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Veröffentlicht am 10.09.2024

Unterhaltsames aus der die Brooklyner High Society

Pineapple Street
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„Pineapple Street“ ist das Debüt der in Brooklyn lebenden Autorin Jenny Jackson.

Handlungsort ist eine der begehrtesten und reichsten Wohngegenden in New York City, die Pineapple Street in Brooklyn Heights.
Chip ...

„Pineapple Street“ ist das Debüt der in Brooklyn lebenden Autorin Jenny Jackson.

Handlungsort ist eine der begehrtesten und reichsten Wohngegenden in New York City, die Pineapple Street in Brooklyn Heights.
Chip und Tilda haben drei Kinder: Darley, Cord und Georgiana.
Darley ist mit dem erfolgreichen Malcom verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder.
Cord hat die Künstlerin Sasha geheiratet, die aus der Mittelschicht stammt und
Georgina ist unglücklich verliebt.

Die Charaktere werden authentisch dargestellt. Es gibt kein schwarz oder weiß, sie sind facettenreich, haben liebenswerte Züge, aber auch negative Eigenschaften und Ansichten.

Die Kapitel werden im Wechsel aus Darleys, Sashas und Georgianas Perspektive erzählt.
Mir gefiel dieser Wechsel sehr, da er einen guten und abwechslungsreichen Überblick über die Ereignisse gegeben hat und gleichzeitig die Entwicklung der Charaktere gelungen darstellte.
Im Grunde dreht sich die Handlung permanent um Beziehungen und Geld, entweder ganz offensichtlich oder auch im Hintergrund. Aber alle Probleme lassen sich eben nicht mit Geld lösen.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig, humorvoll und lässt sich angenehm leicht lesen, zeigt aber auch kritische Perspektiven auf.

Der Roman ist leichte Unterhaltung, kann aber auch durchaus zum Nachdenken über die Macht des Geldes, Erwartungen an Frauen, Familienstrukturen und -dynamiken anregen.
Ich habe das Buch gerne gelesen, kann es empfehlen und bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Ein Stück Nachwendezeit

Verlassene Nester
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„Verlassene Nester“ ist ein Roman der Autorin Patricia Hempel, in dem sie das Lebensgefühl der Menschen im Grenzgebiet in der Zeit nach der Wende darstellt.

Die Handlung beginnt im Sommer 1992 im ehemaligen ...

„Verlassene Nester“ ist ein Roman der Autorin Patricia Hempel, in dem sie das Lebensgefühl der Menschen im Grenzgebiet in der Zeit nach der Wende darstellt.

Die Handlung beginnt im Sommer 1992 im ehemaligen Elbe-Grenzgebiet. Die dreizehnjährige Pilly lebt mit ihrem Vater in einem trostlosen Wohnkomplex zwischen einem stillgelegtem Betonwerk und einer Kaserne. Ihre Mutter ist verschollen.
Philly fehlt der Halt und den sucht sie auf dem Spielplatz bei Katja und Bine, die ein wenig älter sind als sie. Die beiden lassen sie mitspielen, aber von wirklicher Freundschaft kann hier keine Rede sein, es ist vielmehr ein Machtspiel.
Aber nicht nur Pilly sucht Halt, auch die Erwachsenen sind so kurz nach der Wende entwurzelt.

Der Schreibstil der Autorin ist schnörkellos und authentisch. Sie versteht es die Atmosphäre und das Lebensgefühl der Menschen gut darzustellen. Da die Anzahl der Charaktere von Beginn an recht hoch ist, habe ich ein wenig gebracht, um in die Handlung hineinzukommen.
Die Handlungsstränge wechseln von Kapitel zu Kapitel. Diese haben eine angenehme Länge, es sind 27 auf nur 304 Seiten.

Auch wenn das Buch weniger historisches Hintergrundwissen vermittelt als ich erwartet habe, fängt es den Zeitgeist und das Leben der Menschen im Grenzgebiet gut ein. Verstärkt wird dies durch typische ostdeutsche Begriffe, die ich allerdings nachschlagen musste, da sie für mich nicht selbsterklärend waren.

Mir gefiel, dass hier insgesamt viele verschiedene gesellschaftskritische Themen und Konflikte angesprochen wurden und auch mit ihren Wendungen in der Handlung konnte mich die Autorin überraschen. Einige Stellen habe ich als ein wenig langatmig empfunden und ziehe deswegen bei meiner Bewertung einen Stern ab.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Familienbeziehungen

Aus dem Haus
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„Aus dem Haus“ ist das Debüt der Autorin und Journalistin Miriam Böttger.

Die Eltern der in der Berlin lebenden Ich-Erzählerin haben ihr Haus in Kassel verkauft, um in eine kleinere Wohnung zu ziehen. ...

„Aus dem Haus“ ist das Debüt der Autorin und Journalistin Miriam Böttger.

Die Eltern der in der Berlin lebenden Ich-Erzählerin haben ihr Haus in Kassel verkauft, um in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Das Haus stand zeitlebens unter einem schlechten Omen, schon direkt nach dem Einzug stand für die Mutter fest, dass das Haus ihr Ruin ist und dass es dort keine Chance gab glücklich zu sein. Egal was innerhalb der Familie passiert, das Haus war schuld. Mit dem Auszug müsste das Problem nun eigentlich gelöst sein.

Der Schreibstil von Miriam Böttger liest sich leicht und flüssig. Sie beschreibt das Familienleben der Ich-Erzählerin und gibt dadurch einen lebendigen Einblick in die Familienverhältnisse. Egal was passiert, am Ende war immer wieder in irgendeiner Form das Haus Schuld.

„Eigentlich ist jede Familie eine Sekte für sich“
Dem Satz kann ich nur zustimmen und der Aufbau der Geschichte bestätigt dies. Jede Familie ist etwas ganz Besonders, jedes Familiengefüge und die daraus resultierende Dynamik einzigartig.
Dennoch ist es eine Geschichte aus dem Alltag mit den Verrücktheiten und Schwierigkeiten, die das Leben mit sich bringt.
Der Autorin gelingt es gut, das Leben einer Familie mit all dem Chaos und den Emotionen einzufangen. Es gibt Unstimmigkeiten, es wird genörgelt, gemotzt und gelebt, wie es unzählige andere Familien auch tun.

In dem Roman können sich sicherlich alle Familien an der ein oder anderen Stelle wiedererkennen und das macht es einfach unglaublich unterhaltsam und amüsant.

Mich hat das Buch gut unterhalten, ich habe mehrfach gelacht, amüsiert gedacht, dass es nah an der Realität ist und auch Situationen gefunden, über die es sich lohnt nachzudenken.

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Menschliche Abgründe

Kleine Monster
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„Kleine Monster“ ist der zweite Roman der in Wien lebenden Autorin Jessica Lind.

Pia und Jakob werden in die Schule ihres Sohnes Luca bestellt. Luca geht in die zweite Klasse und zwischen ihm und einer ...

„Kleine Monster“ ist der zweite Roman der in Wien lebenden Autorin Jessica Lind.

Pia und Jakob werden in die Schule ihres Sohnes Luca bestellt. Luca geht in die zweite Klasse und zwischen ihm und einer Mitschülerin soll es einen Vorfall gegeben haben. Während Jacob mit der Situation gut umgehen kann, wird Pia von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. In ihrer Kindheit wurde viel geschwiegen und gelogen. Dadurch wächst ihre Angst und ihr Misstrauen gegenüber Luca von Tag zu Tag.

Das Buch besteht aus drei Teilen. Die Kapitel – insgesamt 61 Stück auf nur 256 Seiten – sind kurz, die Sätze prägnant, so dass beim Lesen ein enormer Sog entstanden ist.

Die Ereignisse werden im Wechsel in der Gegenwart und der Vergangenheit geschildert. Je mehr man über Pias Kindheit und ihre damaligen Erlebnisse erfährt, desto deutlicher werden die Gründe für ihre innere Zerrissenheit.

Thematisch hat das Buch weit mehr als nur den Vorfall zu bieten. Dieser war lediglich der Auslöser für das, was folgt. Es geht um unverarbeitete Traumata, Trauer, Schweigen, Misstrauen, Lügen, die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart und vieles mehr.

Ich war während des Lesens durchgehend gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Lediglich das Ende hat mich nicht 100%ig überzeugt, da mir einfach zu viel offen blieb. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Träume, Sehnsucht und Hoffnung

Bei der Laterne woll'n wir stehen
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„Bei der Laterne woll'n wir stehen“ ist ein fiktiver historischer Roman der in München lebenden Autorin Gunna Wendt.
Die Handlung beginnt 1914. Liliane und Cord reisen frisch verliebt nach Paris. Während ...

„Bei der Laterne woll'n wir stehen“ ist ein fiktiver historischer Roman der in München lebenden Autorin Gunna Wendt.
Die Handlung beginnt 1914. Liliane und Cord reisen frisch verliebt nach Paris. Während Lili von einer erneuten Reise träumt, teilt Cord ihr mit, dass er gegen die Franzosen in den Krieg ziehen wird.
Ein Schock für Lili. Sie beschließt Sängerin zu werden und obwohl sie nicht auf Cord warten will, kann sie ihn nicht vergessen.
Trotz der schwierigen Zeiten verfolgt Lili ihren Traum zielstrebig und ich habe wieder einmal ein Stückzeitgeschichte anhand eines Einzelschicksals erlebt.

Der Schreibstil von Gunna Wendt liest sich angenehm. Sie hat den Zeitgeist, die angespannte Atmosphäre des Krieges gut eingefangen und beschreibt auch die Schauplätze bildhaft. Lilis Sehnsucht und Hoffnung sind spürbar, allerdings ist es mehr ihre Lebens- als eine Liebesgeschichte.
Das titelgebende von Lale Andersen gesungene „Bei der Laterne woll'n wir stehen, wie einst Lili Marleen“, auf dem die Autorin ihren Roman aufgebaut hat, spielt nur ganz am Rande eine Rolle.
Dennoch ist es ein interessanter historischer Roman, der ein Stück Zeitgeschichte gelungen beschreibt.

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