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Veröffentlicht am 08.10.2024

Der Weg in die Freiheit

Als wir nach den Sternen griffen
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Der Alleinerziehende Tobias Seibold lebte mit seiner kleinen Tochter Jasmin in Halle. Seit dem seine Frau Doreen nach einem internationalen Schwimmwettkampf nicht mehr in die DDR zurückgekehrt war, stand ...

Der Alleinerziehende Tobias Seibold lebte mit seiner kleinen Tochter Jasmin in Halle. Seit dem seine Frau Doreen nach einem internationalen Schwimmwettkampf nicht mehr in die DDR zurückgekehrt war, stand Tobias im Fokus der Stasi. Er durfte seinen Job als Fotograf bei einer Zeitung nicht mehr ausüben, sondern war gezwungen, am Fließband zu arbeiten. Was ihn noch hoch hielt war seine Tochter Jasmin. Durch das Westfernsehen hatte Tobias mitbekommen, dass im Sommer 1989 die ersten DDR-Bürger in die deutsche Botschaft in Prag flüchteten. So machte er sich auch gemeinsam mit seiner Tochter auf den Weg. Er hoffte auf einen Neuanfang. Sollte etwas schiefgehen, gefährdete er nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben seiner Tochter. In der Botschaft wurde Tobias von den Flüchtlingen zum Sprachrohr gewählt. Die Botschaftsmitarbeiterin Judith kümmert sich sehr um die Flüchtlinge und fühlt sich zu Tobias hingezogen. Als Tobias die Botschaft verlassen muss, um sich um seine kranke Mutter zu kümmern, entführt seine Ex-Frau die Tochter Jasmin.

Wir sind gekommen, um Ihnen zu sagen…Wer kennt nicht diesen berühmten Satz von Außenminister Hans Dieter Genscher, der Gänsehautfeeling verströmt. In diesem Buch schildert die Autorin in einem sehr flüssigen Erzählstil wie es in der Prager Botschaft im Sommer 1989 zugegangen ist. Wie sich die Zahl der Flüchtlinge ständig erhöht hat, wie die Menschen über den Zaun gestiegen sind, um in die Botschaft zu gelangen, der für sie der Weg in die Freiheit bedeutete. Das Essen wurde knapp und auch gab es nur eine geringe Anzahl an Schlafplätzen. Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von Tobias und Judith erzählt, so dass man sich gut in die Situation hineinversetzen kann. Die eingebundene Liebesgeschichte zwischen den beiden ist nachvollziehbar und keinesfalls kitschig. Ich habe den Ausflug in die Prager Botschaft genossen und fand es spannend näheres über die Zeit zu erfahren.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Der Weg in die Freiheit

Im Takt der Freiheit
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Wir begeben uns zurück nach Berlin in die Kaiserzeit von 1888. Die junge Felicitas träumt davon aus der starren Vornehmheit einer Tochter aus gutem Hause auszubrechen. Sie wünscht sich eigenes Geld, über ...

Wir begeben uns zurück nach Berlin in die Kaiserzeit von 1888. Die junge Felicitas träumt davon aus der starren Vornehmheit einer Tochter aus gutem Hause auszubrechen. Sie wünscht sich eigenes Geld, über das sie frei verfügen kann und sehnt sich nach einem selbstbestimmten Leben. Ihr Vater, ein Eisenbahn-Magnat von unermesslichem Reichtum, plant einen Ball, damit Felicitas sich nach einem passenden Heiratskandidaten umschauen kann. Um einen Großauftrag zu bekommen, hat ihr Vater Felicitas bereits einen Grafen versprochen. Überraschend trifft Felicitas auf den jungen Studenten Lorenz, der ihr heimlich das Radfahren beibringt und ihr unbeschwerte Momente bereitet. Diese ungewohnte Freiheit will sie nicht aufgeben und beginnt zu rebellieren.

Hanna Caspian habe ich durch die Gut Greifenau Reihe kennen und lieben gelernt. Der Autorin ist es auch in diesem Roman gelungen mit ihrem wundervollen Schreibstil und ihrer guten Darstellung der Personen sowie deren Lebensumstände mich zu begeistern. Dank der bildhaften Beschreibungen kann man sich die Schauplätze vorstellen und ich hatte das Gefühl als stille Beobachterin Felicitas hautnah zu erleben. Sehr gekonnt hat die Autorin historische Ereignisse mit in das Geschehen einfließen lassen, so dass dieses Buch nicht nur gute Unterhaltung bietet, sondern auch Wissen vermittelt. Nach und nach versinkt man in die Geschichte, leidet mit, ist gefesselt vom Geschehen, entwickelt Verständnis für manche Handlungen und ist wütend auf einige Protagonisten. Die handelnden Personen, auch die Nebenfiguren, waren sehr vielschichtig gezeichnet und fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. Obwohl mir die unterschiedlichen Charaktere keine Probleme gemacht haben, ist für manchen das Personenregister am Anfang hilfreich. Mir hat es viel Freude bereitet Felicitas auf ihrem Weg zu begleiten.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Ein neuer Fall für Lily Brown

Wer mit den Wölfen heult
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Als bei der Polizei der Notruf von einer Bank eingeht, rücken mehrere Streifenwagen aus. Beim Einsatz schießt der Polizist Martin Gordon und trifft seinen Kollegen Clark Jarret. War es ein Versehen? Alle ...

Als bei der Polizei der Notruf von einer Bank eingeht, rücken mehrere Streifenwagen aus. Beim Einsatz schießt der Polizist Martin Gordon und trifft seinen Kollegen Clark Jarret. War es ein Versehen? Alle die dabei gewesen waren, können es sich nicht erklären. Um ein objektives Bild entstehen zu lassen, will man jemand Außenstehenden hinzu ziehen, so wird die Therapeutin Lily Brown beauftragt ein psychologisches Gutachten zu erstellen. Schnell merkt Lily, dass Martin Gordon ihr etwas verschweigt und sie nicht zu ihm durchdringen kann. Nach einer Meldung aus dem Radio werden Lilys Befürchtungen wahr. Martin Gordon hat in der Kathedrale von Canterbury Selbstmord begangen. In seiner Jackentasche fand sich ein Umschlag mit einer Bitte an Lily. Kann sie die Hintergründe aufklären?

Auch mit ihrem zweiten Band um die Therapeutin Lily Brown konnte mich die Autorin wieder begeistern. Da sie auch ausgebildete Psychologin ist, merkt man das Fachwissen der Geschichte an. Ich fand es anregend einen Krimi mit einer Psychotherapeutin als Protagonistin zu lesen, wobei die Handlung auf wahren Verbrechen beruht. Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive geschildert. Mit diesen eingeschobenen Szenenwechseln wird zusätzlich Spannung und Bewegung in das Geschehen gebracht. Durch die Überschriften ist aber immer eine klare Zuordnung gegeben. Mit ihren Ecken und Kanten wirken die Protagonisten sehr lebendig. Die Personen waren für mich greifbar. Immer war ich dicht mit Lily verbunden, um den Tatsachen auf den Grund zu gehen.

Ich bin nun gespannt auf weitere fesselnde Fälle um Lily Brown.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Wunderbares Finale

Eine grenzenlose Welt – Zukunft
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1904 New York – der Schaufelraddampfer General Slocum war für den jährlichen Ausflug der deutschen Gemeinde gechartert worden. Durch den Untergang des Schiffes sind zahlreiche Menschen ertrunken auch ...

1904 New York – der Schaufelraddampfer General Slocum war für den jährlichen Ausflug der deutschen Gemeinde gechartert worden. Durch den Untergang des Schiffes sind zahlreiche Menschen ertrunken auch Rosie war unter den Opfern. Ihr Mann Simon wird mit dem Tod seiner Frau nicht fertig und vernachlässigt seine kleine Tochter Fay sowie den Zeitungsverlag. Im Gegensatz zu Simon stürzt Maggi sich in die Arbeit, um sich abzulenken, denn Rosie war wie eine Schwester für sie. Dabei entwickelt sie einen Ehrgeiz, der ihre Ehe in eine Krise rutschen lässt. Werden alle am Ende ihr Glück finden?

Auch mit diesem dritten und letzten Band um die jungen Auswanderer konnte mich Sonja Roos wieder überzeugen. Es ist ihr gelungen, mich auf eine wunderbare Reise in die Vergangenheit mitzunehmen, so dass ich mich in eine andere Zeit versetzt fühle. Der angenehme Schreibstil, gab mir das Gefühl wirklich dabei zu sein. Überraschende Wendungen sorgten für eine temporeiche Geschichte, bei der es mir schwer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Die Protagonisten sind mir im Laufe der Zeit bereits ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen gehofft, gebangt und mich gefreut. Mir hat dieser Ausflug nach Amerika wieder sehr gefallen.

Es gibt wenige Bücher von denen ich mir wünschte, sie mögen immer weitergehen. Eine grenzenlose Welt gehört definitiv dazu. Nun verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von den Auswanderern. Mit einem lachenden Auge, weil ich diese wunderbare Geschichte von Beginn an verfolgen durfte und sie mir schöne, aber teilweise auch nachdenkliche Lesestunden bereitet hat. Mit einem weinenden Auge, weil ich nun endgültig von ihnen Abschied nehmen muss.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Heldinnen

Die Frauen jenseits des Flusses
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Kristin Hannah entführt uns in ihrem neuen Buch in die 1960er Jahre. Frances lebt in einer gutsituierten Familie. Sie hat ein inniges Verhältnis zu ihrem zwei Jahre älteren Bruder Finley, der eingezogen ...

Kristin Hannah entführt uns in ihrem neuen Buch in die 1960er Jahre. Frances lebt in einer gutsituierten Familie. Sie hat ein inniges Verhältnis zu ihrem zwei Jahre älteren Bruder Finley, der eingezogen wird und nach Vietnam in den Krieg zieht. Frances schließt in der Zwischenzeit ihre Ausbildung zur Krankenschwester ab. Sie entscheidet sich mehr für ihr Land zu tun, als sich auf eine Ehe vorzubereiten und tritt in die Army ein, um sich für den Einsatz nach Vietnam zur Verfügung zu stellen. Frances war nicht vorbereitet auf das, was sie dort erwartete. Zum Glück trifft sie auf die Krankenschwestern Ethel und Barb, die ihr hilfreich zur Seite stehen. Es gab zu wenig Klinikpersonal, so dass an sechs Tagen die Woche von morgens bis abends gearbeitet wurde bis der letzte Verletzte versorgt war. Während sie in Vietnam um das Leben jedes Soldaten kämpften, protestieren in Amerika tausende gegen den Krieg. Frances fühlt sich als Frau kompetent und wichtig, doch als sie zurückkehrt, muss sie sich weiteren Herausforderungen stellen.

Der Roman ist unterteilt in zwei Teile. In der ersten Hälfte begleiten wir Frances nach Vietnam und erleben sie bei ihrer Arbeit als Krankenschwester unter sehr extremen Bedingungen. Im zweiten Teil ertragen wir die Anfeindungen, die ihr entgegen gebracht werden und spüren die traumatischen Nachwirkungen des Krieges.

Auch in diesem Buch beweist Kristin Hannah, dass sie eine äußerst talentierte Geschichtenerzählerin ist. Durch ihren wunderbaren Erzählstil fühlt man sich dicht am Geschehen. Gekonnt hat die Autorin den damaligen Zeitgeist mit der Geschichte verwoben. Schnell hat mich der Roman in seinen Bann gezogen und an einigen Stellen musste ich mit den Tränen kämpfen. Die Männer werden zu Helden, wenn sie in den Krieg ziehen, aber über die vielen Krankenschwestern, die in den Lazaretten gearbeitet haben, wird nicht gesprochen. Kristin Hannah gewährt tiefe und realitätsnahe Einblicke in das Leben von Kriegsveteranen. Ein empfehlenswertes Buch, das mich emotional berührt und nachdenklich gestimmt hat.

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