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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2024

Was des Fahrrad mit Freiheit verbindet

Im Takt der Freiheit
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Felicitas Louisburg ist eine höhere Tochter, ihr Vater Egidius ist sehr reich und hat das Bestreben seine Tochter mit einem Adeligen zu verheiraten, damit er endlich in die besseren Kreise aufgenommen ...

Felicitas Louisburg ist eine höhere Tochter, ihr Vater Egidius ist sehr reich und hat das Bestreben seine Tochter mit einem Adeligen zu verheiraten, damit er endlich in die besseren Kreise aufgenommen wird. Seine Töchter, Felicitas hat noch eine jüngere Schwester, Tessa, möchten allerdings mehr persönliche Freiheit, sie fühlen sich eingesperrt. Felicitas wünscht sich z.B. eigenes Geld, damit sie auch mal eigenständig etwas kaufen kann. Doch diese Wünsche werden nicht erfüllt. Bei einem Ausritt lernt Felicitas den Studenten Lorenz kennen, dieser fährt auf einem Fahrrad. Die beiden sind sich sofort sympathisch und beide begeistern sich für Technik. Heimlich treffen sie sich und Felicitas lernt Radfahren.
Viel mehr möchte ich hier weiter nicht erzählen. In der Geschichte geht es um Freiheit, was sie für einzelne Personen bedeutet, für jeden etwas anderes. Das wird auch noch mal deutlich daran, dass Felicitas eine dunkelhäutige Zofe hat. Aber auch die Unfreiheit hat viele Facetten, das wird Felicitas bei einem Gespräch mit dem Portier des Hauses klar.
Hanna Caspian bringt uns die Geschichte um das Fahrrad, dessen Bedeutung für die persönliche Freiheit der Menschen in einer flüssigen, klaren Sprache näher. Wir tauchen ab in das Jahr 1888, dem Dreikaiserjahr. Viele Details lassen erkennen, wie genau die Autorin recherchiert hat.
Die einzelnen Protagonisten sind gut beschrieben und die Geschehnisse entstehen bildhaft vor unseren Augen. Ich habe das Buch mit Freude gelesen und kann es für Leser von historischen Romanen nur weiterempfehlen. Was das Fahrrad für allem für Frauen an Freiheit gebracht hat, wird hier deutlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2024

Einblicke in die Welt des Kasinos und seiner Besucher

Kasino
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Claire Engel wächst in Sinzheim auf. Ihre Eltern betreiben eine Gaststätte und im Hinterzimmer trifft man sich zum Glücksspiel. Diese Welt findet Claire sehr spannend und ihr Großvater hat sie mit den ...

Claire Engel wächst in Sinzheim auf. Ihre Eltern betreiben eine Gaststätte und im Hinterzimmer trifft man sich zum Glücksspiel. Diese Welt findet Claire sehr spannend und ihr Großvater hat sie mit den Regeln der Spiele und mit dem Umgang der Spielenden vertraut gemacht. Sie träumt davon Croupière in einem Kasino zu werden und fährt nach Baden-Baden um dort ihr Glück zu versuchen. Zuerst muss sie sich damit zufrieden geben an der Garderobe zu arbeiten. Schnell lebt sie sich ein und dann bekommt sie ihre Chance im Spielsaal als Croupière zu arbeiten.
Das Autorenteam Sahler und Wolz bringen uns die Licht- und Schattenseiten des Kasinos und seiner Besucher in einer bildhaften Sprache näher. Der Schreibstil ist flüssig und man bemerkt, dass die beiden Autoren gut miteinander harmonieren, denn es ist wie aus einer Feder geschrieben. Wir begleiten sämtliche Protagonisten nicht nur im Kasino, sondern auch in Baden-Baden. Die Stadt zieht in der Sommersaison die Reichen an, so natürlich auch Spieler und Verbrecher. In dieser glitzernden Welt behauptet sich Claire, findet Freunde, einen Verehrer und auch ihr Halbbruder Hermann taucht unerwartet auf.
Es hat mir Spaß gemacht das Buch zu lesen, man fühlt mit den einzelnen Protagonisten und ist immer gespannt wie sich die Dinge weiterentwickeln. Der Band ist in sich abgeschlossen, doch die Zutaten für den Auftakt eines zweiten Bandes sind schon da, hoffentlich müssen wir nicht zu lange darauf warten.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.07.2024

Gut konstruierter Thriller

Gefährliches Komplott
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Mickey Gibson hat zwei Kinder, ist alleinerziehend, ehemalige Polizistin, arbeitet jetzt für die Firma ProEye und spürt überwiegend vermögende Steuer- und Kreditbetrüger auf. Eine neue Kollegin beauftragt ...

Mickey Gibson hat zwei Kinder, ist alleinerziehend, ehemalige Polizistin, arbeitet jetzt für die Firma ProEye und spürt überwiegend vermögende Steuer- und Kreditbetrüger auf. Eine neue Kollegin beauftragt sie telefonisch das Inventar eines großen Anwesens in der Nähe ihres Wohnortes zu erfassen. Ohne Nachfrage bei ihrem direkten Vorgesetzten fährt sie los und entdeckt in dem großen Haus in einem geheimein Zimmer eine Leiche. Selbstverständlich informiert sie die Polizei und stellt sehr schnell fest, dass sie auf Betrügerin hereingefallen ist.
Die geheimnisvolle Frau nennt sich Clarisse und ist Gibson bei den Ermittlungen über den Toten immer mindestens einen Schritt voraus. Es beginnt ein gefährliches Katz- und Mausspiel. Bei diesem Spiel ist auch Gibson eine Rolle zugedacht, sie versteht nur nicht warum und was sie mit der Unbekannten zu tun hat.
Der Autor hat einen packenden Schreibstil und seine gut aufgebaute Geschichte wird durch einige überraschende Wendungen vorangetrieben. Man bzw. Gibson weiß nicht wem man trauen kann, welche Spur ins Leere führt, was hinter den ganzen Geschehnissen steckt. Alle Figuren sind vielschichtig angelegt, so dass man nie weiß, wer eine Haupt- oder Nebenrolle hat. Alle Puzzleteile des Falls liegen vor uns und David Baldacci beendet den Fall mit einer Auflösung, die ich nicht erwartet habe, es entsteht ein überzeugendes Gesamtbild.
Das Buch ist ein gut konstruierter Thriller, der die Spannung über komplett hält, bis zur Auflösung habe ich das Buch nicht aus der Hand gelegt. Baldacci kann seine Leser fesseln. Von mir eine Leseempfehlung für Freunde des Genres und die es werden wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 04.07.2024

Das Ende einer Ehe

Scheidung
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Bea und Niklas sind seit über 30 Jahren ein Paar, haben zwei Töchter und wohnen in Stockholm. Nach einem Streit verlässt Niklas die gemeinsame Wohnung und kommt nicht mehr zurück. Zuerst denkt Bea, dass ...

Bea und Niklas sind seit über 30 Jahren ein Paar, haben zwei Töchter und wohnen in Stockholm. Nach einem Streit verlässt Niklas die gemeinsame Wohnung und kommt nicht mehr zurück. Zuerst denkt Bea, dass er, wie schon öfter, wenn er sich beruhigt hat, reumütig zurückkommt, sich entschuldigt und dann das normale Leben weitergeht. Doch diesmal ist es nicht so, Niklas hat nicht nur die gemeinsame Wohnung verlassen, sondern will die Beziehung beenden. Bea ist fassungslos, sie kann es nicht nachvollziehen.
Das Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt. Moa Herngren beschreibt die Situation zuerst nur aus der Sicht von Bea, dann die Sicht von Niklas und im dritten Abschnitt kommen beide abwechselnd zu Wort. Der Autorin ist es gelungen sehr genau die jeweilige Gefühlswelt der beiden Hauptprotagonisten zu beschreiben. Nach und nach kommt immer mehr zum Vorschein was in dieser Beziehung falsch gelaufen ist. Dabei wird keiner der Parteien die alleinige Schuld zugewiesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man ist immer mitten in der Gefühlswelt der Protagonisten. Oft hätte ich gerne etwas zu einem der beiden etwas gesagt, z.B. „hör doch mal genau hin“ oder „sag doch mal was dir nicht passt“. Durch den Buchtitel weiß man, dass es zur Trennung kommt und ich habe mir die Frage gestellt, ob Bea und Niklas überhaupt mal zusammengepasst haben.
„Nuanciert, menschlich und fesselnd werden alle Fallstricke einer Beziehung offengelegt.“ Book oft he Year Award. Diese Aussage ist auf dem Buchumschlag abgedruckt. Besser kann ich es nicht ausdrücken. Das Buch hat mich im Positiven überrascht. Von mir auf jeden Fall eine ausdrückliche Leseempfehlung.

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  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2024

Wiederannäherung an die Heimat

Unter Wasser ist es still
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Maira ist Restauratorin, lebt in Frankfurt, ihr Chef bietet ihr die Übernahme des Geschäftes an, er möchte mit seiner Frau in den Ruhestand treten. Für die Geschäftsübernahme benötigt sie Geld, dass ist ...

Maira ist Restauratorin, lebt in Frankfurt, ihr Chef bietet ihr die Übernahme des Geschäftes an, er möchte mit seiner Frau in den Ruhestand treten. Für die Geschäftsübernahme benötigt sie Geld, dass ist kein Problem für Maira, denn sie besitzt ein Haus an der Ostsee. Das Haus will sie verkaufen und so fährt Maira in die alte Heimat um den Verkauf abzuwickeln. Das alles klingt völlig einfach, doch so ist es nicht. Mairas Mutter ist bei einem Unglück in dem Haus gestorben. Sie selbst, damals 17 Jahre, wurde von ihrem Onkel Mischa zu ihrer Großmutter nach Hamburg gebracht. Hinzu kam noch, dass sich Maira an dem Tod ihrer Mutter schuldig fühlte. Die Schuldgefühle sind geblieben.
Nach ihrer Ankunft in dem kleinen Ort an der Ostseeküste trifft Maira ihre alten besten Freunde wieder und nach und nach kommen alle Erinnerungen wieder zurück: Die wunderschöne Kindheit, die herrlichen Abenteuer und das gemeinsame Aufwachsen mit Jasper und Anne. Doch dann wurde vieles anders und schwerer, ihre Mutter wurde krank. Maira findet bei ihrem Aufenthalt alles Verdrängte wieder. Allmählich stellt sie sich die Frage, ob sie doch vielleicht in Soeterhoop bleiben soll.
Julia Dibbern erzählt uns die Geschichte von Maira in einem ganz wunderbaren flüssigen Schreibstil. In einer sehr schönen Sprache, teilweise Wortmalerei erfahren wir von der Kindheit an der Ostsee, dieser fast grenzenlosen Freiheit, von der Beziehung zu ihrer Mutter, der Freundschaft zu Jasper und Anne. Die einzelnen Protagonisten kann man sich gut vorstellen. Ganz behutsam werden wir bis zu Mairas Trauma geleitet.
Die Geschichte wird mit Rückblenden erzählt, das ist gut gemacht, da die einzelnen Abschnitte mit Ort und Zeitangabe betitelt sind. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es regt zum Nachdenken über Loslassen, Ankommen, Heimat, Freunde und vieles mehr an. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

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