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Veröffentlicht am 15.11.2024

Wieder ein Lesehighlight von Catherine Shepherd

Der Nachtschattenmann: Thriller
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Da mir die Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz gut gefällt habe ich mich sehr auf ihren neuesten Fall gefreut. "Der Nachtschattenmann" kann wie immer unabhängig von den anderen Bänden gelesen ...

Da mir die Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz gut gefällt habe ich mich sehr auf ihren neuesten Fall gefreut. "Der Nachtschattenmann" kann wie immer unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Das edle Cover und das schöne Lesezeichen runden das Lesevergnügen ab.

Der Fall ist rätselhaft. Auf den Stufen einer Tanzschule liegt eine tote Frau mit einem kleinen Ballerinaschuh in der Hand. Ihre Arme sind erhoben, als wolle sie selbst im Tod noch tanzen. Da geschieht ein weiterer Mord und es wird klar, dass ein Serientäter am Werk ist. Florian Kessler, Kriminalkommissar, Julias Lebensgefährte und Vater der gemeinsamen Tochter Sophia, sucht im Umfeld der Opfer fieberhaft nach dem Täter. Durch eine entscheidende Spur an der zweiten Leiche entdeckt Julia, dass der Täter an einer seltenen Krankheit leidet und nur in der Dunkelheit der Nacht agieren kann.

"Der Nachtschattenmann" von Catherine Shepherd ist ein gelungener Pageturner, der mich von Anfang bis Ende komplett in den Bann gezogen hat. Wie bei allen Büchern der Autorin beginnt die Spannung mit den ersten Zeilen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und ein paar Cliffhänger sorgen für einen schnellen Lesefluss. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht und Lesepausen waren fast unmöglich.

Ich habe von Kapitel zu Kapitel mitgerätselt. Die Lösung des Falles hat sich mir erst ziemlich am Ende offenbart. Ich liebe diesen mitreißenden Schreibstil von Catherine Shepherd, die mich so lange im Dunkeln tappen ließ. Das Buch verliert zu keiner Zeit an Spannung und war genau nach meinem Geschmack. Ich bin schon gespannt, mit welchem Fall es Julia Schwarz beim nächsten Teil der Reihe zu tun bekommt.

Von mir erhält der Thriller 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Eine unverwechselbare Ermittlerin

Kalte Erlösung
7

„Kalte Erlösung“ ist bereits der neunte Band der Mara Billinsky Reihe. Er kann problemlos auch ohne Vorkenntnis der anderen Bände gelesen werden. Um jedoch richtig Anschluss zu bekommen, empfehle ich früher ...

„Kalte Erlösung“ ist bereits der neunte Band der Mara Billinsky Reihe. Er kann problemlos auch ohne Vorkenntnis der anderen Bände gelesen werden. Um jedoch richtig Anschluss zu bekommen, empfehle ich früher einzusteigen.

Für mich war "Kalte Erlösung" das erste Zusammentreffen mit der Krähe. Ein spöttischer Spitzname, dachte ich zuerst. Aber schnell wurde mir klar, es ist ihr Markenzeichen und sie trägt ihn mit einem gewissen Stolz. Schwarze Kleidung, Tattoos, raue Schale, das ist Mara Billinsky, genannt die Krähe.
Ihr Revier ist Frankfurt, zwischen der funkelnden Skyline und dem dreckigen Bahnhofsviertel ist sie auf der Jagd nach einem psychopathischem Serienmörder. Besonders grausam foltert und tötet er seine auf den ersten Blick willkürlich ausgesuchten Opfer. Außer an der Aufklärung dieser scheinbar unlösbaren Verbrechen arbeitet Mara noch im länderübergreifenden Fall „Polaris“ mit. Erik Nordin ist Teil der internationalen Task Force und ihre Beziehung ist kompliziert. Erik Nordin ist besessen von Polaris weil bei einem katastrophalen Einsatz seine Ex-Frau getötet wurde. Erik kämpft gegen den Verdacht, sie selbst getötet zu haben. (Durch kleine Rückblenden konnte ich die Handlungen nachvollziehen, aber mit den Kenntnissen aus den Vorgängerbüchern wäre es aufschlussreicher und spannender gewesen).

Kalte Erlösung“ wird in vier Teilen erzählt. Das Böse bleibt, das Böse hasst, das Böse liebt und das Böse vergisst nie.
Zitat: Es ist nicht alles schwarz und weiß, im Gegenteil die Welt ist verdammt grau. Und das Böse war nicht immer schon böse, es wurde dazu gemacht.
Diese bildreiche Sprache ist voller Emotionen und faszinierend.
Alle Charaktere sind einzigartig und besonders.
Durch verschiedene Erzählstränge bekommt man Einblicke in das Leben eines Kindes, welche mich besonders berührt haben. Am Ende werden alle Handlungsstränge zusammengeführt und zu einem stimmigen Ende gebracht.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich kann das Buch empfehlen, es ist ein Pageturner für den Leser, der es wissen will.

Ich vergebe gerne fünf Sterne und freue mich auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Britisch warmherzig und oh so very funny

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Bürgermeister
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Mit "Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister" geht es mit dem Marlow Mordclub endlich weiter!

Die Aufklärung der Todesumstände des dahingeschiedenen Bürgermeisters ist der dritte Fall für Mrs Potts ...

Mit "Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister" geht es mit dem Marlow Mordclub endlich weiter!

Die Aufklärung der Todesumstände des dahingeschiedenen Bürgermeisters ist der dritte Fall für Mrs Potts Mordclub und kann ohne Kenntnis der Vorgänger mit viel Spaß gelesen werden. Das schöne Cover passt gut zu den Vorgängern und zu einem britischen cozy Crime.

Die achtundsiebzigjährige Judith Potts lebt allein in einem in die Jahre gekommenen Herrenhaus am Ufer der Themse. Sie genießt ihr tägliches hüllenloses Bad in den belebenden Fluten der Themse und sie trinkt auch gerne zum Ausklang des Tages ein Gläschen Whisky - oder auch zwei. Sie entwirft altmodische Kreuzworträtsel für Tageszeitungen auf einem modernen Tablet. Doch nicht nur Judith Potts ist herrlich skurril, die beiden anderen Mitglieder des Mordclubs sind es auch. Suzie ist eine mit beiden Beinen auf dem Boden stehende Hundesitterin, die durch eine Radiosendung und einer Reality TV Sendung über die Renovierung ihres Hauses zu einer kleinen örtlichen Berühmtheit geworden ist. Becks ist die Frau des örtlichen Pfarrers, prüde, anständig und bürgerlich, was ihr bei Ermittlungsfragen rund um den Haushalt eine erstaunliche Klarsicht verschafft.

Geoffrey Lushington, der beliebte Bürgermeister von Marlow wird während einer Stadtratssitzung ermordet. Das Tässchen Kaffee, das er bei der Bauausschusssitzung getrunken hat, ist ihm nicht bekommen, war es doch mit Eisenhuth versetzt. Wie das Leben so spielt hat Mrs Potts Mordclub die ideale Augenzeugin seines tragischen Todes: Suzie.
DS Tanika Malik muss erfreulicherweise nicht allein ermitteln, Judith, Suzie und Becks werden zu zivilen Beraterinnen ernannt. Diese Befugnis erleichtert Tanika ihre eigenen Ermittlungen, da sich der Mordclub von eigenen Recherchen sowieso nicht abhalten lässt. Das führt jedoch auch zu skurrilen und schrägen Situationen, die den
Charme von Mrs Pott's Mordclub ausmachen. Es war ein Genuss, die scharfsinnigen Damen bei ihren Ermittlungen zu begleiten und dabei zuzusehen, wie sie sich in das Leben und in die Geheimnisse jedes einzelnen der vier Tatverdächtigen vertiefen - und dabei immer neue Verdächtige finden.

Robert Thorogood hat wieder einen amüsanten und außerdem ziemlich spannenden Whodunit geschrieben. Beginnend als Locked Room Mystery mit spannendem Plot, gab es zunehmend trickreiche Wendungen und überraschende Twists, was mich bis zur endgültigen Aufklärung miträtseln ließ.

Meine Erwartung auf einen meisterhaften, klugen und spannungsgeladenen Mystery Roman wurden erfüllt und es war wieder ein Riesenspaß dieses Buch zu lesen. Ich empfehle diesen Kriminalroman gerne weiter und freue mich auf viele weitere Fälle für Mrs Potts Mordclub!

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Authentischer True Crime Thriller und zweiter Fall für Sabine Yao

Mit kaltem Kalkül
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Michael Tsokos schreibt True Crime Thriller, die nervenzerreißend und voller Spannung sind. Auch bei "Mit kaltem Kalkül" handelt es sich um einen echten Kriminalfall und tatsächlich geschehene Tötungsdelikte.

Ich ...

Michael Tsokos schreibt True Crime Thriller, die nervenzerreißend und voller Spannung sind. Auch bei "Mit kaltem Kalkül" handelt es sich um einen echten Kriminalfall und tatsächlich geschehene Tötungsdelikte.

Ich habe mich auf das Wiedersehen mit Dr. Sabine Yao gefreut. Die Rechtsmedizinerin und stellvertretende Leiterin der rechtsmedizinischen Spezialeinheit "Extremdelikte" des BKA, untersucht den ungewöhnlichen Fund von zwei Leichen. Die in schwarze Samtkleider gehüllten und bizarr entstellten Toten hängen im Wald an einem Gestell.

Doch ein weiterer Todesfall gibt noch größere Rätsel auf und führt zu äußerst dringlichen Ermittlungen der resoluten EKHK Monica Monti. In einer Bauwagensiedlung wird ein Toter gefunden, er liegt zwischen Kinderspielzeug, fetischartigen Utensilien und Perücken. Kurz nach dem Fund des Toten wird die Leiche eines Kindes entdeckt.
Zeitgleich wird in der Neuköllner High-Deck-Siedlung der kleine Yasser vermisst. Die Bewohner der Brennpunkt Siedlung misstrauen jedoch der Polizei und setzen ihre Hoffnung auf den jordanischen Ex-Geheimdienstler Khalaf, der unter Hochdruck nach dem verschwundenen achtjährigen Yasser sucht. Khalaf findet heraus, dass Yasser nicht das erste verschwundene Kind aus der Siedlung ist. Hängen der Tote im Bauwagen und der Fund des toten Kindes mit Yassers Fall zusammen?
Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, in der Yao, Monti und Khalaf jeder auf seine Art alles tun, um Yasser zu finden.

Die zielstrebige und wissbegierige Medizinerin Sabine Yao ist mir äußerst sympathisch. Als Leser bin ich im Sektionssaal neben ihr und erhalte Einblicke in die forensische Medizin aus erster Hand. Zudem ist schön zu lesen, wie sich Sabine Yao trotz ihrer zeitintensiven und anstrengenden Arbeit um ihre Schwester Mailin kümmert. Mailin musste schwere Schicksalsschläge ertragen und braucht Sabines tatkräftige Hilfe und auch den seelischen Beistand dringend.
Auch Monica Monti, die Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA, besitzt meine Sympathie. Sie ermittelt mit ihrer impulsiven Art ihrem Instinkt folgend ohne sich darum zu kümmern, was die anderen über sie denken.
Mein "Star" in diesem Thriller ist aber der Ex-Geheimdienstler Khalaf. Für mich trägt er den größten Anteil an dem hochinteressanten Geschehen bei. Die unkonventionelle Vorgehensweise seiner Nachforschungen waren mitreissend und für mich ein Highlight der Story.

Nach "Mit kalter Präzision" vergebe ich auch für "Mit kaltem Kalkül" fünf Sterne. Wieder ein spannender, faszinierender und fesselnder Rechtsmedizin Thriller, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Ein zinnoberroter Tropfen im Grau des Lebens

Das Dorf der acht Gräber
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Das Dorf der acht Gräber verdankt seinen Namen einer blutigen Legende. Im sechzehnten Jahrhundert wurden acht Samurai, die dort mit einem geheimen Schatz Zuflucht gesucht hatten, von den Bewohnern ermordet, ...

Das Dorf der acht Gräber verdankt seinen Namen einer blutigen Legende. Im sechzehnten Jahrhundert wurden acht Samurai, die dort mit einem geheimen Schatz Zuflucht gesucht hatten, von den Bewohnern ermordet, was einen schrecklichen Fluch über ihr Dorf brachte. Dann, fast vierhundert Jahre später, wird Yozo Tajimi, das Oberhaupt der Tajimi-Familie, wahnsinnig und beginnt, fast alle im Dorf zu töten.

Sechsundzwanzig Jahre später erfährt Tatsuya Terada, dass er Erbe des großen Tajimi Anwesens im Dorf Acht Gräber ist. Doch in dem Moment, in dem er mit seinem Erbe in Berührung kommt, beginnen die Dorfbewohner unter qualvollen Umständen zu sterben. Da der Vater des jungen Erben selbst ein Massenmörder war, sind die Dorfbewohner sicher, dass der in seiner Kindheit verwaiste Mann für die neue Mordserie verantwortlich sein muss. Alle im Dorf glauben, dass der Fluch der Samurai wieder auf ihnen lastet.

Das Buch wurde bereits 1971 als dritter Band einer Reihe um den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi veröffentlicht. Seishi Yokomizos Schreibstil unterscheidet sich von dem heutigen in erfrischender Weise, wie auf Seite 76: ...und ihre Gesichter und Körper waren so winzig, dass sie zusammengerollt in eine Handfläche gepasst hätten.
Diese klassische Kriminalgeschichte wird aus der Sicht der Hauptperson Tatsuya erzählt. Er berichtet aus der Vergangenheit und richtet sich dabei direkt an den Leser, was den Zugang zu seinen Gefühlen und zu der Geschichte sehr einfach macht.
Die Kapitel erzeugen durch ihre Kürze Spannung und den Wunsch, immer weiter zu lesen.
Der Kriminalroman ist aber auch eine Detektivgeschichte, die mich von Anfang an in die Aufklärung der Todesfälle mit einbezogen hat. Der verschrobene Detektiv Kosuke Kindaichi steht nicht im Mittelpunkt, er ließ mich anfänglich mit meinen "Ermittlungen" allein und trat erst später in den Verlauf der Handlung ein. Seine abgetragene Kleidung und das dauernde nachdenkliche Kopfkratzen des Detektivs wirken nicht sehr vertrauenserweckend. Doch gerade diese Nachlässigkeit, seine Intuition und Ermittlungsgabe ließen ihn den Fall lösen (wobei ich dem Täter nicht auf die Spur kommen konnte).

Das perfekt passende Cover erinnert durch den mittig angeordneten Kreis an die japanische Flagge. Am Anfang des Buches findet man ein Personenregister, in dem alle handelnden Personen und ihre Zugehörigkeit aufgeführt ist. Auch das hinten angehängte Glossar ist sehr hilfreich.

"Das Dorf der acht Gräber" ist eine wirklich lesenswerte Geschichte, die von mir fünf Sterne erhält. Unbedingte Leseempfehlung für Leser, die nicht nur in die gängigen Krimiländer reisen möchten, sondern in die alten Traditionen des Landes der aufgehenden Sonne eintauchen möchten.

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