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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2024

Ein wunderbares Buch für gemütliche Lesestunden

Weihnachten in der Rosenholzvilla
4

Die Umbauarbeiten in der Rosenholzvilla sind abgeschlossen, und der erste Gast zieht ein. So beginnt der dritte Teil der Rosenholzvilla-Reihe direkt mit gedrückter Stimmung für Elisa. Dieses Buch ist kein ...

Die Umbauarbeiten in der Rosenholzvilla sind abgeschlossen, und der erste Gast zieht ein. So beginnt der dritte Teil der Rosenholzvilla-Reihe direkt mit gedrückter Stimmung für Elisa. Dieses Buch ist kein typisches „alles wird wunderbar“ Weihnachtsbuch – stattdessen prägen schlechtes Wetter, miese Laune, verletzte Gefühle und alte Konflikte die Geschichte.
Bach gelingt es meisterhaft, diese düstere Stimmung spürbar zu machen: Die Wut, die Kälte und die Ängste der Protagonisten werden förmlich greifbar. Wer die sonnigen, warmen Tage aus dem Tessin der ersten Bände erwartet, wird hier vergeblich suchen.
Doch im Laufe der Handlung entwickeln sich die Ereignisse immer positiver. Elisa und ihr alter Kindheitsrivale nähern sich einander an, Fabio und Romy finden wieder zueinander, Anna profitiert von der Gesellschaft und kann ihre Verzweiflung überwinden, Cosma ist glücklich, weil Amadou aus dem Senegal zurückkehrt, und am Ende verschont der Bergsturz das Zuhause der neuen Freunde.
Das Ende ist versöhnlich, und das ist genau das, was man von diesem Buch erwartet. Ja, die Geschichte ist vorhersehbar, aber genau das macht ihren Charme aus und sorgt für entspannte Unterhaltung.
Fazit: Ein wunderbares Buch für gemütliche Lesestunden auf der Couch, voller Herzenswärme und wohltuender Momente.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.09.2024

Spannend und unerwartete Wendungen

Todeskalt
7

In diesem Krimi ermitteln Löwenstein und Berger in einem persönlichen Fall, der durch einen Anruf einer ehemaligen Mitbewohnerin von Löwenstein ins Rollen gebracht wird. Zunächst scheint es keinen wirklichen ...

In diesem Krimi ermitteln Löwenstein und Berger in einem persönlichen Fall, der durch einen Anruf einer ehemaligen Mitbewohnerin von Löwenstein ins Rollen gebracht wird. Zunächst scheint es keinen wirklichen Fall zu geben, doch dann häufen sich mysteriöse Todesfälle, die als Selbstmorde erscheinen, aber alle miteinander verbunden zu sein scheinen.
Das Setting, ein düsteres Dorf im Taunus, ist voller Geheimnisse. Eine alte Legende von einer Erlöserin, eine Burgruine mit einer rätselhaften Verwalterin, versteckte Geheimgänge und eine fragwürdige Bürgerwehr bilden den Rahmen für eine spannende und gut erzählte Geschichte.
Parallel dazu wird der Fall des Mordes an Bergers Verlobtem thematisiert. Die Frage, ob der Mörder, der Berger in seinen Träumen verfolgt, zurückgekehrt ist, zieht sich durch den gesamten Roman. Die Auflösung beider Fälle ist voller cleverer Wendungen und fesselnd bis zum Schluss.
Was mir persönlich nicht gefallen hat, ist die Darstellung der Ermittler. Sie scheinen oft im Alleingang zu agieren, was teilweise zu inszeniert wirkt. Besonders im Finale wird noch einmal ordentlich aufgefahren – vielleicht ein Hauch zu viel Hollywood.
Insgesamt jedoch ein gut gemachter Krimi mit vielen überraschenden Wendungen und einem unerwarteten Ende.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Spannende Abenteuer mit den Rittern auf Rädern und den Robbins

Die wilden Robbins (Band 1)
0

Sommerrode steht symbolisch für jede neue Wohnsiedlung – alles ist ordentlich, mit gepflegten Vorgärten und klaren Regeln. Die Kinder dieser Siedlung haben eine Bande gegründet und sind bereit, aufregende ...

Sommerrode steht symbolisch für jede neue Wohnsiedlung – alles ist ordentlich, mit gepflegten Vorgärten und klaren Regeln. Die Kinder dieser Siedlung haben eine Bande gegründet und sind bereit, aufregende Abenteuer zu erleben.
Die Sprache des Buches ist leicht verständlich und enthält einige humorvolle Wortspiele, die den Lesefluss angenehm gestalten. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sodass die Vorlesezeit nicht zu lang wird. Autorin Wegner legt großen Wert auf Themen wie Zusammenhalt und Freundschaft, was meistens gut gelingt, aber nicht immer zu 100 Prozent überzeugt.
Die Streiche, die sich die Kinder ausdenken, sind aus deren Perspektive nachvollziehbar, doch aus Erwachsenensicht könnte man argumentieren, dass solche Aktionen nicht zur Nachahmung ermutigen sollten – insbesondere, wenn dabei fremdes Eigentum beschädigt wird. An manchen Stellen ist die Handlung vorhersehbar, was die Spannung ein wenig schmälert.
Die Charaktere sind gut gewählt, doch manchmal wirkt es, als hätte man etwas zu viel gewollt – hier hätte weniger möglicherweise mehr bewirkt. Dennoch ist es insgesamt ein gut lesbares Kinderbuch, das durch die schönen Illustrationen, die in die Kapitel eingebaut sind, zusätzlich aufgewertet wird.
Den mitlesenden Kindern hat das Buch gefallen, jedoch fanden sie es schade, dass die Lehrerin im Buch so negativ dargestellt wird – vor allem, da sie selbst eine tolle Lehrerin haben.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Bissig, ironisch, selbstkritisch und schonungslos offen

Altern
0

Älter werden, etwas mit dem wir uns alle früher oder später auseinandersetzen müssen. Elke Heidenreich hat sich mit 80 Jahren dazu Ihre Gedanken gemacht und heraus gekommen ist ein Buch/Hörbuch in typischer ...

Älter werden, etwas mit dem wir uns alle früher oder später auseinandersetzen müssen. Elke Heidenreich hat sich mit 80 Jahren dazu Ihre Gedanken gemacht und heraus gekommen ist ein Buch/Hörbuch in typischer Heidenreich Manier. Bissig, ironisch, selbstkritisch und schonungslos offen, sich selbst, aber auch anderen gegenüber. Was habe ich gut gemacht? Was nicht? Kann und soll man sich im alter ändern? Heidenreich wechselt oft die Perspektive, wie sehen die jungen die alten und andersherum. An vielen Stellen habe ich gelacht, viele Stellen lassen mich auch nachdenklich zurück. Warum gehen wir mit „Alten“ so um, warum „entmündigen“ wir die ältere Generation? Ab wann ist man alt?
Mich hat das von Heidenreich selber gelesen Buch (hervorragend!) nachdenklich zurückgelassen. Ich bin fast 60, was kommt da auf mich zu? Wie will ich gesehen und behandelt werden?
Das Buch ist gespickt mit vielen Zitaten, mir persönlich an der ein oder anderen Stelle zu viele, aber viele der Zitate sind wirklich gut und richtig.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Spannende Fortsetzung der Triologie

Signum
0

"Signum" von John Ajvide Lindqvist, der zweite Band der Stormland Trilogie, knüpft nahtlos an den ersten Teil an und zieht den Leser sofort wieder in die düstere Handlung hinein. Auf einer abgelegenen ...

"Signum" von John Ajvide Lindqvist, der zweite Band der Stormland Trilogie, knüpft nahtlos an den ersten Teil an und zieht den Leser sofort wieder in die düstere Handlung hinein. Auf einer abgelegenen Schäreninsel kommt es zu einer Tragödie: Die gesamte Mittsommergesellschaft findet den Tod, nur die 14-jährige Astrid überlebt. Zufällig befinden sich Julia und Kim in der Nähe und sind die Ersten am Tatort.

Kim, der seit Jahren auf Rache an Martin Rudbeck für Misshandlungen in seiner Kindheit sinnt, sieht seine Chance gekommen, als Astrid nach dem Tod ihrer Eltern in Rudbecks Obhut gelangt. Doch ein unerwarteter Stromschlag lässt Kims Entführungsplan scheitern, und die drei Protagonisten – Astrid, Kim und Julia – werden gezwungen, sich zusammenzuraufen. Julia, eine ehemalige Polizistin, gerät dabei in einen moralischen Konflikt: Wie soll sie sich verhalten, angesichts ihrer eigenen Vergangenheit und den Verstrickungen der Gruppe? Parallel dazu führt Julia noch Ermittlungen in der schwedischen Neonazi-Szene durch, was sie in große Gefahr bringt. Kann die neu gebildete Gemeinschaft auch diese Bedrohung überwinden?

Obwohl der zweite Teil der Trilogie solide geschrieben ist und Spannung bietet, erreicht er nicht ganz die Intensität des ersten Bands. Die persönlichen Probleme der Protagonisten werden oft in den Vordergrund gerückt, obwohl die Situation dem Leser bereits vertraut ist. Dadurch dominiert der "Problemteil" die Handlung und drängt den "Thrillerteil" in den Hintergrund. Die Geschichte bleibt spannend, zieht sich jedoch an einigen Stellen zu sehr in die Länge. Trotz dieser Schwächen bleibt "Signum" eine fesselnde Fortsetzung, die neugierig auf den Abschluss der Trilogie macht.

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