Niina Katariina Wagner (Übersetzer), Jan Costin Wagner (Übersetzer)
Die Nr. 1 aus Finnland: Von The Times ausgezeichnet als eines der besten Bücher der letzten fünf Jahre, prämiert mit dem Petrona Award als bester skandinavischer Kriminalroman 2020.
Rallyefahrer Tarvainen rast mit zu viel Promille und Selbstmordgedanken durch die schneebedeckten finnischen Wälder, als es am Himmel aufblitzt und etwas in sein Auto kracht. Das Etwas entpuppt sich als äußerst wertvoller Meteorit, so viel ist schnell allen Bewohnern des Örtchens Hurmevaara klar. Der Schatz wird vorübergehend in die Obhut von Pfarrer Joel gegeben, der als ehemaliger Militär kampferfahren ist. Was sich auszahlt, denn von dem Meteoriten hat auch das organisierte Verbrechen Wind bekommen. Dabei hat Joel ganz andere Sorgen. Seine Frau ist schwanger, aber nicht von ihm. Und so kämpft er gegen Berufskriminelle und andere Schatzsucher und fragt sich derweil, was für ihn in den Sternen steht.
Ein Meteorit kracht irgendwo im Norden Finnlands auf das Autodach eines ehemaligen Rennfahrers. Dieser entpuppt sich als äußerst wertvoll und soll vorübergehend im Museum von Hurmevaara aufbewahrt und ...
Ein Meteorit kracht irgendwo im Norden Finnlands auf das Autodach eines ehemaligen Rennfahrers. Dieser entpuppt sich als äußerst wertvoll und soll vorübergehend im Museum von Hurmevaara aufbewahrt und bewacht werden, denn ein millionenschwerer Stein bringt schon so manchen auf dumme Gedanken. Bewacht werden soll er unter anderem von Joel, dem Gemeindepfarrer. Doch den Meteoriten zu bewachen ist nicht größte Sorge des rechtschaffenen Joels. Seine Frau ist schwanger, und zwar ganz sicher nicht vor ihm, ist er doch zeugungsunfähig. Das hat er seiner Frau allerdings nie erzählt. Und so muss Joel nicht nur den Stein vor den Begehrlichkeiten des einen oder anderen Einwohners Hurmevaaras und sogar der Russenmafia bewahren, sondern gleichzeitig auch auf die aberwitzige Suche nach dem Erzeuger seines ungeborenen Kindes gehen.
Herrlich schräg erzählt der finnische Autor Antti Toumainen diese abgedrehte Geschichte voller skurriler Charaktere. Als Hörbuchfassung eine doppelte Empfehlung. Es macht wirklich unglaublich Spaß, dem hervorragenden Sprecher Peter Lontzek bei dieser äußerst kurzweiligen Geschichte zuzuhören.
Es geht um den Pfarrer Joel, dem die Bewachung des abgestürzten, äußerst wertvollen Meteoriten zugeteilt wird. Er hat u.a. Militärerfahrung und ist kampferprobt. Als Zugezogener lebt er mit seiner Frau ...
Es geht um den Pfarrer Joel, dem die Bewachung des abgestürzten, äußerst wertvollen Meteoriten zugeteilt wird. Er hat u.a. Militärerfahrung und ist kampferprobt. Als Zugezogener lebt er mit seiner Frau in einem beschaulichen, finnischen Dorf mit allerlei merkwürdigen Bewohnern. Schnell wird klar, dass diverse Gestalten den Meteoriten stehlen wollen. Joel wird mit einer Serie von Drohungen, Verdächtigungen und einer geballten Ladung Kriminalität konfrontiert.
Zudem erfährt er, dass seine Frau schwanger ist. Leider für ihn kein Grund zur Freude, denn durch einen Zwischenfall während seines Militäreinsatzes ist er unfruchtbar geworden. Grund genug zu der Annahme, dass seine Frau ihn betrügt. Zwischen der Bewachung des Meteoriten und der Jagd nach dem Liebhaber seiner Frau befindet sich der Pfarrer schnell in einem Kampf um Leben und Tod.
Die Charaktere sind alle sehr speziell und verfügen nahezu flächendeckend über merkwürdige Charakterzüge. Sie sind zum Großteil glaubwürdig erschaffen und machen die Geschichte sehr bunt.
Die Geschichte wird aus der Ich-Erzählperspektive des Pfarrers geschildert. Der Schreibstil ist insgesamt gut zu lesen.
Einziger Kritikpunkt: Meiner Meinung nach überschlagen sich in aktionreichen Passagen häufig die Ereignisse, sodass man teilweise sehr genau lesen muss – wer, wann, wie und wo?
Insgesamt handelt es sich um eine interessante Geschichtsidee. In der Umsetzung jedoch ist es eine mal mehr mal weniger spannende Jagd um den Meteoriten. Alle offenen Fragen werden am Ende des Buches mal direkt und nachvollziehbar, aber auch mal eher verstörend beantwortet. Der Humor ist insgesamt eher skurriler Natur und nicht immer etwas für jeden.
Ich habe bereits die Reihe um Henri, den Abenteuerparkbesitzer (Der Kaninchen-Faktor), gelesen. Ich muss sagen, dass mir diese Bücher besser gefallen haben. Es war deutlich humorreicher und insgesamt spannender gestaltet. Skurril waren allerdings auch diese.
Das Buch kann man weiterempfehlen. Es liest sich locker durch und unterhält auf eine ganz eigene Weise. Zudem ist das Ende so gestaltet, dass es auch eine Fortsetzung geben könnte.
In dem Dorf Hurmevaara lebt Pfarrer Joel Huhta ein recht ruhiges Leben. Er kümmert sich um die Dorfbewohner und um deren Sorgen. Diese Ruhe wird durch sehr wenig gestört. Bis eines Tages ein Meteorit ins ...
In dem Dorf Hurmevaara lebt Pfarrer Joel Huhta ein recht ruhiges Leben. Er kümmert sich um die Dorfbewohner und um deren Sorgen. Diese Ruhe wird durch sehr wenig gestört. Bis eines Tages ein Meteorit ins Auto des Rennfahrers Tarvainen kracht, der mit diesem Auto unterwegs ist. Tarvainen überlebt, und kommt mit dem Schreck davon. Der Meteor wird ins örtliche Museum gebracht, wo er ein paar Tage später von der Weltraumbehörde abgeholt werden soll. Doch soweit kommt es erst gar nicht. Einige Dorfbewohner haben es auf den Meteoriten abgesehen, und bedrohen den Pfarrer, der nachts im Museum versucht, den Meteoriten zu beschützen. Joel fragt sich, warum jemand unbedingt den Meteoriten klauen will. Schnell findet er sich in einem Netzwerk von Kleinverbrechern wieder, die ihm nach dem Leben trachten. Seine Nachforschungen liefern ihm Verdächtige, die er gar nicht erst auf dem Schirm hatte – und auch gar nicht haben wollte.
Das Buch „Klein Sibirien“ ist mein erstes Buch von Antti Tuomainen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nochmal ein weiteres Buch hören würde vom Autor. Der Sprecher Peter Lontzek hat das Buch für mich absolut super vorgelesen. Ich würde fast sagen, gerettet. Die Geschichte selbst ist nicht verkehrt, nicht falsch verstehen. Die Idee, dass ein Meteor in einen fahrenden Rennwagen kracht, ist ja noch das eine. Dass Kleinverbrecher versuchen, an den Meteorit zu kommen, um ihn zu Geld zu machen, weil hier seltene Erden enthalten sind, ist auch noch ok. Aber die Auflösung des wahren Grundes hat bei mir ehrlich gesagt einen schalen Geschmack hinterlassen. Für die Beweggründe (die ich nicht spoilern möchte) hätte es ein Bankraub auch getan. Irgendwie fühlte sich die Geschichte an, als wäre sie an den Haaren herbei gezogen und den Aufwand nicht wert. Die Geschichte wäre für mich an dem Moment zu Ende gewesen, als der Meteor ins Auto krachte. Dass hier eine kleine Verbrechergruppe versucht, Gewinn aus dem Meteoriten zu gewinnen, klingt im Zusammenhang mit der Auflösung des Falles irgendwie unrealistisch. Ich hätte hier eher eine Geschichte erwartet, in der es um seltene Ressourcen geht oder Forschungsergebnisse, die sich auf die seltenen Erden bezieht. Vielmehr kamen mir die Verbrecher so vor, als wären sie mehr Schein als Sein. Gefühlt habe ich nichts über deren Geschichte und Herkunft erfahren. Mir fehlte hier vielmehr ein roter Faden: jagen solche Verbrecher öfters Meteoriten und vor allem warum? Die Beweggründe der Täter war hier für mich eher lächerlich und nicht ganz ernst zu nehmen. Auch der Pfarrer Joel war für mich schwierig. Wie kann er mit so Verletzungen überleben? Er ist alles andere als ein Superheld. Huhta zweifelt an seinem Job als Pastor. Während der Ermittlungen findet er heraus, dass seine Frau schwanger ist, aber nicht von ihm. Die späteren Beschreibungen des Kindes muten auch wieder völlig übertrieben und nicht gerade zu seinen Gunsten an.
Das Buch hat ein paar grundlegend gute Ideen, aber leider keine davon wirklich gut umgesetzt. Es war definitiv nicht langweilig, hinterließ mich aber mit einem leichten verwirrten Gefühl. Die Auflösung war mir etwas zu abwegig, warum ich mir für sowas einen Meteoriten klauen würde, vor allem, weil dieser völlig ungeplant auf die Erde stürzte. Da hätte es andere Lösungen zum Motiv gegeben, und für den Meteoriten eine andere Geschichte. Schade.