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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2021

Guter und spannender Krimi

Narbenherz
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Nach Leichenblume ist Narbenherz das zweite Buch mit dem Ermittlerduo Erik Schäfer, Kriminalist und Heloise Kaldan, Journalistin. Im Prolog des Buches wird beobachtet wie ein Mann ein Kind ins Wasser fallen ...

Nach Leichenblume ist Narbenherz das zweite Buch mit dem Ermittlerduo Erik Schäfer, Kriminalist und Heloise Kaldan, Journalistin. Im Prolog des Buches wird beobachtet wie ein Mann ein Kind ins Wasser fallen lässt.

Während eines Arztbesuches von Heloise Kaldan erhält der Arzt einen Anruf des Schulhortes, dass sein Sohn Lukas nach der Schule nicht in den Hort gekommen ist. Lukas ist verschwunden. Der Vater des Jungen, Jens Bjerre fährt natürlich sofort zur Schule, natürlich verlässt auch Heloise die Praxis.

Die Ermittlungen beginnen, die Leitung hat Erik Schäfer, der gerade aus dem Urlaub zurückgekommen ist. Erik und Heloise sind befreundet, es ist mehr eine „Vater-Tochter-Freundschaft“. Sofort wird eine großangelegte Suchaktion gestartet, die aber keinen sofortigen Erfolg hat.

Es tauchen immer mehr Details auf, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben: Soldaten die in Krisengebieten waren und ein PTBS (posttraumatisches Belastungssyndrom) haben, das Verhältnis Eltern und Kinder, Ärzte ohne Grenzen.

Die Charaktere der Protagonisten werden gut und anschaulich beschrieben, ebenso die Orte in denen die Handlung stattfindet. Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen, die Spannung hat kontinuierlich zugenommen, ohne dass Hektik in der Handlung entstanden ist. Am Ende wurden alle losen Enden nachvollziehbar zusammengeführt.

Allerdings kann von einem Ermittlerduo in diesem Fall nicht gesprochen werden, da man überwiegend nur von den privaten Problemen von Heloise erfährt.

Ein guter und spannender Krimi.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Eine Frau mit vielen Geheimnissen

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße
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Wir befinden uns in einem kleinen Dorf in Österreich an der Eisenstraße im Jahr 1949. Magdalena wird mit dem älteren Gustav verheiratet. Dieser schaut gerne und viel zu tief ins Glas und ist außerdem seiner ...

Wir befinden uns in einem kleinen Dorf in Österreich an der Eisenstraße im Jahr 1949. Magdalena wird mit dem älteren Gustav verheiratet. Dieser schaut gerne und viel zu tief ins Glas und ist außerdem seiner Frau gegenüber gewalttägig. Geduldig wartet sie auf ihre Chance sich aus dieser Lage zu befreien. Ihr Traum ist es die Frau von Oscar Schneeberg, dem Erben einer Hammerherrendynastie zu werden.
Wir beobachten das Geschehen in dem kleinen Dorf, alles soll nach außen in Ordnung sein, doch es passiert sehr viel hinter verschlossenen Türen, jeder hat Geheimnisse. Magdalena ist ein besonderer Mensch, sie leidet, hat Ziele und diese versucht sie mit Raffinesse zu erreichen, Tricks und Kniffe werden eingesetzt. Die Protagonisten werden gut beschrieben, man hat sie vor Augen. Auch das Dorf und die Umgebung kann man sich vorstellen.
Wer einen typischen historischen Roman lesen möchte, ist hier falsch. Es ist eine klare Sprache, ohne Schnick-Schnack, die Sprache entspricht den meisten Charakteren. Zwischendurch blitzt schwarzer Humor durch, so etwas gefällt mir. Eine etwas schräge Geschichte, die mir Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Die Vergangenheit ruht nicht

RAUCH
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Fünf ehemalige Kommilitonen fahren zur Beerdigung einer Studienkollegin auf einer der Westmännerinseln nach Island. Sie haben nach dem Studium nicht mehr getroffen und auch kaum Kontakt zueinander gehabt. ...

Fünf ehemalige Kommilitonen fahren zur Beerdigung einer Studienkollegin auf einer der Westmännerinseln nach Island. Sie haben nach dem Studium nicht mehr getroffen und auch kaum Kontakt zueinander gehabt. Trausti, einer von ihnen, freut sich auf das Treffen, so hat er mal eine Ablenkung von seinem beruflichen Stress. Sie übernachten gemeinsam in einem Ferienhaus. Schnell wird klar, dass sie sich kaum etwas zu sagen haben. Nach der Beerdigung betreten sie das Haus der Verstorbenen und machen eine schreckliche Entdeckung, ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr wie es war. Die Vergangenheit hat sie eingeholt.
Idunn, die einzige Rechtsmedizinerin Inlands, ist ebenfalls auf der Insel, es wurden zwei Leichen am Strand gefunden, eine verbrannt und die andere in Sitzposition. Die örtliche Polizei und die eingeflogene Kriminalpolizei nehmen die Ermittlungen auf.
Die Autorin erzählt uns den spannenden Fall auf zwei Zeitebenen. So hat man anfänglich das Gefühl, dass nach und nach ein kleines bisschen mehr Licht ins Dunkel kommt. Doch man muss genau aufpassen um den Faden nicht zu verlieren, sonst ist die Verwirrung zu groß. Yrsa Sigurdadóttirs Schreibstil ist klar, sie hat mich in ihren Bann gezogen. Die Beschreibung der Protagonisten gelingt ihr meiner Meinung nach nicht immer so gut, einige bleiben recht blass.
Ich habe das Geschehen auf Island mit großem Interesse verfolgt. Spannend und lebhaft wurde die Polizeiarbeit, das Verhalten der Freunde untereinander und die Atmosphäre auf der Insel beschrieben.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Zwei Schwestern - unterschiedliche Wege zum Glück

Unter der Sommerlinde von Gourdon
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Wir befinden uns im Jahr 1936 in der Provence und begegnen den Schwestern Manon und Estelle aus einer gutsituierten Familie. Manon ist mit Leib und Seele Krankenschwester und wird stark durch ihren Vater ...

Wir befinden uns im Jahr 1936 in der Provence und begegnen den Schwestern Manon und Estelle aus einer gutsituierten Familie. Manon ist mit Leib und Seele Krankenschwester und wird stark durch ihren Vater unterstützt. Estelle dagegen ist der Liebling der Mutter und soll nach deren Willen und Wunsch eine gute Partie machen um ein sorgenfreies Leben führen zu können. Das sind sehr unterschiedliche Lebensentwürfe. Die Schwestern haben auch kein gutes Verhältnis zueinander.
Manon verliebt sich in den Kräuterbauern Leandre und hilft ihm bei der Unterstützung von jüdischen Flüchtlingen. Unerlaubt bringt sie einen Jungen ins Krankenhaus und verliert dadurch ihre Stellung. Estelle und der Oberarzt Dr. Tessier verloben sich, doch Estelle verliebt sich in den Künstler Mathis. Sie stürzt dadurch in ein Gefühlschaos.
Susanne Morel versetzt uns mit Leichtigkeit in die Provence, wir riechen und schmecken die Gegend. Die Charaktere werden in all ihren Facetten gut dargestellt. Manon als selbstbewusste, zupackende, aber auch nachdenkliche junge Frau. Estelle, die eine Entwicklung durchlebt von einer unsicheren, teilweise emotional abhängigen jungen Frau, hin zu neuem Selbstbewusstsein. Dieses Gefühlschaos wird von der Autorin sehr gut beschrieben. Auch die anderen Charaktere sehen wir problemlos vor unserem inneren Auge.
Das Buch ist sehr flüssig in einer bildhaften Sprache geschrieben, es macht Freude es zu lesen und die Schwestern auf ihren Wegen zu begleiten. Schade finde ich, dass in der Kurzbeschreibung des Verlages auf der Rückseite des Covers nur auf Manon hingewiesen wird.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Verwickelte Ermittlungen am Gardasee

Was der See birgt
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Mit „Was der See birgt“ beginnt eine neue Krimireihe von Lenz Koppelstätter. Es ermittelt die Polizeireporterin Gianna Pitti am Gardasee. Weitere Protagonisten sind u.a. ihr Onkel Marchese Francesco Pitti-Sanbaldi ...

Mit „Was der See birgt“ beginnt eine neue Krimireihe von Lenz Koppelstätter. Es ermittelt die Polizeireporterin Gianna Pitti am Gardasee. Weitere Protagonisten sind u.a. ihr Onkel Marchese Francesco Pitti-Sanbaldi und die Chefredakteurin Elvira. Gianna wohnt wegen eines Wasserschadens in ihrer Wohnung zur Zeit bei ihrem Onkel. Bei ihrer täglichen Routine am Tagesbeginn sieht sie zufällig, dass ein Toter im Hafen aus dem Wasser gezogen wird und beginnt sofort mit der Recherche. Sie mischt sich unter die Ermittler und stellt fest, dass sie den Toten kannte und sie hat sich am Abend vorher mit ihm getroffen.
Im ersten Teil des Krimis werden uns die Beteiligten, der Gardasee und seine Umgebung ausführlich vorgestellt. Man möchte gerne dort Urlaub machen und ich persönlich würde gerne die Bekanntschaft des Marcheses machen und mit Freude seinen Erzählungen lauschen. Der Fall führt in die Vergangenheit der italienischen Geschichte und ist sehr verwirrend, man muss aufpassen, den Faden nicht zu verlieren und einige Spuren führen natürlich ins Nichts.
Lenz Koppelstätter hat auch hier wie gewohnt einen flüssigen Schreibstil. Leider nimmt der größte Teil des Buches die Vorstellung der Beteiligten und der Umgebung ein. Dann wird es auf einmal hektisch und der Fall ist gelöst. Dem Krimi hätte es gut getan, wenn der Aufklärung des Falles mehr Raum eingeräumt worden wäre. So sind bei mir einige Fragen zurückgeblieben.
Das Buch ist ein Urlaubskrimi mit Protagonisten die mir gefallen, es lässt sich gut lesen. Die Reihe hat Potential sich zu entwickeln und für die Spannung ist auch noch Luft nach oben.

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