Der Tod muss nicht das Ende sein
Die Seelen von LondonZum Inhalt:
Maria, durch Augenbinde und Blindenhund mit dem Etikett "blind" versehen, bekommt einen Antrag eines Stalkers in Braille-Schrift. Da dieser schon mindestens eine Frau getötet hat, versucht ...
Zum Inhalt:
Maria, durch Augenbinde und Blindenhund mit dem Etikett "blind" versehen, bekommt einen Antrag eines Stalkers in Braille-Schrift. Da dieser schon mindestens eine Frau getötet hat, versucht der eben von seiner Frau verlassene Inspektor Dark die Identität des Stalkers zu entdecken und Maria zu beschützen. Unterstützt wird er dabei nicht nur von seinen lebenden Kollegen, sondern auch von Geistern, die vor allem bei einem Parallelfall um Seilschaften in der Londoner High Society sehr hilfreich tätig werden. Denn wenn man stirbt, ist man nur bedingt tot - starke Persönlichkeiten können sich weiterhin äußerst lebendig verhalten.
Mein Eindruck:
Der Kriminalroman mit übersinnlichem Touch hat sehr viele schöne Einfälle zu bieten wie zum Beispiel eine Taxifahrerin, die so real auf ihre Mitmenschen wirkt, dass sie vom Geld der lebenden Taxigäste ein Geschenk machen kann. So fliegt man förmlich durch die Seiten voller liebenswerter Figuren und auch gruseliger Gespenster. Leider wird der Fliegende jedoch öfter einmal von Turbulenzen geschüttelt, wenn die Autorin von einer Zeile auf die andere einen Perspektivwechsel (und von diesen gibt es viele) durchführt. Einige Male kontrollierte ich tatsächlich die Seitenzahlen, um zu sehen, ob Blätter zusammenklebten, so abrupt änderte sich der Schauplatz oder die betrachtete Personengruppe. Diese Sprunghaftigkeit der Autorin zieht sich leider auch inhaltlich durch das Buch. Sie reißt sehr Vieles an, ohne in die Tiefe zu gehen. Das Privatleben Darks (er kann Geister sehen, hat eine wankelmütige Noch-Ehefrau, die jetzt ausgerechnet mit einem Kollegen verbandelt ist, er ist Transvestit, - ein Aspekt hätte gereicht), die Fälle (der Stalker mit sehr guten technischen Möglichkeiten, ein Verbrecherbund in den höchsten Kreisen Londons, böse Geister, die sich von Gefühlen nähren) und dazu ein blindes Opfer, das nicht mehr blind ist, jedoch auch nicht sehen möchte und deshalb lieber Augenbinde trägt, - irgendwann schwirrt der Kopf eines nur normal und nicht paranormal begabten Lesers.
Insgesamt kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass mit den „Seelen von London“ eine Reihe begonnen wird, da sehr viele substanzielle Fragen nicht beantwortet werden und zu viele Figuren eingeführt, aber nicht mit Hintergrund unterfüttert sind.
Fazit:
Als erster Band einer Reihe gut (dann sollte aber schnell eine Fortsetzung kommen), als alleinstehender Krimi mit zu vielen losen Enden