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Veröffentlicht am 15.10.2021

Mittendrin statt nur dabei - als Proband bei einem Experiment?

Das Experiment sind wir
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Ganz nach dem altbekannten von mir etwas abgewandelten Song von Hape Kerkeling „Das ganze Leben ist ein Experiment und wir sind nur die Probanden“ sprach mich persönlich bereits der Titel des Buches von ...

Ganz nach dem altbekannten von mir etwas abgewandelten Song von Hape Kerkeling „Das ganze Leben ist ein Experiment und wir sind nur die Probanden“ sprach mich persönlich bereits der Titel des Buches von Christian Stöcker als auch der Klappentext sehr stark an. Schließlich geht es in diesem vorliegenden Werk nicht minder um die ganzen rasanten aktuellen Veränderungen und Entwicklungen im Kosmos unseres Heimatplaneten - der Mutter Erde.

Manchmal meint man ja selbst, die Welt nicht mehr begreifen zu können, da alles gefühlt viel zu schnelllebig geworden ist. Christian Stöcker verweist bei der enormen Beschleunigung der unterschiedlichen Themengebiete immer wieder auf die durchschlagende Wirkkraft des exponentiellen Wachstums. Dieses starke Wachstum kann genau genommen Fluch und Segen zugleich sein - für uns Menschen wie auch für unsere Umwelt.

Das Buch selbst erschloss sich für mich in zwei großen Teilen. Durch die erste Hälfte des Buches (Kapitel 1 bis 7) habe ich mich leider mehr oder weniger durchgekämpft. Immer wieder wurde hier der Wunsch in mir geweckt, das Buch in die Ecke zu legen und nicht weiter anzufassen.

Nicht falsch verstehen sollte man jetzt meine persönliche Meinung zur ersten Hälfte des Buches. Diese enthält sehr viele Fakten und interessante Erkenntnisse. Diese haben mich persönlich aber etwas mehr als erschlagen und waren nicht ganz so flüssig für mich zu lesen.

Mein Durchhaltevermögen sei Dank nahm der Inhalt des Buches dann mit dem Kapitel 8 deutlich an Fahrt auf und wurde für mich dann auch flüssiger zum Lesen und stieß doch noch auf starkes Interesse in mir.

Zu den aktuell brennenden Fragen in Bezug auf den Klimawandel hätte ich mir allerdings noch tiefere Ausführungen gewünscht.

Summa summarum ein interessantes faktenbasiertes Buch, dass sehr gut den aktuellen Status quo abbildet und Einblicke in die Zukunft gibt, vor welche herausfordernden Aufgaben die Menschheit gestellt wird und wie wir diese meistern können.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Eine Soziologin geht der Langeweile auf den Grund

Langeweile ist politisch. Was ein verkanntes Gefühl über unsere Gesellschaft verrät
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Silke Ohlmeier, ihres Zeichens Soziologin und Langeweileforscherin geht in ihrem aktuellen Sachbuch "Langeweile ist politisch - Was ein verkanntes Gefühl über unsere Gesellschaft verrät" dem Konstrukt ...

Silke Ohlmeier, ihres Zeichens Soziologin und Langeweileforscherin geht in ihrem aktuellen Sachbuch "Langeweile ist politisch - Was ein verkanntes Gefühl über unsere Gesellschaft verrät" dem Konstrukt der Langeweile auf den Grund.

Langeweile kennt wohl jeder von uns zur Genüge.

Doch was ist Langeweile überhaupt?

Ohlmeier machte bereits in ihrer Ausbildung Bekanntschaft mit extremer Langeweile im beruflichen Umfeld.

Aus dieser sehr prägenden Erfahrung machte sie dann wohl eine Tugend daraus und räumt jetzt in ihrem Buch mit der Langeweile auf.

Bitte nicht falsch verstehen, Ohlmeier gibt hier keine Tipps, wie man der Langeweile entfliehen kann sondern rückt das Konstrukt der Langeweile ins rechte Licht und geht auch den Gründen nach, wie es zu Langeweile dann überhaupt kommen kann.

Auf die Frage, was Langeweile überhaupt ist, geht Ohlmeier dann gleich eingangs des Buches ausführlich ein und grenzt diesen Begriff dann auch gegenüber anderen aus der Praxis häufig verwendeten Synonymen ab. Wenn man wohl im eigenen Bekannten- und Verwandtenkreis fragt bekommt man zunächst verwunderte Blicke und dann wohl eher Umschreibungen von ganz bestimmten langweiligen Situationen.

Wenn man sich nur ausführlich mit Langeweile beschäftigt, merkt man erst, dass zwar jeder von uns potenziell Langeweile empfinden kann, aber ganz bestimmte Gruppen in der Gesellschaft dann sehr viel mehr von Langeweile betroffen sein können.

Langeweile kommt bei der Lektüre des Buches zu keinem Zeitpunkt auf, auch wenn es ein sehr spezielles Thema ist, das hier sehr ausführlich dargelegt wird.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Die Metamorphose eines Gesetzlosen aus Albermaine - Tritt Alwyn in die Fußstapfen von Robin Hood?

Der Paria
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Shame on me!

Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.

Bereits der kurze Teasertext wie ...

Shame on me!

Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.

Bereits der kurze Teasertext wie auch das arg düster wirkende Cover gaben für mich persönlich dann den Ausschlag, mir die Geschichte rund um den Gesetzlosen Alwyn Scribe zu gönnen.

"Der Paria - Der stählerne Bund" ist Band Nummer eins einer Trilogie.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist der Gesetzlose Alwyn, der rückblickend seine eigene Story erzählt, so als säße man mit ihm bei einem Bier in der nächsten Dorfschänke in Albermaine.

Vom Start weg bin ich persönlich schnell in der Welt von Albermaine angekommen. Auch konnte ich den Charakter des Raubeins Alwyn ziemlich schnell greifen. Die ersten Sequenzen erinnerten mich persönlich dann stark an die Abenteuer von Robin von Locksley besser bekannt als Robin Hood, obwohl Alwyn natürlich seinen ganz eigenen Charakter hat.

Von der Hobbit-Presse, dem Klett-Cotta-Verlag hätte ich eigentlich mehr Fantasyelemente im ganzen Buch erwartet und weiß allerdings auch als Anthony Ryan-Rookie nicht, ob es vielleicht auch ein Stilmittel des Autors ist, Elemente des Fantasygenres nur ganz gezielt und nicht flächendeckend einzusetzen. Auf mich wirkt das Setting sehr an unser bekanntes Mittelalter angelehnt, in der dann die gesamte Story platziert wird. Für mich persönlich hätte der Fantasycharakter mit sehr viel mehr Elementen implementiert sein dürfen.

Nach einem fulminanten und spannenden Auftakt, bei dem ich mit den verschiedenen Charakteren schnell warm geworden bin verflachte für mich leider die Handlung dann ziemlich stark im ganzen mittleren Abschnitt, als Alwyn gefangen genommen wurde und sich in einer Erzmine wiederfand.

Zum Schluss hin baute sich dann nochmals etwas Spannung für mich auf. Ein ausgeklügelter Spannungsbogen, der vom Start weg bis zum Ende hin hält hätte mir persönlich dann sehr viel besser gefallen.

Insgesamt liest sich die Story recht kurzweilig durch den durchweg bildhaften Stil. Bei mir liefen sehr schnell die Bilder im Kopf dazu an und waren nicht mehr zu stoppen.

Für mich wirkt der komplett erste Band dann eher vielleicht wie ein Prequel zu den beiden noch folgenden Bänden. Im Band eins werden dann die verschiedenen Charakteren sehr ausführlich eingeführt und auch das Reich von Albermaine näher skizziert.

Wie ihr sicherlich merkt stehe ich der Eröffnung dieser Trilogie noch ziemlich zwiegespalten gegenüber.

Eine richtige Rakete war der Roman für mich nicht ganz gewesen, da fehlte mir dann persönlich noch sehr viel mehr Wumms (vielleicht auch der Doppel-Wumms von Olaf).

Das Buch war allerdings auch nicht so grottig, dass ich nicht gerne wissen würde, welche Wege, Irrungen und Wirrungen das Reich um Albermaine für den Gesetzlosen Alwyn zukünftig noch bereit hält und wie sich sein Charakter weiter entwickelt.

Ich glaube ganz einfach, lädt mich Alwyn auf einen erneuten leckeren Umtrunk in die Dorfschänke ein, so werde ich der Einladung auf alle Fälle nochmals Rechnung tragen und mich erneut nach Albermaine aufmachen, um den Geschichten des Paria zu lauschen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Die Metamorphose eines Gesetzlosen aus Albermaine - Tritt Alwyn in die Fußstapfen von Robin Hood?

Der Paria
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Shame on me!

Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.

Bereits der kurze Teasertext wie ...

Shame on me!

Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.

Bereits der kurze Teasertext wie auch das arg düster wirkende Cover gaben für mich persönlich dann den Ausschlag, mir die Geschichte rund um den Gesetzlosen Alwyn Scribe zu gönnen.

"Der Paria - Der stählerne Bund" ist Band Nummer eins einer Trilogie.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist der Gesetzlose Alwyn, der rückblickend seine eigene Story erzählt, so als säße man mit ihm bei einem Bier in der nächsten Dorfschänke in Albermaine.

Vom Start weg bin ich persönlich schnell in der Welt von Albermaine angekommen. Auch konnte ich den Charakter des Raubeins Alwyn ziemlich schnell greifen. Die ersten Sequenzen erinnerten mich persönlich dann stark an die Abenteuer von Robin von Locksley besser bekannt als Robin Hood, obwohl Alwyn natürlich seinen ganz eigenen Charakter hat.

Von der Hobbit-Presse, dem Klett-Cotta-Verlag hätte ich eigentlich mehr Fantasyelemente im ganzen Buch erwartet und weiß allerdings auch als Anthony Ryan-Rookie nicht, ob es vielleicht auch ein Stilmittel des Autors ist, Elemente des Fantasygenres nur ganz gezielt und nicht flächendeckend einzusetzen. Auf mich wirkt das Setting sehr an unser bekanntes Mittelalter angelehnt, in der dann die gesamte Story platziert wird. Für mich persönlich hätte der Fantasycharakter mit sehr viel mehr Elementen implementiert sein dürfen.

Nach einem fulminanten und spannenden Auftakt, bei dem ich mit den verschiedenen Charakteren schnell warm geworden bin verflachte für mich leider die Handlung dann ziemlich stark im ganzen mittleren Abschnitt, als Alwyn gefangen genommen wurde und sich in einer Erzmine wiederfand.

Zum Schluss hin baute sich dann nochmals etwas Spannung für mich auf. Ein ausgeklügelter Spannungsbogen, der vom Start weg bis zum Ende hin hält hätte mir persönlich dann sehr viel besser gefallen.

Insgesamt liest sich die Story recht kurzweilig durch den durchweg bildhaften Stil. Bei mir liefen sehr schnell die Bilder im Kopf dazu an und waren nicht mehr zu stoppen.

Für mich wirkt der komplett erste Band dann eher vielleicht wie ein Prequel zu den beiden noch folgenden Bänden. Im Band eins werden dann die verschiedenen Charakteren sehr ausführlich eingeführt und auch das Reich von Albermaine näher skizziert.

Wie ihr sicherlich merkt stehe ich der Eröffnung dieser Trilogie noch ziemlich zwiegespalten gegenüber.

Eine richtige Rakete war der Roman für mich nicht ganz gewesen, da fehlte mir dann persönlich noch sehr viel mehr Wumms (vielleicht auch der Doppel-Wumms von Olaf).

Das Buch war allerdings auch nicht so grottig, dass ich nicht gerne wissen würde, welche Wege, Irrungen und Wirrungen das Reich um Albermaine für den Gesetzlosen Alwyn zukünftig noch bereit hält und wie sich sein Charakter weiter entwickelt.

Ich glaube ganz einfach, lädt mich Alwyn auf einen erneuten leckeren Umtrunk in die Dorfschänke ein, so werde ich der Einladung auf alle Fälle nochmals Rechnung tragen und mich erneut nach Albermaine aufmachen, um den Geschichten des Paria zu lauschen.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Ein nicht ganz ernstgemeintes Drachenepos - Wenn Königskinder flügge werden

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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In Peter S. Beagles neuem Fanatsyroman "Ich fürchte, Ihr habt Drachen" wimmelt es im ganzen Plot nur so vor Drachen.

Die Hauptprotagonisten Prinzessin Cerise, Prinz Reginald und Robert, dem Kammerjäger ...

In Peter S. Beagles neuem Fanatsyroman "Ich fürchte, Ihr habt Drachen" wimmelt es im ganzen Plot nur so vor Drachen.

Die Hauptprotagonisten Prinzessin Cerise, Prinz Reginald und Robert, dem Kammerjäger für die lästigen Drachen, sind alle charakterlich sehr weit auseinander und stark überzeichnet. Sie passen ganz einfach nicht in das klassische Weltbild dieser Fantasyreise und genau damit kokettiert Beagle immer wieder aufs Neue.

Trotz, dass man ziemlich schnell in der Storyline drin ist, zog sich für mich Dreiviertel des Buches fast irgendwie wie Kaugummi. Die unterschiedlichen Charakteren waren für mich leider nie so richtig greifbar und wirkten auch eher flach auf mich persönlich.

Genau dies macht allerdings für mich einen guten Roman, auch im Bereich Fantasy, aus, um dann in die Story hineingezogen zu werden. Hier tat ich mir ehrlich gesagt eher schwer einen roten Faden auszumachen, auch wenn Beagle mit viel Charme und Witz versucht, die Charaktere abseits des üblichen Mainstreams zu entwickeln.

Im letzten Viertel des Plots baute sich dann dennoch ein wenig Spannung auf, aber da war es für mich dann bereits leider reichlich spät gewesen.

Durch das Referenzbuch "Das letzte Einhorn" lies ich mich leider zum vorliegenden Fantasyroman verleiten und meine, vielleicht zu hohen, Erwartungen konnten daher nicht gänzlich erfüllt werden.

So ist es leider "nur" ein Fantasy-Roman, den man zwischendurch gut lesen kann, aber nicht unbedingt gelesen haben muss. Bei mir hinterließ er leider keinen bleibenden Eindruck.

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