnt. Ich mochte das Buch nicht, weil es unsere eigene Scheinheiligkeit und Doppelmoral zeigt. Trotzdem empfehle ich es weiter, weil das Buch wirklich berührt!

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Bilder, aus denen Albträume gemacht sind...

Schlafenszeit – Albträume erwachen, wenn diese Tür sich schließt
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Zum Buch: Mallory ist nach einer Drogen-Reha froh, die Stelle als Babysitterin für den 5-jährigen Teddy bekommen zu haben. Idyllisch gelegen vor den Toren Philadelphias kann sie sich um Teddy kümmern, ...

Zum Buch: Mallory ist nach einer Drogen-Reha froh, die Stelle als Babysitterin für den 5-jährigen Teddy bekommen zu haben. Idyllisch gelegen vor den Toren Philadelphias kann sie sich um Teddy kümmern, während die Eltern Catherine und Ted arbeiten sind. Sie schläft in einem kleinen Häuschen im Garten. Teddy ist zuckersüß und malt für sein Leben gerne. Doch die harmlosen Strichmännchen, die er malt, werden von schrecklichen und sehr gut gezeichneten Bildern abgelöst. Immer bedrohlicher werden die Bilder und Mallory ahnt, dass es etwas mit der Nachbarin zu tun hat, die vor über 80 Jahren dort ermordet wurde…

Meine Meinung: Gleich vorweg: dieses Buch ist nichts für Zartbesaitete und sollte im Hellen gelesen werden! Denn es ist schon sehr gruselig, was wahrscheinlich auch an den im Buch vorhandenen Zeichnungen von Teddy liegen mag, die wirklich schaurig sind… Die süßen Strichmännchen werden von Bildern abgelöst, auf denen ein Mord an einer Frau zu sehen sind. Niemals kann ein 5-jähriges Kind so etwas zeichnen! Doch wer ist es dann? Mallory fängt an zu forschen und stößt auf Unglaubliches! Anfangs fühlt sich Mallory in ihrer Gartenhütte noch wohl und ist froh, ein wenig Privatsphäre zu haben. Doch das ungute Gefühl und merkwürdige Vorkommnisse erschrecken sie zu Tode… Zusammen mit ihrem neuen Freund Adrian begibt sie sich auf die Suche nach Nachfahren der damals Ermordeten.

Der Schreibstil ist schon ungewöhnlich, alleine durch die Zeichnungen. Sie sind genau an den richtigen Stellen platziert und zaubern dem Leser direkt eine Gänsehaut… Doch irgendwann fängt man an zu ahnen, wo die Reise hingeht und ich fand, ab da plätscherte es ein wenig vor sich hin. Das Ende war dann doch nochmal überraschend, weshalb ich nur einen Stern abziehe!

Mein Fazit: Mir hat das Buch durchaus Gänsehaut beschert und mich hat es gegruselt. Zwar nicht durchgängig, aber dennoch ein ungewöhnliches Buch, was ich gerne weiterempfehle! Hier geht es nicht blutig zu, sondern es handelt sich um subtilen, unterschwelligen Thrill. Auf jeden Fall ein gutes Buch, was ein wenig aus der Masse heraussticht!

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Spannender Krimi aus der Nachkriegszeit!

Hotel Silber – neue Zeit, alte Schuld
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Zum Buch: Kriegsende, Deutschland liegt in Trümmern und es gibt von allem zu wenig. Im Stuttgarter Hotel Silber, das ehemalige Gestapo-Gefängnis, soll eine neue Kriminalpolizei aufgebaut werden. Da die ...

Zum Buch: Kriegsende, Deutschland liegt in Trümmern und es gibt von allem zu wenig. Im Stuttgarter Hotel Silber, das ehemalige Gestapo-Gefängnis, soll eine neue Kriminalpolizei aufgebaut werden. Da die Alliierten den Deutschen nicht trauen, werden fast alle Mitarbeiter entlassen. Paul Kramer ist einer der wenigen, die sich beworben und die Arbeit bekommen haben. Nun muss er also dort arbeiten, wo er in den letzten Kriegstagen noch von der Gestapo gefoltert wurde. Doch es kommt noch schlimmer, denn natürlich sind nicht plötzlich alle Nationalsozialisten von der Bildfläche verschwunden. Eine schwierige Zeit beginnt und keiner kann dem anderen trauen…

Meine Meinung: Uff, das war wirklich keine ganz leichte Lektüre. Das ist natürlich der Geschichte geschuldet, die auf wahren Begebenheiten beruht. Also das Hotel Silber gibt es wirklich und dort war auch wirklich die Gestapo stationiert. Die Charaktere und deren Lebensweg sind natürlich fiktiv. Aber der geschichtliche Hintergrund lässt den Leser hier natürlich immer wieder schlucken und man kann die Gräueltaten der Nazis einfach nicht verstehen. Darum finde ich solche Bücher wie dieses hier sehr wichtig.

Ich wusste zwar schon viel über den Nationalsozialismus, aber hier wird die Zeit direkt nach Kriegsende beschrieben und das war sehr interessant und viele Dinge wusste ich einfach nicht. Man merkt, dass der Autor hier gut recherchiert hat, was auch im Nachwort klar wird. Es ist nicht einfach so: der Krieg ist aus und alles ist wieder friedlich. Nein, so war es leider nicht. Denn die Nazis konnten sich mit gut ausgedachten Lügen auch schnell entnazifizieren lassen und so wieder in die Ämter kommen. Und der Schwarzmarkt blühte, weil es nichts gab und wenn, dann zu wenig. Die Displaced persons kannte ich so auch noch nicht. Das waren Menschen aus anderen Ländern, denen es aus verschiedenen Gründen einfach nicht möglich war, nach Hause zurückzukehren. Bei so viel Chaos entsteht natürlich auch Kriminalität. Darum war es ja auch so wichtig, eine neue Kriminalpolizei aufzubauen!

Der Hauptcharakter Paul Kramer und seine Verlobte Hilde sind beide selber von den Nazis verfolgt worden und haben auf jeden Fall Gutes im Sinn und wollen Deutschland zu neuer Demokratie verhelfen. Doch gerade das gestaltet sich schwierig angesichts der vielen Kollegen, die eine ganz andere Ideologie fahren…

Mein Fazit: Das war kein Krimi im klassischen Sinn, obwohl hier auch Morde aufgeklärt werden. Aber für mich war das ein Zeugnis der damaligen Zeit und das war alleine schon Krimi genug. Ich finde solche Lektüre wichtig, denn sie stehen dafür, dass wir niemals vergessen dürfen! Insgesamt hat mich das Buch sehr berührt und es gab viele interessante geschichtliche Hintergründe.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Der trostlose Ort mit einem dunklen Geheimnis...

Unter der Erde
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Zum Buch: Der Schriftsteller Elias Haack bekommt von seinem Großvater, den er seit über dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat, eine Einladung zum 90. Geburtstag. Also setzt er sich ins Auto und fährt nach ...

Zum Buch: Der Schriftsteller Elias Haack bekommt von seinem Großvater, den er seit über dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat, eine Einladung zum 90. Geburtstag. Also setzt er sich ins Auto und fährt nach Volkow, einem kleinen, wirklich sehr kleinen Dorf in der Lausitz. Doch als er ankommt, geht alles schief: Elias hat einen Autounfall und eine kleine Gehirnerschütterung, er sprengt die Geburtstagsfeier und am nächsten Tag ist sein Großvater tot. Während Elias wartet, dass sein Auto repariert wird, forscht er in seiner Vergangenheit. Und dann überschlagen sich die Ereignisse, das kann man sich so nicht ausdenken…

Meine Meinung: Zuerst kommt der Leser in dem kleinen Dorf Volkow an. Das Dorf besteht nur aus 10 Häusern. Die Stimmung ist trostlos und das spürt man auch. Denn der Tagebau rückt näher. In einem Jahr ist nur noch ein großes Loch, wo heute noch das Dorf ist. Warum bleiben die Bewohner bis zum Schluss? Die Dorfbewohner sind eine eingeschworene Gemeinschaft, hier kümmert sich jeder um den anderen. Leider etwas zu viel, wie Elias nach einiger Zeit feststellen muss. Die Nachbarn haben irgendetwas zu verbergen, dessen ist sich Elias sicher. Aber als er dem Geheimnis näher rückt, muss er feststellen, dass er seine komplette Meinung über die Bewohner revidieren muss. Er ist einem dunklen Geheimnis auf der Spur, welches schon lange schwärt in Volkow, doch es wird sehr gefährlich für ihn…

Ich fand das Buch wirklich sehr spannend, zumal der Autor es hier wirklich schafft, die trostlose, öde Stimmung, die das Dorf beherrscht, gut rüberzubringen! Die Anwohner sind einfach zu freundlich, das wäre mir auch komisch aufgestoßen…
Die Geschichte endet wirklich jäh und ziemlich brutal, trotzdem musste ich am Ende schmunzeln, denn es ist eindeutig die Handschrift von Stephan Ludwig!

Mein Fazit: Dieser Ausflug ins Nirwana hat mir große Freude bereitet! Nichts ist so, wie es scheint und die Story ist wirklich auch eine krasse Geschichte. Ich kann diesen Thriller wirklich empfehlen!

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Faszinierende Mischung aus Wissenschaft und Spannung!

Lupus
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Zum Buch: Die Tierärztin Jenny Rausch fährt los, weil ihr Vater morgens immer noch nicht von der nächtlichen Jagd zurück ist. Doch Jo Rausch ist spurlos verschwunden, stattdessen wird sein Auto gefunden ...

Zum Buch: Die Tierärztin Jenny Rausch fährt los, weil ihr Vater morgens immer noch nicht von der nächtlichen Jagd zurück ist. Doch Jo Rausch ist spurlos verschwunden, stattdessen wird sein Auto gefunden und der Weg ist voller Blut. Die Polizei wartet schon vor Ort, denn es wird vor dem Jagdsitz ein Toter aufgefunden. Wo ist Jo?
Oder hängt es mit den Wolfssichtungen zusammen, die es in der letzten Zeit gab? Ein neuartiger Zaun, der mit KI arbeitet, hat ein seltsames Bild mit seiner Kamera aufgezeichnet. Der Staatsanwalt Frederik Bach geht mit Jenny zusammen auf Spurensuche. Diese führt die beiden auf die Laborinsel Riems, wo in der Vergangenheit schreckliche Dinge geschehen sind…

Meine Meinung: Mich hat das Buch sofort mitgenommen in die Geschichte! Denn so verwirrend es auch anfangs scheint, es fließen hier einige Handlungsstränge zusammen, ist es von Anfang an sehr fesselnd! Die kurzen Kapitel laden den Leser ein, immer direkt weiterzulesen, also der Autor hat wirklich einen flüssigen Schreibstil.

Die Protagonisten fand ich sehr authentisch dargestellt. Jenny ist zeitgleich noch Wolfsbeauftragte vom Land und wegen der vielen Sichtungen in Alarmbereitschaft. Sie ist auf der einen Seite selber Jägerin, auf der anderen Seite möchte sie auch nicht unnötig Tiere zum Abschuss freigeben. Der Staatsanwalt scheint seine eigene Intention zu haben, nicht nur Jenny findet es merkwürdig, dass ein Vertreter des Staates selbst ermittelt.

Auf der Suche nach Jo findet Jenny vieles aus ihrer Vergangenheit heraus, was sie so nicht erwartet hätte! Diese Vielschichtigkeit hat mir an dem Buch sehr gut gefallen! Es geht hier nicht nur um den „Problemwolf“ der zig Schafe reißt, sondern auch um unsere geschichtliche Vergangenheit und wie vieles damals gehandhabt wurde. Der Autor schreibt authentisch, aber auch mega-spannend! Zum Ende hin verbinden sich die losen Fäden und man kann dann das Buch echt nicht mehr aus der Hand legen!

Mein Fazit: Das war mein erstes Buch aus der Feder dieses Autors, wird aber sicher nicht das letzte gewesen sein! Mir gefällt diese Mischung aus Spannung, Wissenschaft und Geschichte! Toll gemacht, dafür vergebe ich sehr gerne 4 Sterne!

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