Klippos Abenteuer – ein wirrer Traum aus Freundschaft und Fragen
Kurzmeinung: Ein spannendes Abenteuer, in dem Träume und Wirklichkeit miteinander verschwimmen
Rezension:
Tosendes Meer, die dunklen Wogen, windgepeitscht, branden gegen die Ufer und zerschellen an den ...
Kurzmeinung: Ein spannendes Abenteuer, in dem Träume und Wirklichkeit miteinander verschwimmen
Rezension:
Tosendes Meer, die dunklen Wogen, windgepeitscht, branden gegen die Ufer und zerschellen an den Klippen, eine schäumende Gischt, die in der Sonne glitzert und über allem der weite Himmel, sturmwolkengrau, nur einen kleinen Windschubser von einem Wolkenbruch entfernt und mittendrin ein Junge Namens Klippo, ein Junge, den es nicht geben durfte. Das Cover ist wirklich wunderschön und herrlich atmosphärisch lädt es zum Lesen ein.
Und so wild wie die Wellen auf dem Cover, so turbulent beginnt unser Abenteuer. Von seinen Eltern aus dem Schlaf gerissen, muss Klippo aus seinem Zuhause, einem alten Leuchtturm, fliehen, denn die Salpeter, gefürchtete Raubritter, bedrohen sein Leben und das seiner Eltern. Und hier fühlte ich zum ersten Mal eine leise Frustration in meinem Herzen. Denn Klippo ist ein Träumer wie er im Buche steht und aus diesen hat er all sein Wissen. So ist er ausgesprochen neugierig, sein Wissensdurst unstillbar und leider so gar nicht abenteuertauglich. Denn wann immer ein schnelles Handeln erforderlich ist, zögert Klippo, trotzt stur allem und jedem und stellt erst einmal seine vielen vielen Fragen. Das macht ihn einerseits zu einer interessanten Figur, die uns Lesern hilft in die Geschichte hinein zu finden, andererseits ist es aber auch ziemlich nervig. Immer muss erst alles ausdiskutiert werden.
Auch die übrigen Charaktere sind ansprechend gestaltet, schwimmen aber lieber an der Oberfläche und scheuen jede Tiefe. Dabei hätte ich gern mehr über sie erfahren, tragen sie doch alle ihre ganz besondere Geschichte, die interessant und spannend anmutet.
So liegt alle Aufmerksamkeit der Geschichte auf der Handlung und den kleinen Spielereien mit Wort und Verstand, den kleinen und großen Rätseln, die mit Liebe zum Detail erschaffen wurden und – begleitet von einem sehr angenehmen, weichen Schreibstil – ganz besonders für die jüngere Leserschaft gut gewählt scheint. Hier heißt es miträtseln und mitfiebern und wenn die Geschichte ungefähr ab der Mitte Fahrt aufnimmt, lässt sie uns ganz gespannt auf die Auflösung warten.
Und am Ende bleiben keine Fragen offen, nicht einmal für Klippo.
Fazit:
Für mich ist „Klippo – Der Junge, den es nicht geben durfte“ ein liebevoll gestaltetes Abenteuer für die junge Leserschaft und auch, wenn es den Charakteren für mich an Tiefe fehlt, haben sie doch alle etwas ganz Besonderes, dass sie interessant und nahbar macht und die Geschichte war eine gute Mischung aus Rätsel und Abenteuer mit vielen Irrungen und Wirrungen und einer Idee, die ich ganz wunderbar finde.