Cover-Bild Mein Mann
(19)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 05.09.2024
  • ISBN: 9783455018059
Maud Ventura

Mein Mann

Roman
Michaela Meßner (Übersetzer)

Sie führt ein perfektes Leben mit dem perfekten Mann. Doch liebt er sie genau so sehr, wie sie ihn liebt? Sie muss es herausfinden. Und dazu ist ihr jedes Mittel recht.

Sie ist eine Frau, die alles hat: eine Karriere, ein schönes Haus, zwei wunderbare Kinder und den perfekten Ehemann, den sie nach 15 Ehejahren liebt wie am ersten Tag. Alles ist zu schön, um wahr zu sein. Und vielleicht ist es das auch gar nicht: Liebt auch ihr Mann sie so wie am ersten Tag? Und wird er sie immer lieben? Wie sicher kann sie sich sein? Sie will es wissen – und beginnt, ihren Mann auf die Probe zu stellen. Erst nur ein bisschen. Dann immer mehr. Und dann geht sie zu weit.
Die Nummer-1-Bestsellersensation aus Frankreich: Die Geschichte einer Obsession – »gewagt, aufregend, unentrinnbar! (A.J. Finn)

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2024

Ungewöhnliches Debüt

0

„Mein Mann“ von Maud Ventura
Verlag: Hoffmann und Campe

Maud Ventura nimmt uns in ihrem Debütroman mit in eine toxische Beziehung voller Obsessionen, Abhängigkeit und Manipulationen.
Die Ich-Erzählerin ...

„Mein Mann“ von Maud Ventura
Verlag: Hoffmann und Campe

Maud Ventura nimmt uns in ihrem Debütroman mit in eine toxische Beziehung voller Obsessionen, Abhängigkeit und Manipulationen.
Die Ich-Erzählerin ohne Namen ist verliebt in ihren Mann. Nach 15 Jahren liebt sie ihn wie zu Beginn der Beziehung und lebt in ständiger Angst, ihn zu verlieren. Leider kann sie sich nicht nur ihrer Obsession hingeben, sie ist auch Mutter von zwei Kindern, welche viel zu oft die Zweisamkeit mit ihrem Mann stören.
Das Unglück, welches die namenlose Frau ereilt, ist ein liebender Ehemann, der ihr vertraut, fürsorglich und zuvorkommend ist und sie weder belügt noch betrügt.
Es gibt so viele Lieder, Texte und Filme von verzweifelter Liebe, jedoch unglaublich wenig über die perfekte Partnerschaft und Liebe. Sie kann sich nicht in diese Rolle einfinden und sucht verzweifelt nach einem Fauxpas von ihm. Doch alles ist perfekt und die Leere in ihr wird immer größer.
Sie ist Englischlehrerin und Übersetzerin, 40 Jahre alt, sehr hübsch, blond - weil es ihm gefällt - und abhängig von der Idee der perfekten Liebe.
Er, nur genannt - mein Mann- ist charismatisch, widersprüchlich und gesellig. Er verbringt gerne Zeit mit Freunden, Arbeitskollegen, der Familie. Diese Geselligkeit nimmt ihr vor allem Zeit von der begrenzten Zweisamkeit. Seine Energie muss geteilt werden und das verletzt sie ungemein. Reicht sie ihm nicht?
Ihre Wochentage sind in Farben und Stimmungen unterteilt, Freundschaften pflegt sie kaum, ihr Mann reicht ihr vollkommen. Leider muss sie in der Mutterrolle mit anderen Eltern kommunizieren und der Schein nach Außen ist absolut wichtig. Ihr Mann kommt aus einer bürgerlichen Familie, sie aus einer Arbeiterfamilie und sie wird auf jeden Fall alles richtig machen, um dem sozialen Status gerecht zu werden.
Sie führt verschiedene Notizhefte mit seinen Vergehen und den dazugehörigen Strafen, ebenso zeichnet sie Gespräche zwischen ihnen auf, um diese im Anschluss zu analysieren.
Ihre verzehrende Liebe zu ihrem Mann ist das einzig manische an ihr, ansonsten führt sie ein normales Leben. Eifersucht, Zweifel und Angst gehören zu ihrem Alltag. Alles dreht sich im ihren Mann; er ist der Angelpunkt in ihrem Leben.
Bei einem Spiel unter Freunden sieht ihr Mann in ihr eine Clementine- eine Winterfrucht, leicht erschwinglich, nichts besonderes, bereits gebrauchsfertig und im Gegenzug die Gastgeberin als exotische, fruchtige Ananas. Diese Bezeichnung lässt die Frau nicht los und ihre Phantasie geht mit ihr durch. Was sieht er in ihr? Eine vulgäre Clementine? Liebt er sie noch? Ist sie noch etwas besonderes für ihn? Wird er sie verlassen?
Der Roman zeichnet das Porträt einer Frau, die unter der Obsession der Liebe leidet. Ihre Beziehung führt sie parallel in ihrer Phantasiewelt; analysiert jede Handlung ihres Mannes, jedes Wort, jeden Atemzug. Ihre Ängste und ihre Abhängigkeit wird zum Wahn. Als Leserin bin ich von diesem Wahnsinn gefesselt und unter mehrmaligem Kopfschütteln lese ich Kapitel um Kapitel. Mitgefühl für den Ehemann erfüllt mich.
Der Epilog kam unerwartet und hat das vorangegangene auf den Kopf gestellt. Nochmals überdenke ich meine Emotionen beim Lesen und ändere meine Meinung über die toxische Ehe.
Psychologisch wird eine Liebe aufgezeigt, die zur Obsession wird. Die Perfektion der Liebe wird erwartet, Strafen für Vergehen aufgezeigt und die Protagonistin selbst legt verschiedene Maßstäbe in der Beziehung. Ihre Person ist undurchsichtig, sie schlüpft in die Rolle, die sich ihr Mann wünscht. Seine Gedanken und Empfindungen sind oberste Priorität; nur wer ist sie wirklich?
Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und flüssig. Die beiden Hauptprotagonisten werden sehr detailliert beschrieben, die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet und man findet sich in dieser toxischen Beziehung mit ihren skurrilen Gedanken wieder.
Ein ungewöhnliches, jedoch interessantes Debüt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2024

Obsessiv und hinterhältig

0

Ich finde das Cover sehr ansprechend. Obwohl die Frau im Buch blond ist, kann ich mir die Ehefrau gut vorstellen: sehr hübsch, stets gepflegt und immer etwas distanziert.

Die Geschichte liest sich sehr ...

Ich finde das Cover sehr ansprechend. Obwohl die Frau im Buch blond ist, kann ich mir die Ehefrau gut vorstellen: sehr hübsch, stets gepflegt und immer etwas distanziert.

Die Geschichte liest sich sehr flüssig und spannend. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von der Frau erzählt, was natürlich sehr passend ist. Von der ersten Seite an erklärt sie ihre Überliebe und erzählt von ihren Ängsten. Ihr Verhalten wird im Laufe der Erzählung immer krasser. Es ist aber nicht nur die Obsession wegen der Liebe zu ihrem Mann. Sie vergleicht sich auch ständig mit anderen Frauen und ihre eigene Ehe mit der Liebesbeziehung von befreundeten Pärchen. Sie interpretiert zudem in jeden Geste und jeden Satz etwas hinein. Sie nimmt jedes Wort und deren mögliche Bedeutung ganz genau auseinander.

Weil sie so zwanghaft auf der Suche nach Liebesbekundungen von ihren Mann ist, kommt eine bestimmte Handlung nach circa der Hälfte des Buches für mich doch unerwartet. Sie war für mich auch eine Art Wende in der Sicht der Dinge. Auch das Ende ist irgendwie genial. Insgesamt ein wirklich gut und interessant geschriebenes Werk über ein Ehepaar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2024

Eine Liebe, die dich in den Abgrund reißt

0

Ich hatte das Buch gar nicht selbst auf dem Schirm, bin auf Buchportalen und Social Media aber immer häufiger darüber gestolpert und bin dadurch doch neugierig geworden. Und ein Glück, denn ich hätte wirklich ...

Ich hatte das Buch gar nicht selbst auf dem Schirm, bin auf Buchportalen und Social Media aber immer häufiger darüber gestolpert und bin dadurch doch neugierig geworden. Und ein Glück, denn ich hätte wirklich was verpasst, wenn ich dieses Buch nicht gelesen hätte.
Es ist erschütternd, voyeuristisch und absolut abgründig. Ein düsteres Porträt über die Zerstörungskraft der Liebe.

Zum Inhalt: ihre Liebe ist der Inbegriff von perfekt- ein gut aussehender, erfolgreicher Mann, in den sie nach 15 Jahren noch verliebt ist wie am ersten Tag. Nur dass sie sich seiner Liebe gar nicht mehr so sicher ist. Liebt sie mehr als er? Liebt er sie überhaupt noch? Sie beschließt es mit allen Mitteln herauszufinden.

Die Protagonistin spricht auf fast schon obzessive Weise von ihrem Mann, den sie auf schräge Art als ihr Eigentum erachtet, dessen Zuneigung sie sich aber gleichzeitig plötzlich nicht mehr sicher ist und vor dem sie selbst etliche Geheimnisse bewahrt. Das schafft ein interessantes Ausgangskonstrukt, bei dem man direkt schon ein ungutes Gefühl bekommt.

Ich fand es anfangs inrritierend wie unfassbar bemüht sie in allem, was sie in Bezug auf Mann und Familie tut, wirkt. Und gleichzeitig ist sie wahnsinnig überempfindlich was vermeintliche Gwgenreaktionen betrifft. Kurz gesagt: sie ist eine anstrengende Person. Gleichzeitig wirkt es in dieser Erzählung einer fast schon wahnhaften, abgründigen Liebesgeschichte sehr passend und entwickelt sich zu einer düsteren Spirale.

Die Geschichte ist sehr raffiniert erzählt, da man sie völlig aus den Augen der verunsicherten Ehefrau erlebt. Nur ganz zum Ende bekommt man einen klitzekleinen, ehrlichen Einblick in das Innenleben des so begehrten, hochgelobten Ehemanns. Der Epilog hat mich nochmal richtig geflasht und dieses Buch rückblickend absolut grandios gemacht und ihm eine besondere, psychologisch perfide Note gegebenen. Ganz großes Kino!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2024

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

0

Das könnte das Motto der namenlosen Erzählerin in Maud Venturas Roman “Mein Mann“ sein, den Michaela Meßner aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt hat.
Sie sind 15 Jahre zusammen und davon ...

Das könnte das Motto der namenlosen Erzählerin in Maud Venturas Roman “Mein Mann“ sein, den Michaela Meßner aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt hat.
Sie sind 15 Jahre zusammen und davon 13 Jahre verheiratet, die namenlose Erzählerin und ihr Mann. Die beiden besitzen ein Haus, haben eine Familie mit zwei Kindern gegründet, arbeiten in guten Jobs und obwohl alles sich perfekt anhört, ist es doch alles andere als das. Denn die Erzählerin ist geradezu besessen von ihrem Mann oder besser gesagt, von der Liebe zum ihm. Sie kontrolliert ihn, sie testet ihn und sie interpretiert jede seiner Verhaltensweisen und Aussagen. An der Stelle verrate ich nicht zu viel, wenn ich sage, dass sie einiges davon überinterpretiert. Das hat nicht selten stark irrationale Handlungen zufolge, die für sie aber absolut logisch erscheinen und mir ein oftmals ungläubiges Schmunzeln beschert haben. Diese Handlungen stehen übrigens in krassem Gegensatz dazu, dass sie fast ausschließlich Dinge macht, um ihrem Mann zu gefallen. Sie verstellt sich und unterdrückt dabei häufig auch ihre eigenen Bedürfnisse. Beispielsweise mag ihr Mann sie lieber ohne Brille. Also trägt sie in seiner Gegenwart keine Brille. Was er mag, ist, wenn sie mit Füller schreibt. Also schreibt sie mit ihrem Füller, sobald es sein könnte, dass er ihr Arbeitszimmer betritt. Da konnte ich manchmal einfach nicht anders, als den Kopf zu schütteln, darüber, wie wenig authentisch sich die Erzählerin gibt. Das weiß ich als Leserin übrigens deshalb alles so genau, weil ich in dem kompletten Buch an ihrer gesamten Gedankenwelt teilhaben kann, denn genau daraus besteht die Erzählung, sie teilt uns ihre Gedanken mit, ungefiltert und detailliert.
Ventura beschreibt Dinge, die so oder so ähnlich sicherlich in jeder Beziehung vorkommen, in diesem Roman allerdings stark überspitzt werden. Der Roman hat mich an vielen Stellen mit sehr gegensätzlichen Gefühlen zurückgelassen: oft verständnislos, manchmal aber auch emphatisch nachvollziehend, immer wieder Kopf schüttelnd, häufig schmunzelnd. Die Krönung des Ganzen ist aber das Ende. Ihr solltet es lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2024

Obsession

0

Die Machtverhältnisse einer Ehe sind oftmals von Beginn an vorgegeben. So vielfältig die menschlichen Charaktere, so facettenreich ist ihr Zusammenspiel. Beständigkeit spiegelt sich in Harmonie wieder, ...

Die Machtverhältnisse einer Ehe sind oftmals von Beginn an vorgegeben. So vielfältig die menschlichen Charaktere, so facettenreich ist ihr Zusammenspiel. Beständigkeit spiegelt sich in Harmonie wieder, jeder hat seinen Platz und weis ihn zu füllen. Anders in Maud Venturas Roman „Mein Mann“. Es reist einem beim lesen zeitweise der Geduldsfaden, wenn man der Obsession, mit welcher diese Ehe vollzogen wird aufmerksam folgt. Auch der Umstand, das der Name des Ehemannes genauso geheimnisvoll bleibt, wie das Leben der Kinder und das Familienleben insgesamt, lässt einen die ausschließliche Besessenheit auf diesen Mann erahnen. Dabei geht es nicht um den Mann als Person. Dieser ist austauschbar und daher erscheint der Name nicht ausschlaggebend zu sein. Die plötzlichen Wendungen, die das Geschehen abschnittsweise nehmen, sind erstaunlich und auch das Ende ist wenig vorhersehbar und gibt dem gelesenen einen ganz neuen Reiz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere