Humorvoll, sommerlich und romantisch!
Beim Durchstöbern der Vorschau des cbj Verlages ist mir das Cover von „Zweimal Sommer zum Verlieben“ sofort ins Auge gesprungen. Ich finde es richtig hübsch und da mich auch der Klappentext auf Anhieb ...
Beim Durchstöbern der Vorschau des cbj Verlages ist mir das Cover von „Zweimal Sommer zum Verlieben“ sofort ins Auge gesprungen. Ich finde es richtig hübsch und da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, wanderte das Buch sogleich auf meine Wunschliste.
Die 15-jährige Summer wollte diesen Sommer bei ihrem Vater in Frankreich verbringen. Am Flughafen angekommen, wartet sie darauf, in den Flieger steigen zu können. Da klingelt ihr Handy – eine unbekannte Nummer. Soll sie rangehen? Oder lieber nicht? Dieser Telefonanruf soll über zwei Versionen ihres Sommers entscheiden. In der einen Version, in der sie den Anruf ignoriert, reist Summer nach Frankreich in die Provence, wovon sie schon immer geträumt hat. Doch leider wird die Zeit bei ihrem Vater nicht so schön wie erhofft. Ein Lichtblick jedoch ist der junge Kellner Jacques, der nicht nur süß aussieht, sondern auch sehr nett ist. In der anderen Version, in der sie den Anruf annimmt, bleibt Summer zu Hause in Hudsonville und nimmt an einem Fotografiekurs teil. In diesem trifft sie auf ihren Schwarm Hugh, was ihr Herz augenblicklich höher schlagen lässt. In beiden Sommer verliebt sie sich und in beiden Versionen entdeckt sie neue Seiten an sich. Und noch etwas kommt ans Licht – ein altes Familiengeheimnis, welches Summer ziemlich vor den Kopf stößt und ihr Leben für immer verändern wird.
Schöne sommerliche Teenieromane lese ich immer unheimlich gerne. Öfters habe ich mich da nun schon von hübschen Covern täuschen lassen, aber dass dies hier nicht der Fall sein wird, habe ich bereits nach den ersten Seiten gemerkt.
Mich konnte bereits die Idee des Buches sofort ansprechen und auf deren Umsetzung war schon richtig gespannt. Dieses ist in meinen Augen sehr gut gelungen, das tolle Cover hat mich hier also nicht in die Irre geführt.
Wir erfahren alles aus der Sicht von Summer in der Ich-Perspektive. Summer war mir sofort richtig sympathisch. In manchen Dingen hat sie mich sehr an mich selbst erinnert, daher ist es mir auch wunderbar gelungen, mich in sie hineinzuversetzen. Mit ihr werden wir hier zwei verschiedene Sommer erleben. Der eine wird sich in Frankreich abspielen, der andere in ihrer Heimatstadt Hudsonville im Staate New York.
Habt ihr euch auch schon mal gefragt, was wohl gewesen wäre, wenn ihr in einer Situation anders gehandelt hättet? Wie hätte sich wohl alles entwickelt, wenn ihr euch für die andere Variante entschieden hättet?
Summer gerät in so eine Lage. Als kurz vor ihrer Abreise ihr Handy klingelt und sie merkt, dass sie von einer unbekannten Nummer angerufen wird, stellt sie sich die Frage, ob sie abheben soll oder nicht. Zuerst erfahren wir, was unmittelbar danach passiert, nachdem sie den Anruf ablehnt. Summer reist nach Frankreich, wo sie eigentlich ihren Vater besuchen wollte. Ihre Eltern sind seit ihrem 11. Lebensjahr geschieden und seitdem hat die 15-jährige mit ihren Vater nur sehr wenig Kontakt. Endlich wird sie ihn nun langer Zeit wiedersehen, aber ihre Freude erhält sehr rasch einen Dämpfer, als sie erfährt, dass ihr Vater gar nicht daheim ist. Er befindet sich in Berlin und wird erst nach einigen Tagen zurückkehren. Na super. Klar, dass Summer enttäuscht und wütend ist. Anstatt von ihrem Vater empfangen zu werden, erwartet sie in seinem Haus in der Provence nur eine Frau namens Vivienne und deren Tochter Eloise. Vivienne malt wie Summers Vater Gemälde und teilt sich mit diesem das Haus für ihre Malerarbeiten.
Der Urlaub in Frankreich wird ganz anders werden als Summer erwartet hat. Aber zumindest einen ihrer Pläne kann sie verwirklichen: Sie trifft einen süßen Franzosen namens Jacques, in welchen sie sich auf den ersten Blick verguckt. Und er scheint auch sie sehr nett zu finden…
Die andere Version des Summers spielt sich im Staat New York in der Stadt Hudsonville ab. Summer hat den Anruf angenommen und von der Berlinreise ihres Vaters erfahren. Sofort cancelt sie ihren Flug und fährt nach Hause. Auch in dieser Sommer-Variante ist Summer enttäuscht und wütend. Hinzu kommt hier, dass es gerade nicht allzu gut mit ihrer besten Freundin Ruby läuft. Dies ist auch in der anderen Version der Fall, nur spürt sie es zu Hause deutlicher als in Frankreich. Sie und Ruby scheinen sich auseinander zu entwickeln, was natürlich unendlich schade, aber in dem Alter auch normal ist.
Beide Sommer halten so einige Überraschungen für Summer bereit und in beiden verliebt sie sich. Beide Versionen werden Summer verändern, sie wird selbstbewusster und reifer und lernt sich selbst besser kennen. Auch mit dem dunklen Familiengeheimnis, auf welches sie schließlich stößt, muss sie sich in beiden Versionen auseinandersetzen.
Die verschiedenen Sommer wechseln sich kapitelweise ab. Mir haben beide Versionen richtig gut gefallen. In beiden kommt eine herrliche, sommerliche Atmosphäre auf und in beiden Varianten bekommen wir es mit lauter liebenswerten Charaktere zu tun. Unsympathisch war mir in diesem Buch wirklich keiner, höchstens Eloise ein wenig, aber zum Ende hin habe ich schließlich auch sie noch sehr lieb gewonnen.
Mir persönlich haben die Kapitel in Hudsonville besser gefallen, was aber auch daran liegen kann, dass ich den Schauplatz Frankreich nicht so gerne mag. Warum, kann ich noch nicht mal sagen, ich stehe einfach mehr auf das Setting-USA. ;)
Ich fand aber beide Sommer-Versionen klasse. Anders, als ich angenommen hatte, habe ich hier nichts als kitschig oder klischeehaft empfunden. Da mich so etwas in der Regel nicht stört, hätte ich es hier gar nicht so schlimm gefunden, wenn es so gewesen wäre. Dass die Story dann deutlich tiefgründiger und gefühlvoller war, als erwartet, hat mir richtig gut gefallen und mich auch sehr positiv überrascht.
Ich kann das Buch wirklich absolut empfehlen! Für die warme Jahreszeit eignet sich dieser schöne Roman perfekt, da hier eine richtig gut Sommerlaune aufkommt. Der Schreibstil von Aimee Friedman ist wunderbar flüssig und humorvoll, sodass sich das Buch locker-leicht lesen lässt. Mich hat dieser tolle Jugendroman bestens unterhalten. Er hat mich zum Schmunzeln gebracht, mich nachdenklich gestimmt, mich mitfühlen lassen und in mir die Lust auf den Sommer geweckt. „Zweimal Sommer zu Verlieben“ erzählt eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Liebe, Familie und Veränderungen.
Fazit: Eine perfekte Mischung aus Humor, Tiefgründigkeit, Sommerfeeling und Romantik! Mich hat „Zweimal Sommer zum Verlieben“ bestens unterhalten. Die gut 450 Seiten waren rasend schnell gelesen, was zum einen an dem wunderbar flüssigen Schreibstil, zum anderen aber auch an der tollen Story gelegen hat, die mich von den ersten Seiten an begeistern konnte. In meinen Augen wurde hier eine tolle Idee sehr gelungen umgesetzt. Ich kann das Buch sehr empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen, und vergebe hier gerne volle 5 von 5 Sternen!