Jane Austen trifft Sherlock Homes
Die Kunstschätzerin
Eine junge Frau im 19.ten Jahrhundert, die nicht nur berufstätig ist, sondern der auch eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe übertragen wird. Sie soll einschätzen, ob der der junge Baron Harry Lydney ...
Eine junge Frau im 19.ten Jahrhundert, die nicht nur berufstätig ist, sondern der auch eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe übertragen wird. Sie soll einschätzen, ob der der junge Baron Harry Lydney würdig ist das Erbe seines Vaters anzutreten, oder ob die gesamten Kunstschätze einem Museum übertragen werden, um sie in ihrer Gesamtheit und Gesamtwirkung zu erhalten. Dass sie dafür detektivisches Gespür benötigt, bleibt ohne Frage. Und dass es sich bei dem Baron Lydney um ihre Jugendliebe handelt, der sie sitzen ließ, macht die Aufgabe nicht leichter. Fest steht: übergibt sie die Sammlung dem Museum, so wird das ihrem Familienunternehmen sehr zuträglich sein, im anderen Fall wird sie vielleicht die Liebe des Barons zurückgewinnen, für den sie immer noch etwas empfindet. Und dann ergeben sich ja auch noch einige Unwägbarkeiten, mit denen eine junge berufstätige Frau im viktorianischen England zu kämpfen hat. Wird sie ihren Weg gehen und wie wird Eleanor sich bezüglich der Kunstsammlung entscheiden?
„Die Kunstschätzerin“ ist der neueste von 50 Romanen der Bestsellerautorin Sandra Byrd und der ist ihr sehr gut gelungen! Während das Cover und der Titel eher langweilig daherkommen, ist der Roman ein echter Pageturner. Unerwartete Wendungen laden den Leser immer wieder zum Staunen ein, wobei die Geschichte absolut logisch aufgebaut ist. Es ist Byrds angenehmer Schreibstil, der dieses Buch ehrlich, vertraut und absolut lesenswert macht. „Die Kunstschätzerin“ ist der erste Roman dieser Autorin, den ich gelesen habe und ich hoffe nicht der Letzte!
In diesem Roman lernen wir die charmante Eleonar (Elly) kennen, die die Sorge um ihren Onkel, die Hausangestellten und dem kleinen Familienunternehmen vor ihr eigenes Glück stellt. Und egal welcher Abgrund sich gerade vor ihr öffnet, oder in welches Schlamassel sie gerade wieder hineinstolpert, sie findet eine Lösung für das Problem. Eleanor ist herzensgut, sympathisch und absolut taff. Gerade in der heutigen Zeit kann sich niemand vorstellen vor welchen Herausforderungen alleinstehende berufstätige Frauen in der viktorianischen Zeit gestellt wurden, Elly meistert diese mit Bravour! Mit Elly, die schnell zu einer lieben Freundin wird, geht der Leser durch dick und dünn. Manches Mal wollte ich sie schütteln, um ihr zu erklären, dass sie nicht allein für die Sorgen der Welt verantwortlich sei und dass sie verdammt noch einmal auch an sich denken soll!
Aber nicht nur Elly ist mir zu einer lieben Freundin geworden, auch die anderen Figuren wurden von Sandra Byrd sehr authentisch gezeichnet. Aber das Highlight – natürlich neben Elly– ist Baron Harry, der durch seine Teilnahme an den Kriegen um Italien mehr als ein Geheimnis mit sich herumträgt und dennoch unheimlich sympathisch und begehrenswert wirkt.
„Die Kunstschätzerin“ steckt von Anfang bis Ende voller unerwarteter Überraschungen, Entwicklungen und Emotionen. Bis zum Schluss bangt der Leser mit Elly, ob sie ihre Mission erfüllen kann. Dadurch hält dieser Roman auf jeder Seite einen eigenen Spannungsbogen bereit, der das Buch absolut lesenswert macht.
Fazit:
„Die Kunstschätzerin“ von Sandra Byrd ist ein echtes Wohlfühlbuch mit Tiefgang sowie liebenswerten Charakteren. Sandra Byrd schreibt so authentisch und lebensnah, dass sich der Leser mitten in der Geschichte fühlt, Herzklopfen eingeschlossen. Für dieses Buch gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.