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Veröffentlicht am 21.09.2024

Miss Dusk und Miss Dawn

Wen die Nacht berührt
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Seit der Dunkelnacht vor einem Jahr sind die Grenzen zwischen der magischen und menschlichen Welt vermischt und viele der übernatürlichen Wesen haben sich verändert. An der Ashville Academy werden zwar ...

Seit der Dunkelnacht vor einem Jahr sind die Grenzen zwischen der magischen und menschlichen Welt vermischt und viele der übernatürlichen Wesen haben sich verändert. An der Ashville Academy werden zwar in erster Linie übernatürliche Wesen unterrichtet, aber seit einer Weile sind hier auch Menschen zu finden. Seit neuestem ist Hanna eine von ihnen, doch sie hat ganz eigene Gründe für ihren Aufenthalt an der Academy. Was Hanna bisher nicht wusste, an der Academy geschehen merkwürdige Dinge, Magische verschwinden spurlos. Als Hanna an ihrem ersten Abend auf dem Campus ausgerechnet der Nachtmahr Nora begegnet, ahnt sie noch nicht, weche Auswirkungen das auf sie haben könnte. Denn Nora ist seit der Dunkelnacht darauf aus, Erinnerungen von Menschen zu fressen. Plötzlich sind die Schicksale der beiden jungen Frauen miteinander verbunden und sie beginnen damit, nachzuforschen, was an der Ashville Academy wirklich vor sich geht.
Dark Academia ist mitterweile ein verbreitetes Genre, dass aber immer wieder spannende neue Aspekte birgt und so war ich unheimlich gespannt auf das neue Buch von Maeve Harper, dessen Optik allein schon absolut verlockt.
Das Buch beginnt gleich mitten im Geschehen an der Academy und als Leser darf man einen ersten Blick auf die beiden Protagonistinnen werfen. Der Schreibstil der Autorinnen Maeve Harper, hinter diesem Pseudonym stecken die Autorinnen Ann-Kathrin Karschnick und Stefanie Mühlsteph, lässt einen vom ersten Augenblick an tief in das Setting abtauchen. Dabei schreiben sie wirklich sehr bildhaft und fesselnd und mit einer enormen Fantasie, gerade auch was all die magischen Wesen an der Academy betrifft.
Hier trifft man nicht nur auf Hexen, Vampire und Werwölfe, sondern auch auf Faune, Nixen und viele mehr. Es ist wirklich beeindruckend, wie es den beiden hier gelingt, all diese mythischen Wesen unter einen Hut zu bringen und auch in der Vorstellung der Leser lebendig werden zu lassen.
Die Geschichte ist zu Beginn recht ruhig, als Leser hat man Zeit, sich an den Gedanken einer mythischen Akademie gemischt mit der Menschenwelt, zu gewöhnen. Bald schon passieren hier unvorhergesehene Dinge, die zunächst vor allem die Nachtmahr Nora, die selbst unter Verdacht gerät, an dem Verschwinden der Wesen beteiligt zu sein, nachgeht. Doch ihre Wege kreuzen immer wieder denen von Hanna, der sie Erinnerungen gestohlen hat und Nora hat ein schlechtes Gewissen. So beginnen die beiden gemeinsam immer tiefer in ihren Nachforschungen abzutauchen. Dieses entpuppt sich als äußerst spannend und nach und nach decken die beiden gemeinsam immer mehr vom Fall auf.
Die beiden Protagonistinnen Hanna und Nora erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive von den Ereignissen und als Leser kommt man den beiden dadurch ausgesprochen nah.
Während Hanna, die einst die Freundin eines äußerst besitzergreifenden Dschinns war, versucht, etwas aus ihrer Vergangenheit rückgängig zu machen, wird sie immer wieder aufs Neue von besagtem Dschinn bedrängt. Ich habe mit ihr mitfühlen können, denn ihre Situation ist eine ganz besondere, zu der ich allerdings noch nicht viel verraten möchte.
Im Gegensatz zu ihr ist die Nachtmahr Nora, die ihren eigenen Drang nach dem Fressen von menschlichen Erinnerungen kaum widerstehen kann, eher aufgeschlossen. Doch sie selbst hat Angst vor ihrer eigenen dunklen Seite, die immer mehr zum Vorschein kommt. An der Akademie lernt sie den Sohn des menschlichen Botschafters, Sam, kennen, der äußerst sympathisch und fast schon zu gut um wahr zu sein ist.
Neben diesen Charakteren treffen wir auf eine Vielzahl von sogenannten Tisin, den magischen Wesen, von denen ich zwar insgesamt von allen schonmal gehört habe, deren Vielzahl mich aber durchaus beeindrucken konnte. Wirklich eine äußerst interessante Vorstellung wie es an dieser Akademie wohl abläuft, wenn so viele unterschiedliche Wesen aufeinanderprallen.

Mein Fazit: Mit dem ersten Band der Ashville Academy Dilogie konnten mich Maeve Harper absout fesseln und begeistern. Die Mischung aus Urban Fantasy, alternative Welt und die Suche nach einem Mörder war äußerst spannend und überzeugend. Aber auch die vom Grunde auf unterschiedlichen Charaktere bieten eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten. Wer glaubt, schon alles an Dark Academia gelesen zu haben, sollte sich von der Ashville Academy eines besseren belehren lassen. Spannend und facettenreiche Charaktere machen das Buch zu einem Lesevergnügen, das ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 12.09.2024

Wer kann schon Drachen widerstehen?

Die Chroniken von Usha - Der Drachenkönig
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Einst herrschte der Drachenkönig Doron über sein Land, doch dann kamen die Magier und stießen ihn von seinem Thron. Gemeinsam mit den restlichen Überlebenden seines Vokes, die fortan getrennt von ihren ...

Einst herrschte der Drachenkönig Doron über sein Land, doch dann kamen die Magier und stießen ihn von seinem Thron. Gemeinsam mit den restlichen Überlebenden seines Vokes, die fortan getrennt von ihren inneren Drachen leben, fristet er sein Dasein im Kerker des neuen Köngis. Als diesem eine Tochter geboren wird, die schon als Baby unter einer Blutkrankheit litt, geht Doron einen Pakt mit dem König ein. Er rettet das Mädchen durch sein Blut, dafür dürfen er und sein Volk wieder in Freiheit leben, jedoch dürfen beide Seiten sich nicht gegenseitig überfallen, sonst ist der Pakt nichtig. 20 Jahre später ist Ellenie zu einer schönen Magierin gereift und ähnelt der Frau, die Doron einst liebte und ihn verriet immer mehr. Als Ellenie ihn bittet, der arrangierten Ehe mit einem Magier zu entkommen, muss Doron eine Entscheidung fällen, die ihm alles andere als leicht fällt.
Ich liebe Geschichten rund um Drachen und dementsprechend neugierig war ich auf Melissa Davids Geschichte rund um Drachen und Magier. Dank des sehr leichten und flüssigen Schreibstils gelingt es mühelos in die Geschichte der Chroniken von Usha einzutauchen.
Die Welt wird recht bildhaft beschrieben und als Leser bekommt man einen guten Überblick über die unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen und das Magiesystem. Während die Drachen unsterblich sind, haben die Magier unterschiedliche Fähigkeiten, wie z. B. Ellenie, deren Kraft die Heilkunst ist.
Interessant waren übrigens die Gegensätze dieser Welt, während hier Magie einen großen Einfluss auf das Geschehen hat, findet man doch auch wieder moderne Erfindungen, die im krassen Gegensatz dazu stehen. Gerade dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen und bringen noch einmal mehr Abwechslung in die Handlung.
Die Geschichte an sich ist von den Grundzügen her nicht unbedingt etwas Neues, aber durchweg gut erzählt, so dass keine Langeweile aufkommt. Das ein oder andere kann man schon früh erahnen, während es dann doch immer mal wieder zu neuen Überraschungen kommt, die die Spannung aufrecht halten.
Ganz besonders punktet das Buch durch seine unterschiedlichen Charaktere und deren Charakterzüge. Gerade die Protagonisten wurden intensiv gezeichnet und da man aus beiden Sichten immer mehr erfährt, ahnt man schnell, was sich zwischen ihnen abspielt.
Doron, der einstige Drachenkönig, hat mir unheimlich gut gefallen. Er ist stur und stark, aber auch seinem Volk gegenüber durchweg loyal. Das allerdings erklärt sich auch durch seine Vergangenheit, in der er etwas getan hat, dass er sich nie verzeihen wird. So ist er doch immer wieder im Zwiespalt gefangen zwischen dem Pakt mit dem Magierkönig und seiner Treue seinem VOlk gegenüber.
Ellenie ist ebenfalls sehr gut gezeichnet und durchweg sympathisch. Sie ist eine sehr empathische Frau, die gerne ihren eigenen Weg gehen würde. Doch auch sie ist im Konflikt zwischen Loyalität und den eigenen Wünschen.
Natürlich finden wir hier auch noch einige Nebencharaktere, von denen mir vor allem Dorons Sohn sehr gut gefallen hat.
Mein Fazit: Mit dem ersten Band der Chroniken von Usha hat Melissa David eine Geschichte geschrieben, die durchweg gut unterhalten kann und vor allem durch ihre Charaktere zu punkten weiß. Auch wenn die Grundzüge der Handlung durchaus bekannten Geschichten ähnelt, gibt es doch immer wieder Überraschungen, die den Leser fesseln. Gerade die beiden Protagonisten Doron und Ellenie wachsen einem schnell ans Herz und man hofft mit ihnen mit. Eine schöne Romantasy Geschichte für entspannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 09.09.2024

Ein tödlicher Deal

Kings & Thieves (Band 1) - Die Letzte der Sturmkrallen
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Als Diebin und Assassine lebt Lina bei den Sturmkrallen, bis diese überfallen und vernichtet werden. Als einzige Überlebende muss sie nun für die Schwarzkraniche arbeiten und stehlen Doch Lina wird bei ...

Als Diebin und Assassine lebt Lina bei den Sturmkrallen, bis diese überfallen und vernichtet werden. Als einzige Überlebende muss sie nun für die Schwarzkraniche arbeiten und stehlen Doch Lina wird bei einem Diebstahl mehr oder weniger erwischt, denn es waren Edelsteine in einem Teppich im Hause eines Dokkaebi und das nicht nur irgendeines Dokkaebi, sondern dessen König Rui. Rui schlägt Lina einen Deal vor, sollte es ihr gelingen, ihn innerhalb von vierzehn Tagen zu töten, ist sie frei. Einziger Nachteil bei diesem Deal ist, dass Dokkaebi als nahezu unsterblich gelten. Lina steht vor einer großen Herausforderung, zumal Rui sie auch nicht kalt lässt.
Dieses Cover ist ein absoluter Hingucker und auch wenn ich mich mit koreanischer Mythologie nicht auskenne, war ich absolut neugierig auf dieses Buch.
Ob mir der Einstieg in dieses Buch leichter gefallen wäre, wenn ich von der Mythologie mehr gewusst hätte, kann ich nicht beurteilen, aber mir fiel es hier über einige Seiten schwer, zu verstehen, worum es überhaupt ging. Gerade zu Beginn fand ich Sophie Kims Schreibstil recht anstrengend, da sie hier zwar unheimlich viel erzählt, aber nur wenig Bilder zeigt. Doch irgendwann kam ein Wendepunkt und die Autorin konnte mich doch noch packen und plötzlich empfand ich auch den Schreibstil als locker und flüssig. Also wer hier zu Beginn Probleme hat, sollte ruhig am Ball bleiben, denn die Geschichte wird noch richtig fesselnd.
Ab dem Moment, wenn Lina beginnt Pläne zu schmieden, um Rui zu töten, wird es spannend. Zuzusehen, wie sie verschiedene Möglichkeiten überdenkt, diese auch ausführt, aber immer wieder auf Ruis übernatürliche Fähigkeiten trifft, fand ich wirklich spannend.
Das Worlbuilding kann ich nur schwer beurteilen, so richtig vorstellen konnte ich es mir erst im Nachhinein, bzw. im Laufe der Handlung. Aber auch hier gilt, es lohnt sich einfach dran zu bleiben.
Lina war mir sehr sympathisch, nach dem Verlust ihrer Freunde und dem Leben, das sie einst geführt hat, spürte man ihre innere Verzweiflung nahezu. Sie gibt alles dafür, ihre kleine Schwester zu beschützen, so dass es außer Frage steht, dass sie alles für das Mädchen tun und geben würde. Ihre persönliche Entwicklung hat mir sehr gut gefallen und war glaubwürdig umgesetzt.
Rui reizte mich total, zwischen schmunzeln und inneren Groll auf ihn, brachte er mich immer wieder auf die Palme und doch übt er einen gewissen Reiz aus. Lina konnte ich hier wirklich sehr gut verstehen und fand ihre Handlungen sehr passend.

Mein Fazit: Auch wenn mir der Einstieg nicht allzu leicht fiel, wurde das Buch im Laufe des Lesens immer besser und fesselnder und irgendwann hatte es mich in seinen Band gezogen. Mit viel Spannung und Planungen von Mord und Intrigen sorgte die Geschichte um Lina und Rui für viel Abwechslung. Ich bin gespannt auf den zweiten Band der Reihe.

Veröffentlicht am 09.09.2024

Nichts für schwache Nerven

Yoko
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Für die junge Yoko könnte es derzeit nicht besser laufen, denn nach dem Tod ihres Vaters hat sie sich einen Traum erfüllt und die ehemalige Metzgerei in ihre eigene Glückskeksmanufaktur umgebaut. Auch ...

Für die junge Yoko könnte es derzeit nicht besser laufen, denn nach dem Tod ihres Vaters hat sie sich einen Traum erfüllt und die ehemalige Metzgerei in ihre eigene Glückskeksmanufaktur umgebaut. Auch privat läuft es für sie einfach perfekt, denn sie ist frisch verliebt. Das sich dieses Glück plötzlich ändert, hätte Yoko nie gedacht, doch als sie beim Ausliefern ihrer Glückskekse zwei Männer davon abhalten will, einen kleinen Hund zu quälen, gerät sie selbst in die Hände der Männer, die ihr unsägliches Leid beibringen.
Doch es dauert noch eine Weile, bis Yoko wirklich merkt, an wen sie da geraten ist, ihre Rache trifft auf Rache der Täter, doch damit ist jetzt Schluss, denn Yoko schlägt zurück, umbarmherzig.
Dieses unscheinbare Cover ist mir im ersten Moment gar nicht so richtig aufgefallen, erst mit dem Namen des Autors habe ich dann auch mal den Klappentext gelesen und war umgehend neugierig.
Ich habe bisher noch nichts aus der Feder von Bernhard Aichner gelesen und brauchte einen kleinen Moment, um mich an seinen Schreibstil zu gewöhnen, der durchaus als eigenwillig zu bezeichnen ist. Kurze, knappe, dabei äußerst prägnante Sätze prügeln dem Leser regelrecht die Bilder der Geschichte vors innere Auge. Richtige Dialoge findet man hier nicht wie in anderen Büchern, sondern auch in einer besonderen Art. Dadurch wird das Gelesene klar, deutlich und knallhart und auf eine besondere Weise auch gefühllos, zumindest fühlte sich das für mich so an.
Yokos Geschichte ist durchweg spannend, eine Szene folgt der anderen, auch wenn ich beim Lesen immer wieder den Eindruck von eingeblendeten Szenen hatte, was aber auch mit an dem Schreibstil liest und meiner Meinung nach auch genauso gewollt ist. Es gibt explizite Gewaltszenen, die Aichner schonungslos darstellt und so manch einen Ekelmoment hervorrufen. Wer da zart besaitet ist, könnte mit diesen Szenen durchaus Schwieirigkeiten haben.
Die Geschichte Yokos ist etwas besonderes, denn hin und wieder erfahren wir auch mehr über Yokos persönlicher Vergangenheit. Aufgewachsen bei ihrem Vater, der ihre Kindheit traumatisch werden ließ, scheint Yoko ihr Glück gefunden zu haben, doch dieses endet jäh und aus der zurückhaltend wirkenden, jungen Frau wird eine rachsüchtige Bestie, die um sich schlägt.
Ich kann tatsächlich nur wenig Gefühl der Protagonistin gegenüber aufbringen, da sie durch die Darstellung einfach unnahbar wirkt und natürlich auch äußerst brutal. Hilfe, die ihr angeboten wird, lehnt sie ab, dafür schlägt sie zurück und das nicht zu knapp. Schwer für mich vorstellbar, dass sowas real sein kann, zu lesen war es trotzdem ganz spannend und als Fillm könnte ich es mir gut vorstellen.
Mein Fazit: Rasant, temporeich und äußerst brutal mit einem Schreibstil, der emotionlos und abgehackt wirkt, dadurch aber umso eindringlicher wird. Mit Sicherheit ein Buch, dass man sich sofort als Film vorstellen kann, aber eher nichts für zartbesaitete Leser ist. Ich für mein Teil wurde gut unterhalten, auch hier und da mal angeekelt, aber auch fasziiert von der Darstellung. Wer rasante Spannung mag, sollte hier mal reinschnuppern.

Veröffentlicht am 08.09.2024

Überraschend starke Fortsetzung

The Broken Elf King - Die Chroniken von Avalier 2
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Die neunzehnjährige Kailani ist eine Halbelfin, die bei ihrer Tante unter den Menschen von Nightfall aufgewachsen ist. Als ihre Tante erkrankt, leiht sie sich Geld, obwohl sie genau weiß, dass sie dieses ...

Die neunzehnjährige Kailani ist eine Halbelfin, die bei ihrer Tante unter den Menschen von Nightfall aufgewachsen ist. Als ihre Tante erkrankt, leiht sie sich Geld, obwohl sie genau weiß, dass sie dieses nicht zurückzahlen kann. Nun soll sie als Sklavin dem König der Elfen, Raife Lightstone, dienen. Schon an ihrem ersten Tag fällt sie dem König auf und nun soll sie an seiner Seite als seine persönliche Assistentin dienen, um ihre Schulden zu begleichen. Gleichzeitig soll sie dem König helfen, eine Partnerin für ihn zu finden, denn sein Rat würde seinen gewünschten Krieg gegen die Königin von Nightfall nur unterstützen, wenn er eine Königin an seiner Seite hat. Allerdings entpuppt sich dieses Unterfangen alles andere als leicht und als die Bedrohung durch die Königin von Nightfall immer ernster wird, gehen Kailani und er eine Scheinehe ein.
Mit The broken Elf King erschien nun der zweite Teil der “Der Chroniken von Avalier Reihe” und auch wenn ich beim Last Dragon King noch meine Schwierigkeiten hatte, war ich sehr neugierig, wie es mit der Geschichte weitergehen wird.
Auch hier erzählt Autorin Leia Stone flüssig und leicht ihre Geschichte, wobei in diesem zweiten Band nun völlig neue Charaktere eine Hauptrolle spielen.
Die Grundzüge der Welt kannte man bereits aus dem ersten Band und man sollte hier beim Lesen auch unbedingt die richtige Reihenfolge einhalten, da man sonst Schwierigkeiten haben könnte, um den Gesamtblick auf die Welt zu verstehen. Nun lernen wir die Welt der Elfen kennen, bekommen aber durch Protagonistin Kailani auch einen Eindruck der Menschenwelt. Ich fand es gedanklich etwas schwierig zu verarbeiten, wie diese unterschiedlichen Reiche sich unterscheiden, denn während die Welt der Elfen noch äußerst mittelalterlich daherkommt, gibt es in der Welt bereits einiges an Technik. Nichtsdestotrotz eine wirklich spannende Idee und ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Band in der Welt weitergehen wird.
Was die Spannung angeht, hat mir dieser zweite Band deutlich besser gfallen. Hier steht durchaus auch der Romance Part im Vordergrund, aber auch viele persönliche Aspekte der Charaktere fließen mit ein, wie z. B. Kailanis Wunsch, ihre Tante zu retten oder Raifes Wunsch, seine Familie zu rächen. All das hält dieses Mal die Spannungskurve deutlich höher und ich bin hier recht schnell durch die Seiten geflogen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Kailanis, die mir von der ersten Seite an unheimlich sympathisch war. Sie ist alles andere als auf den Mund gefallen und weiß sich zu behaupten. Ihre elfische Gabe ist Empathie und dementsprechend gelingt es ihr, Schmerz der Anderen zu übernehmen. Doch hinter Kailani versteckt sich noch viel mehr, als eine äußerst epathische Protagonistin.
Auch der gebrochene Elfenkönig Raife kommt sehr glaubwürdig daher, das Broken aus dem Titel erklärt sich schnell in der Geschichte und man versteht sehr gut, welche Intentionen hinter seinen Handlungen stecken.
Neben diesen beide bleiben die Nebencharaktere deutlich im Hintergrund, auch wenn die wichtigsten zumindest lebhaft gezeichnet sind, so dass sie vorstellbar waren. Für mich passte es aber hier einfach gut zur Geschichte.
Mein Fazit: Für mich war dieser zweite Teil, der zwar mit neuen Chrakteren daherkommt, aber in der gleichen Welt spielt, deutlich spannender. Die Welt wird weiter ausgebaut und man hat hier einen besseren Eindruck von den Gegenden und Handlungen Raife und Kailani sind zwei wirklich sympathische Charaktere, die mit viel Herzblut agieren und die man recht schnell sehr gern hat. Ich bin sehr geespannt darauf, wie es mit den Chroniken von Avalier weitergehen wird und freue mich auf den nächsten Band, der aber erst im nächsten Jahr erscheinen wird. Gelungene Fortsetzung!