Die weiße Dame
Hinter dem Pseudonym Charlotte Jacobi stecken Eva-Maria Bast und Jørn Precht, die bereits gemeinsam die Reihe rund um die Douglas-Schwestern geschrieben haben. Davon habe ich den ersten Band gelesen, der ...
Hinter dem Pseudonym Charlotte Jacobi stecken Eva-Maria Bast und Jørn Precht, die bereits gemeinsam die Reihe rund um die Douglas-Schwestern geschrieben haben. Davon habe ich den ersten Band gelesen, der für mich eigentlich abgeschlossen war und ich die Trilogie nicht fortgesetzt habe. Auch bei der Reihe rund um die Villa am Elbstrand habe ich nur den ersten Band gelesen....das hätte mir eigentlich schon alles sagen müssen, obwohl ich beide Bücher mochte und mit vier Sterne bewertet habe. Vorallem der erste Band der Douglas Schwestern war sehr interessant - wie gesagt, aber für mich abgeschlossen und ich brauchte keine weiteren Fortsetzungen, denn rund um das Unternehmen Douglas und der Eröffung ihrer ersten Parfümerie war alles gesagt.
Trotzdem interessierte mich auch die Geschichte um die großartige Erfindung der Familie Henkel um ein Waschpulver, welches wir heute noch benutzen und das jeder kennt: Persil.
Lotte wächst mit ihrem Vater bei ihrer Großmutter auf. Ihr Vater ist Chemiker bei der Firma Henkel, ihr Patenonkel ist Hugo Henkel, der 1907 eine bahnbrechende Entdeckung macht. Sein Waschmittel reinigt ohne zu schrubben. Damals war Wäsche waschen eine sehr mühsame Angelegenheit und mit Hilfe dieser neuen Entdeckung gab es einige Erleichterungen für uns Frauen. Doch dann beginnt der Erste Weltkrieg und die Mittel zur Herstellung werden immer knapper....
Nach Kriegsende unterstützt Lotte, die bereits erwachsen ist, ihre Tante Emmy bei der Werbung für die Waschmittel aus dem Hause Henkel. Als Fotografin hat sie viele tolle Ideen und ist dabei, als "Die weiße Dame" zur Personifiaktion des Waschmittels wird. Sie ist ab diesen Zeitpunkt die Verkörperung von Persil - bis heute.
Nach dem kleinen und amüsanten Epilog, der uns mit Lotte als kleines Mädchen bekannt macht, waren die folgenden Seiten sehr anstrengend zu lesen. Ich hatte das Gefühl einen Wikipedia Eintrag vorgesetzt zu bekommen, der Fakten von chemischen Zusammensetzungen und Erklärungen über diverse Handgriffe beschreibt. Ich war schon am Überlegen das Buch abzubrechen und zurück in die Bücherei zu bringen. Ich habe dann aber weiter gelesen und eine interessante Story über die Entdeckung und den beginnenden Erfolg von "Persil" bekommen.
Das Autoren-Duo hat Fiktion und Wirklichkeit sehr gut miteinander verwoben. Nach dem steifen Einstieg wurde die Geschichte runder und zunehmend spannender. Der Schreibstil ist allerdings teilweise zu modern für die damalige Zeit, der Zeitgeist aber gut eingefangen.
Die historisch belegten und die fiktiven Charaktere sind lebendig dargestellt, wenn auch oftmals zu wenig facettenreich.
Trotz meiner Kritikpunkte war es interessant zu lesen, wie es zur Entdeckung von Persil und zum Aufstieg der Firma Henkel kam. Ich denke, mir wird aber wieder der erste Band dieser Trilogie genügen, wie schon bei den anderen Reihen von Charlotte Jacobi.
Fazit:
Die Geschichte über die Entstehung und den damals bereits interessanten Werbemaßnahmen eines Produktes, welches uns schon unser Leben lang begleitet, fand ich sehr informativ. Die Umsetzung war mir manchmal jedoch etwas zu einseitig und zu platt.