Mordermittlungen im Emsland
Vor der StilleIm Emsland wird eine junge Frau tot aus einem Kanal geborgen. Sie ist ertrunken, allerdings nicht im Kanal, sondern schon vorher in Leitungswasser. Da die eingerichtete Soko allein nicht weiterkommt, werden ...
Im Emsland wird eine junge Frau tot aus einem Kanal geborgen. Sie ist ertrunken, allerdings nicht im Kanal, sondern schon vorher in Leitungswasser. Da die eingerichtete Soko allein nicht weiterkommt, werden der Psychologe Jan de Bruyn und die Ermittlerin Hanna Will hinzugezogen, wobei das nicht jedem bei der Soko zupasskommt.
Lisa Kramer hatte in ihrem kurzen Leben schon einige Schicksalsschläge hinnehmen müssen, nach dem ganz frühen Tod ihrer Eltern, starb auch ihre Großmutter, kurz nachdem Lisa erwachsen war. Ihr wird zwar Mitleid, aber nicht unbedingt Verständnis entgegengebracht und sie scheint eine recht einsame Person gewesen zu sein.
Eine Anstellung in einer Bäckerei hatte sie nicht lange nach der Ausbildung aufgegeben und so forschen die Ermittler nach ihren Geldquellen und wie sie sich überhaupt ihr Leben finanziert hat. Dadurch ergeben sich erste Anhaltspunkte, wenn auch keine Tatverdächtigen.
Es braucht schon stundenlange Sichtung von Unterlagen, viele und auch wiederholte Befragungen, bis sich endlich Motive finden lassen.
Die beiden Sonderermittler haben die Lösung auf jeden Fall vorangebracht, denn die Soko hatte in die richtige Richtung noch gar nicht ermittelt. Und wie so oft, lag die Lösung in einem Vorfall der Vergangenheit. Da brauchte es aber schon eine gute Beobachtungsgabe, um dem Motiv auf die Spur zu kommen.
Zum Schluss waren dann auf einmal gleich mehrere Fälle gelöst, die ursächlich nichts miteinander zu tun hatten und doch über Lisa Kramer miteinander in Verbindung gebracht werden konnten.
Das Buch liest sich gut und flüssig, wenn man einmal angefangen hatte, konnte man schlecht wieder damit aufhören. Natürlich kommt auch das Privatleben der Ermittler nicht zu kurz, hatte man am Anfang noch den Eindruck, die beiden seien nur Freunde, so wird die Beziehung im Laufe der Ermittlungen enger. Ihre Interaktion mit der Soko ist allerdings von Abneigung geprägt, hier bleiben die einzelnen Mitglieder auch eher blass. Lediglich Herr Plagge macht seinem Namen alle Ehre, er ist eine Plage.
Die Lösung des Falles ist nachvollziehbar, war aber tatsächlich schwer zu erkennen, hier war schon eine lange Erfahrung vonnöten.
Schade finde ich, dass für die Buchdeckel eine sehr dünne Pappe verwendet wurde. So sieht das Buch schon nach einem Mal Lesen aus, als ob es durch mindestens 10 Hände gegangen sei. Das hat aber nicht die Autorin zu verantworten.
Der Buchdeckel zeigt eine Moorlandschaft, etwas, das zu Norddeutschland passt, er ist auch farblich gut aufeinander abgestimmt. Der Titel ist im Zusammenhang mit dem Inhalt aber eher nichtssagend.