Flames Feuer erlischt, doch die Welt brennt weiter
Das Feuer erlischt und die Kälte übernimmt – genau so fühlt sich "Flame 3: Flammengold und Silberblut" von Henriette Dzeik an. Flame, einst das Herz der Geschichte, rückt in den Hintergrund, während die ...
Das Feuer erlischt und die Kälte übernimmt – genau so fühlt sich "Flame 3: Flammengold und Silberblut" von Henriette Dzeik an. Flame, einst das Herz der Geschichte, rückt in den Hintergrund, während die Welt von Eis erstarrt. Die neuen Götter scheinen überfordert, von persönlichen Dämonen geplagt, während die Zukunft ungewiss ist. Es bleibt Cato und der geheimnisvollen Seherin von Delphi überlassen, ein letztes Glühen der Hoffnung zu entfachen.
Ich muss zugeben, dass mir Flames passive Rolle nicht so ganz gefallen hat – sie ist zwar immer noch der Kern der Geschichte, aber es ist irgendwie ungewohnt, dass sie nicht die treibende Kraft ist. Klar, die neuen Charaktere und ihre Entwicklung haben der Story eine interessante Tiefe verliehen, aber die Spannung hat meiner Meinung nach ein bisschen gelitten. Die Götter wirkten teilweise so, als hätten sie schon aufgegeben und das hat mich etwas enttäuscht.
Trotzdem – der Schreibstil ist wieder mal magisch und fesselnd. Henriette Dzeik versteht es, Emotionen und Überraschungen zu entfachen, sodass man kaum aufhören kann zu lesen. Trotz der Kälte der Handlung gibt es Wärme in den Worten und die vielen Perspektivwechsel haben dem Ganzen Vielschichtigkeit gegeben - auch wenn man ab und zu den Überblick verliert.
Flame mag nicht mehr die zentrale Heldin sein, aber die Welt, die Henriette Dzeik erschaffen hat, bleibt brennend vor Emotionen und Überraschungen – denn auch Eis kann glühen.