Roman | Vom Autor von "Die Mitternachtsbibliothek"
Sabine Hübner (Übersetzer), Dr. Bernhard Kleinschmidt (Übersetzer), Thomas Mohr (Übersetzer)
Was aussieht wie Magie, ist einfach ein Teil des Lebens, den wir noch nicht verstehen …
Als Grace, eine pensionierte Mathematiklehrerin, von einer fast vergessenen Freundin ein heruntergekommenes Häuschen auf einer Mittelmeerinsel erbt, siegt ihre Neugier. Ohne Rückflugticket, Reiseführer oder einen Plan fliegt sie nach Ibiza. Zwischen den rauen Hügellandschaften und goldenen Stränden der Insel macht Grace sich auf die Suche nach Antworten über das Leben ihrer Freundin – und das Rätsel ihres Todes. Was sie dabei entdeckt, ist merkwürdiger, als sie es sich je hätte träumen lassen. Eine Wahrheit, die unmöglicher kaum sein könnte. Doch um sich auf sie einlassen zu können, muss Grace sich erst ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Eine Geschichte voller Wunder und wilder Abenteuer. Ein Roman über Hoffnung und die lebensverändernde Kraft eines Neuanfangs.
»Grandios. Ein wunderschöner Roman voll lebensbejahender Wunder und Vorstellungskraft.« Benedict Cumberbatch
"Die Unmöglichkeit des Lebens" – der neue Roman vom Autor des internationalen Millionen-Bestsellers und der TikTok-Sensation "Die Mitternachtsbibliothek"
Die pensionierte Mathematiklehrerin Grace Winters wird durch einen Brief von einem ehemaligen Schüler kontaktiert, der sich in einer schwierigen Lebenssituation befindet. In ihrer Antwort erzählt Grace ...
Die pensionierte Mathematiklehrerin Grace Winters wird durch einen Brief von einem ehemaligen Schüler kontaktiert, der sich in einer schwierigen Lebenssituation befindet. In ihrer Antwort erzählt Grace ihre eigene Geschichte: Ihr Mann und ihr Sohn sind bereits verstorben. Allein und von Trauer erfüllt, lebt sie in einem Bungalow in Lincoln, bis sie überraschend von einer ehemaligen Kollegin ein heruntergekommenes Haus auf Ibiza erbt. Ohne genau zu wissen, was sie dort erwartet, fliegt Grace nach Ibiza. Dort begibt sie sich auf die Spurensuche ihrer Freundin Christina, die nicht nur Antworten auf Christinas mysteriösen Tod liefern soll, sondern auch Grace' Leben völlig verändert.
Das Buch "Die Unmöglichkeit des Lebens" von Matt Haig ist ein spannender Roman voller unerwarteter Wendungen, der Trauer, Heilung, Freundschaft, Naturschutz und Übernatürliches thematisiert.
Als lesende Person kann man sich darauf freuen, die Protagonistin Grace auf ihrer Reise nach Ibiza und ihrem Prozess der Selbstheilung zu begleiten. Matt Haig gelingt es dabei hervorragend, die ehemalige Mathelehrerin authentisch darzustellen. Lesende lernen Grace’ skeptische, rationale und zugleich humorvolle Art kennen – eine willkommene Abwechslung zu der tiefen Trauer und Leere, die sie durch das Buch begleitet.
Grace' Reise zu der malerisch beschriebenen Insel Ibiza beginnt zunächst als eine emotionale Erkundung ihrer Vergangenheit und der Geheimnisse ihrer verstorbenen Freundin. Je tiefer Grace in die Geschichte eintaucht, desto mehr drängt sich das Übernatürliche in den Vordergrund und wird zum elementaren Bestandteil des Buches. Dies wird im Klappentext nicht ganz deutlich und könnte möglicherweise nicht jedermanns Geschmack treffen. Bis zum Ende der Geschichte sorgen die verschieden Charaktere, Themen und Wendungen für ein spannendes und unvorhersehbares Lesevergnügen.
Matt Haig schreibt in einem klaren und leicht zugänglichen Stil. Die Sprache ist einfach, aber keineswegs oberflächlich. Besonders eindrucksvoll sind die vielen Metaphern und Analogien, die Haig verwendet, um komplexe Themen und Lebensweisheiten auf eine zugängliche Art zu vermitteln und die Lesende zum Nachdenken anzuregen.
Ein herausragender Aspekt des Buches sind die kurzen Kapitel. Es fällt leicht, „nur noch ein Kapitel“ zu lesen – und plötzlich hat man Stunden mit dem Buch verbracht. Die Kapitelstruktur trägt dazu bei, den Spannungsbogen konstant zu halten. Die kurzen Abschnitte machen das Buch ideal für Leser*innen, die sich in kurzen Leseintervallen Zeit nehmen oder einfach zügig durch die Handlung vorankommen wollen.
Insgesamt ist "Die Unmöglichkeit des Lebens" eine bewegende Geschichte, die mit einem wohligen Gefühl und vielen Denkanstößen zurücklässt. Auch wenn das Buch bis zum Ende einige kleinere Unstimmigkeiten und offene Fragen aufweist, verzeiht man diese gern
Matt Haig ist mit seinem neuen Buch "Die Unmöglichkeit des Lebens" wiedermal ein ganz besonderes Werk gelungen!
Grace, Anfang 70, pensionierte und passionierte Mathematiklehrerin, hat sich eingerichtet ...
Matt Haig ist mit seinem neuen Buch "Die Unmöglichkeit des Lebens" wiedermal ein ganz besonderes Werk gelungen!
Grace, Anfang 70, pensionierte und passionierte Mathematiklehrerin, hat sich eingerichtet in ihrem Leben - mit den Alltäglichkeiten des Witwen-und Rentnerinnendasein, und als verwaiste Mutter. Die Zeit zieht an ihr vorüber, die Alltäglichkeiten nimmt sie hin. Abwechslung und Freude versagt sie sich, an das Muster des Immer - älter - werdens hat sie sich gewöhnt.
Sie ist Mathematikerin durch und durch, sie schwört auf logische Beweise und algebraische Begründungen. Mathematik ist ihr Rückzugsort und gibt ihr Halt. Nach dem Unfalltod ihres Sohnes ist sie erfüllt von Schuldgefühlen und Schmerz, gleichzeitig fühlt sie sich betäubt.
Eines Tages erhält sie einen Brief, mit der Botschaft, sie habe ein Haus auf Ibiza geerbt. Von einer ehemaligen Kollegin.
Ganz gegen ihre Prinzipien reist sie nach Ibiza, macht sich auf die Suche nach den ungeklärten Todesumständen der ehemaligen Kollegin und plötzlich ist nichts mehr so wie zuvor!
Das Buch ist verfasst als Brief an einen ihrer ehemaligen Schüler. Durch die kurzen Kapitel ist es gut zu lesen, auch der ansprechende und angenehme Schreibstil trägt dazu bei.
Wer es mystisch mag und offen für paranormale Phänome und spirituelles ist, wird ein wahres Lesevergnügen erleben.
Ich fand das Buch sehr außergewöhnlich, interessant und spannend!
Auch wenn mir bei manchem bezüglich Mathematik und Astrophysik etwas der Zugang fehlte.
Das Cover gefällt mir gut, das strahlende Blau mit weißer und gelber Schrift fällt ins Auge, das Motiv passt wunderbar zum Inhalt.
Im Inneren des Buches fällt der Blick auf die sehr schön gestaltete, farbenfrohe und detailreiche Darstellung der Insel und stimmt auf das Buch ein.
Auch mit seinem neuen Buch "Die Unmöglichkeit des Seins" konnte der Autor Matt Haig mich wieder einmal verzaubern.
Das liegt natürlich an dieser ganz besonderen Geschichte, die auch wieder ein wenig magisch ...
Auch mit seinem neuen Buch "Die Unmöglichkeit des Seins" konnte der Autor Matt Haig mich wieder einmal verzaubern.
Das liegt natürlich an dieser ganz besonderen Geschichte, die auch wieder ein wenig magisch ist, aber auch an seinem ganz besonderen Schreibstil, der so viel bei der Lektüre ausgemacht hat. Im wirklichen Leben bin ich nun gar kein Fan von Esoterik, aber im Roman mag ich es, wenn es gut gemacht ist, ganz gerne.
Die Protagonistin erbt überraschend ein Haus auf Ibiza. Ihr Mann ist gestorben, der Sohn auch, schon vor langer Zeit und so macht sie einen Neubeginn. Aber das Buch handelt eben nicht von dem Aufbau eines neuen Lebens, sondern es geht mehr um Sinnfragen und Gedankenlesen etc.
Man muss sich auf diese besondere Erzählweise einlassen und ich verstehe gut, dass sich bei diesem Buch die Geister scheiden - wie man so schön sagt.
Von dem britischen Bestsellerautor Matt Haig habe ich bisher noch nichts gelesen, auch wenn einige seiner Bücher schon lange auf meiner Wunschliste oder sogar auf meinem SuB stehen ("Die Mitternachtsbibliothek" ...
Von dem britischen Bestsellerautor Matt Haig habe ich bisher noch nichts gelesen, auch wenn einige seiner Bücher schon lange auf meiner Wunschliste oder sogar auf meinem SuB stehen ("Die Mitternachtsbibliothek" zum Beispiel...). Wieso mein erstes Buch des Autors nun ausgerechnet "Die Unmöglichkeit des Lebens" wurde, in dem er uns mit auf eine Reise voller Geheimnisse, Magie und persönlicher Selbstfindung vor der traumhaften Kulisse Ibizas nimmt, kann ich gar nicht genau sagen. Irgendetwas an Klapptext und Cover hat mich einfach angesprochen und so habe ich mich mit Grace auf eine unerwartete und magische Reise begeben, mit der ich in vielerlei Hinsicht nicht gerechnet hätte...
Die erste Überraschung des Buches war die Erzählstruktur: In einer Art Briefroman erzählt die Hauptfigur Grace ihre Erlebnisse und Gedanken per E-Mail an einen ehemaligen Schüler Maurice, der sich mit der Bitte um einen Rat an sie gewendet hat. Die sehr kurzen Kapitel, die von einem kurzen Email-Austausch zu Beginn und am Ende eingerahmt werden, erinnern dabei mehr an reflektierte Tagebucheinträge, in denen Grace die Möglichkeit hat, Maurice direkt anzusprechen, als an eine fortlaufende Erzählung. Diese Form sorgt dafür, dass man sich Grace sehr nah fühlt und direkt ihre Einordnung zu der Handlung mit serviert bekommt, durch Vorgriffe und die Gewissheit des überlebenden Erzählers aber auch ein Happy End früh vorweggenommen wird.
Erster Satz: "Es war einmal eine alte Frau, die führte das langweiligste Leben im ganzen Universum."
Die zweite große Überraschung war für mich die genretechnische Einordnung. Auch wenn ich eigentlich ohne Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin, hat die Handlung immer wieder eine andere Richtung eingeschlagen als gedacht. Zunächst hatte ich angenommen, es mit einem typischen Second-Chances Roman zu tun zu haben, in dem eine ältere Frau an einem neuen Ort ein neues Leben beginnt. Als Grace auf Ibiza eintrifft und dort jedoch nur noch mehr Leere und Geheimnisse vorfindet, dachte ich möglicherweise an eine Murder Mystery, in der sie den Tod ihrer Freundin aufklärt. Doch auch wenn beide Ideen grundsätzlich in der Handlung verbaut werden, hat sich Matt Haig doch etwas GANZ ANDERES für seine Geschichte überlegt, mit dem ich nicht gerechnet hätte.
"Es ist das Gefühl, dass man die ganze Welt auf einmal erlebt. Das Reisen verwandelte die Erfahrung in einen Tesserakt. Ja, das Erleben explodiert in eine vierte Dimension. Und die Erkenntnis, dass es so viele Gegenwarten gleichzeitig gibt, ist verwirrend. Sich vorzustellen, wie viele Taxifahrer weltweit gerade in diesem Moment in ihre Funkgeräte sprechen. Wie viele Frauen in diesem Augenblick gebären! Wie viele Leute in dieser Minute ein Sandwich essen. Oder ein Gedicht schreiben. Oder die Hans eines geliebten Menschen halten..."
Spoilerwarnung[: Denn was als realistischer Selbstfindungs-Roman beginnt, entwickelt sich bald zu einem übernatürlichen Abenteuer mit Aliens, magischen Kräften und einem Kampf ums ökologische Gleichgewicht als Grace bei einem Tauchgang von einer im Seegras wohnenden Präsenz mit übersinnlichen Fähigkeiten ausgestattet wird, um die Insel vor der Zerstörung durch einen mächtigen Bösewicht zu retten. Ein wenig Magie oder eine fantastische Meta-Ebene ist in vielen von Matt Haigs Romanen enthalten, einen so massiven Fantasy-Anteil hatte ich hier aber nicht erwartet. Da ich generell aber sehr gerne Fantasy lese, fand ich die unerwartete Entwicklung aber nicht grundsätzlich negativ. Kritisch sehe ich nur, dass diese interessante, wenn auch etwas wilde Idee, viel zu einfach aufgezogen und zusätzlich tot erklärt wird. Denn nicht nur läuft Vieles vom Erhalt der magischen Fähigkeiten bis zur Rettung der Insel unglaubwürdig glatt und ohne große Hürden ab, in der spannenden Phase, in denen Grace ihre übernatürlichen Fähigkeiten entdeckt und entfaltet, wird auch jegliche atmosphärische Mystik durch ununterbrochene Dialoge mit Erklärungen, Theorien und Rationalisierungen im Keim erstickt. (hide spoiler)]
"Wir sind alle Sternenstaub. In uns steckt das gesamte Universum. Jedes Element in uns ist in einem Stern entstanden. Stickstoff, Calcium, Wasserstoff, Sauerstoff, Phosphor und das ganze andere Zeug. Wir entstammen den Tiefen des Alls und den Tiefen der Zeit und sind in Supernoven (oder, gehobener: Supernovae) geschmiedet worden."
So konnte mich die Geschichte zwar emotional, aber inhaltlich eher weniger abholen. Was "Die Unmöglichkeit des Lebens" jedoch für mich rettete, ist das herrliche Setting auf Ibiza. Die Insel wird mit all ihrer Vielseitigkeit – von goldenen Strände mit uralten Seegraswiesen, über historische Städte mit traditionellen Cafés bis hin zur vibrierenden Partykultur und modernem Tourismus – so lebendig beschrieben, dass man am liebsten sofort hinfliegen möchte. Die Natur, die Geschichte und das Lebensgefühl der Insel durchziehen den Roman und verleihen ihm eine Atmosphäre, die Lust auf Meer, Sonne, Entdeckungen und ein Abenteuer außerhalb der eigenen Komfortzone macht. Passend dazu verpackt Matt Haig hier eine wichtige Botschaft über die Wichtigkeit des Schutzes der Natur, der Meere und dem Respekt gegenüber allem, was lebt. An manchen Stellen driftet er dabei zwar leicht ins Esoterische, Sentimentale oder Kitschige ab, dem wirken allerdings philosophisch-nachdenkliche Abschnitte entgegen, die sich stimmig in die Geschichte einfügen und enger mit der Realität verknüpfen.
"Alles kann schön sein, wenn man das richtige Augen und das richtige Ohr dafür hat, Maurice. Jedes Genre von Musik. Jeder Kummer und jede Freude. Jedes Einatmen und jedes Ausatmen. Jedes Gitarrensoli. Jede Stimme. Jede Pflanze am Straßenrand."
Ein weiterer Faktor, der die Geschichte erdet, wenn sie zu sehr abzuheben droht, ist die Hauptfigur. Die 72jährige Mathematiklehrerin ist eine zutiefst rationale Person, die einen angenehmen Gegenpol zur Handlung bildet. Außerdem macht sie während der 400 Seiten eine beeindruckende Entwicklung durch, die zu begleiten großen Spaß macht! Am Anfang noch schwer von ihrer eigenen Vergangenheit mit Verlust, Trauer, Einsamkeit und Anhedonie belastet, findet sie in dem Abenteuer auf Ibiza nicht nur Antworten über ihre verstorbene Freundin, sondern auch über sich selbst. Sie lernt, mit ihren Schuldgefühlen und Trauer umzugehen, und entdeckt eine neue Perspektive auf das Leben, neuen Sinn und neue Kontakte, die ihr Frieden bringen. Allerdings hätte das Buch sich für meinen Geschmack gerne mehr auf diese Entwicklung und weniger auf ihre mystische Mission konzentrieren dürfen...
"Vielleicht war es das eigentlich Absurde, dass wir angesichts der schieren Unwahrscheinlichkeit des Lebens auf diesem Gesteinsbrocken, der durchs All kreist, nicht einmal mit der Wimper zucken. Wir sind aus dem Nichts geboren, das ganze Universum ist aus dem Nichts geboren, und doch sind wir hier, das unmögliche Etwas, das aus dem Nichts zum Sein gekommen ist. Die Unmöglichkeit des Lebens."
Zuletzt noch ein paar kurze Worte zur Gestaltung des Buches. Sowohl das Covermotiv als auch der Titel des Buches orientieren sich an einem im Roman vorkommenden Sachbuch der Nebenfigur Alberto Ribas, der darin die unerklärlichen Vorkommnisse im Meer rund um Ibizas vorgelagerter Felseninsel Es Vedrà schildert. Passend dazu ist auf kräftig blauem Grund ein Umriss einer Frau auf einem Fischerboot vor einem schroffen Felsen zu sehen, den ein geheimnisvolles Leuchten erhellt. Auch die Buchinnenklappen der gebundenen Ausgabe sind mit einer bunten Karte Ibizas wunderbar dem Thema folgend gestaltet. Gestaltungstechnisch ein Volltreffer!
Fazit:
In "Die Unmöglichkeit des Lebens" hat Matt Haig ein Märchen für Erwachsene geschrieben, das irgendwo zwischen Mystik, Krimi, Fantasy, und persönlicher Selbstfindung rangiert. Zwar verliert die Handlung an einigen Stellen etwas die Bodenhaftung, die lebensbejahende Botschaft und die authentische Hauptfigur machen das Buch aber dennoch lesenswert!
"Die Unmöglichkeit des Lebens" von Matt Haig (erschienen im August 2024 bei Droemer Knaur) ist ein Roman, der stark polarisiert und die Leserschaft in unterschiedliche Lager spaltet. Die Geschichte handelt ...
"Die Unmöglichkeit des Lebens" von Matt Haig (erschienen im August 2024 bei Droemer Knaur) ist ein Roman, der stark polarisiert und die Leserschaft in unterschiedliche Lager spaltet. Die Geschichte handelt von Grace Winter, einer pensionierten Lehrerin, deren Leben von Verlust und Einsamkeit geprägt ist. Nach dem Tod ihres Mannes Karl und des gemeinsamen Sohnes Daniel, der bereits im Kindesalter bei einem Unfall ums Leben kam, zieht sich Grace aus dem sozialen Leben zurück. Ihr Alltag ist von tiefen Schuldgefühlen und der Trauer um Daniel überschattet, die sie auch nach über 30 Jahren nicht loslassen. Besonders Daniels Tod scheint eine unerträgliche Last zu sein, die sie täglich auf den Friedhof führt. Während sie Karl an dessen Grab noch von ihren Gedanken erzählen kann, bleibt sie an Daniels Grab wortlos.
Eines Tages erhält Grace eine Nachricht, die ihr monotones Leben für immer ändern sollte: Christina, eine entfernte Bekannte, die sie seit Jahrzehnten nicht gesehen hat, hat sie in ihrem Testament bedacht und hinterlässt ihr ein Haus auf Ibiza. Kurzentschlossen beschließt Grace, ihrem eintönigen Leben in Großbritannien den Rücken zu kehren und nach Ibiza zu reisen. Dort hofft sie, Antworten auf die Frage zu finden, warum ausgerechnet sie dieses Erbe antritt. Doch statt Klarheit stößt Grace auf immer mehr Rätsel und Widersprüche.
Der Roman beginnt mit einer eindringlichen Schilderung von Grace’ Leben und den tiefen emotionalen Wunden, die der Verlust ihres Sohnes und Ehemannes hinterlassen haben. Im Abschnitt des Buches entsprach die Erzählung vollkommen meinen Erwartungen. Matt Haig schafft es, die Trauer und Einsamkeit der Protagonistin einfühlsam und poetisch zu vermitteln. Seine Sprache ist klar und dennoch bildhaft, fast schon lyrisch, was dem emotionalen Thema eine besondere Tiefe verleiht. Besonders aufgefallen hat mir die Botschaft des Romans in diesem Teil: Egal in welchem Lebensabschnitt wir uns befinden, wir haben immer die Möglichkeit, unser Leben zu verändern und neue Wege zu gehen. Grace’ Mut, einen Neuanfang zu wagen, nachdem sie so lange in ihrer Trauer gefangen war, ist bewundernswert und inspirierend.
Doch ab einem bestimmten Punkt schlug der Roman für mich eine unerwartete Richtung ein. Die Handlung driftet zunehmend in eine esoterische und spirituelle Dimension ab, die sich stark vom bisherigen Erzählton unterscheidet. Dieser Wechsel empfand ich als abrupt und schwer nachvollziehbar. Statt der erhofften Antworten auf die vielen offenen Fragen, die Grace nach Ibiza führten, wurde die Geschichte immer mystischer und mit übernatürlichen Elementen durchzogen. Diese Wendung war für mich schwer zu greifen und entsprach nicht dem, was ich ursprünglich erwartet hatte.
Ich glaube, dass Leserinnen und Leser, die sich für spirituelle und esoterische Themen interessieren, hier auf ihre Kosten kommen werden. Für mich persönlich ging es jedoch zu weit in diese Richtung, weshalb ich mich sehr schwer damit getan habe, das Buch fertigzulesen. Vermutlich hätte es mir besser gefallen, wenn ich mit einer anderen Erwartungshaltung an die Lektüre herangegangen wäre. Die spirituellen und metaphysischen Themen, die im Verlauf des Buches aufgeworfen werden, waren für mich nicht die Aspekte, die ich mir von der Geschichte erhofft hatte.
"Die Unmöglichkeit des Lebens" ist ein Roman, der sicherlich nicht jedem gefallen wird – was das Buch aber gleichzeitig auch zu einem spannenden Gesprächsstoff macht. Die poetische Sprache und die kraftvolle Botschaft über Mut und Veränderung sind starke Punkte, die das Buch lesenswert machen. Für Leserinnen und Leser, die offen für spirituelle und mystische Themen sind, bietet der Roman eine interessante und ungewöhnliche Perspektive. Wer jedoch, wie ich, eine eher realistische Auseinandersetzung mit den Themen Trauer, Verlust und Neuanfang erwartet, könnte sich von der esoterischen Wendung enttäuscht fühlen.
Insgesamt ist das Buch trotz meiner gemischten Gefühle ein mutiges Werk, das den Leser herausfordert, seine Sichtweisen zu hinterfragen. Vielleicht ist es genau diese Vielschichtigkeit, die das Buch so polarisierend macht.