Anders als erwartet - aber nett zu lesen
Das glückliche GeheimnisEs war wohl das Cover mit seinen fröhlichen Farben, dass mich an einem trüben Februartag dazu verleitet hat „Das Glückliche Geheimnis“ zu kaufen. Ein bisschen hat auch der Klappentext dazu beigetragen ...
Es war wohl das Cover mit seinen fröhlichen Farben, dass mich an einem trüben Februartag dazu verleitet hat „Das Glückliche Geheimnis“ zu kaufen. Ein bisschen hat auch der Klappentext dazu beigetragen
„Ein Buch voller Lebens- und Straßenerfahrung, voller Menschenkenntnis, Liebe und Trauer.“
In dem Roman erzählt Arno Geiger von seinem Weg als Schriftsteller. Er berichtet von seiner Familie, den Sorgen um die gesundheitlich eingeschränkten Eltern; von Beziehungen und Affären, Familie und Freunden und davon, dass er über einen langen Zeitraum die frühen Morgenstunden damit verbracht hat, das Altpapier von Wien zu durchsuchen. Was durch einen Zufall begann, entwickelt sich zu einem wichtigen Teil seines Tagesablaufes und seiner Arbeit, und sichert zeitweise durch verwertbare Zufallsfunde die Existenz eines zunächst nicht erfolgreichen Autors. Bücher, Drucke, Postkarten, Briefwechsel, alles das findet er auf seinen Streifzügen. Einiges wird auf dem Flohmarkt veräußert, anderes dient, um mehr vom Leben der Menschen zu erfahren und zur Inspiration.
Das Buch erzählt von Höhen und Tiefen, einem leidenschaftlichen Künstlerleben, einer Gratwanderung zwischen Buchpreis und Burnout und von Liebe in vielfältiger Art und Weise.
Gerade zu Beginn wissen nur wenige Menschen von seinen Streifzügen und es ist auch nicht immer ein „glückliches Geheimnis“. Dazu werden die Touren durch das Wiener Altpapier erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Zunächst bin ich nicht richtig in die Erzählung reingekommen und wollte es schon zu den „lese ich irgendwann mal“-Büchern legen, denn auch wenn die Erzählweise flüssig und sicher sehr ehrlich ist, fehlte mir irgendwie Sympathie für die Geschichte. Aber dann waren da auch diese schönen Beschreibungen von Wien, wenn die Stadt morgens erwacht. Und die vielen wunderbaren Denkanstöße bezüglich Besitzes, erfülltem oder angefülltem Leben, nach der Frage, was bleibt und die verschiedenen Blickwinkel, die sich daraus ergeben.
Es war letztlich ein anderes Buch, als ich erwartet habe. Es ist ein Roman mit schönen Momenten.