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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2024

Weniger wäre mehr gewesen

Todeskalt
6

Die Kriminalpsychologin Caro Löwenstein wird telefonisch von ihrer Freundin Melanie kontaktiert. Sie befindet sich augenscheinlich in Gefahr, aber bevor sie sich genauer erklären kann, bricht das Gespräch ...

Die Kriminalpsychologin Caro Löwenstein wird telefonisch von ihrer Freundin Melanie kontaktiert. Sie befindet sich augenscheinlich in Gefahr, aber bevor sie sich genauer erklären kann, bricht das Gespräch abrupt ab. Caro begibt sich sofort in das Dorf im Taunus, denn von dort kam Melanies Hilferuf. Anstatt Melanie findet Caro die Leiche einer jungen Frau. War es tatsächlich Selbstmord, wie die dortige Bürgerwehr und die örtliche Polizei vermuten? Caro kommen immer mehr Zweifel und sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wobei sie bei den Dorfbewohnern auf Granit beißt. Alle mauern und niemand will ihr helfen. Ganz im Gegenteil, sie wird bedroht und gedrängt, das Dorf zu verlassen. Zur selben Zeit kämpft Kommissar Simon Berger mit seiner schmerzhaften Vergangenheit und einer Depression. Dennoch hilft er Caro bei ihren Nachforschungen.
Der Krimi wartet mit kurzen und knackigen Kapiteln auf. Schauplätze und die Erzählperspektive wechseln laufend. Dadurch bekommt die Geschichte richtig Tempo und lässt sich flüssig lesen. Die Spannung kommt definitiv auch nicht zur kurz und dem Leser werden viele Verdächtige präsentiert.
So weit, so gut. Was mich allerdings immer mehr an dem Krimi störte, waren die vielen Alleingänge der Protagonisten und die Zunahme der psychischen Störungen. Es wurde mit jeder Seite unrealistischer. Manche Figuren erschienen mir zudem wenig authentisch. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor zu viel in die Geschichte hingepackt hat. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen.
Wer es mit der Realitätsnähe nicht so genau nimmt und mehr auf Action steht, der kann getrost zu diesem Buch greifen. Für mich bleibt es am Ende ein solider Krimi, der mich aber nicht vollends überzeugen konnte.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 07.08.2024

Solider Krimi

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
0

Kommissar Janosch Janssen und seine Schwiegermutter, Kriminaldirektorin Diana Quester, ermitteln in einem brutalen Fall. Eine ganze Familie wurde ausgelöscht. Die Großeltern, der Sohn und das Enkelkind ...

Kommissar Janosch Janssen und seine Schwiegermutter, Kriminaldirektorin Diana Quester, ermitteln in einem brutalen Fall. Eine ganze Familie wurde ausgelöscht. Die Großeltern, der Sohn und das Enkelkind wurden gnadenlos erschossen. Allein die Tochter konnte überleben, da sie zur Tatzeit nicht im Haus war. Zur selben Zeit kommt es zu Vandalismus in einer nahegelegenen Grenzstätte. Das Kreuz eines Grenztoten wird beschädigt und beschmiert. Gibt es zwischen den beiden Verbrechen einen Zusammenhang? Im Lauf der Ermittlung tauchen viele Verdächtige auf und so begleitet man als Leser die verschiedenen Spuren. Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die sich mit dem aktuellen Geschehen abwechseln. Die Ermittler sind soweit sympathisch und auch das Privatleben spielt in der Geschichte keine unbedeutende Rolle. Der Krimi liest sich flüssig. Allerdings verlor er in meinen Augen an Qualität je weiter ich im Buch vorangeschritten war. Mir gab es zu wenig Spannungselemente, auch wenn am Ende noch ein Showdown eingebaut wurde. Irgendwie konnte mich der Fall nicht so richtig packen. Insgesamt ein solider Krimi, der auch gut ohne den Vorgängerband gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Unterhaltsames Hörbuch

Unwritten Love
0

Livia ist Studentin. Allerdings brennt sie nicht gerade für ihr Studium, eher für ihr zweites Standbein: Autorin von Liebesromanen. Ihr Bestseller, den sie unter einem Pseudonym veröffentlicht hat, soll ...

Livia ist Studentin. Allerdings brennt sie nicht gerade für ihr Studium, eher für ihr zweites Standbein: Autorin von Liebesromanen. Ihr Bestseller, den sie unter einem Pseudonym veröffentlicht hat, soll nun verfilmt werden. Die männliche Hauptrolle soll Julian übernehmen, ein einst gefeierter Star, der durch einige unkluge Aktionen in Ungnade gefallen ist. Er hat aber so keine rechte Lust auf diesen Job und das lässt er Livia auch spüren. Er schlägt die Rolle aus und Livia versucht ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Wobei sie seine arrogante Art nicht ausstehen kann.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und zeichnet sich durch oft witzige Dialoge und Humor aus. In diesem Buch kommen Fans von Enemies-to-Lovers und Fake-Dating sicher auf ihre Kosten.
Die beiden Sprecherstimmen Tami Fischer und Michael Borgard sind gut gewählt. Ich mag beide Stimmen und finde sie passen zu den Charakteren. Allerdings mit der Einschränkung, dass mir die Darstellung der weiblichen Figuren beim Sprecher nicht so gut gefielen. Sie klangen alle ein bisschen nach Kermit…
Die ersten beiden Drittel der Geschichte haben mich gut unterhalten und auch oft zum Schmunzeln gebracht. Das letzte Drittel hingegen war nicht so nach meinem Geschmack. Ein zu langes Hin und Her und Livia wurde für mich mit jeder Minute unglaubwürdiger. Insgesamt ist es sicherlich ein unterhaltsames Hörbuch mit Wohlfühlcharakter und amüsanten Verweisen auf die Buchwelt.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Krimi mit guten Ansätzen

Erbschande
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Thyra König, eine Investigativ-Journalistin, muss miterleben, wie sich ihre beste Freundin Bea das Leben nehmen will. Was ist da nur passiert, was die selbstbewusste und taffe Bea soweit getrieben hat? ...

Thyra König, eine Investigativ-Journalistin, muss miterleben, wie sich ihre beste Freundin Bea das Leben nehmen will. Was ist da nur passiert, was die selbstbewusste und taffe Bea soweit getrieben hat? Thyra möchte dieser Geschichte auf den Grund gehen. Daher folgt sie einem Mann, der die Frauen zuerst verzaubert, sie danach finanziell ausnimmt, um sich am Ende in Luft aufzulösen. Die verlassenen Frauen bleiben am Boden zerstört zurück. Die Spur führt Thyra von Hamburg in das verschneite Berchtesgadener Land. Mit an Bord ist der ehemalige Kriminalbeamte Mackensen, der nun als privater Ermittler tätig ist. Thyra und ihn verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Die Ermittlungen und die Suche nach dem Mann fördern noch eine ganz andere Geschichte zu Tage, die viel weiter in die Vergangenheit zurückreicht.
Der Schreibstil von Dirk Trost ist flüssig und gut zu lesen. Thyra ist ein interessanter und unerschrockener Charakter, der sich gerne in Gefahr begibt. Ich kannte die beiden Vorgängerbände noch nicht, konnte aber problemlos folgen. Der Krimi hat so seine Stärken, aber leider auch seine Schwächen. Vieles erschien mir zu konstruiert und unglaubwürdig. Der Schluss konnte mich nun wirklich nicht überraschen, so dass auch der Spannungsbogen am Ende kaum noch vorhanden war. Stark fand ich die Zusammenarbeit zwischen Mackensen und Thyra und ihre Dialoge. Ein solider Krimi, bei dem das Potential leider nicht voll ausgeschöpft wurde.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Interessante Mischung von Kunst und Neurowissenschaft

Und Sie sind also der Künstler?
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Wir begleiten in diesem Roman einen Künstler, dessen Namen wir nie erfahren, bei seinen gescheiterten Versuchen, seine Bilder an den Mann zu bringen, Geld zu verdienen und in Künstlerkreisen ernst genommen ...

Wir begleiten in diesem Roman einen Künstler, dessen Namen wir nie erfahren, bei seinen gescheiterten Versuchen, seine Bilder an den Mann zu bringen, Geld zu verdienen und in Künstlerkreisen ernst genommen zu werden. Zudem hat er ein massives Alkoholproblem. Seine Freundin hat ihn verlassen und er hat kaum soziale Kontakte. Dann ergattert er ein Arbeitsstipendium an einem neurologischen Institut. Zuerst weiß er gar nicht so recht, was er dort auf die Beine stellen soll, aber dann beginnt er sich immer mehr für die Neurowissenschaft und für die Patienten vor Ort zu interessieren. Dazwischen besucht er immer wieder Vernissagen und hier lässt der Autor die Künstlerwelt gar nicht gut aussehen. Das ist schon ziemlich bissig, was Simon Bill hier beschreibt.
Der Autor wechselt ab zwischen der Geschichte des Künstlers, seinen philosophischen Gedanken, die ab und zu einfließen, kleinen Abstechern zur Kunst allgemein und zu Künstlern, Kritik an der Kunstszene und Einblick in die faszinierende Welt der Neurowissenschaft.
Insgesamt bleibt dies für mich etwas fragmentarisch und es fehlt ein bisschen der rote Faden. Ich hätte auf eine deutlichere Weiterentwicklung des Protagonisten gehofft, am Ende ist es doch nur ein fragiles Pflänzchen, das da herangewachsen ist. Der Schluss versöhnt allerdings ein wenig.

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