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Veröffentlicht am 12.04.2018

Zusammen sind wir Helden

Zusammen sind wir Helden
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Manche Bücher machen es einem sehr schwer sie zu beschreiben und auch zu bewerten. Meine letzte Lektüre zählt eindeutig zu dieser Kategorie. „Zusammen sind wir Helden“ von Jeff Zentner ist mir vor allem ...

Manche Bücher machen es einem sehr schwer sie zu beschreiben und auch zu bewerten. Meine letzte Lektüre zählt eindeutig zu dieser Kategorie. „Zusammen sind wir Helden“ von Jeff Zentner ist mir vor allem wegen der sehr positiven Rezensionen aufgefallen und ich war irgendwann so neugierig, dass ich es lesen musste. Zu Beginn habe ich noch sehr interessiert gelesen, denn die drei literarischen Hauptfiguren, die uns an ihren Erlebnissen ihres gemeinsamen letzten Schuljahrs teilhaben lassen, sind sehr konträr und sie haben alle eine sehr komplexe und interessante Vergangenheit, die sie auf ungewöhnliche Weise miteinander verbindet und zu Freunden gemacht hat.

Die Protagonisten Dill, Lydia und Travis berichten uns Lesern auf den ersten Seiten, wo sie aktuell in ihrem Leben stehen und welche Veränderungen für sie nach ihrem letzten Jahr an der Highschool anstehen. Nach und nach erfährt man jedoch auch vieles aus ihrer Vergangenheit und von ihren Ängsten vor den kommenden Ereignissen, jedoch geben die literarischen Figuren nur uns Lesern einen Einblick in ihre Gefühlswelt. Die drei Freunde haben einige Geheimnisse voreinander – was man anhand der schwerwiegenden Probleme gut nachvollziehen kann. Schließlich geht man mit Themen wie religiöser Fanatismus, häuslicher Gewalt und einem Vater, der im Gefängnis sitzt, nur ungern hausieren.

Dill, der ohne seine Gitarre ein völlig trostloses Leben hätte, Lydia, die ambitionierte Modebloggerin, die sich auf ein aufregendes Leben in New York freut und Travis, der es vorzieht sich tief in seine Bücher zu vergraben, um der wahren Welt zu entfliehen: Dieser Roman lebt von seinen divergenten literarischen Figuren, ihren verschiedenen Zielen und ihren Hoffnungen. Las ich anfangs noch mit großer Begeisterung, kam irgendwann ein Wendepunkt. Die Handlung bekam eine sehr träge Note und eine hoffnungslose Stimmung aufgedrückt, von der man sich als Leser nur bedingt freimachen kann. Das Geschehen verliert seine Dynamik und ich hatte das Gefühl mit den literarischen Figuren in ihrem Kaff festzusitzen. Nach fast hundert Seiten war ich kurz davor das Buch abzubrechen, weil mein Lesefluss immer wieder ins Stocken geriet. Zum Glück habe ich mich durch diese Phase durchgekämpft und wurde mit vielen tiefgründigen und sehr gefühlvollen Momenten belohnt, die oft auch einen sehr traurigen Ursprung haben.

Jeff Zentner beschreibt in seinem Roman „Zusammen sind wir Helden“ wie hoffnungslos das Leben manchmal erscheint, ohne dabei den Blick auf das Wesentliche zu verlieren. Er erzählt auf eindrucksvolle Weise, wie sehr wichtige Personen - Eltern und Freunde - unser Leben prägen und beeinflussen können. Zentner verdeutlicht aber auch, welche Möglichkeiten man im Leben ergreifen kann, wenn man den Mut hat seine Träume zu verwirklichen, und wie wichtig es ist dabei einen guten Freund an seiner Seite zu haben.

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Veröffentlicht am 19.02.2018

Eine wahre Überraschung

Das kleine Walhorn
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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Einhörner nicht mehr sehen kann. Seit diesem Einhorn-Konsumterror vom Kuscheltier bis hin zum glitzernden Toilettenpapier, reagiere ich etwas allergisch, wenn mir ein ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Einhörner nicht mehr sehen kann. Seit diesem Einhorn-Konsumterror vom Kuscheltier bis hin zum glitzernden Toilettenpapier, reagiere ich etwas allergisch, wenn mir ein Einhorn - in welcher Vermarktungsform auch immer - begegnet.
Auch die Buchwelt hat dieses Wesen mittlerweile für sich einnehmen können und überall sprießen die Hörner. Erst neulich las ich etwas über ein Einschwein. Ja, ihr lest richtig: ein Schwein mit einem Horn. Als ich vor wenigen Tagen überraschend Post vom Loewe Verlag bekam und ich freudig erregt den Umschlag öffnete, fiel mir ein Kinderbuch entgegen. Auf dem Cover ein Einhorn. Jedoch handelte es sich nicht um ein altbekanntes Einhorn. Dieses trug eine gläserne Glocke über seinem Kopf, aus der lediglich das Horn ragte. Das Einhorn befindet sich in einem Unterwasserszenario und neben ihm schwammen Fische. Trotz meiner Abneigung bezüglich der Einhörner freute ich mich über diese Überraschung, denn das Cover ist wirklich hinreißend, wenn auch mit Glitzer gestaltet. Aber ein bisschen Glitzer schadet nicht, besonders in Kinderbüchern. Auch der Titel „Das kleine Walhorn“ machte mich neugierig, weil er viele Fragen hinterließ.

In diesem Bilderbuch für Kinder begeben wir Leser uns in die Tiefen des Ozeans und lernen den kleinen Nori kennen. Nori wurde tief unten im Meer geboren und wuchs in einer großen Familie von Narwalen auf. Schon früh bemerkte Nori, dass er anders war, denn die einzige Gemeinsamkeit, die er und seine Familie gemein haben, ist ein Stoßzahn. Jedoch war Noris Stoßzahn nicht einmal ansatzweise so lang, wie das seiner vermeidlichen Artgenossen. Ihre Familie liebte ihn dennoch und niemand gab ihm das Gefühl, er gehöre nicht zu ihnen.
Eines Tages wurde Nori von einer starken Strömung fortgerissen und in Richtung Festland gespült. Und als er empor zu einem Felsen blickte, entdeckte er ein Wesen, welches aussah wie … Nori! Kurzerhand begab er sich an Land, um dieses Wesen kennenzulernen.

Zu Beginn sind die Illustrationen in einem schönen und kindgerechten Stil gehalten. Hier dürfen wir Leser die Unterwasserwelt und Noris angeblichen natürlichen Lebensraum entdecken. Wir erleben einige urkomische Szenen, die beweisen, dass Nori einfach anders ist, als seine Familie. Wir begleiten ihn auch durch aufregende Stunden, bei denen er an Land gespült wird und seine wahren Artgenossen kennenlernt. In diesen Illustrationen wird es dann um einiges bunter, aber auch fröhlicher. Der Text passt sich auf stimmungsvolle Weise dem Geschehen an und einige Szenen werden mit Sprechblasen ergänzt.

Wenn man, wie ich, sehr voreingenommen an dieses Bilderbuch herangeht wird man wirklich überrascht. Ich hatte jede Menge Kitsch und Glitzer erwartet und wenig Tiefgang. Doch die wirklich liebenswerte Handlung um Nori hält viele wichtige Botschaften für ihre kleinen Leser bereit: angefangen bei der Toleranz, Findung der eigenen Identität, bis hin zur bedingungslosen Liebe einer Familie. Diese wunderbaren Botschaften haben mich wirklich für dieses Buch einnehmen können, auch wenn es nicht komplett ohne Regenbogen, Glitzer und Kitsch auskommt. Aber Einhörner sind nun mal kitschig! Und das ist Kindern egal … Mein Sohn hat dieses Buch mit Hingabe gelesen und hat sich sehr über den kleinen Nori und seine Weggefährten amüsiert. Und ich als Erwachsene konnte auch noch etwas dazu lernen: Es gibt tatsächlich Wale mit Stoßzähnen.

„Das kleine Walhorn“ von Jessie Sima war für mich eine wirkliche Überraschung, weil die Handlung viele schöne Momente und tiefgründige Botschaften bereithält.

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Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein großer Wimmelspaß für die ganze Familie

Ein Jahr auf dem Land
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Vor gut einem Jahr hat mir ein Bilderbuch verdeutlicht, wie viel Spaß man auch als Erwachsene mit Kinderbüchern haben kann. „Ein Jahr im Wald“ von Emilia Dziubak hat mich mit seiner Aufmachung und der ...

Vor gut einem Jahr hat mir ein Bilderbuch verdeutlicht, wie viel Spaß man auch als Erwachsene mit Kinderbüchern haben kann. „Ein Jahr im Wald“ von Emilia Dziubak hat mich mit seiner Aufmachung und der Idee einen Schauplatz durch das gesamte Jahr zu begleiten, sehr begeistern können. Aber nicht nur mich. Mein Sohn beschäftigt sich heute noch gerne mit diesem wunderbaren Wimmelbuch und den humorvollen Szenerien. Mit „Ein Jahr auf dem Land“ ist nun ein weiterer Band zu dieser Reihe erschienen und ich musste nicht lange überlegen, ob dieses Buch bei uns Einzug hält. Allein das Cover versprach erneut viele lustige und wimmelige Stunden mit meinem Sohn. Zumal das Thema dieses Kinderbuches auch ein absoluter Volltreffer ist. Etwas problematisch wird es nur, wenn die Erwachsenen dann – in diesem Fall ich – anders als die Kinder, mit einem bestimmten Bild oder bestimmten Erwartungen an das Buch herangehen. Aber dazu etwas später …

Das ursprüngliche Gesamtkonzept ist erhalten geblieben. Auf der ersten Doppelseite werden alle Akteure kurz vorgestellt. Diese finden wir, auf den kommenden Doppelseiten, in verschiedenen Situationen, in einem bleibenden Schauplatz wieder: einem Bauernhof, auf dem das Leben tobt und es vieles zu erleben und zu entdecken gibt.
Man blättert von Monat zu Monat und erfährt, was mit den wechselnden Jahreszeiten an Arbeiten anfällt und was man zum Beispiel in einem kleinen Garten und auf den Feldern anpflanzen und ernten kann. Wir erfahren aber auch viel über die Menschen und Tiere dieses Hofes und begleiten sie durch das ganze Jahr und erkennen, wie sich ihre Gewohnheiten während der verschiedenen Tageszeiten und den wechselnden Wetterphänomenen verändern. Das Ende wird von einem Ratespiel abgerundet, bei dem man die geernteten Früchte und das Gemüse unterscheiden, benennen und zuordnen muss.

Nachdem ich von dem Illustrationsstil in „Ein Jahr im Wald“ so begeistert war, erwartete ich genau diesen auch in dem Folgeband. Vielleicht hätte ich mir nicht nur den Titel, sondern auch den Namen der Illustratorin etwas genauer anschauen sollen, denn dieses Wimmelbuch wurde von Magdalena Kozieł-Nowak und nicht von Emilia Dziubak gestaltet. Beim ersten Durchblättern etwas irritiert, denn der Zeichenstil wirkt sehr unruhig, was es mir persönlich etwas schwerer gemacht hat die einzelnen humorvollen Szenen herauszufiltern. Auch die Gesichter der einzelnen Figuren sind sehr ähnlich gestaltet und lassen sich etwas schwerer unterscheiden. Man muss also etwas genauer hinsehen, um ihre Rollen in dem Geschehen zu erkennen.
Meinem Sohn war dieser neue Stil völlig gleich, weil er einfach anders an die Bücher herangeht, als ich. Nachdem ich bemerkte, wie viel Spaß mein Nachwuchs an den vielen lebensnahen Szenen hatte und ich mich endlich von meinen Erwartungen befreien konnte, habe ich dieses Buch noch einmal neu erlebt.
Zusammen suchten wir nun nach den verschiedenen Tieren, die sich hier und dort versteckt hielten, und grübelten über manche Situation nach und fragten zum Beispiel, welches Gemüse wohl angebaut wurde. Dieser Wimmelspaß begleitete uns auf sechzehn Doppelseiten mit fantasievollen Illustrationen in warmen Tönen gestaltet und mit vielen humorvollen Szenen versehen sind, die auf spielerische Weise die Wahrnehmung der Leser fördern.

„Ein Jahr auf dem Land“ von Magdalena Kozieł-Nowak ist ein Wimmelbuch für die ganze Familie, welches stundenlangen Entdecker- und Rätselspaß auf dem Bauernhof bietet.

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Veröffentlicht am 12.11.2017

Eine spannende Fortsetzung

Young Elites (Band 2) - Das Bündnis der Rosen
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Erinnert ihr euch noch an meine persönliche literarische Lieblingsfigur Adelina aus Marie Lus „Young Elites“-Reihe? An dieser Figur haben sich die Leser manchmal die Zähne ausgebissen. Für mich war sie ...

Erinnert ihr euch noch an meine persönliche literarische Lieblingsfigur Adelina aus Marie Lus „Young Elites“-Reihe? An dieser Figur haben sich die Leser manchmal die Zähne ausgebissen. Für mich war sie nach all den klischeebehafteten, süßen und naiven Mädchen, die von einer Katastrophe in die nächste stolperten und dabei nie aus ihren manchmal wirklich dummen Fehlern lernten, sehr erfrischend. Die überaus komplexe Antiheldin hat mich mit ihrem Schicksal, ihren beachtlichen Fähigkeiten und ihrer inneren Zerrissenheit faszinieren können. Aber nicht nur Adelina hat mich begeistert, auch die Handlung hat mich mitgerissen. Aus diesem Grund war ich schon sehr gespannt, ob der zweite Band dieser Trilogie mich genauso fesseln kann. Wer Adelina und ihre Welt jedoch noch nicht kennengelernt hat, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen und sich erst einmal die Rezension zu Band eins zu Gemüte führen.

Nach den vergangenen Ereignissen lechzt Adelina nach Rache und ist auf der Suche nach einem neuen Bündnis mit besonderen Begabten, die sie bei ihren kühnen Plänen unterstützen. Keiner, weder die Inquisition, die weiterhin auf grausame Weise Jagd auf Malfettos machen, noch die Gemeinschaft der Dolche, die Adelina verstoßen haben, sollen ungestraft davonkommen. Aber nicht nur das. Mit jedem erzielten Sieg wächst ihr Wunsch nach Macht und sie beschließt, den kenettranischen Thron zu erobern. Und sie ist auf einem guten Weg ihr Vorhaben auch in die Tat umzusetzen, denn ihre übernatürlichen Kräfte wachsen mit jedem Tag ins Unermessliche. Jedoch scheinen sie ihr auch mehr und mehr zu entgleiten und sich gar gegen sie zu richten.

Nachdem ich „Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche“ beendet hatte, fieberte ich dem Folgeband entgegen und durfte vor Kurzem endlich wieder in Adelinas Welt und deren historisch angehauchtes Setting mit gewaltigen Kulissen, die an das Venedig der Renaissance erinnern, eintauchen. Die literarische Hauptfigur hat sich weiterentwickelt und ist selbstbewusster geworden. Oft wirkt sie, als genieße sie es mittlerweile, ihre dunklen Fähigkeiten einzusetzen, die stetig heranwachsen. Adelina zeigt uns Leser auch in diesem Band, was für Auswirkungen schreckliche und schmerzhafte Erfahrungen haben können, die sie nicht nur in ihrer Kindheit geprägt haben. Und noch etwas: dass Rache sehr euphorisierend sein kann. Selbst ich als Leser habe dieses Gefühl miterleben können. Die Ernüchterung über ihre Taten folgt meist auf dem Fuße. Nämlich dann, wenn Adelina sich dessen bewusst wird, was sie eigentlich angerichtet hat.

Das erfrischende an Adelinas Geschichte ist, dass es hier nicht um eine naive Jugendliche geht, die ständig einem Jungen hinterherschmachtet und von einem anspruchslosen Geschehen umwoben wird. „Young Elites: Das Bündnis der Rosen“ überzeugt erneut mit einer sehr umfangreichen, immer wieder überraschenden und interessanten Handlung. Die Autorin mischt die Karten für dieses Spiel um Macht und Liebe neu in dem sie neue und sehr facettenreiche literarische Figuren, Verbündete aber auch Feinde für Adelina erschafft, die alle Ereignisse bereichern und manchmal auf dramatische Weise beschleunigen und ihr Potenzial noch nicht gänzlich entfaltet haben. Marie Lu kommt in diesem Band jedoch nicht ganz ohne gängige Klischees bezüglich des Jugendbuchgenres aus, denn aus dem Geschehen heraus entwickelt sich eine neue zarte Liebesgeschichte, die von der tragischen Beziehung von Adelina und Enzo überschattet wird. Diese wirkt aber nie, als wolle sie die Handlung erdrücken.

Die Autorin besticht auch in "Young Elites - Das Bündnis der Rosen" durch bildgewaltigen und ausdrucksstarken Schreibstil und lässt ihre wichtigsten Charaktere abwechselnd aus ihrer eigenen Sichtweise erzählen. Mir als Leser fiel es dabei manchmal sehr schwer gut und böse zu unterscheiden, weil jede Figur in ihrem Handeln völlig überzeugend und nachvollziehbar ist. Was mich persönlich zum sehr ereignisreichen und spannenden Ende etwas verstimmt hat, war Adelinas Zerrissenheit. Schließlich sollte sie sich irgendwann mal für einen Weg entscheiden. Nichtsdestotrotz fiebere ich jetzt einem epischen Finale entgegen und bin sehr gespannt, für welche Seite Adelina sich letztendlich entscheiden wird.

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Veröffentlicht am 12.10.2017

Eine humorvolle und lebendige Geschichte

Der verrückte Erfinderschuppen
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Aus meiner Kindheit sind mir viele schöne Erinnerungen geblieben. Vor allem von den Momenten, wo ich mich so richtig ausleben durfte und draußen in der Natur nach aufregenden Abenteuern gesucht habe. Am ...

Aus meiner Kindheit sind mir viele schöne Erinnerungen geblieben. Vor allem von den Momenten, wo ich mich so richtig ausleben durfte und draußen in der Natur nach aufregenden Abenteuern gesucht habe. Am besten konnte ich das bei meiner Oma, die ich an fast jedem freien Tag besucht habe. Denn ich hatte nicht nur die weltbeste und liebste Oma, die es je gegeben hat, sondern auch eine Oma, deren Haus von viel Natur und unzähligen Möglichkeiten umgeben war. Vor einigen Wochen wurde ich dank meiner Lektüre
„Der verrückte Erfinderschuppen: Der Limonaden-Sprudler“ von Lena Hach und Daniela Kulot an diese wunderschönen und unvergesslichen Momente erinnert. Die Geschichte dieses Kinderbuches handelt von drei kreativen und mutigen Freunden, die sich zusammentun, um spannende Dinge zu erfinden.

Mit den drei äußerst kreativen und sehr verschiedenen Freunden wird es in dieser Geschichte nie langweilig: Fred, der Erzähler und die Seele dieses Buches, Walter, der immer eine kluge Idee parat hat und Tilda, ein toughes Mädchen, das die Gruppe zusammenhält. Meistens treffen sich die drei im Garten von Tildas Oma. Da gibt es einen alten Schuppen - der kurzerhand zum „Erfinderschuppen“ deklariert wird - und leckere Kekse von Tildas Oma. Und es könnte wirklich wunderbar sein, wenn es nicht die neugierigen und zänkischen Nachbarn – alias der Dicke und der Dünne – gäbe.

In „Der verrückte Erfinderschuppen: Der Limonaden-Sprudler“ erleben wir Leser, wie man einen superleckeren und ungesunden - alle superleckeren Sachen sind ungesund - Limonaden-Sprudler entwickelt und was dabei alles schief gehen kann. Zum Nachahmen eignen sich diese Erfindungen jedoch nicht, denn da kann es durchaus passieren, dass man Wände neu streichen oder dass man sehr viel Flüssigkeit trinken muss, um die bunte Haut loszuwerden, die man dank des Sprudlers bekommen hat. Achtung! Auch die Haustiere sollte man während des Lesens in Sicherheit bringen. Denn das mit der Farbe funktioniert nicht nur bei Menschen …

Das Kinderbuch ist mit seinen 160 Seiten, 34 unterhaltsamen und dynamischen Kapiteln und der großen Schrift der Zielgruppe ab 8 Jahren angepasst und wird durch lebendig wirkende Illustrationen von Daniela Kulot, die in schwarz-weiß gehalten sind, ergänzt. In einem sehr lockeren und manchmal leicht rotzigen Stil, der durchaus zu den munteren Charakteren und der lebendigen Handlung passt, lässt Lena Hach ihre literarische Figur Fred über die Ereignisse rund um dem Erfinderschuppen berichten. Dabei gibt es viele urkomische Situationen, die nicht nur bei der Zielgruppe für einige Lacher sorgen. Ich habe dieses Buch sehr beschwingt in einem Rutsch gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Schön fand ich, dass neben den sehr humorvollen Szenen einige Sequenzen mit etwas tiefgründigeren Themen in dieser Geschichte enthalten sind.

In einer Situation hätte ich mir gerade wegen des Alters der Zielgruppe eine etwas klarere Botschaft gewünscht. Und zwar kommt es zu einer unliebsamen und übergriffigen Begegnung mit dem Dicken und dem Dünnen, wo diese die Kinder attackieren. Auch wenn sich Fred, Max und Tilda gut wehren können und es für die Nachbarn alles andere als lustig endet, hätte ich mir gewünscht, dass sie sich einem Erwachsenen mitteilen. Aber das ist der einzige Kritikpunkt, den ich habe.

„Der verrückte Erfinderschuppen: Der Limonaden-Sprudler“ von Lena Hach und Daniela Kulot ist ein humorvolles und sehr lebendiges Jugendbuch und der erste Band einer vielversprechenden Reihe für junge Leser. Zeitgleich ist mit diesem ersten Buch auch der Folgeband „Der Looping-Dreher“ erschienen.

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