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Veröffentlicht am 11.09.2024

Ein Roman voller Abenteuer, Mystery und wichtiger Botschaft

Invictum
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In Band 2 steht wieder Mike Brink mit seinem erworbenen Savant-Syndrom als Rätselmeister der Welt im Mittelpunkt, umgeben von Freunden wie Rachel und Dr. Gupta, aber auch von seinem Erzfeind Sedge, der ...

In Band 2 steht wieder Mike Brink mit seinem erworbenen Savant-Syndrom als Rätselmeister der Welt im Mittelpunkt, umgeben von Freunden wie Rachel und Dr. Gupta, aber auch von seinem Erzfeind Sedge, der als KI in seinem Netzwerk die Weltordnung bedroht. Die Szenerie spielt in Japan im Jahr des Holzdrachen auf Einladung des Kaisers. Die geheimnisvolle Drachenschatulle mit kaiserlichem Schatz, durch bisherige Experten nicht enträtselt, sorgt für reichlich Spannung, bespickt mit kreativen Rätseln, Abenteuern an verschiedenen mysteriösen Orten. Nebenbei wird von japanischer Geschichte inclusive dem Kaiserhaus, deren Kultur und Mythen, Göttinnen, über die Traditionen der Samurai berichtet. Diese langwierige Schatzsuche in zweiundsiebzig Schritten verläuft in zwei Erzählsträngen mit den charakterlich gegensätzlichen Schwestern Ume und Sakura. Neben der problematischen Öffnung dieser gefährlichen Drachenschatulle durch den schlussendlich richtigen Empfänger geht es auch um die wichtige Botschaft vielleicht nicht nur an Mike allein: Alles, was wir in diesem Leben lernen müssen, ist, mit uns selbst zufrieden zu sein, mit dem, wer wir sind.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Kampf zurück ins Leben nach schwerem Verlust

Mein drittes Leben
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Das Cover zeigt eine Badenixe in kunstvollem Flug vom Sprungturm, vielleicht um den erneuten, auch waghalsigen Sprung ins Leben bildlich festzuhalten, wie das Romanende suggeriert. Die trauernde Hauptperson ...

Das Cover zeigt eine Badenixe in kunstvollem Flug vom Sprungturm, vielleicht um den erneuten, auch waghalsigen Sprung ins Leben bildlich festzuhalten, wie das Romanende suggeriert. Die trauernde Hauptperson Linda, die Ich-Erzählerin, geplagt von tiefster Depression und Schuldgefühlen nach dem Tod ihrer Tochter, zieht sich im ersten Romanteil ins dörfliche Hinterland Leipzigs zurück, fernab von ihrer interessanten Arbeit als freie Kuratorin, ohne Ehemann Richard, Familie und Freunde. Die Beschreibung ihres abgrundtief emotionalen und auch räumlichen Rückzugs wirkt authentisch, ihr Alltag bewusst nur noch konzentriert auf Haus, Garten, Hühner, Spaziergänge mit Hund Kaja, abendliche Medikamentendosis. Körperliche Arbeiten scheinen eine wichtige, heilsame Rolle zu spielen, um antisoziales Verhalten und sogar Suizidgedanken abzuschwächen im Verlauf von vielen Monaten. Besonders im zweiten Teil des tiefgehenden Romans beginnen neue Bekanntschaften das Leben wieder lebenswerter zu machen. Der Umzug zurück in die Stadt in neuer Wohnung ohne Erinnerungen scheint auch hilfreich zu sein im Genesungsprozess. Die Beschreibung ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen im Dorf und in Leipzig, besonders die erneute Annäherung der Eheleute berührt. Thematisch angeschnitten werden auch die DDR-Vergangenheit, Ost-West Dissonanzen, gesellschaftlicher Umgang mit Trauernden.
Hier gibt es feinfühlige Antworten in Bezug auf Trauerarbeit und Hoffnung auf neuen Lebensmut.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Sehr spannend und informativ!

Lupus
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Das Cover enthält viel Spannung durch den Wolf in Angriffsstellung. Schon hier ist der Leser mitten im Diskussionsthema um Mensch und Natur, um hitzige Auseinandersetzungen rund ums Jagen des Wolfes bzw. ...

Das Cover enthält viel Spannung durch den Wolf in Angriffsstellung. Schon hier ist der Leser mitten im Diskussionsthema um Mensch und Natur, um hitzige Auseinandersetzungen rund ums Jagen des Wolfes bzw. um den richtigen Umgang mit ihm. Die Szenerien spielen sich in Mecklenburg-Vorpommern ab, rund um den Greifswalder Bodden, Stralsund, Anklam, Hanshagen, die Insel Riems und ihre Nachbarinsel Vilms. Über diese gefährlichsten Inseln Deutschlands gibt es einen historischen Abriss. Die Reichsforschungsanstalt Riems, das Alcatraz der Viren, beherbergt immer noch das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und war vermutlich weltweit eine der wichtigsten Forschungsanstalten für Tierseuchen - sehr interessante Informationen und kreative, sehr spannende Einflechtung in diesen Krimi. Thematisiert werden auch die Herstellung von Biowaffen, der Einsatz von KI-basierten Überwachungssystemen, die Rückzüchtung ausgestorbener Tierarten oder auch Nazi-Zellen zu DDR-Zeiten. Alle Figuren rund um Jennifer Rausch, Tierärztin, Amtsveterinärin und seit voriger Woche die neue Wolfsbeauftragte des Landkreises Vorpommern und Frederik Bach von der Staatsanwaltschaft in Stralsund sind realistisch, sympathisch und mutig dargestellt. Der kreative Schreibstil verarbeitet geschickt geschichtliche Wahrheiten in sehr spannender Aufbereitung.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Interessantes Ermittlerduo und ein komplexer Cold-Case

Das Dickicht
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Ein fast zwei Jahrzehnte zurückliegender Entführungsfall beschäftigt diese zwei charakterlich doch sehr verschiedenen Ermittler sehr intensiv, da besonders der ältere Kollege Juha Korhonen bereits bei ...

Ein fast zwei Jahrzehnte zurückliegender Entführungsfall beschäftigt diese zwei charakterlich doch sehr verschiedenen Ermittler sehr intensiv, da besonders der ältere Kollege Juha Korhonen bereits bei diesem – einem der ersten Einsätze beim LKA Hamburg – auch emotional involviert war. Sein jüngerer, farbiger Kollege Lucas «Lux» Adisa, eher ein rationaler, sportlicher Typ, findet Unstimmigkeiten in der alten Entführungsakte Boysen. Beide folgen damaligen Hinweisen und finden sich wieder in einem kreativ gesponnenen Netz von Lügen mit unerwarteter, spannender Auflösung. Geschickt eingebaut ist die Thematik um Prepper und um die Tragödie von Opfer und Täter, deren Situation sich umkehrt in diesem Fall. Der Schreibstil gefällt, sein realistisch aufgebautes Szenarium ist nachvollziehbar. Über beide sympathische Ermittler gibt es auch private Informationen, die sie menschlich dem Leser näher bringen. Auch scheint der trockene, hanseatische Charme in manchen Dialogen durch. Insgesamt ein abwechslungsreicher Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 10.08.2024

Ich sehe was, was du nicht siehst. – Mehr als ein Kinderspiel!

Ich komme nicht zurück
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Die Szenerie spielt im Ruhrgebiet in Zeiten der Corona-Pandemie und in den 80-/90-ger Jahren. Der Verlauf einer tiefen Freundschaft zwischen drei Kindern aus verschiedenen Kulturkreisen in bescheidenen ...

Die Szenerie spielt im Ruhrgebiet in Zeiten der Corona-Pandemie und in den 80-/90-ger Jahren. Der Verlauf einer tiefen Freundschaft zwischen drei Kindern aus verschiedenen Kulturkreisen in bescheidenen Lebensverhältnissen wird erzählt in zeitlichen Rückblicken. Durch historische Ereignisse wie der Angriff in New York auf das World Trade Center am 11.September 2001 wird diese Freundschaft sehr belastet durch Anfeindungen, Vorurteile und Klischees Dritter. Auch das Versterben von Hannas warmherzigen, immer hilfsbereiten Großeltern sorgt für mehr Risse und innerer Distanz mit zunehmendem Alter. Die verschiedenen Charaktere der drei Freunde sind realistisch beschrieben: Cem – der Fels im Trio mit Zeyna, der ruhelosen, starken Abenteurerin und der klammernden, eifersüchtigen Hanna, als Erwachsenen immer noch gefangen in depressiven, einsamen Kindheits-Erinnerungen. Überhaupt wird das häusliche Milieu mit den offenen, liebenswürdigen Großeltern bildlich detailliert und gut vorstellbar lebendig beschrieben. Der Schreibstil verändert sich bei Hannas tiefgreifenden emotionalen Notständen durch staccato-artige Wiederholungen, beim Ableben der Großeltern, bei ihren verzweifelten Kontaktversuchen mit Zeyna immer noch auf der Suche nach dem verlorenen WIR und UNS. Sich selber endlich zu finden im Jetzt gelingt erst bei einem vertrauten Gespräch mit Cem, bei einer Erklärung des endgültigen Bruches zwischen den engen Freundinnen, in weihnachtlichem Ambiente – sprachlich und dramaturgisch ideal an das Romanende platziert. Themen wie der Strukturwandel im Ruhrgebiet, Corona-19, Armut und Einsamkeit bilden den Hintergrund zu einer vordergründigen Geschichte über eine besondere, teils lebenslange Freundschaft.

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