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Veröffentlicht am 09.09.2024

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Die Unmöglichkeit des Lebens
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„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben...“ Dieses Zitat von Hermann Hesse stammt zwar nicht aus „Siddartha“, aber es ist durchaus zutreffend für diese schöne ...

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben...“ Dieses Zitat von Hermann Hesse stammt zwar nicht aus „Siddartha“, aber es ist durchaus zutreffend für diese schöne Geschichte.
Grace führt in England ein normales, langweiliges Leben und ist selbst voller Schuldgefühle in Bezug auf den Tod ihres Sohnes. Eine alte Freundin, die sie allerdings kaum kennt, vermacht ihr völlig überraschend ein Haus auf Ibiza. Und Grace tut das, was man tun muss, wenn man neu anfangen will: sie verlässt ihr altes Leben und fliegt auf die Baleareninsel. Was sie dort erlebt ist zum Teil sehr spannend, zum Teil auch magisch. Man könnte sagen, Science Fiction trifft Krimi – allerdings sind die Übergänge fließend und durchaus mitreißend. Der „Zauber des Neuanfangs“ ist tatsächlich zauberhaft, sehr schön zu lesen und voller Magie, die vorhanden ist, auch wenn wir sie noch nicht ganz verstehen.
Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, ich habe diesen Zauber tatsächlich selbst erlebt, wenn auch auf einer anderen Insel (im Atlantik) und mit ziemlich irdischen Protagonisten. Doch es gibt ihn wirklich, wenn man bereit ist, sein altes Leben hinter sich zu lassen und für Neues offen zu sein! Natürlich ist das Buch auch eine Liebeserklärung an die Insel Ibiza, wo der Autor lange Zeit gelebt hat. Vor langer Zeit war ich mal dort, als die meisten Touristen noch auf Mallorca blieben, und ich kann die Begeisterung für die Natur verstehen.
Angenehm zu lesen und sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Sag mir, wo die Tiere sind...

Das Wesen des Lebens
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Die Geschichten der Protagonisten über 200 Jahre hinweg sind schon sehr interessant. Vermutlich ist nicht wirklich bekannt, wie schmackhaft die Seekuh war. Das zarte Fleisch und Fett, das wie Wein getrunken ...

Die Geschichten der Protagonisten über 200 Jahre hinweg sind schon sehr interessant. Vermutlich ist nicht wirklich bekannt, wie schmackhaft die Seekuh war. Das zarte Fleisch und Fett, das wie Wein getrunken wurde, sind bestenfalls durch Hunger und Durst der Schiffbrüchigen begründet. Mich hat das an die Wale heutzutage erinnert. Essbares Fleisch und Tran, der teilweise auch getrunken werden kann (der allerdings kaum wie Wein schmeckt), gefährden die friedlichen Meerestiere und führen möglicherweise auch zu ihrem Aussterben, was hoffentlich noch vermieden werden kann.

Steller, Furuhjelm, von Nordmann, Hilda Olson, Grönvall – sie alle haben tatsächlich gelebt, ihre Geschichten sind weitgehend wahrheitsgetreu wiedergegeben. Für mich war das ein Anlass, mich etwas näher mit den Leuten zu beschäftigen (und auch mit den Spinnen, wirklich faszinierende Tiere!) Nordmann als Forscher war wohl nicht so bekannt außerhalb seines Fachgebiets, dabei war er sehr vielseitig. Und er entdeckte im Kaukasus eine Tanne, die dann nach ihm benannt wurde. Die kennt wohl jeder, die Nordmann-Tanne.

Viele Arten aus der Vergangenheit existieren nicht mehr. Das Mammut, den Dodo und die Seekuh gibt es nicht mehr. Ein paar Knochen haben die Zeit überdauert. Begabte Restauratoren und Zeichner haben uns eine Vorstellung davon vermittelt, wie die verschwundenen Tiere ausgesehen haben. Nicht für jedes Artensterben ist der Mensch verantwortlich, für einige aber schon. Wenn man es mal mit etwas Abstand betrachtet, halte ich es für gar nicht so unwahrscheinlich, dass auch wir in einer nahen oder fernen Zukunft zu den ausgestorbenen Arten gehören könnten. Altes vergeht, Neues entsteht, das ist natürlich.

Das Buch zeigt die oft mühselige Arbeit der Forscher und Wissenschaftler, die sich mit der Natur befassen, und die ihrem Wissensdurst oft ihr ganzes Leben widmen. Viele Arten wären ohne sie vermutlich auch ausgestorben, aber ohne sie hätte die Nachwelt nichts über diese Arten erfahren. Sie füllen das Archiv des Lebens mit Daten, das ist ihre Bestimmung, und dafür bin ich dankbar!

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Veröffentlicht am 15.05.2024

Ist die Welt noch zu retten?

Tachyon 3
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Eine spannende Trilogie mit einem runden Abschluss, der Autor schreibt wirklich spannende Geschichten aus der Zukunft. Allerdings muss gesagt werden, dass man diesen dritten und letzten Teil nicht isoliert ...

Eine spannende Trilogie mit einem runden Abschluss, der Autor schreibt wirklich spannende Geschichten aus der Zukunft. Allerdings muss gesagt werden, dass man diesen dritten und letzten Teil nicht isoliert lesen sollte. Um die manchmal komplexen Zusammenhänge verstehen zu können, sind die Informationen aus den ersten beiden Teilen notwendig. Alle drei Teile zusammen ergeben eine schlüssige Story, und alle sind sehr gut lesbar. Das ist man als Leser von Brandon Q. Morris gewohnt.
Die Wandlung von Mike Decker ist traurig, aber nachvollziehbar. Die Wandlung von X7 klingt sympathisch, aber man weiß natürlich nicht, ob sie das wirklich ernst meint. Tsai Yini und Monte stehen vor schwierigen Aufgaben, die sie meistern müssen um die Welt zu retten.
Der Leser sollte meiner Ansicht nach nicht versuchen, die Geschichte an der Realität zu messen. Es ist reine Fantasie, und man muss sich darauf einlassen. Dann wird es ein spannendes Erlebnis in einer fernen Zukunft. Wer dieses Genre mag, der sollte diese Trilogie lesen!

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Nicht schön, aber spannend!

Ein Fluss so rot und schwarz
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Vielleicht hätte ich nicht unmittelbar zuvor „Der Wald“ von Tibor Rode lesen sollen – dieser Thriller von Anthony Ryan setzt meiner Meinung nach nochmal eine Horrorstufe drauf. Auf jeden Fall sehr spannend ...

Vielleicht hätte ich nicht unmittelbar zuvor „Der Wald“ von Tibor Rode lesen sollen – dieser Thriller von Anthony Ryan setzt meiner Meinung nach nochmal eine Horrorstufe drauf. Auf jeden Fall sehr spannend geschrieben und schwer aus der Hand zu legen, ich war bis zum Ende gefesselt. Eher ungewohnt war das nur wenige Seiten umfassende dünne Buch, da war ich von den umfassenden Trilogien des Autors anderes gewohnt. Doch von der ersten Seite an baut sich hier Spannung auf, die bis zum Ende anhält.

Sechs Menschen erwachen auf dem Meer in einem Boot, eine weitere Person ist tot. Ihnen fehlt jede Erinnerung an vorheriges Geschehen, alle haben einige Operationsnarben. Diese Erkenntnis lässt Spekulationen zu, hilft aber nicht wirklich weiter. Auch ihre Namen kennen sie nicht, allerdings sind auf ihren Armen Namen tätowiert, die möglicherweise ihre sind.
Das Boot wird ferngesteuert, es gibt keine Möglichkeit, die Steuerung zu übernehmen. Eine mysteriöse Stimme meldet sich an einem Telefon, die ihnen Aufgaben erteilt, die sie übernehmen sollen. Sie erkennen bald, dass sie auf die Themsemündung zufahren und danach London erreichen werden. Ein zerstörtes London, aus dem seltsame Schreie zu hören sind. Was hat das zu bedeuten? Natürlich spekulieren die Protagonisten ein wenig, doch zu starke Versuche, sich an Vergangenes zu erinnern ist mit erheblichen Schmerzen verbunden. Und die Telefonstimme ist für ein besseres Verständnis ihrer Situation auch nicht hilfreich.

Wenn man sich als Leser auf die Geschichte einlässt, spekuliert man natürlich auch mit. Was kann da passiert sein? Warum sind gerade diese Personen auf dem Boot? Warum ist einer schon tot? Es gibt einige vorstellbare Szenarien, das macht es um so spannender, den Akteuren zu folgen.
Ich fand diese Geschichte trotz ihrer Kürze sehr spannend und durchaus gelungen!

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Wenn Pflanzen den Menschen verdrängen

Der Wald
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Es ist schon ein Horrorfilm, der da im Kopfkino abläuft: eine unbesiegbare Pflanze breitet sich ungehindert und sehr schnell aus, sie kann sogar Menschen töten und niemand weiß, wie man sie aufhalten kann. ...

Es ist schon ein Horrorfilm, der da im Kopfkino abläuft: eine unbesiegbare Pflanze breitet sich ungehindert und sehr schnell aus, sie kann sogar Menschen töten und niemand weiß, wie man sie aufhalten kann. Eine hochentwickelte KI scheint den Weg der Pflanze zu unterstützen. Die Software wurde zwar von Menschen entwickelt, aber sie wuchs über die Intelligenz ihrer Programmierer hinaus und entzieht sich dem Zugriff ihrer Schöpfer. Das zusammen genommen lässt der Menschheit kaum eine Chance zum Überleben.

Der Autor entwickelt seinen Roman um zwei große Probleme, der sich die Menschheit in Zukunft gegenüber sehen könnten: das die Natur sich gegen die Eingriffe der Menschen wehrt und das künstliche Intelligenz (KI) eines Tages so weit fortgeschritten sein wird, dass sie den Menschen überlegen ist. Natürlich ist die Geschichte reine Fiktion und die Geschehnisse sind überspitzt, trotzdem sollte dieses Buch den Leser auch nachdenklich werden lassen. Könnten diese Entwicklungen tatsächlich real werden? Nein, so wie beschrieben sicherlich nicht. Doch auf andere Weise können Ereignisse eintreten, die uns unsere Grenzen aufzeigen. Klimawandel, furchtbare Unwetter, Erdbeben, Vulkanausbrüche, gefährliche Viren und ähnliches können das Leben auf der Erde bedrohen. Was die KI betrifft bin ich weniger besorgt, aber was weiß ich schon...

Die Geschichte hat mich fasziniert, sie ist sehr spannend geschrieben. Die oft sehr kurzen Kapitel tragen zur Aufrechterhaltung der Spannung bei. Und am Schluss kann sich der Leser fragen, was denn nun mit dem inzwischen vorhanden Wissen geschehen wird, da kommen durchaus mehrere Optionen infrage.
Interessantes Buch, hat mir gut gefallen, aus meiner Sicht eine unbedingte Leseempfehlung!

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