Creeper – bis es knallt! – Minecomic
Dies ist ein klassischer Comic für alle Fans von Minecraft.
Obwohl es tatsächlich ein Wörterbuch für alle spezifischen Begriffe am Ende des Buches gibt, sollte man ...
Creeper – bis es knallt! – Minecomic
Dies ist ein klassischer Comic für alle Fans von Minecraft.
Obwohl es tatsächlich ein Wörterbuch für alle spezifischen Begriffe am Ende des Buches gibt, sollte man sich wirklich bereits mit der Minecraft-Welt auseinandergesetzt haben.
Es sind farbenfrohe Illustrationen im typischen Minecraft-Style. Der Textanteil hält sich dagegen schon sehr in Grenzen. Dieser Comic ist daher auch bereits für Leseanfänger geeignet.
Die Kinder finden diesen Minecomic gut, ich persönlich hätte es mir etwas gehaltvoller gewünscht. Es sind scheinbar weitere Bände dieser neuen Reihe geplant.
4 Sterne
Blue Sisters – Coco Mellors
Avery, Bonnie und Lucky – drei Schwestern, die nach dem Tod der vierten Schwester, Nicky, versuchen, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Denn alle drei, aber jede für ...
Blue Sisters – Coco Mellors
Avery, Bonnie und Lucky – drei Schwestern, die nach dem Tod der vierten Schwester, Nicky, versuchen, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Denn alle drei, aber jede für sich, stürzt erst einmal ab, fährt ihr bisheriges Leben erst einmal gegen die Wand.
Dazu muss man, finde ich, allerdings sagen, dass die Blue-Familie schon immer dysfunktional war. Wie sehr, wird erst im Laufe der Geschichte klar. Jede einzelne der Schwestern hat diverse Schäden und toxische Verhaltens-/Kompensationsmuster aus der Kindheit mitgenommen. Auch den ein oder anderen Absturz gab es auch vor der großen Tragödie. Aber klar, der Tod der Schwester lässt sie nun jede für sich in ein tiefes Loch stürzen, aus dem sie nur langsam wieder emporklettern.
Also irgendwie hatte ich ja immer wieder das Gefühl eine amerikanische Soap Opera vor mir zu haben. Insgesamt sehr amerikanisch. Die Charakterzeichnung der vier Schwestern und auch anderer Figuren ist oft ein wenig holzschnittartig. Bonnie beispielsweise boxt und wird sehr stark darüber definiert. Lucky modelt etc. Ich würde sagen, ein gewisser Trash-Faktor lässt sich hier nicht leugnen.
Was man dem Roman allerdings zu Gute halten muss ist, dass er einfach wirklich extrem unterhaltsam und fesselnd geschrieben ist. Die Autorin drückt immer wieder die richtigen Knöpfe, die einen unbedingt weiterlesen lassen. Ähnlich wie bei einem Cliffhanger, peitscht sie die Leser hier von Kapitel zu Kapitel. Wobei ich gegen Ende doch die ein oder andere Länge wahrgenommen habe.
Insgesamt als ein sehr unterhaltsamer Roman über Trauerverarbeitung, Selbstfindung und Sucht. Toll zu lesen, aber große Literatur ist das nicht.
Dennoch 4 Sterne.
Mythen der Monster – Medusa – Katherine Marsh
Dies ist eine wirklich spannende Geschichte mit außergewöhnlichen Themen für Kinder ab 10 Jahren. Im Prinzip ist es eine Internatsgeschichte, besetzt mit Nachkommen ...
Mythen der Monster – Medusa – Katherine Marsh
Dies ist eine wirklich spannende Geschichte mit außergewöhnlichen Themen für Kinder ab 10 Jahren. Im Prinzip ist es eine Internatsgeschichte, besetzt mit Nachkommen der Monster aus der griechischen Mythologie. Hier ist es oftmals nicht leicht zu unterscheiden – was liegt hier im Bereich des Fantastischen bzw. der Mythologie. Sehr deutlich ist auch ein feministischer Ansatz herauszulesen. Interessant, da das auf den ersten Blick ja nicht unbedingt zu den griechischen Göttern zu passen scheint.
Ava und ihre Freundin Fia wissen erstmal gar nicht, wie ihnen geschehen ist, als sie Hals über Kopf im Internat der Accademia del Forte, mitten in Venedig, landen. Sie sollen lernen, ihre Gefühlsausbrüche unter Kontrolle zu bekommen. Doch in der neuen Schule ist nichts so wie es scheint und es warten jede Menge Überraschungen und Gefahren auf die beiden.
Scheinbar ist dies der Start einer neuen Reihe, die jeweils ein anderes weibliches Monster aus der Götterwelt zum Thema haben wird.
Insgesamt sehr faszinierend und besonders. Die Geschichte ist fesselnd und eingängig geschrieben und hat mir sehr gefallen. Man erhält zudem zahlreiche Fakten über die verschiedenen Gestalten aus der griechischen Mythologie. Ich glaube aber, mal sollte sich vorher schon mal rudimentär damit auseinandergesetzt haben, ansonsten ist möglicherweise einiges zu viel bzw. unverständlich.
4 Sterne für eine vielversprechende neue Reihe.
Brennende Felder – Reinhard Kaiser-Mühlecker
In gewisser Weise ist dies wohl eine losgelöste Fortsetzung des Vorgängerromans „Wilderer“, auch wenn ich mich nicht mehr an alle Details erinnern konnte. Luisa ...
Brennende Felder – Reinhard Kaiser-Mühlecker
In gewisser Weise ist dies wohl eine losgelöste Fortsetzung des Vorgängerromans „Wilderer“, auch wenn ich mich nicht mehr an alle Details erinnern konnte. Luisa ist nämlich Jakobs Halbschwester.
Auch dies ist wieder ein österreichischer Heimatroman, bei dem die ländliche Idylle direkt am Abgrund platziert ist. Tatsächlich habe ich hier allerdings sehr mit der Protagonistin gehadert. Luisa ist nämlich alles andere als eine sympathische Hauptfigur. Nein, es war mir absolut unmöglich, ihre Handlungen und Gedankengänge auch nur nachzuvollziehen. Offensichtlich leidet sie an einer psychischen Störung. Sie lässt niemanden wirklich an sich heran – nicht einmal ihre eigenen Kinder – und erfindet sich ständig neu. Wenn es ungemütlich wird, bricht sie alle Zelte ab und fängt woanders neu an, ohne Rücksicht auf Verluste oder Konventionen. Schuld sind sowieso immer die Anderen. Sie hinterlässt eine Schneise der Verwüstung. Eine Katastrophe. Die Wahrheit biegt sie sich so, wie es ihr passt.
Für den Leser ist das gar nicht so leicht nachzuvollziehen. Man erfährt ja erst einmal nur ihre Sicht der Dinge. Nach und nach und aus Bruchstücken erschließt sich dann doch, dass das Problem hier Luisa selbst ist.
Diese extrem schwierige Persönlichkeit Luisas überlagert hier fast die restliche Handlung bzw. Naturbeschreibungen etc. Denn zweifellos kann der Autor wunderbar schreiben. Das Leben auf dem Land wird sehr authentisch und atmosphärisch wiedergegeben. Doch ich hatte irgendwie wirklich meine Probleme mit Luisa. Obwohl ich kurz vor Ende ein paar Längen ausgemacht habe, fand ich die Geschichte dennoch sehr fesselnd.
Eine etwas verwirrende und anstrengende Lektüre. 4 Sterne
Die Passagierin – Franz Friedrich
Dieser extravagante Roman ist für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert. Eben darum war ich sehr positiv überrascht von der leichten Zugänglichkeit der Sprache. Stilistisch ...
Die Passagierin – Franz Friedrich
Dieser extravagante Roman ist für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert. Eben darum war ich sehr positiv überrascht von der leichten Zugänglichkeit der Sprache. Stilistisch kommt die Geschichte zwar elegant, aber im Prinzip sehr unauffällig daher.
Hier ist es vielmehr der Inhalt, der fordert und verwirrt.
Heather kehrt nach Jahren zurück in das Sanatorium nach Kolchi zurück – damals nach der Evakuierung ihre Heimat. Es ist nicht einfach zu verstehen. Es geht um Zeitreisen, um Phantomerinnerungen und Evakuierungsreisen, die mittlerweile eingestellt wurden. Spannende Fragestellungen werden thematisiert, wie etwa die Gefahren von Zeitreisen, auch bezüglich der drohenden Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte. Wirklich ein spannendes, faszinierendes Thema, das den Leser an die Grenzen des Vorstellbaren bzw. Möglichen bringt.
So finden sich in Kolchi Überlebende aus verschiedensten Zeiten und Orten. Das Zusammenleben in dieser seltsamen Gemeinschaft erinnerte mich immer mal wieder an Manns Zauberberg. Klar, dass sich beispielsweise zwischen Matthias, der aus der Zeit der Bauernkriege des Spätmittelalters kommt, und Heather, die bald nach der Wende evakuiert wurde, ganz besondere Gespräche entwickeln. Das ist spannend und eröffnet völlig neue Perspektiven.
Mit über fünfhundert Seiten ist dieser Roman nicht gerade schmal. Obwohl ich zugeben muss, dass mich der Inhalt des Öfteren überfordert hat, fand ich es nie langweilig. Ein gewisser Sog ließ mich immer weiterlesen. Ich bin mir sicher, dass ich diese Geschichte in letzter Konsequenz nicht vollkommen verstanden habe. Trotz diverser (für mich) offener Handlungsstränge, entstand dennoch der Eindruck einer runden Sache.
Am Ende bin ich nicht so ganz sicher, was der Roman mir sagen will. Auch war die Lektüre nicht immer ein Genuss. Dennoch ist dies ein beeindruckendes, faszinierendes Werk, das im Gedächtnis bleiben wird.
4 Sterne.