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JonasRoka

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Ungeliebtes Kind

Wo Anders
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Maike sucht nach Liebe, Anerkennung und Freundschaft. Doch immer, wenn sie etwas davon findet, stößt sie es wieder weg. Mit ihren Eltern hat sie nicht gerade den großen Fang getätigt. Sicherlich hat sie ...


Maike sucht nach Liebe, Anerkennung und Freundschaft. Doch immer, wenn sie etwas davon findet, stößt sie es wieder weg. Mit ihren Eltern hat sie nicht gerade den großen Fang getätigt. Sicherlich hat sie gute Gründe, dass ihr kindliches Selbstbewusstsein am Boden liegt. Es ist vor allem die fehlende Selbstliebe, die ihr immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht.
Außerdem sieht sie Dinge, die nicht da sein können. Sind es nur Projektionen ihrer inneren Vorgänge? Tagträume? Oder ist sie tatsächlich von einem Schatten bedroht, der sich ganz über sie legen möchte, um sie zu beschützen? Oder um sie zu besitzen? ..

In diesem Roman werden sehr stark die inneren Vorgänge eines Kindes beschrieben und ihre ganz persönliche Außenwahrnehmung, die Handlungsebene rückt dabei zeitweise deutlich in den Hintergrund. Natürlich gibt es da ihre Freundinnen Ester und Marie, ihre beiden Halbschwestern, sowie ihren Neffen Tristan. Auf dieser Ebene wird linear erzählt, doch wirken die meisten Nebenpersonen wie festgeklebt in ihren Rollen. Ihre erwachsene Halbschwester Indira baut offenbar ein besondere spirituelle Verbindung zu Maike auf. Doch auch diese wird letztendlich von ihr wieder in Frage gestellt.

Es ist immer eine Gratwanderung als Erwachsener über eine kindliche Lebenswelt zu schreiben.
Als zum Beispiel Ester die Geschichte mit den 3 Steinen erzählt, ist offensichtlich, dass ihr Vater sie ihr nicht in dieser Ausführlichkeit weitergegeben, bzw. sie sich nicht in dieser Detailtreue behalten haben kann.
Und ob Maike nun 9 (wie im Text) oder schon 10 (auf dem Cover) ist, jedenfalls war ich als Leser sehr verwundert, wie „erwachsen“ manche ihre Erkenntnisse und Überlegungen erscheinen. Doch immer wieder funkt auch eine kindliche Naivität dazwischen. So entsteht für mich kein ganz stimmiges Bild bezüglich Maike. Leitete mich anfangs noch die Teilhabe an ihrer Pein, was mich mitleiden ließ, wurde ich mir im weiteren Verlauf der deutlich zutage tretenden Schwächen in ihrer kindlichen Persönlichkeitsstruktur bewusst, die immer wieder zu so etwas wie „selbsterfüllender Prophezeiung“ führen.

Für mich war die Frage natürlich naheliegend, ob der Roman autobiografische Züge enthält. Es wird wirklich sehr viel geweint – nicht nur von Maike – und es gibt darüber hinaus noch viele Tränen in den Augen. Dies und manche andere Wiederholung von inneren Dialogen bzw. zentralen Sätzen, mit denen Maike sich niedermacht, wurden mir zum Schluss hin doch ein wenig zu viel.

Sprachlich war der Roman für mich eine Entdeckung. Er biedert sich nicht dem üblichen Erzählfluss an, und die besonders formulierten Sätze mit ungewöhnlichen Ausdrücken haben mir über weite Strecken sehr gut gefallen.

Ein gründliches Ko-Lektorat hätte dem Werk gutgetan. Auch bei einem selbst veröffentlichtem Werk stört es beim Lesen, wenn sich Rechtschreibfehler häufen, bzw. zu viele fehlenden Kommas den Lesefluss behindern. Außerdem erschließt sich mir der Titel in der gewählten Form nicht so ganz.

Fazit: Für ein Erstling recht passabel, gerade bezüglich des sprachlichen Ausdrucks. Aber für mich zu „leidvoll“ und zu ausgedehnt hinsichtlich einer an sich interessanten Grundidee. Finde es gut, dass nicht alles aufgeklärt wird, sondern der Phantasie der Leserschaft überlassen wird. Ich gebe gute 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Ein Buch mit sehr hohem Anspruch

Der Schatzkompass
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Ich unterstelle dem Autor tatsächlich gute Absichten, dass er davon überzeugt ist, mit seinem Buch etwas Innovatives, Bedenkenswertes und Hilfreiches in die Lesewelt zu schicken. Aus meiner Sicht ist das ...

Ich unterstelle dem Autor tatsächlich gute Absichten, dass er davon überzeugt ist, mit seinem Buch etwas Innovatives, Bedenkenswertes und Hilfreiches in die Lesewelt zu schicken. Aus meiner Sicht ist das aber leider gründlich schiefgegangen. Wieso gelingt es dem Werk nicht so richtig, Beifallsstürme in der Leserschaft auszulösen? Ich versuche mit meiner Rezension, dem ein wenig auf die Spur zu kommen.

Vorneweg: Wer etwas veröffentlicht, trägt eine gewissen Verantwortung. Er kann sich nicht ausschließlich darauf berufen, dass es ja der Leserschaft überlassen sei, diese und jene Schlüsse zu ziehen.

In einem tendenziell als Ratgeber angelegtem Buch ist es aber wichtig, zunächst die LeserIn, den Lesern abzuholen.
Das gelingt aus meiner Sicht nicht, wenn man sich bewusst über seine Leserschaft stellt, mit der Begründung mehrere hundert Bücher gelesen zu haben, 42 Jahre alt zu sein und beruflich als Coach zu arbeiten.

Für mich sollte der Inhalt bestenfalls vermitteln, sich als Leser auf einer gewissen Augenhöhe mit dem Autor zu befinden, sonst bekommt solch ein Werk rasch den Touch von „Guru und Jünger“.

Und, wenn man seiner Leserschaft mitteilt, dass Geld nicht glücklich mache, sollte man vorsichtig damit sein, von Yachten und mehrmaligen Auslandsreisen im Jahr zu schreiben.

Was – meiner Meinung nach – gar nicht geht, den Zeigefinger zu erheben, dass dies und jenes passiert, wenn man die guten Ratschläge nicht befolgt und am besten heute noch seinem Leben eine totale Kehrtwende gibt.

Wenn es hätte konkret werden können, wie detailliert denn diese Kehrtwende aussehen könnte, bleibt der Autor recht wage. Er listet dann angelesenes Wissen auf, z.B. bei der Traumdeutung oder bei der Repräsentation der verschiedenen Körperteile. Die Übungen, die er anführt, mögen hilfreich und sinnvoll sein, wenn aber der „Unterbau“ nicht stimmt, war zumindest bei mir das Vertrauen gering, mich darauf unbelastet einzulassen.

Es ist ja nicht alles „falsch“ was in „Der Schatzkompass“ steht. Der Autor kaut nur vieles nach, was jedem einigermaßen „bewussten“ Menschen klar sein dürfte und das, mein entscheidender Kritikpunkt, er findet häufig ‚kreative‘ Erklärungen und fragwürdige Schlussfolgerungen und mehrmals widerspricht er sich, mit Beträgen in späteren Kapiteln. Irgendwie verfestigt sich bei mir der Gesamteindruck, dass er nicht das „Große und Ganze“ seines Buches im Blick behalten konnte.

Ich weiß ja nicht, welche Zielgruppe er prinzipiell anstrebt, mit Behauptungen wie: Es ist wichtig, die Zirbeldrüse zu entkalken, die Jungfrau Maria wurde (wahrscheinlich) von Außerirdischen entführt und auf die gespeicherten Erfahrungen in der eigenen DNS zurückzugreifen.

Das Bonusmaterial am Ende des Buches hat mich dann nochmals erheitert. Ist ja nicht so, dass man das mit den intelligenten Echsen nicht schon mal gehört hätte.

Reine Zeitverschwendung war das Buch für mich nicht, da ich ihm Rahmen einer Leserunde mit netten MitleserInnen in Kontakt bekommen bin und ich zur Selbstreflexion angeregt wurde, wo sich eigentlich meine persönlichen Grenzen befinden, was ich gerade noch bereit bin zu glauben.

Fazit: Aus meiner Sicht eine recht gut strukturierte Ansammlung von Halbwissen, bedenklichem Wissen und reproduziertem Wissen, vermeintlich neu gemixt. Ich habe keine Rechtschreibfehler entdeckt.

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