Leserunde zu "9 Grad" von Elli Kolb

Über die Kraft der Kälte und das Zurückfinden zu sich selbst
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Elli Kolb (Autor)

9 Grad

Roman. Roman über das Winterschwimmen, die Kraft der Kälte und Neuanfänge in schwierigen Zeiten

Über die Kraft der Kälte, das Zurückfinden zu sich selbst, echte und sprengbare Grenzen im Leben und Freundschaften, die bereichern

Neun Grad hat das Wasser, als Josie sich zum ersten Mal in den Fluss wagt, um ihrer schwer kranken Freundin Rena einen Wunsch zu erfüllen. Vielleicht betäubt der Kälteschmerz ja auch die Angst, sie zu verlieren. Doch was Josie dann erlebt, übersteigt alles, was sie sich erhofft hat. Beim Eisbaden spürt sie sich zum ersten Mal selbst, erlebt ihren Körper, mit dem sie immer gehadert hat, ganz neu . Und noch etwas ist neu: ihre Beziehung zu Lee, den sie über Tinder kennengelernt hat. Doch Lee kämpft mit seinen eigenen Dämonen, ist depressiv. Was bedeutet das für ihre Liebe - und was machen Grenzerfahrungen mit einem? Elli Kolb erzählt es in ihrem bewegenden Roman.



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 22.07.2024 - 11.08.2024
  2. Lesen 19.08.2024 - 01.09.2024
  3. Rezensieren 02.09.2024 - 15.09.2024

Bereits beendet

Schlagworte

Winterschwimmen Eisbaden Körperbild Mental Health Body Positivity Body Neutrality Umgang mit Depressionen Freundschaft Liebe Kälte berührend Selbstfindung Selbstbehauptung Selbstwahrnehmung augenöffnend Debüt Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 08.09.2024

Zu knapp gefasst

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9 Grad ist ein Roman über drei Protagonisten, die mit ganz unterschiedlichen Problemen daherkommen. Josie, 28, beendet gerade ihren Master, als ihre beste FreundinRena einen Schwächeanfall erleidet und ...

9 Grad ist ein Roman über drei Protagonisten, die mit ganz unterschiedlichen Problemen daherkommen. Josie, 28, beendet gerade ihren Master, als ihre beste FreundinRena einen Schwächeanfall erleidet und mit einer Schockdiagnose konfrontiert wird. Sie selbst leidet zudem noch immer unter Komplexen wegen ihrer Figur. Abgerundet wird die Clique mit Anton, der sein Leben nicht in den Griff bekommt. Parallel zu all den Geschichten, lernt Josie nun Lee kennen, der depressiv ist.

Stilistisch gibt es ein paar englische Begriffe, die man aber eigentlich mit Schulenglisch verstehen sollte, wenn man im Alter der Protagonisten, unter 30 ist.

Mir hat der Roman eigentlich ganz gut gefallen. Er ist solide. Allerdings sind mir die vielen Themen leider zu sehr nur an der Oberfläche angekratzt worden. Die vielen Charaktere mit ihren komplexen Problemen, hätten viel mehr Raum erhalten können, um sie richtig zu entfalten und den Lesern vielschichtiger präsentieren zu können. Das Ende rundum hat mich auch nicht überzeugt. Es war mir viel zu schnell abgehandelt, zu knapp und unpassend für die Tiefe der Themenschwerpunkte.

Man kann daher den Roman gern lesen, aber lange im Kopf wird er mir leider nicht bleiben.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Die Kraft der Kälte

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Die Autorin Elli Kolb, erzählt in ihrem Roman „9 Grad“ eine Geschichte über die Kraft der Kälte, das Zurückfinden zu sich selbst, echte und sprengbare Grenzen im Leben und Freundschaften, die bereichern.

Inhalt:
Neun ...

Die Autorin Elli Kolb, erzählt in ihrem Roman „9 Grad“ eine Geschichte über die Kraft der Kälte, das Zurückfinden zu sich selbst, echte und sprengbare Grenzen im Leben und Freundschaften, die bereichern.

Inhalt:
Neun Grad hat das Wasser, als Josie sich zum ersten Mal in den Fluss wagt, um ihrer schwer kranken Freundin Rena einen Wunsch zu erfüllen. Vielleicht betäubt der Kälteschmerz ja auch die Angst, sie zu verlieren. Doch was Josie dann erlebt, übersteigt alles, was sie sich erhofft hat. Beim Eisbaden spürt sie sich zum ersten Mal selbst, erlebt ihren Körper, mit dem sie immer gehadert hat, ganz neu. Und noch etwas ist neu: ihre Beziehung zu Lee, den sie über Tinder kennengelernt hat. Doch Lee kämpft mit seinen eigenen Dämonen, ist depressiv. Was bedeutet das für ihre Liebe - und was machen Grenzerfahrungen mit einem? Elli Kolb erzählt es in ihrem bewegenden Roman.

Meine Meinung:
Um in die Geschichte eintauchen zu können, brauchte ich schon einige Seiten, bis mir klar wurde, dass die Studenten Josie, Rena und Anton, seit ihren Kindheitstagen enge Freunde sind und jeder seine eigenen Probleme hat! Die drei Freunde scheinen unzertrennlich, denn sie teilen ihre Ängste und Sorgen, erleben aber auch gemeinsam ihre Erfahrungen.

Josies fühlt sich in ihrem Körper nicht wohl und ihre Freundin Rena überredet sie und Anton, mit in die Sauna zu kommen. Josie fühlt sich dabei nicht so richtig wohl, den die Hüllen vor allen Menschen fallen zu lassen, ist nicht ihr Ding, doch Rana beharrt darauf. Nach ihrem Zusammenbruch und Krankenhausaufenthalt, möchte Rena endlich ihren Freunden reinen Wein einschenken und sie über ihre Krankheit, die durch ein defektes Gen ihrer Eltern, an sie vererbt wurde. Auch versucht sie über ihre Grenzerfahrungen während ihres Zusammenbruchs zu erzählen. Nur wurde dieses Thema aus meiner Sicht, ziemlich oberflächlich sowie ohne Tiefe dargestellt und ergab für mich keinen Sinn.

Rena liebt Frauen und ihren geäußerten Gedanken konnte ich oft nicht folgen oder nachvollziehen. Irgendwie wirkt Renas Geschichte nicht rund! Anton ist genau das Gegenteil von Rena, er liebt Männer und hält sich lieber im Hintergrund, ist aber für seine Freundinnen jederzeit da.

Josie lernt Lee kennen und fühlt sich seit langem wohl in ihrer Haut. Lee gesteht Josie, dass er unter Depressionen leidet und dass verkompliziert ihre Beziehung dermaßen, dass sie darunter leidet, sie sich trennen und doch wieder zueinander finden. In all diesem Wirrwarr entdeckt Josie schließlich das Eisbaden für sich. In welche Gefahren sie sich damit begibt ist ihr scheinbar in dem Moment egal, denn das Gefühl ihren eigenen Körper zu spüren und ihn so zu akzeptieren wie er ist, ist ihr viel wichtiger.

Im Nachwort gibt die Autorin zum Glück, Tipps & Tricks, für den Einstieg ins Eisbaden.

Fazit:
Die Autorin hat einen Schreibstil, der recht verschachtelt daherkommt und ich bis zum Ende nicht wusste, wohin die Geschichte mich eigentlich hinführen sollte! Aus meiner Sicht werden die Themen: Freundschaft, Eisbaden, Grenzerfahrungen und Depressionen zwar immer wieder aufgegriffen aber nie so richtig abgerundet zu Ende, erzählt.
„9 Grad“ ist eine Geschichte, die mich nicht wirklich erreichen und überzeugen konnte!
Von mir 3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Eisbaden als Allheilmittel

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Es ist ein interessantes Buch. In mehrfacher Hinsicht. Sprache und Setting ist sehr modern. Wir befinden uns in der Welt von Studierenden der Geisteswissenschaften im Jahr 2024. Alle 4 Figuren haben ihre ...


Es ist ein interessantes Buch. In mehrfacher Hinsicht. Sprache und Setting ist sehr modern. Wir befinden uns in der Welt von Studierenden der Geisteswissenschaften im Jahr 2024. Alle 4 Figuren haben ihre Päckchen zu tragen: Eine Essstörung, Depressionen, Gendeffekt. Alle 4 habe von ihrem Elternhaus noch zusätzliche Herausforderungen aufgeladen bekommen und alle 4 wissen nicht so wirklich, was sie vom Leben eigentlich wollen.
Wir begleiten diese 4 jungen Leute über ein paar Winterwochen. Wir erleben, wie sie sich verlieben, studieren, Freizeit genießen und eigentlich immer gern jemand anderes wären. Und dann entdeckt eine das Eisbaden für sich – und hat (wie die Autorin!) es sich zum Auftrag gemacht, alles anderen dazu zu überzeugen, dass das Baden genau für ihre Situation hilfreich sein könnte. Am Ende ist niemand gesund, niemand hat seinen Platz gefunden, sie sind sich weder näher gekommen noch haben sie sich entfremdet. Aber irgendwie sind alle anders geworden.

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Guter Jugendroman mit Luft nach oben

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Die anderen Figuren machen ebenso Entwicklungen durch. Zum einen Lee, der versucht, mit seiner Depression zurechtzukommen und auch Rena, die mit ihrer Krankheit konfrontiert ist. Einzig Anton, ebenfalls ...

Die anderen Figuren machen ebenso Entwicklungen durch. Zum einen Lee, der versucht, mit seiner Depression zurechtzukommen und auch Rena, die mit ihrer Krankheit konfrontiert ist. Einzig Anton, ebenfalls ein Freund von Josie, geht in der Geschichte etwas unter. Generell hätte ich es schön gefunden, wenn jeder der Charaktere mehr Raum in eingenommen hätte, damit man wirklich auf sie eingehen und sie kennenlernen kann.

Potenzial hatte die Geschichte auf jeden Fall und die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, gerne hätte die Geschichte aber ausführlicher sein können. Daher vergebe ich 3 gute Sterne mit Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Emotional und Tiefgründig, aber konnte mich leider nicht überzeugen :(

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🏊‍♀️🗺🌏📝🌊❄️

"Das Leben ist einfach zu kurz, um in Schnörkeln zu reden, die am Ende niemand versteht."

"'Hauptsache, man führt ein Leben, in dem man selbst auch vorkommt.'"

"Es ist wirklich Wunder, dass ...

🏊‍♀️🗺🌏📝🌊❄️

"Das Leben ist einfach zu kurz, um in Schnörkeln zu reden, die am Ende niemand versteht."

"'Hauptsache, man führt ein Leben, in dem man selbst auch vorkommt.'"

"Es ist wirklich Wunder, dass man lächelt und lächelt und irgendwann selbst glaubt, dass es wichtiger ist, wie wir von außen wirken, als wie man sich innerlich fühlt."

"Schönheit war nicht greifbar. Sie war einfach nur da."

"Fernweh. Es klänge sehnsuchtsvoll und hübsch, dieses Wort, dabei beudeutete es auch, dass man fast nie an dem Ort sein wollte, an dem man gerade war."

"Wir wollten einfach nur das Gefühl haben, an jedem Ort sein zu können. Und das hatten wir, denn in der Dunkelheit war das Meeresrauschen überall gleich."

„Liebe ist kein Kapitalismus. Liebe wird einem geschenkt, man muss sie sich nicht verdienen. Sie ist am Ende immer geschenkt, egal, was du machst.“

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Zuallererst wurden sehr viele wichtige Themen in diesem Buch angesprochen, was mir wirklich gefallen hat. Um einfach mal ein paar der Themen zu nennen:
• Selbstliebe und sich im eigenen Körper wohlfühlen, beziehungsweise den eigenen Körper richtig kennenlernen
• Das Leben zu nutzen und überhaupt der Sinn des Lebens
• Einfach mal etwas zu tun, ohne darüber nachzudenken, was andere denken
• Das es manchmal schneller zuende sein kann, als man denkt
• Depressionen und die daraus resultierenden Probleme
• Kapitalismus und unsere Leistungsgesellschaft

Der Schreibstil war wirklich wahnsinnig poetisch und ich habe unfassbar viele schöne Zitate markieren können, die sehr bedeutungsvoll waren und mich emotional berührt haben. Es war sehr schön wie Josie durch das Wasser und die Kälte endlich zu sich selbst zurückgefunden hat und sich dadurch lebendig gefühlt hat. Und es war auch toll, Josie auf dieser Reise begleiten zu können und dem Lauf dieser Geschichte zu folgen und vor allem zu beobachten, wie sich das Wasser/Eisbaden thematisch durch das ganze Buch zieht.

Die Charaktere waren allerdings leider überhaupt nicht greifbar für mich, ich hätte mir gewünscht, dass ich mehr Bezug zu Josie oder Rena finden würde, aber leider war das nicht der Fall. Am meisten konnte ich mich tatsächlich mit Lee identifizieren und auch Anton war mir sehr sympathisch.
Aber auch die Beziehungen zwischen Josie und Lee konnte ich nicht so richtig wahrnehmen, bzw. sind diese Gefühle einfach nicht richtig bei mir angekommen. Die Freundschaft zwischen Rena, Josie und Anton hat mir schon etwas besser gefallen, aber auch dort hat mir noch irgendetwas gefehlt.
Und Josie als Protagonistin fand ich leider auch nicht wirklich toll, an den meisten Stellen fand ich sie tatsächlich zu verständnislos und unsensibel gegenüber den Problemen anderer Menschen.
Die Dialoge kamen mir oft auch einfach sehr stumpf, trocken und unecht vor, weil die meisten Menschen glaube ich niemals so reden würden, wie es in diesem Buch der Fall war. Das ganze Sprechverhalten der Charaktere(ausgenommen Anton) wirkte auf mich einfach sehr monton und emotionslos, vor allem da das Buch ja eigentlich sehr emotionale Themen behandelt. Generell war einfach alles sehr weit weg für mich, als würde es in einer weit entfernten Welt spielen. Also genau wie die Charaktere nicht wirklich greifbar für mich. Insgesamt hatte ich auch einfach keinen richtigen Bezug zu der Geschichte und haben bis zum Schluss nicht wirklich in das Buch hineingefunden.

Ich hatte auch einfach das Gefühl, dass die Autorin zu viel aufeinmal vermitteln wollte. Es war so als wären einfach jegliche Themen die einem in den Sinn kommen und dieses Buch gepackt worde.
Insgesamt war es einfach eine völlige Reizüberflutung, man wusste als Leser überhaupt nicht auf welches Thema man sich konzentrieren soll. Es wurden zwar wirklich viele Themen angesprochen, allerdings wurden die meisten auch nicht weiter vertieft. An der Stelle hätte ich mir einfach gewünscht, dass man sich ein oder zwei wichtige Themen raussucht und diese dann wirklich ausführlich bespricht.
Aber auch der Schreibstil hat mich teils wirklich überfordert, was vielleicht auch dazu geführt hat, dass ich überhaupt nicht in das Buch reingekommen bin.

Schlussendlich kann ich also nur sagen, dass es mir wirklich Leid tut für die Autorin, denn ich wollte das Buch unbedingt mögen. Es hat sich so gut angehört und ich war sehr gespannt auf Josies Weg zur Selbstliebe, aber leider konnte mich "9 Grad" nicht überzeugen. 🥹

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