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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2020

Auf einer fiktiven Insel

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Den ersten Teil von Maria Adolfssons "Doggerland" kenne ich nicht, habe aber auch hier die Leseprobe gelesen. "Doggerland - Tiefer Fall" ist also mein erster Fall mit der Ermittlerin Karen Eiken Hornby. ...

Den ersten Teil von Maria Adolfssons "Doggerland" kenne ich nicht, habe aber auch hier die Leseprobe gelesen. "Doggerland - Tiefer Fall" ist also mein erster Fall mit der Ermittlerin Karen Eiken Hornby. Zuerst fand ich die Idee einer Ermittlerin auf einer fiktiven Insel befremdlich und hatte vermutet, es handele sich hier um Fantasy, aber das ist nicht der Fall. Generell mag ich aber Romane mit viel Lokalkolorit und vielleicht Orten, die so spannend sind, dass ich hinreisen würde. Das geht bei "Doggerland" aber nicht.

Die Ermittlerin Karen Eiken Hornby ist nicht wirklich unglücklich, als sie dem Weihnachtsrummel entfliehen darf, um ihrem Chef eine Thailand-Reise zu gönnen und an seiner Stelle zu ermitteln. Dabei geht es erst nur um einen Toten, schließlich aber um viel mehr...

Der Roman verwendet viel Zeit und viele Seiten auf die Schilderung von Personen und privaten Dingen. Der Krimi tritt oft in den Hintergrund. Dabei wäre weniger manchmal mehr. Dennoch möchte ich hier ca. 4,5 Sterne vergeben, denn der Roman ist durchweg spannend, und auch die Figuren haben mir größtenteils recht gut gefallen. Ich würde sagen, die Fortsetzung oder der erste Teil wären auch Bücher für mich, kein Muss, aber einige nette Leseabende.

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Veröffentlicht am 10.06.2019

Cold Case (Hörbuchrezension)

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Inge Löhnigs "Unbarmherzig" ist mein erster Fall der Ermittlerin Gina Angelucci, und ich hatte das Glück, den Roman als Hörbuch-Download zu hören. Die ungekürzte Hörbuchausgabe ist erschienen im HörbuchHamburg ...

Inge Löhnigs "Unbarmherzig" ist mein erster Fall der Ermittlerin Gina Angelucci, und ich hatte das Glück, den Roman als Hörbuch-Download zu hören. Die ungekürzte Hörbuchausgabe ist erschienen im HörbuchHamburg Verlag und wird gelesen von Vera Teltz.

Der Fall führt die Ermittlerin Angelucci zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und einen kleinen Ort, der lieber mit der Vergangenheit abschließen würde. Doch die beiden gefundenen Schädel, die ganz offensichtlich einen Cold Case darstellen, lassen dies nicht zu.

Wie von Löhnig erwartet, ist der Fall spannend und enthüllt nach und nach die Schrecken rund um die gefundenen Schädel. Schon der Anfang des Romans gibt dem Leser/Hörer hier einige Hinweise, aber der Roman bleibt spannend. Die Handlung ist genau nach meinem Geschmack. Am Schluss gibt es noch eine Überraschung, aber der Schluss ist meines Erachtens nicht perfekt gelungen.

Die Sprecherin macht aber aus dem Roman einen spannenden - beim Roman würde man Pageturner sagen. Das Hörbuch ist sehr gelungen und bekommt von mir 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2024

Große Erwartungen

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
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Ohne eine vorherige Leseprobe hätte ich mir "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" von Anna Brüggemann nicht ausgesucht. Cover und Titel weisen erst einmal gar nicht darauf hin, um was es sich hier ...

Ohne eine vorherige Leseprobe hätte ich mir "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" von Anna Brüggemann nicht ausgesucht. Cover und Titel weisen erst einmal gar nicht darauf hin, um was es sich hier handelt - mehr noch, mich würde der Titel in eine ganz andere (Roman-)welt führen.

Doch Anna Brüggemann schreibt eine authentische Familiengeschichte über Generationen, über Erwartungen, über Schwestern. Im Fokus steht Mutter Regina mit ihren Töchtern Antonia und Wanda. Im Fokus stehen auch die hohen Erwartungen einer Mutter an ihre Töchter - die jüngere Wanda, die diese erfüllt, die ältere Antonia, die ihren Weg geht und damit für die Mutter nicht mehr wichtig ist.

Der Roman lebt vom Perspektivwechsel, bleibt aber in der Außenansicht durch den personalen Erzähler. Man kann aber gut mit den Frauen mitfühlen, und so lebt das Buch für mich vor allem durch sehr emotionale Passagen. Dass Regina als Mutter traurig macht und sogar schockiert, ist an viele reale Situationen angelehnt, ist in der Gänze aber auch sehr extrem.

Thematisch ist der Roman also tiefgehend, sprachlich erinnert er an manchen Stellen aber eher an einen Groschenroman. Hier gibt es für mich eine kleine Diskrepanz. Dieses Buch richtet sich nicht an Leser und Leserinnen, die eine platte Geschichte lesen möchten. Beim nächsten Roman sollte die Autorin darauf achten. Ich möchte "Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" gern weiterempfehlen. Ich fürchte aber, dass das Buch im Ladenregal nicht allzuviel Aufmerksamkeit von den Lesern und Leserinnen bekommen wird, an die es sich richtet.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Oft fehlt mir das Überblicksfoto

Von Angesicht zu Angesicht
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Als Biologin ist mir die Welt der Insekten sehr vertraut, auch unter dem Mikroskop. Die Fülle der Insekten im Bild- und Informationsband "Von Angesicht zu Angesicht - Auf Augenhöhe mit heimischen Insekten" ...

Als Biologin ist mir die Welt der Insekten sehr vertraut, auch unter dem Mikroskop. Die Fülle der Insekten im Bild- und Informationsband "Von Angesicht zu Angesicht - Auf Augenhöhe mit heimischen Insekten" von Thorben Danke, Dominik Eulberg und Thomas Hörren bietet jedoch auch für mich tolle Bilder und gute Informationen, die mir weitgehend bekannt sind, die ich aber dennoch immer wieder gern lese. Die fotographierten Insekten kenne ich aber auch nicht alle.

Die beiden großen Teile des Bandes bestehen aus einem allgemeinen Informationsteil zum Leben der Insekten sowie verschiedenen Ordnungen. Ein ganz tolle Bildseite ist da z.B. bei Mimikry, auch bei Metamorphose, gelungen. So versteht auch jeder die Konzepte.

Auch sonst sind die Fotographien fantastisch, aber besonders weiter hinten stört mich, dass es Ausschnittaufnahmen gibt, die Tiere aber nicht im Ganzen abgebildet sind. Ich habe erst gesucht, ob ich diese weiter vorn am Anfang des Kapitels oder irgendwo finde. Es scheinen aber oft nur Ausschnittaufnahmen zu sein. Diese sind toll, aber ich müsste das Tier dann ja googlen, um zu wissen, wie es aussieht und nicht nur ein Teil von ihm.

Dann wieder ist das aber auch perfekt gelöst, so z.B. auf Seite 38/39. Dort ist oben ein kleines Foto der Feuerwanze, in Großaufnahme die Nymphe der Feuerwanze. Wäre immer ein kleines Gesamtfoto dabei, so wäre das für mich perfekt gelöst.

Insgesamt bringt uns dieser Großformatband aber den Insekten näher und lädt dazu ein, selbst mal genauer hinzuschauen. Hat man die Details mal in Großaufnahme gesehen, sehen wir möglicherweise auch mit dem bloßen Auge mehr. Die Insekten kann man auch selbst durch Lupe oder Mikroskop betrachten. Wenn sie zu schnell sind, muss man sie nicht töten, sondern einfach ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen. Das verlangsamt ihren Stoffwechsel, macht ihnen aber sonst nichts aus.

Das Buch ist für Kinder und Erwachsene zu empfehlen. Kinder werden eher die Bilder betrachten, für Erwachsene mit Naturinteresse finde ich aber auch die Texte unverzichtbar.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Ein paar Seiten zu lang

Die Frauen von Maine
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"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist ein Roman, der genau in mein Beuteschema passt. Schon das Cover, das ganz stark nach einem Hopper-Bild aussieht, weckt mein Interesse. Weiterhin ist ...

"Die Frauen von Maine" von J. Courtney Sullivan ist ein Roman, der genau in mein Beuteschema passt. Schon das Cover, das ganz stark nach einem Hopper-Bild aussieht, weckt mein Interesse. Weiterhin ist die Story recht spannend, mit einem Mädchen, das als Teenagerin bereits ein geheimnisvolles Haus entdeckt und zu ihrem Geheimnis macht. Nur die beste Freundin geht mit in das geheimnisvolle lila Haus, das schon lange verlassen scheint, jedoch scheinbar von heute auf morgen verlassen wurde.

Die Protagonistin Jane hat es nicht leicht als Schülerin mit einer alkoholkranken Mutter, doch sie geht ihren Weg, wird erfolgreich, heiratet und stellt ihr Glück auf die Probe. Das lila Haus tritt auch wieder in ihr Leben. Doch dann wird der tolle Roman leider langatmig, bzw. wiederholt sich immer wieder das Elend der Mutter, die nicht funktionierende Schwester Holly, die Probleme, die Jane seit der Kindheit mit sich herumschleppt, die eigene Sucht, das eigene private Unglück. Es scheint sich kaum etwas in der Storyline zu bewegen, der Roman dreht sich im Kreis, wiederholt sich, wird langatmig.

Die Recherche zum lila Haus jedoch gestaltet sich sehr schnell, das, was Jane anfangs recherchiert, braucht nicht die Fähigkeiten einer Archivarin und hätte von der Auftraggeberin Genevieve einfach selbst durchgeführt werden können. Hürden gibt es da erstmal gar keine. Und dann wird es auch noch recht übersinnlich.

Die stolze Seitenzahl von ca. 500 ist leider zuviel, denn mit etwas Straffung hätte dies ein toller Roman werden können. Richtig schade fand ich es, als ich in der Mitte etwas die Lust verloren habe. Insgesamt finde ich "Die Frauen von Maine" dennoch sehr lesenswert, den Titel aber viel zu allgemein. Auch der Originaltitel "The Cliffs" gibt nicht so viel mehr her.

Ab der Mitte des Buches fiel mir außerdem auf, dass die Sprache nicht sehr gewählt ist, sie ist eher einfach, oft sind die zusammengehörigen Sätze nicht verbunden und klingen dann auch abgehackt. Hier weiß man aber nie, welchen Beitrag dazu die Übersetzerinnen leisten oder heute auch oft ein Übersetzungsprogramm. Dies kann man dem Roman daher nicht oder nur teilweise anlasten.

Insgesamt ist dies ein schöner Sommerroman, der mir auf Reisen wirklich zumeist Spaß gemacht hat. Ich würde die Autorin auch wieder wählen.
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