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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2024

Ein wunderbarer Familienroman ohne Kitsch und Pathos

Gelateria Paradiso
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Ich habe noch nie etwas vorher von Stefanie Gerstenberger gelesen und habe von dem Buch nicht viel mehr erwartet als Unterhaltung. Die bietet es auch, ganz unbedingt, aber weit weg von Oberflächlichkeiten, ...

Ich habe noch nie etwas vorher von Stefanie Gerstenberger gelesen und habe von dem Buch nicht viel mehr erwartet als Unterhaltung. Die bietet es auch, ganz unbedingt, aber weit weg von Oberflächlichkeiten, Klischees, Kitsch und Pathos.

Die Geschichte der beiden Familien ist verworren und tragisch und teils auch verwirrend. Sie erzählt viel über die Situation der ersten Gastarbeiter in Deutschland, viel über die Gesellschaft und deren harte Normen und Erwartungen damals. Was daraus, kombiniert mit fehlendem Mut, entstehen kann, ist m.E. hervorragend geschildert, spannend bis zur letzten Seite, emotional, kritisch von mehreren Seiten beleuchtet, lebendig und flüssig zu lesen.

Unbedingte Empfehlung!

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Komplizierte Familiengeschichte, wunderbar zu lesen

Nur nachts ist es hell
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Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch historische ...

Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch historische Romane generell besonders mag.

Das Buch hat mich in keiner Weise enttäuscht. Erst als ich anfing zu lesen, wurde mir klar, dass es quasi die Fortsetzung von "Über Carl reden wir morgen" ist, das ich gerade kurz vorher ausgelesen hatte. Auch wenn beide Bücher in sich abgeschlossen sind, ist die komplizierte Familiengeschichte meiner Meinung nach leichter verständlich, wenn man den Vorgängerband kennt.

Das Cover finde ich sehr stimmungsvoll, das Gemälde eines Paares, das zueinander geneigt unter einem Schirm durch den Regen spaziert, die Silhouette einer Stadt, ein halbdunkler Himmel, Abendstimmung. Man kann sich Elisabeth und Georg gut so vorstellen.

Judith Taschler hat es sehr gut verstanden, vorranig das Leben von Elisabeth, auch im Hintergrund und in Rückblenden auch die kompliziert verwobene und immer wieder neu "verwebte" Familiengeschichte der Bruggers zu erzählen, mit Ängsten und Leidenschaft, Sorgen und Ausgelassenheit, Planung und Schicksal, Tragik und Leichtigkeit.

Die 320 Seiten waren für mich keine Minute langweilig oder langatmig, die Handlung immer interessant bis spannend, die Charaktere in all ihrer Kompliziertheit sehr gut geschildert.

Ein wunderbares Buch!

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Beklemmend, realistisch, superspannend

VIEWS
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Von Marc-Uwe Kling kannte ich bisher nur eher humorvolle Texte - ich bin seit langem eine große Bewunderin seines literarischen und kulturellen Schaffens.

Insofern war ich sehr neugierig auf "Views", ...

Von Marc-Uwe Kling kannte ich bisher nur eher humorvolle Texte - ich bin seit langem eine große Bewunderin seines literarischen und kulturellen Schaffens.

Insofern war ich sehr neugierig auf "Views", das teils als Gegenwartsroman, teils als Thriller bezeichnet wird.

Schon das Cover finde ich sehr ansprechend und bedeutungsvoll - verwischte Lichter im Halbdunkel, im Nebel, ein Hauch Pink - es passt gut zur Thematik, wie ich finde.

Ich habe das Hörbuch gehört und war von Anfang an sehr angetan von der angenehmen Sprecherstimme, die auch gut zu der Protagonistin passt.

Der Fall ist hoch interessant, politisch und aktuell. Es ist nicht "nur" ein Roman, nicht nur ein Krimi oder Thriller, es ist alles und ein sehr politisches und gesellschaftskritisches Buch dazu. Das Bild, das der Autor von unserem Land, unserer Gesellschaft zeichnet, ist alles andere als rosig. Es ist großenteils düster und beklemmend, ja stellenweise regelrecht beängstigend. Trotzdem ist der Text ist mit feiner Ironie gewürzt und liest sich super gut.

Unbedingte Leseempfehlung - macht sehr nachdenklich.

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Veröffentlicht am 26.08.2024

Wandern und Windungen

Zwei in einem Leben
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Ich habe von David Nicholls mit großer Freude vor einigen Jahren "Zwei an einem Tag" und "Drei auf Reisen" gelesen, zu ersterem auch den Film mehrmals gesehen - und bedauert, dass das zweite nicht verfilmt ...

Ich habe von David Nicholls mit großer Freude vor einigen Jahren "Zwei an einem Tag" und "Drei auf Reisen" gelesen, zu ersterem auch den Film mehrmals gesehen - und bedauert, dass das zweite nicht verfilmt wurde, aber dafür gibt es davon eine wirklich wunderbar von Ulrich Noethen gesprochene Hörfassung.

Nun war ich natürlich sehr gespannt auf das neue Buch, gleichzeitig fürchtete ich mich aber, mit meinen hohen Erwartungen enttäuscht zu werden.

Das ist NICHT passiert!

Superschön finde ich schon einmal das Cover, das je nach Blickwinkel odr Konzentration zwei sich zum Kuss zueinander neigende Gesichter oder einen sich durch die Landschaft schlängelnden Fluss - oder Wanderweg!? - zeigt. Einzig als Farbe hätte ich mir etwas anderes als Rosa gewünscht.

Von Anfang hat hat mich David Nicholls mit dem Text in seinen Bann gezogen. Die Sprache ist spritzig, lebendig, ein wenig nachdenklich und philosophisch, supergut und flüssig zu lesen. Die Charaktere werden von Anfang an deutlich und mitfühlbar.

Die Geschichte ist wunderbar erzählt, mit Hin und Hers und Wendungen. Allem voran begeistert mich wieder der subtile Humor des Autors, die oft ironischen Bilder und Metaphern, in denen auch seine Protagonisten in herrlicher Selbstironie schwelgen.....

Ich wollte gar nicht aufhören zu lesen. Unbedingte Empfehlung!

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Komplizierte Familiengeschichte, wunderbar zu lesen

Über Carl reden wir morgen
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Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im 19. und anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch ...

Ich war bisher schon immer ein großer Fan von Judith Taschler und insofern auch sehr gespannt auf dieses Buch, auch wenn es im 19. und anfänglichen 20. Jahrhundert spielt und ich weder diese Zeit noch historische Romane generell besonders mag.

Das Buch hat mich in keiner Weise enttäuscht.

Das Cover finde ich sehr stimmungsvoll, das Gemälde einer Landschaft im Sommerlicht, mit Gehöften, Bäumen, Wiesen, Äckern - man kann sich gut vorstellen, dass sich die Familien Brugger und Eder genau dort bewegt haben, auch wenn der Text des Romans einiges an düsteren Begebenheiten enthält.

Judith Taschler hat es sehr gut verstanden, die kompliziert verwobene und immer wieder neu "verwebte" Familiengeschichte zu erzählen, mit Ängsten und Leidenschaft, Sorgen und Ausgelassenheit, Planung und Schicksal, Tragik und Leichtigkeit.

Die 450 Seiten waren keine Minute langweilig oder langatmig, die Handlung immer interessant bis spannend, die Charaktere in all ihrer Kompliziertheit sehr gut geschildert.

Ein wunderbares Buch!

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