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Veröffentlicht am 10.09.2024

Geschichte wird lebendig

Der Tunnelbauer
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1961, Berlin - Achim hat den Schulabschluss in der Tasche und kann in Kürze sein Studium beginnen. Bevor jeder seinen neuen Lebensabschnitt beginnt, verbringen Achim und seine Freunde einige gemeinsame ...

1961, Berlin - Achim hat den Schulabschluss in der Tasche und kann in Kürze sein Studium beginnen. Bevor jeder seinen neuen Lebensabschnitt beginnt, verbringen Achim und seine Freunde einige gemeinsame Tage an der Ostsee. Es ist eine wunderschöne zeit, in der sich Achim auch in Chris verliebt. Zarte Gefühle bahnen sich an. Doch am letzten Tag kist einer der Freunde nicht auffindbar. Achim bekommt heraus, dass Randale auf einem Dorffest im Nachbarort zu Verhaftungen geführt haben. Die Freunde gehen davon aus, dass ihr Kamerad als Zeuge vernommen wird. Doch er ist auch Tage später noch verschwunden. Schließlich erfahren sie, dass er verhaftet wurde als Rädelsführer bei dem Konflikt auf dem Dorffest. Achim beschließt, nach Westberlin zu gehen und ihm gelingt die Flucht wenige Monate nach dem Bau der Mauer. Für die im Osten zurückgebliebenen bleibt dies nicht ohne Folgen. Chris wird nahegelegt für die Stasi zu arbeiten, um ihre Freundinnen zu retten. Und auf der anderen Seite setzt Achim alles daran seine Lieben zu sich zu holen. So kommt es, dass er sich zunächst in der Fluchthilfe engagiert und kurze Zeit später beginnt, über Tunnel die Flucht aus Ost-nach Westberlin zu ermöglichen. Doch auch hier hat die Stasi ihre Fühler ausgestteckt und man muss mit Verrat und und Misstrauen rechnen.

Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten und lässt mich sprachlos zurück. Das Thema Mauerbau, Flucht, DDR ist zwar nicht neu und über viele Schicksale wurde schon berichtet. Und doch bin ich immer wieder ergriffen, weil es eben real war und nicht ein erfundener Plot. Das Buch ist sehr angenehm geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Ich hatte die rund 170 Seiten an einem Tag durch. Dabei wechselt die Perspektive anfangs zwischen Dem Tag der Flucht und Rückblicken und pendelt sich dann mit dem Tunnelbau in einer Zeitebene ein. Die Flucht von Achim und auch anderen wird wirkloch spannend geschildert, insbesondere am Ende habe ich selbst fast die Luft angehalten. Es ist ein Buch, welches Geschichte lebendig und greifbar macht und so wie es geschrieben ist, ist es durchaus für jugendliche Leser passend. Daumen hoch.👍🏻

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Vielseitig, atemberaubend

Wundervolle Welt. Erde
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Auf 224 Seiten ist die einzigartige Welt der Erde dargestellt.
Wissen kombiniert mit unwahrscheinlich tollen Naturaufnahmen.

Interessante Fakten über unsere Erde - egal ob Diamanten, Vulkane oder Wüsten ...

Auf 224 Seiten ist die einzigartige Welt der Erde dargestellt.
Wissen kombiniert mit unwahrscheinlich tollen Naturaufnahmen.

Interessante Fakten über unsere Erde - egal ob Diamanten, Vulkane oder Wüsten - verpackt in kleine Wissens-Happen, gut verständlich und kurz gehalten und daher ideal auch für Leseanfänger oder zum Vorlesen. Beeindruckend sind vor allem die sehr gelungenen Aufnahmen, die manches Detail riesig erscheinen lassen oder einfach nur die abwechslungsreiche Landschaft unseres Planeten aufzeigen. Hochwertig, mit goldenem Farbschnitt, ergänzt es die Reihe um eine weiteres Themengebiet. Wir - als gesamte Familie - sind absolut begeistert.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Eine Geschichte über Verbundenheit, Familie und Sehnsucht

Und dahinter das Meer
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Beatrix wird als Kind während des 2. Weltkrieges von ihren Eltern aus London in eine amerikanische Familie geschickt, um in Sicherheit aufwachsen zu können. Dort wird Bea 5 Jahre verbringen, 5 Jahre, in ...

Beatrix wird als Kind während des 2. Weltkrieges von ihren Eltern aus London in eine amerikanische Familie geschickt, um in Sicherheit aufwachsen zu können. Dort wird Bea 5 Jahre verbringen, 5 Jahre, in denen sie erwachsen wird. Sie wird herzlich von der Familie aufgenommen, wie ein 3. Kind mit 2 Brüdern. Die Sommer verbringen die Gregorys im Ferienhaus in Maine. Beas Mutter fällt es schwer. Als auch noch Beas Vater stirbt, ist sie ganz allein - zieht um, heiratet erneut. Bea steht William und Gerald - ihren Gastbrüdern - sehr nah und im letzten Sommer spüren William und Bea, dass sie mehr füreinander sind. Doch dann muss Bea wieder heim. Doch was ist daheim? Mit ihrer Mutter fremdelt sie. Und auch die Gregorys fallen in ein Loch. Jeder verarbeitet die Zeit auf seine Weise.



Das Buch ist aus wechselnden Perspektiven geschrieben. Der erste Teil befasst sich intensiv mit der Zeit in Amerika, so dass man das besondere Verhältnis von Bea und den Gregorys spürt. Danach werden die Zeitsprünge größer und werden weiter aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So reiht sich die Geschichte auf. Jeder führt sein Leben und doch scheint jedem ein wichtiger Teil zu fehlen, die Lücke die Bea hinterlässt, wird scheinbar nie ganz geschlossen. Aber auch Bea versucht die Lücken in ihrem Leben zu schließen - das Verhältnis zur Mutter bleibt lange entfremdet… bis in kleinen Schritte doch die 2 Welten aufeinander treffen.
ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es hat mich gefesselt und sehr berührt. Ein leichter Hauch Melancholie schwebt über den Zeilen mit, eine Sehnsucht, die nachvollziehbar ist. Ein gelungenes Debüt und ich hoffe, dass wir noch mehr von der Autorin lesen können

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Bewegende Geschichte über schwierige Mutter-Tochter-Beziehung

Der Morgen nach dem Regen
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Worum geht es:
Johanna erbt das Haus der Tante Toni am Rhein. Nach vielen Jahren Arbeit für die UN, vielen Reisen und viel Weltgeschehen und einem Leben in New York kehrt sie zurück in die heimelige Gegend. ...

Worum geht es:
Johanna erbt das Haus der Tante Toni am Rhein. Nach vielen Jahren Arbeit für die UN, vielen Reisen und viel Weltgeschehen und einem Leben in New York kehrt sie zurück in die heimelige Gegend. Kaum angekommen, möchte sie zusammen mit der Unterstützung ihres Nachbarn nahezu alles erneuern und umbauen.
Nahezu zeitgleich erleidet ihre Tochter Elsa einen Burnout, mitten in der Vorbereitung eines großes Prozesses für sie als Strafverteidigerin in Den Haag. Um zur Ruhe zu kommen, sehnt sie sich nur nach dem heimeligen Gefühl in Tonis alten Haus. Doch da weilt nun ihre Mutter. Da die beiden sich alles andere als nahestehen, ist es für Elsa (aber auch Johanna) eine Überwindung. Johanna war viel unterwegs für die UN, keine Zeit für Familie, sie haben sich sehr entfremdet und nie ausgesprochen. Fragen, Gefühle, Wut, Schuld… alles auf einmal kommt nun hoch. Notgedrungen arrangieren sich die beiden Frauen und Wort für Wort klärt sich die Vergangenheit auf. Sie lernen sich neue kennen.

Meine Meinung:
Ich habe am Ende viele Tränen vergossen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es hat mich wahnsinnig berührt, als Mutter und als Tochter. Das Buch ist wundervoll geschrieben und die Entwicklung absolut nachvollziehbar, weder übertrieben noch schöngefärbt. Ein Buch, welches ich gern ein zweites Mal zum ersten Mal lesen würde und allen, die dramatisch angehauchte Familiengeschichten mögen, empfehlen würde.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Berührend und überraschend anders

Die Frauen von Maine
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Jane wächst zusammen mit ihrer Schwester Holly in eher schwierigen Verhältnissen auf - die Mutter alleinerziehend und alkoholabhängig. Doch Jane rappelt sich auf und kämpft sich durch. Ein Haus auf den ...

Jane wächst zusammen mit ihrer Schwester Holly in eher schwierigen Verhältnissen auf - die Mutter alleinerziehend und alkoholabhängig. Doch Jane rappelt sich auf und kämpft sich durch. Ein Haus auf den Klippen wird ihr Rückzugsort und die hinterlassene Bibliothek ihrer Oma ihre Basis für den späteren Lebensweg. Sie wird Leiterin der Schlesinger Bibliothek an Harvard und gibt so Frauen eine Stimme, die sonst in Vergessenheit geraten. Sie geht auf in ihrem Job, heiratet einen wunderbaren Mann, David. Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt sie in das Elternhaus zurück, um es auszuräumen. Hier trifft sie auf ihr altes Leben - ihre Schwester Holly, inzwischen auch dem Alkohol zugewandt, ihre Freundin Allison und Genevieve, die neue Besitzerin des Klippenhauses. Nach und nach klärt sich Janes ganze Geschichte auf - ihre Verbindung zum Haus an den Klippen, der Grund, warum sie wirklich ins Elternhaus zurückkehrt und wie ihr Leben eigentlich aussieht.

Ich habe mir unter dem Buch zunächst etwas völlig anderes vorgestellt - Ein Haus, eine Geschichte, Geheimnisse und wie das Schicksal der "Frauen von Maine" damit verwoben ist. Für mich entpuppte sich das Buch anders, aber wesentlich berührender. Jane hat es geschafft, aus ihrem Leben was zu machen - so dachte ich lange beim Lesen. Bis Schritt für Schritt ihr Leben schonungslos offenbart wurde. Das Thema Alkoholabhängigkeit zieht sich durch das Buch wie ein roter Faden. Die Geschichte zeigt auf, dass es nicht offensichtlcih sein muss, aber dass es verheerende Auswirkungen haben kann. Mir hat es wunderbar gefallen, dass die Geschichte eigentlich von hinten aufgeräumt wurde. Denn ich hatte die Protagonistin richtig ins Herz geschlossen als starke und unabhängige Frau. Und wie im wirklichen Leben verbergen sich dahinter manches Mal richtig heftige Schicksale. Mir hat das Buch sehr gefallen, es hat mich berührt und zum Weiterlesen animiert durch einen sehr schönen, fließenden Schreibstil und die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Außerdem hat mir gut gefallen, wie bekannte Frauen, die einen Beitrag zur amerikanischen Geschichte geleistet haben, Erwähnung fanden und mit einflossen

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