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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2024

Nichts für schwache Nerven

Yoko
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Für die junge Yoko könnte es derzeit nicht besser laufen, denn nach dem Tod ihres Vaters hat sie sich einen Traum erfüllt und die ehemalige Metzgerei in ihre eigene Glückskeksmanufaktur umgebaut. Auch ...

Für die junge Yoko könnte es derzeit nicht besser laufen, denn nach dem Tod ihres Vaters hat sie sich einen Traum erfüllt und die ehemalige Metzgerei in ihre eigene Glückskeksmanufaktur umgebaut. Auch privat läuft es für sie einfach perfekt, denn sie ist frisch verliebt. Das sich dieses Glück plötzlich ändert, hätte Yoko nie gedacht, doch als sie beim Ausliefern ihrer Glückskekse zwei Männer davon abhalten will, einen kleinen Hund zu quälen, gerät sie selbst in die Hände der Männer, die ihr unsägliches Leid beibringen.
Doch es dauert noch eine Weile, bis Yoko wirklich merkt, an wen sie da geraten ist, ihre Rache trifft auf Rache der Täter, doch damit ist jetzt Schluss, denn Yoko schlägt zurück, umbarmherzig.
Dieses unscheinbare Cover ist mir im ersten Moment gar nicht so richtig aufgefallen, erst mit dem Namen des Autors habe ich dann auch mal den Klappentext gelesen und war umgehend neugierig.
Ich habe bisher noch nichts aus der Feder von Bernhard Aichner gelesen und brauchte einen kleinen Moment, um mich an seinen Schreibstil zu gewöhnen, der durchaus als eigenwillig zu bezeichnen ist. Kurze, knappe, dabei äußerst prägnante Sätze prügeln dem Leser regelrecht die Bilder der Geschichte vors innere Auge. Richtige Dialoge findet man hier nicht wie in anderen Büchern, sondern auch in einer besonderen Art. Dadurch wird das Gelesene klar, deutlich und knallhart und auf eine besondere Weise auch gefühllos, zumindest fühlte sich das für mich so an.
Yokos Geschichte ist durchweg spannend, eine Szene folgt der anderen, auch wenn ich beim Lesen immer wieder den Eindruck von eingeblendeten Szenen hatte, was aber auch mit an dem Schreibstil liest und meiner Meinung nach auch genauso gewollt ist. Es gibt explizite Gewaltszenen, die Aichner schonungslos darstellt und so manch einen Ekelmoment hervorrufen. Wer da zart besaitet ist, könnte mit diesen Szenen durchaus Schwieirigkeiten haben.
Die Geschichte Yokos ist etwas besonderes, denn hin und wieder erfahren wir auch mehr über Yokos persönlicher Vergangenheit. Aufgewachsen bei ihrem Vater, der ihre Kindheit traumatisch werden ließ, scheint Yoko ihr Glück gefunden zu haben, doch dieses endet jäh und aus der zurückhaltend wirkenden, jungen Frau wird eine rachsüchtige Bestie, die um sich schlägt.
Ich kann tatsächlich nur wenig Gefühl der Protagonistin gegenüber aufbringen, da sie durch die Darstellung einfach unnahbar wirkt und natürlich auch äußerst brutal. Hilfe, die ihr angeboten wird, lehnt sie ab, dafür schlägt sie zurück und das nicht zu knapp. Schwer für mich vorstellbar, dass sowas real sein kann, zu lesen war es trotzdem ganz spannend und als Fillm könnte ich es mir gut vorstellen.
Mein Fazit: Rasant, temporeich und äußerst brutal mit einem Schreibstil, der emotionlos und abgehackt wirkt, dadurch aber umso eindringlicher wird. Mit Sicherheit ein Buch, dass man sich sofort als Film vorstellen kann, aber eher nichts für zartbesaitete Leser ist. Ich für mein Teil wurde gut unterhalten, auch hier und da mal angeekelt, aber auch fasziiert von der Darstellung. Wer rasante Spannung mag, sollte hier mal reinschnuppern.

Veröffentlicht am 08.09.2024

Überraschend starke Fortsetzung

The Broken Elf King - Die Chroniken von Avalier 2
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Die neunzehnjährige Kailani ist eine Halbelfin, die bei ihrer Tante unter den Menschen von Nightfall aufgewachsen ist. Als ihre Tante erkrankt, leiht sie sich Geld, obwohl sie genau weiß, dass sie dieses ...

Die neunzehnjährige Kailani ist eine Halbelfin, die bei ihrer Tante unter den Menschen von Nightfall aufgewachsen ist. Als ihre Tante erkrankt, leiht sie sich Geld, obwohl sie genau weiß, dass sie dieses nicht zurückzahlen kann. Nun soll sie als Sklavin dem König der Elfen, Raife Lightstone, dienen. Schon an ihrem ersten Tag fällt sie dem König auf und nun soll sie an seiner Seite als seine persönliche Assistentin dienen, um ihre Schulden zu begleichen. Gleichzeitig soll sie dem König helfen, eine Partnerin für ihn zu finden, denn sein Rat würde seinen gewünschten Krieg gegen die Königin von Nightfall nur unterstützen, wenn er eine Königin an seiner Seite hat. Allerdings entpuppt sich dieses Unterfangen alles andere als leicht und als die Bedrohung durch die Königin von Nightfall immer ernster wird, gehen Kailani und er eine Scheinehe ein.
Mit The broken Elf King erschien nun der zweite Teil der “Der Chroniken von Avalier Reihe” und auch wenn ich beim Last Dragon King noch meine Schwierigkeiten hatte, war ich sehr neugierig, wie es mit der Geschichte weitergehen wird.
Auch hier erzählt Autorin Leia Stone flüssig und leicht ihre Geschichte, wobei in diesem zweiten Band nun völlig neue Charaktere eine Hauptrolle spielen.
Die Grundzüge der Welt kannte man bereits aus dem ersten Band und man sollte hier beim Lesen auch unbedingt die richtige Reihenfolge einhalten, da man sonst Schwierigkeiten haben könnte, um den Gesamtblick auf die Welt zu verstehen. Nun lernen wir die Welt der Elfen kennen, bekommen aber durch Protagonistin Kailani auch einen Eindruck der Menschenwelt. Ich fand es gedanklich etwas schwierig zu verarbeiten, wie diese unterschiedlichen Reiche sich unterscheiden, denn während die Welt der Elfen noch äußerst mittelalterlich daherkommt, gibt es in der Welt bereits einiges an Technik. Nichtsdestotrotz eine wirklich spannende Idee und ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Band in der Welt weitergehen wird.
Was die Spannung angeht, hat mir dieser zweite Band deutlich besser gfallen. Hier steht durchaus auch der Romance Part im Vordergrund, aber auch viele persönliche Aspekte der Charaktere fließen mit ein, wie z. B. Kailanis Wunsch, ihre Tante zu retten oder Raifes Wunsch, seine Familie zu rächen. All das hält dieses Mal die Spannungskurve deutlich höher und ich bin hier recht schnell durch die Seiten geflogen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Kailanis, die mir von der ersten Seite an unheimlich sympathisch war. Sie ist alles andere als auf den Mund gefallen und weiß sich zu behaupten. Ihre elfische Gabe ist Empathie und dementsprechend gelingt es ihr, Schmerz der Anderen zu übernehmen. Doch hinter Kailani versteckt sich noch viel mehr, als eine äußerst epathische Protagonistin.
Auch der gebrochene Elfenkönig Raife kommt sehr glaubwürdig daher, das Broken aus dem Titel erklärt sich schnell in der Geschichte und man versteht sehr gut, welche Intentionen hinter seinen Handlungen stecken.
Neben diesen beide bleiben die Nebencharaktere deutlich im Hintergrund, auch wenn die wichtigsten zumindest lebhaft gezeichnet sind, so dass sie vorstellbar waren. Für mich passte es aber hier einfach gut zur Geschichte.
Mein Fazit: Für mich war dieser zweite Teil, der zwar mit neuen Chrakteren daherkommt, aber in der gleichen Welt spielt, deutlich spannender. Die Welt wird weiter ausgebaut und man hat hier einen besseren Eindruck von den Gegenden und Handlungen Raife und Kailani sind zwei wirklich sympathische Charaktere, die mit viel Herzblut agieren und die man recht schnell sehr gern hat. Ich bin sehr geespannt darauf, wie es mit den Chroniken von Avalier weitergehen wird und freue mich auf den nächsten Band, der aber erst im nächsten Jahr erscheinen wird. Gelungene Fortsetzung!

Veröffentlicht am 30.08.2024

Emotionales Highlight

Even If I fall
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Ein Jahr ist es her, dass Brookes älterer Bruder Jason den Mord an seinem besten Freund Jason gestanden hat. Seitdem ist für Brooke und ihre Familie nichts mehr wie es war. Für Freunde und Bekannte ist ...


Ein Jahr ist es her, dass Brookes älterer Bruder Jason den Mord an seinem besten Freund Jason gestanden hat. Seitdem ist für Brooke und ihre Familie nichts mehr wie es war. Für Freunde und Bekannte ist sie nur die Schwester des Mörders und wird mit Missachtung gestraft und auch ihre große Leidenschaft, das Eiskunstlaufen, ist nicht mehr so möglich wie früher. Durch Zufall trifft Brooke auf Heath, Cals Bruder, und auch wenn es für ihn anders ist, so ist er doch der einzige, der versteht, wie die Welt sich für Familienangehörige ändert.
Das hübsche Cover hat mich angesprochen und neugierig gemacht und da ich bisher keine vergleichbare Story kenne, war ich extrem neugierig.
Der Einstieg fällt hier sehr leicht, da die Autorin, die ihre Geschichte in der Ich-Perspektive aus Brookes Sicht erzählt, genau den richtigen Ton trifft und man sich als Leser sehr gut in die Situation der Protagonistin einfühlen kann.
Gemeinsam mit Brooke steht man vor zerbrochenen Träumen, möchte das Geschehene rückgängig machen und sucht nach einer Erklärung. Man hofft förmlich, dass Jason ein falsches Geständnis abgelegt hat und sich doch noch alles ändert. All das und vor allem die Sicht der Familie des Mörders machen dieses Buch unheimlich spannend und man liest es in einem Rutsch. Zwar gab es Kleinigkeiten, die man vorausahnen konnte, aber trotzdem bleibt es fesselnd.
Brooke fand ich unglaublich gut gelungen als Protagonistin. Als Teenager mit Zukunftsträumen steht sie nach der Tat alleine da. Sie ist allerdings auch die einzige in der Familie, die versucht weiterzumachen. Der Vater zieht sich zurück, die Mutter gibt sich betont liebevoll und die Schwester ist wie ausgewechselt und blockt einfach alles und jeden ab. Alles in allem haben sich alle glaubwürdig verhalten.
Auch die Nebencharaktere, vor allem Heath, sind intensiv gezeichnet. Die Autorin hat einfach ein ganz besonderes Händchen um den unterschiedlichen Charakteren und deren Umgang mit Gefühlen und Gedanken darzustellen.
Mein Fazit: Einfach eine sehr emotionale Geschichte, die den Schrecken einer Straftat, hier einen Mord, mal aus einer ganz anderen Sicht beleuchtet. Themen wie Schuld, Verlust, Trauer, aber auch Neuanfang und ins Leben zurückkehren werden wirklich großartig aufgezeigt. Mir hat das Buch wirklich richtig gut gefallen und ich spreche eine Empfehlung dafür aus für alle, die emotionale Geschichten mit Tiefgang mögen.

Veröffentlicht am 30.08.2024

Atmosphärisch dichter Krimi

Maybrick und die Toten vom East End
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London, 1910, für Inspector Joseph Maybrick beginnt ein neuer Lebensabschnitt, denn heute beginnt er seinen neuen Job als Divisionsinspektor im Londoner East End, eins der schlimmsten Viertel Londons, ...

London, 1910, für Inspector Joseph Maybrick beginnt ein neuer Lebensabschnitt, denn heute beginnt er seinen neuen Job als Divisionsinspektor im Londoner East End, eins der schlimmsten Viertel Londons, da hier Armut und Elend, aber auch viele kriminelle Banden herrschen. Doch sein erster Arbeitstag beginnt gleich auf die schlimmste Weise, als er zu der Leiche eines Kindes gerufen wird. Gemeinsam mit Doktor Roberts beginnt Maybrick zu ermitteln und befindet sich bald schon in einem undurchdringlichen Dickicht aus Lügen und Intrigen.
Mit Maybrick und die Toten von East End erschien nun der erste Band einer neuen, historischen Krimireihe, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem der schlimmsten Elendsvierteln Londons spielt.
Das Cover, düster und mit einem gewissen Peaky Blinders Flair, macht neugierig. Autorin Vanessa Glas macht es dem Leser leicht, in das Buch zu finden, denn ihr Schreibstil sorgt für gutes Kopfkino, aber auch für eine der Zeit entsprechenden Atmosphäre. Der Autorin ist es nämlich wirklich richtig gut gelungen, das East End mit all seiner Kriminalität und Elend glaubwürdig und, auch wenn ich es natürlich nicht belegen kann, authentisch darzustellen.
Durch ständige Wechsel der Perspektiven erhält man einen detaillierten Überblick über das Geschehen, sowohl was die Ermittlungsarbeiten als auch was die Bandentätigkeit angeht. Dabei ist der Fall und auch die Darstellung der Banden spannend, weißt aber auch so einige Längen auf, die für mich zu sehr aufs Tempo drückten und dadurch auch die Spannung schwinden ließ. Es war jetzt nicht langweilig, aber so manch ein Ereignis, vor allem wenn Hester und Heath zu Wort kamen, war mir etwas zu ausführlich. Zwar wird im Nachhinein das gesamte Geschehen aufgelöst, aber der Weg dahin hätte durchaus kürzer sein können, ohne dass man das Gefühl hatte, es würde etwas fehlen.
Maybrick als Protagonist hat mir sehr gut gefallen. Er stammt nicht nur selbst aus dem East End Londons und hat dadurch das nötige know how im Umgang mit den Personen, sondern ist einfach ein Mensch, der sich für etwas einsetzt. Dabei hat er allerdings selbst so einige schlimmere Erlebnisse in seiner Vergangenheit, die noch nicht so ganz klar wurden. Da ich aber schätze, dass es eine neue Reihe wird, wird dazu bestimmt noch einiges mehr folgen.
Doktor Roberts ist eine sehr eigenwillige Persönlichkeit und seiner Zeit in so manchem weit voraus. So ist er, was die Ermittlungen betrifft, absolut korrekt und voller Ideen, wie z. B. dem Nehmen von Fingerabdrücken, mit denen er Ermittlungen vorantreibt.
Mir haben beide Charaktere ausgesprochen gut gefallen, denn trotz all ihrer Gegensätze sind sie doch zusammen ein extrem Gutes Team, dass sich auch mit zu der Zeit neumodischen Ermittlungsmethoden auseinandersetzt.
Neben diesen beiden Ermittlern stehen vor allem noch das Gaunerpärchen Hester und Heath hier im Mittelpunkt. Auch wenn es genau deren Part war, der mir hin und wieder zu lang wurde, war es auch genau das, was das Leben im verkommenen East End hier absolut glaubwürdig werden ließ.
Insgesamt gab es hier eine große Anzahl Nebencharaktere, die die Geschichte sehr authentisch wirken und den Leser in die Vergangenheit reisen ließen.
Mein Fazit: ein größtenteils spannender und vor allem atmosphärisch dichter Krimi, der den Leser in eine andere Zeit entführt. Wirklich facettenreiche Charaktere und ein doch wirklich schockierender Fall machen das Buch rund und sorgen für spannende Unterhaltung. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.08.2024

Starke Fortsetzung

Signum
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Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler versuche ich zwar zu vermeiden, aber aufgrund der Charakternennung kann man Schlüsse ziehen.

Kim Ribbing möchte endlich verstehen, warum man ihm in seiner Jugend ...

Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler versuche ich zwar zu vermeiden, aber aufgrund der Charakternennung kann man Schlüsse ziehen.

Kim Ribbing möchte endlich verstehen, warum man ihm in seiner Jugend in der Psychiatrie solch grausame Dinge angetan hat. Er entführt den damals für ihn zuständigen Art und versucht diesen durch Folter dazu zu bewegen, endlich mit der Wahrheit herauszurücken. Währenddessen recherchiert Julia Malmros für ein neues Buch und begibt sich dabei auf gefährliches Terrain. Allerdings liegt das auch mit daran, dass man ihr zuvor zu verstehen gab, dass ihre Bücher einfach zu seicht seien. Auch Astrid Helander, die nach dem Mord an ihre Eltern bei ihrem Onkel lebt, möchte bei Kim unterkommen. Bei einem ihrer Besuche bei Kim geschieht etwas, was sie so nicht geplant hat und Kim in größte Schwierigkeiten bringen kann.
Mit Refugium erschien der zweite Band der Stormland Trilogie aus der Feder von Autor John Ajvide Lindqvist. Auch wenn ich beim ersten Band auf die ein oder andere Länge stieß, war ich doch sehr neugierig, wie es nun weitergehen wird. Um die Bücher wirklich inhaltlich zu verstehen, sollte man diese aber in vorgegebener Reihenfolge auch lesen, da sie aufeinander aufbauen.
Der Einstieg gelang mir hier recht leicht, denn es beginnt, wie auch in Band eins, recht spannend.
Auch wenn ich den Eindruck hatte, dass Lindqvist den zweiten Band ruhiger erzählt, hatte ich hier irgendwie auch ein viel intensiveres Lesevergnügen, denn durch den recht unaufgeregten Stil, bekommt die Geschichte nun auch einen ganz anderen Fokus, nämlich den auf die Charaktere und deren Entwicklung. Trotzdem schreibt Lindqvist sehr gut vorstellbar und auch, trotz Thriller, mit einem gewissen Humor, der vielleicht manchmal schwarz ist, mich aber doch zum Schmunzeln brachte.
Ich war hier gleich vom ersten Augenblick an gefesselt und auch wenn ich stellenweise doch entsetzt von Kims Handlungen war, konnte ich nicht aufhören, weiterzulesen. Durch viele Perspektivwechsel, erhöht der Autor sein Tempo, da man ja doch immer wieder wissen möchte, wie es mit den zuvor handelnden Charakteren weitergeht. Kims Handlungen, auch was er so alles an Tricks drauf hat, haben mich beeindruckt, aber auch bei Astrid Helander war ich überrascht, bei manch einer Reaktion. Letzten Endes steht dann auch Julia vor einer interessanten Entscheidung, was ebenfalls für Spannung sorgt. Ein aber mindestens genauso interessanter Aspekt sind die Ermittlungen rund um das Verschwinden des Arztes Rudbeck und all die Irrungen und Wirrungen, die dadurch bei den Ermittlern entstehen, während wir als Leser genaueres durch Kim erfahren.
Aber auch weitere hoch aktuelle und wichtige Themen, wie Rechtsradikalismus, finden ihren Platz in der Geschichte und regen auch zum Nachdenken an.
Kim ist ein eigenartiger Charakter und man fragt sich ständig, ob das alles wirklich aufgrund seiner Erlebnisse in seiner Jugend passiert. Das er einfach anders ist, ist definitiv klar. Dieses Mal ist er eigentlich zu weit gegangen, doch die Skills, die er hat, waren wirklich beeindruckend, auch wenn er dieses Mal doch auch oft einfach Glück hatte.
Julia nervt so manches Mal ein wenig, badet sie doch immer wieder in Selbstmitleid und doch konnte ich sie irgendwie auch verstehen. Meine Lieblingsfigur ist allerdings die vierzehnjährige Astrid, die mich so manches Mal wieder verblüffte, gerade mit welch raffinierter Art und Weise sie handelt, lässt tief blicken.
Mein Fazit: Mit Signum konnte mich Lindqvist dieses Mal deutlich mehr fesseln als mit seinem Vorgänger. Der Autor punktet mit ungewöhnlichen Charakteren und deren Handlungen und weiß durch schnelle Perspektivwechsel Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Nun heißt es geduldig auf die Fortsetzung warten, die allerdings noch eine Weile auf sich warten lässt. Wer Band 1 mochte, wird auch wissen wollen, wie weitergehen wird. Für mich ein wirklich gelungener zweiter Band.