Unvorstellbar und dennoch die Wahrheit
Steigt man in diese Geschichte ein, glaubt man kaum, dass dies in der damaligen DDR wirklich geschehen ist. Mir ging es jedenfalls so. " Hera Lind " schreibt bekanntlich Geschichten , die der Realität ...
Steigt man in diese Geschichte ein, glaubt man kaum, dass dies in der damaligen DDR wirklich geschehen ist. Mir ging es jedenfalls so. " Hera Lind " schreibt bekanntlich Geschichten , die der Realität entsprechen, und mit dieser Geschichte ist ihr wieder ein Meisterstück gelungen.
Durch Sauerstoffmangel, der durch Fehlverhalten der Ärzte entstanden ist, bringt Angela Hädicke ein schwerstbehindertes Kind zur Welt. Das Wunschkind ist zeitlebens körperlich und geistig behindert geblieben. Dies allein ist schon tragisch genug, und dennoch erlebten die Eltern von Anja unvorstellbare Grausamkeiten seitens der Ärzte und den Behörden.
Immer wieder mußte ich beim Lesen den Kopf schütteln, so unglaublich waren die Schilderungen.
Immer wieder war mir bewußt, dass es der Realität entsprach.
Immer wieder kamen die Tränen, im Wechsel mit unsagbarer Wut.
Wie menschenunwürdig wurde diese Familie behandelt, wie skrupellos wurden Entscheidungen gefällt !
Es ist wichtig zu erfahren, wie die Menschen mit Behinderungen, teilweise, in der damaligen DDR vernachlässigt wurden. Zum Glück sind in dieser Hinsicht die siebziger Jahre vergangen, und die DDR gibt es auch nicht mehr, aber diese Lebensgeschichte der Familie Hädicke wird bleiben, und dieses Schicksal hat deren Leben geprägt.
Zum Glück hat mich dann das Ende der Geschichte zufrieden gestimmt.
Dieses Buch ist absolut lesenswert, gerade auch deshalb, um zu erfahren, wie glücklich Behinderte Menschen uns machen können, und wie viel Freude und Lebensmut von diesen Menschen mit Handicap ausgeht. Für mich haben diese Menschen einen festen Platz in meinem Herzen, und wir sollten alles dafür tun, diese Menschen und deren Familien bestmöglich zu unterstützen und zu fördern.