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Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Teufel im Ebersberger Forst

Teufelstritt
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Nach fast dreißig Jahren kehrt Julia zurück in ihre Heimat Grafenried, die sie als kleines Kind nach dem Unfalltod ihrer Eltern verlassen hat. Sie ist jetzt die Försterin hier, wie es schon ihr Vater war, ...

Nach fast dreißig Jahren kehrt Julia zurück in ihre Heimat Grafenried, die sie als kleines Kind nach dem Unfalltod ihrer Eltern verlassen hat. Sie ist jetzt die Försterin hier, wie es schon ihr Vater war, und lebt mit ihrer Oma und als alleinerziehende Mutter eines kleinen Jungen in ihrem Elternhaus. Es könnte also perfekt sein, wenn ihr Chef, Ludwig Voss, nicht ein absoluter Mistkerl wäre, der ihr öfter zu nahe tritt. Doch dann schießt sie eines Tages einen Bock (wortwörtlich) und findet fast im selben Augenblick ihren toten Chef. Natürlich ist sie die Hauptverdächtige und das ändert sich auch nicht, als ihr Handy gestohlen wird, sie Drohungen erhält und herausfindet, dass der Unfall ihrer Eltern Mord war. Und dann ist da noch der Pfarrer des Dorfes, der so viel mehr weiß, sich aber weigert, ihr etwas zu erzählen - und plötzlich ist auch er tot. Julia gerät immer mehr in Bedrängnis.

Manchmal ist es gar nicht so gut, eine Gegend, die beschrieben wird, zu kennen. In meinem Fall hat mich das am Glauben gehindert. Im Laufe des Buches werden so viele Straftaten begangen bzw. aufgedeckt, die alle vertuscht und unter den Teppich gekehrt wurden, dass sich das für mich nur noch unlogisch anfühlte. Genauso wenig mochte ich manchmal glauben, was Julia selbst für einen Mist anstellt. Sie ist sowieso die Hauptverdächtige in den Mordfällen, doch anstatt alles dafür zu tun, dass ihre Unschuld bewiesen und die Morde aufgeklärt werden, hält sie ständig wichtige Informationen zurück und macht sich dadurch noch verdächtiger. Das war mir zu konstruiert, ein Kniff, um ihr noch mehr Stress zu machen. Überhaupt kam es einfach immer zu dicke für Julia, sei es das gestohlene Handy, die Bedrohungen durch Feuerwehler und Burschenschaften, die Verdächtigungen, ihre herzkranke Oma, der Ex, der ihr droht, ihren gemeinsamen Sohn wegzunehmen ... und all das wurde nicht wirklich ausgeschöpft, der Schluss war zu harmlos, diese Dinge betreffend. Schlussendlich bin ich ein wenig unschlüssig. Es war schon ein interessanter Fall, aber so richtig vom Hocker reißen konnte er mich nicht. Was Logik und Konstruktion betrifft, müsste sich der nächste Band steigern.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr spannend, aber oft auch unglaubwürdig

Pala
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Iris ist wieder zurück auf Pala. Ihr Bruder Justin hat sie nicht befreit, sondern möchte sie als Undercoveragentin gegen Mr Oz einsetzen. Was plant Mister Oz? Auf Iris warten wieder Prüfungen, die bei ...

Iris ist wieder zurück auf Pala. Ihr Bruder Justin hat sie nicht befreit, sondern möchte sie als Undercoveragentin gegen Mr Oz einsetzen. Was plant Mister Oz? Auf Iris warten wieder Prüfungen, die bei ihr wieder überaus schwierig ausarten. Jeder Test ist ein Stück grausamer und anstrengender als der vorhergehende, und ohne ihre Freundschaft zu Yunyun und wenigen anderen hätte Iris keine Chance, diese Tests zu bestehen. Dazu kommen noch ihre Alpträume, ihre daraus resultierende Schlaflosigkeit und Unkonzentriertheit, ihre zerstörerische Liebe zu Alex, dessen Gesinnung einfach nicht klarer wird. Trotz allem kommt sie Mister Oz und einem Geheimnis von Pala auf die Spur ...

Wie schon der erste Band ist das Buch sehr spannend und flüssig geschrieben, das ist ein großer Pluspunkt. Negativ empfinde ich, dass dabei aber auch fast sämtliche Charakterisierung flach fällt. Mister Oz ist böse, Justin ein Computergenie, Yunyun ist übelst jung und kann trotzdem alles. Diese überaus große Jugend aller Beteiligten ist ebenfalls wieder ein Manko, das stark auffällt. Bei allem Training, das sie durchlaufen, zweifle ich an, dass bei zehn- bis vierzehnjährigen die körperliche Entwicklung einige der Leistungen, die beschrieben wurden, überhaupt möglich machen würde. Auch das angepriesene gelüftete Geheimnis erscheint nicht wirklich bahnbrechend, denn wiederum diktiert die Logik, dass mit diesem Geheimnis nichts in der Welt bewegt wird. Das mag nach viel Kritik aussehen, aber ich habe das Buch gern gelesen, eher sogar lieber als Teil eins und werde auch den letzten Band noch lesen, um herauszufinden, wie der Autor all diese Ungereimtheiten zu erklären schafft.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kater Brown spielt Snooker

Kater Brown und das Testament der Madame Maupu
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Alexandra Berger ist Reisejournalistin und hauptberuflich Streichlerin und Fütterin von Kater Brown, der Samtpfote mit Riecher für Verbrechen. Ihr neuester Auftrag führt sie nach Belgien, wo Alexandra ...

Alexandra Berger ist Reisejournalistin und hauptberuflich Streichlerin und Fütterin von Kater Brown, der Samtpfote mit Riecher für Verbrechen. Ihr neuester Auftrag führt sie nach Belgien, wo Alexandra über eine große Pralinenmesse berichten soll. Doch auf dem Weg dorthin entwischt ihr Kater Brown, und anstatt auf der Messe landen die beiden auf einem großen Schloss, auf dem gerade eine Testamentseröffnung stattfindet. Madame Maupu ist gestorben und sie hinterlässt jedem ihrer zahlreichen Erben etwas, das zumindest auf den ersten Blick wertlos ist. Dabei spricht sie über eine Videoaufnahme mit ihren Verwandten und beweist, dass sie zu Lebzeiten mehr über die Machenschaften einzelner wusste, als diese ahnten ... Alexandra und der Kater stolpern mitten hinein in ein Verbrechen und müssen sogar um eines oder zwei der neun Katzenleben bangen.

Hierbei handelt es sich um einen Kurzkrimi, von daher ist es einerseits verständlich, dass es wenig in die Tiefe geht. Andererseits ist es trotzdem störend, denn abgesehen von den verschiedenen Namen hatte niemand (höchstens noch die uralte, senile Tante) irgendwelche Alleinstellungsmerkmale, die sie erkennbar machten. Der Fall ist ziemlich konstruiert - schon allein, dass die Journalistin mal so eben eingeladen wird, auf dem Schloss zu übernachten, erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich -, die Schreibweise recht einfach und manchmal naiv. Einige Sachen sind amüsant beschrieben, das Verbrechen hatte einen interessanten Hintergrund (wobei man sich da fragen konnte, wie der zum Schluss gewusst werden konnte) und Kater Brown ist zumindest niedlich. Was für zwischendurch, jedoch nichts, das im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Mann, eine Frau, ein Alligator und der Hahn

Albert muss nach Hause
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Elsie und Homer sind ein junges Ehepaar, das im trostlosen Coalwood, Westvirginia lebt. Homer ist Bergarbeiter, wie alle Männer in der Umgebung im Bergwerk arbeiten und sterben. Elsie möchte eigentlich ...

Elsie und Homer sind ein junges Ehepaar, das im trostlosen Coalwood, Westvirginia lebt. Homer ist Bergarbeiter, wie alle Männer in der Umgebung im Bergwerk arbeiten und sterben. Elsie möchte eigentlich nur weg von hier - und möglicherweise auch von Homer. In ihrem Haushalt lebt noch ein Alligator namens Albert, der Elsie von ihrer alten Flamme zur Hochzeit geschenkt wurde. Irgendwann wird es Homer zu viel und er stellt ein Ultimatum: der Alligator oder ich. Widerstrebend gibt Elsie nach und sie beschließen, Albert nach Hause, zurück nach Florida zu bringen. Es wird ein Roadtrip, auf dem sie Bankräubern, Schriftstellern und Kommunisten begegnen, Serienkillern, Alkohol- und Diamantenschmugglern, guten Menschen, bösen, irgendwas dazwischen. Es wird eine Reise der Erkenntnisse - und was hat eigentlich der Hahn in der Geschichte zu suchen?

Ich bin wirklich zerrissen, was diese Geschichte angeht. Einerseits ist sie wie eine Art Tom Sawyer und Huckleberry Finn 2.0 in erwachsen, andererseits fehlt mir die Wärme, welche diese Bücher ausstrahlten. Und damit komme ich hier zum entscheidenden Punkt, was mir sehr oft diese Geschichte, die teilweise auch etwas vom Baron Münchhausen an sich hatte, extrem vergällt hat: Elsie. Elsie ist neben Homer und Albert (und dem Hahn!) die Hauptperson der Geschichte, und ich habe sie mit Inbrunst verabscheut. Ich konnte diese Frau auf den Tod nicht ausstehen. Sie hat jung geheiratet, ok. Aber eigentlich liebt sie ihren Mann nicht, denn sie liebt den Traum, den sie von einem anderen Mann hat(te). Und sie macht Homer das Leben wirklich zur Hölle. Der Kerl ist grundanständig, versucht ihr wirklich, alles recht zu machen, reißt sich für sie den Arsch auf und alles, was er jemals zurückbekommt, ist Kälte und Undankbarkeit. Ich finde es gut, dass Elsie sagt, sie will sich selbst verwirklichen, aber was auch immer sie tut, tut sie gar nicht aus diesem Grund, sondern weil sie einfach Homer eine reindrücken will. Homer hat sicher seine Fehler, aber dass er seine Frau schlecht behandelt, gehört nicht dazu. Das hat mich so oft so geärgert, dass ich vieles nicht richtig genießen konnte, obwohl das Buch eigentlich Spaß hätte machen können. Zum Schluss dachte ich nur noch: Jetzt hast du immer einen auf Rebell gemacht, um zum Schluss dann doch nur eine Hausfrau in einem dreckigen Kohlenest zu werden? Armselig. Und an Homers Stelle hätte ich mich lieber für Albert als diese Frau entschieden. Wenn das Liebe ist, ist das keine Liebe, die ich jemals kennenlernen möchte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Hölle liegt im Meer

Hell-Go-Land
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Hell-go-land haben die Engländer diesen Felsen im Meer genannt, als sie anfingen, ihn im II. Weltkrieg zu bombadieren. Geht zur Hölle, haben sie gesagt, und sie hatten immerhin ihr Ziel für ein paar Jahrzehnte ...

Hell-go-land haben die Engländer diesen Felsen im Meer genannt, als sie anfingen, ihn im II. Weltkrieg zu bombadieren. Geht zur Hölle, haben sie gesagt, und sie hatten immerhin ihr Ziel für ein paar Jahrzehnte geschafft, die Insel war unbewohnbar. Doch mittlerweile gibt es wieder 1000 bis 1500 Einwohner, von den Touristen im Sommer gar nicht zu reden. Hier ist Anna Krüger aufgewachsen, und sie ging fort, als ihr etwas Furchtbares passierte. Heute, als Polizistin, kehrt sie zurück - nur um mit einem makabren Päckchen begrüßt zu werden: Wer schickt ihr einen menschlichen Daumen? Und warum? Während die Winterstürme es unmöglich machen, vom Festland die Kripo mit anständiger Ausrüstung zu schicken, müssen Anna und ihre beiden neuen Kollegen einen Wettlauf gegen die Zeit starten, denn irgendwo wird ein Mensch gefoltert und nach Ablauf von elf Tagen wird dieser Mensch tot sein. Doch Anna hat nicht nur mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen, sondern auch mit Migräne und Grippe, nicht die besten Voraussetzungen für eine Ermittlung.

So schön immer Morde, voraussichtliche Morde oder Verbrechen allgemein auf einem abgeschiedenen Fleck sind, es gibt meistens ein Problem: die Verdächtigen sind überschaubar. So auch hier und einem erfahrenen Krimileser ist sehr schnell klar, wer hinter der ganzen Sache steckt. Zu eindeutig ist das Verhalten des Täters, zu speziell sind die Dinge, die eben nur er tun kann. Da nützt es auch nichts, einen Nebenstrang mit einer neugierigen Putzfrau zu entwerfen, die einem Verbrechen auf der Spur zu sein scheint (wobei mir diese Nebenhandlung meistens sogar interessanter vorkam als der eigentliche Fall). Als eher störend empfand ich auch die ständigen "mysteriösen" Andeutungen, was Anna damals passiert ist (wiederum: einem erfahrenen Krimileser ist das sofort klar) und ihr ewiger Kampf mit der Migräne nervt irgendwann einfach nur noch. Gut gefiel mir der Schreibstil und die Idee an sich, doch die Umsetzung war teilweise zu langgezogen und offensichtlich.