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Veröffentlicht am 11.09.2024

lässt den Leser viele amüsante oder auch berührende Szenen erleben

Der Tierarzt
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Der Inhalt: James Herriot war im echten Leben tatsächlich Tierarzt. Er stammte eigentlich aus Schottland und begann Mitte der 1930er Jahre, in den North Yorkshire Dales zu praktizieren. Die zweite Folge ...

Der Inhalt: James Herriot war im echten Leben tatsächlich Tierarzt. Er stammte eigentlich aus Schottland und begann Mitte der 1930er Jahre, in den North Yorkshire Dales zu praktizieren. Die zweite Folge der heiteren Tierarztgeschichten (so steht es auf dem Einband) setzt zum Beginn des zweiten Weltkriegs ein. James Herriot wurde vom Militärdienst vorläufig zurückgestellt. Er hat geheiratet, wurde Partner in der Praxis Skeldale House und ist mit seiner Frau in der oberen Etage eingezogen. Obwohl die Wohnsituation improvisiert war, war James mit seinem Familienleben sehr glücklich. Hauptsache in den Tierarztgeschichten sind natürlich die Tiere. James Herriot ist sehr vielen Tieren mit unvergesslichem Charakter begegnet wie dem Lamm Herbert, das von seiner Mutter verstoßen wurde und sich seine Mahlzeiten unerschrocken in der Schafherde zusammenstahl. Aber auch einige seiner eindrucksvollen Mitmenschen hat James Herriot dargestellt wie beispielsweise seinen Chef Siegfried Farnon. Dieser war ausgesprochen großzügig, fürsorglich und fachlich hoch kompetent. Andererseits konnte er sich schnell aufregen und manches belustigend absurde Streitgespräch zwischen ihm und James Herriot wurde nacherzählt. Auf den Bauernhöfen gab es für James Herriot viele Überraschungen wie Tritte von Kühen oder Einblicke wie den in die unglaubliche Fähigkeit des Mr. Crump, aus jedem Obst, Gemüse und Kraut Wein zu brauen, der auch noch geschmeckt hat.
Meine Meinung: Die Erlebnisse sind für mich interessant, weil sie ungewöhnlich und teilweise einzigartig waren. James Herriot hatte außerdem einen Blick für Details. Wie er beispielsweise die Widersprüchlichkeit seines Partners Siegfried erfasst und unterhaltsam herausgestrichen hat. Es wäre einfach gewesen, bei all der Arbeit und dem Ärger wegzuschauen und sich auf den Job zu konzentrieren. Es gefällt mir, dass James Herriot sich trotz aller Anforderungen und Mühen für Menschen und Tiere interessiert hat, sie sich genau ansah und um ihr Wohlergehen besorgt war. Diesen offenen Blick hatte er auch auf sich selbst und James Herriot liess den Leser im Nachhinein seine Mißgeschicke und Fehler unterhaltsam miterleben.
Weil die einzelnen Kapitel zumeist abgeschlossene Episoden enthalten, eignet sich das Buch bzw. die Buchreihe für Menschen, die an einem Buch nicht lange dran bleiben können oder wollen. Es liest sich auch mit längeren Lesepausen gut, weil es in dem Sinn keine Handlung gibt, in die man wieder reinkommen müsste. Andererseits muss man damit rechnen, dass es auch mal traurig wird. Als Tierarzt konnte James Herriot nicht jedem Tier helfen und er hat auch die Not der Menschen gesehen, die eintrat, wenn er mit seiner Arbeit keinen Erfolg hatte. Trotzdem überwiegt der heitere Ton im Buch.

Veröffentlicht am 11.09.2024

Unterhaltsame, aussergewöhnliche Erlebnisse eines Tierarztes in den 1930er Jahren

Der Tierarzt kommt
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Der Inhalt: Das Buch enthält "Die dritte Folge der heiteren Tierarztgeschichten", die aus des Sicht des Autors James Herriot erzählt werden. Er, geboren 1914, begann in den 1930er Jahren, Tiermedizin zu ...

Der Inhalt: Das Buch enthält "Die dritte Folge der heiteren Tierarztgeschichten", die aus des Sicht des Autors James Herriot erzählt werden. Er, geboren 1914, begann in den 1930er Jahren, Tiermedizin zu praktizieren. Obwohl die Berufsaussichen für Tierärzte damals mau waren, bekam James Herriot nach dem Studium eine Stelle in den North Yorkshire Dales und blieb dort bis zu seinem Tod in 1995. Er behandelte in dieser ländlichen Gegend zumeist große Nutztiere wie Rinder oder Pferde. Er liebte aber auch die Arbeit mit kleinen Tieren, die damals noch Neuland war. Seine Erlebnisse mit Tieren, ihren Haltern und seinen Kollegen schrieb er als verfremdete Version in mehreren Büchern nieder. Ein Buchkapitel stellt meist eine abgeschlossene Episode dar, die eine dieser Begebenheit erzählt. Man liest von wild gewordenen Haustieren, denen sich der Tierarzt stellen muss. Von ihren knausrigen und besserwisserischen Besitzern und Menschen, von denen James Herriot noch etwas lernen konnte.
Meine Meinung: Die Personen und Ereignisse, denen man in James Herriots Geschichten begegnet, sind unterhaltsam. So wird man das meiste davon noch nicht erlebt haben. Einerseits spielt dabei eine Rolle, dass man einen Einblick in eine Zeit bekommt, die vorbei ist. James Herriot weist oft auf Unterschiede in seiner Arbeit hin, die im Lauf der Zeit entstanden sind. Er schildert aber auch die Lebensumstände von früher. Andererseits liegt es nahe, dass jemand wie ein Tierarzt, dessen Arbeit in der Bewältigung der Notsituation anderer Leute besteht, viel Aussergewöhnliches zu erzählen hat. Vieles davon ist lustig. Manche Dinge sind auch traurig, denn nicht jedes Tier ist zu retten und manche Lebensgeschichte ist tragisch. Mir gefällt, wie komplex James Herriot seine Mitmenschen erfasst hat. Besonders bei seinem Chef und seinem Kollegen streicht er positive wie negative Eigenschaften auf amüsante Weise heraus. Und obwohl er sich über Tierhalter, die aus Geiz ihre Tiere mit Hausmitteln sinnlos quälen, ärgert, schreibt er anerkennend und bewundernd über Bauern, die aus der Not heraus gelernt haben, ihren Tieren auf einfache Weise zu helfen. Mit seiner Bereitschaft, eigene Grenzen des Könnens anzuerkennen, erzählt James Herriot außerdem Erinnerungen, die anders sind als die üblichen Erfolgsgeschichten.

Veröffentlicht am 11.09.2024

Eine kurze Geschichte mit wunderbarer Sprache und wunderbaren Illustrationen

Was für ein Tag
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Der Inhalt: Die Katze Pumpi wird mit in die Ferien genommen. Dort lernt sie die Katze Missu kennen, die ihr sagen soll, wann die Jagd startet. Pumpi hat noch nie gejagt und will das endlich mal ausprobieren. ...

Der Inhalt: Die Katze Pumpi wird mit in die Ferien genommen. Dort lernt sie die Katze Missu kennen, die ihr sagen soll, wann die Jagd startet. Pumpi hat noch nie gejagt und will das endlich mal ausprobieren. Missu führt Pumpi etwas herum, bevor sich der Gast mit hohen Erwartungen alleine auf die Jagd begibt.
Meine Meinung: Viel ist nicht dran an der Story - das weiss man bereits, wenn man das Buch in die Hand nimmt, denn es ist eher ein Büchlein. Dazu hat es viele, viele Bilder. Trotzdem gibt es am Ende noch eine Wende in der Geschichte, die ich trotz der Kürze interessant und witzig finde gerade im Zusammenspiel mit der Sprache. Die ist einfach und klar gehalten und das bei erhöhtem Schwierigkeitsgrad: der Text ist gereimt. Mir ist dabei keine einzige Stelle aufgefallen, an der der Autor die Satzstellung unschön geschoben hätte. Jeder Satz wirkt sehr geschmeidig, natürlich und lebensnah bis hin zu der Stelle, an der Pumpi mit den Worten "Das ist mir scheißegal" explodiert. Die Bilder sind eine wunderbare Ergänzung, weil die Künstlerin Almut Gernhardt die Verhaltensweisen und Körpersprache von Katzen genauso exzellent eingefangen hat wie die sonnige Landschaft Italiens.
Mein Fazit: Damit kann man sich gut eine Stunde unterhalten und ich schaue immer wieder gern mal rein. Als ich meine Büchersammlung ausgemistet habe, war das eines der wenigen Bücher, die bleiben durften.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Beeindruckende Erinnerungen einer bekannten Autorin

Glück ist was für Augenblicke
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Der Inhalt: Auf dem Umschlag steht "Erinnerungen" als Untertitel und darum handelt es sich. Erinnerungen von Christiane Nöstlinger, die hauptsächlich als Autorin für Kinder und Jugendliche bekannt ist. ...

Der Inhalt: Auf dem Umschlag steht "Erinnerungen" als Untertitel und darum handelt es sich. Erinnerungen von Christiane Nöstlinger, die hauptsächlich als Autorin für Kinder und Jugendliche bekannt ist. An ihr eigenes Leben. An das Leben von Menschen, die sie beeinflusst haben. An Familiengeschichte.
Meine Meinung: Ich fand die Offenheit der Christiane Nöstlinger beeindruckend, mit der sie über sehr Privates wie Sexualität und Dinge, die für andere Geheimnisse gewesen waren, sprach. Andererseits war Christiane Nöstlinger wohl jemand, der sich wenig um anderer Leute Meinung scherte. So oder so wirkten die Einblicke, die sie gewährte, auch mich interessant und ehrlich. Einblicke dahinein, wie es ist, im Krieg aufzuwachsen. In anderer Leute Familienleben, das sich zur Darstellung in einer Seifen-Oper sehr gut eignen würde. Aber auch in ihre eigene Gedanken- und Gefühlswelt, wo die negativen Seiten nicht ausgelassen wurden, genau wie bei ihrer Arbeit, die schwierig war und negative Kritik verursachte, obwohl bereits ihr erstes Buch "Die feuerrote Friederike" prämiert worden war. Christiane Nöstlinger war Österreicherin und daher muss man mit Vokabeln rechnen, die man als Deutscher nicht unbedingt kennt. Dafür gibt es aber ein Glossar, wobei sich das meiste aus dem Zusammenhang erschließt. Außerdem enthält das Buch im Anhang eine Bibliografie, aus der man z. B. erfährt, dass Christiane Nöstlinger auch Sachbücher (übers Kochen und Gärtnern) geschrieben hat. Das fand ich ebenso interessant und wissenswert.

Veröffentlicht am 11.09.2024

Schön, dass diese Bücher wieder aufgelegt und in einem Sammelband zusammengeführt wurden

Tripods. Die dreibeinigen Herrscher
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"Die dreibeinigen Monster" ist ein Sammelband, der die drei Romane "Dreibeinige Monster auf Erdkurs / The White Mountains", "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster / The City of Gold and Lead" und "Der ...

"Die dreibeinigen Monster" ist ein Sammelband, der die drei Romane "Dreibeinige Monster auf Erdkurs / The White Mountains", "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster / The City of Gold and Lead" und "Der Untergang der dreibeinigen Monster / The Pool of Fire" und auch das Prequel "Die Ankunft der dreibeinigen Monster / When the Tripods came" in sich vereint.
Das Prequel zur Trilogie von den dreibeinigen Herrschern erzählt, wie sie die Erde übernahmen. Zwei Jungs auf einem Orientierungslauf übernachten in einer Scheune, als sie von Lärm geweckt werden. Vor dem Farmhaus steht ein dreibeiniges Ungetüm, groß 'wie King Kong', das Laurie und Andy zunächst für ein Filmrequisit eines Science Fiction-Films halten. Dann nimmt das Ding das Haus auseinander, 'verschluckt' den Bauern und tötet den Hund und vermutlich auch die Bäuerin. Es ist also von Anfang an klar, wie gefährlich die Tripods sind und glücklicherweise können sie zunächst besiegt werden. Doch dann beschreiten die Dreibeiner einen anderen Weg, um die Kontrolle zu übernehmen. Ich fand das Prequel recht gruselig. Die Gefahr liegt verborgen und wird unterschätzt. Dann baut sich die Dominanz der Tripods aber rasch auf und das Gewohnte und selbst die Familie werden zum Risiko. Es ist beeindruckend, wie schnell und glaubwürdig John Christopher die Sicherheit des vertrauten Alltags zerstört. Dabei malt er ein Bild davon, wie es wohl im Faschismus war, als jeder jeden beäugte, verdächtigte und man jederzeit damit rechnen mußte, in die Gewalt der Herrschenden zu geraten. Spannend wird die Flucht von Laurie und seiner Familie beschrieben, die immer noch eine Etappe weitergehen muss, denn die Gefahr breitet sich rasant aus und lauert nur darauf, dass man am nächsten, vermeintlich sicheren Ziel ankommt. Es passiert wirklich viel. Die Handlung hat viel Tempo und die Geschichte ergänzt die Trilogie der Tripods sehr gut. Obwohl sie aus der Sicht eines Jungen geschrieben wurde, wie die Trilogie auch, konnte ich als Erwachsene sehr gut mitgehen. Denn es werden Themen behandelt, die bedeutend und damit interessant auch höhere Altersgruppen sind.
Die Trilogie spielt einige Zeit, mindestens Jahrzehnte, später. Zu Beginn der Story ist Will Parker 13 Jahre alt und lebt in einem bäuerlichen, mittelalterlich anmutenden Dorf. Er verbringt viel Zeit mit seinem etwas älteren Cousin, bis dieser geweiht wird, danach schlagartig ein anderer ist und sich nicht mehr für Will interessiert. Zwar erhält man durch die Weihe die Privilegien eines Erwachsenen. Aber Will fragt sich, ob er sich wirklich verändern und das Risiko eingehen möchte, durch die Weihe den Verstand zu verlieren. Da trifft er auf Ozymandias, dem augenscheinlich eben dies passiert ist. Von ihm erfährt Will, dass Ozymandias ein freier Mensch ist, der Geisteskrankheit vortäuscht, um junge, ungeweihte Menschen wie Will für den Widerstand zu rekrutieren. Also bricht Will auf in die weissen Berge, in die die Tripoden angeblich nicht vordringen konnten. Von den Tripoden wissen die Menschen weder, was genau sie sind, noch wie sie zu den Menschen gekommen sind. Sie erscheinen einmal im Jahr zum Fest der Weihe, bei der sie Jugendliche in einem bestimmten Alter hochheben und in sich aufnehmen. Nach einigen Stunden werden die Jugendlichen zurückgebracht und tragen auf ihrem geschorenen Kopf eine metallene Kappe, die fest mit dem Fleisch verbunden ist und das Denken verändert. Während seiner Reise findet Will heraus, dass die Tripoden nicht nur solche furchterregende Dinge wie die Weihe tun. Er lernt auch, dass sie Menschen jagen und töten.
Weil es drei Teile gibt, ist klar, dass Will die weissen Berge erreicht. Tatsächlich findet er dort, wie es ihm Ozymandias versprochen hatte, eine Gruppe freier Menschen vor. Diese versuchen, die Tripoden zu erforschen und alte, verloren gegangene Wissenschaften zu beleben. Ihr Ziel ist es, die Menschheit von der Herrschaft der Dreibeiner zu befreien. Will und andere junge Männer werden dafür in eine Stadt der Dreibeinigen Herrscher eingeschleust. Der zweite Teil der Trilogie erzählt von den Anstrengungen, die dafür nötig sind, und wie Will in der Stadt als Sklave der Dreibeiner lebt. Im dritten Teil gelingt es, den Widertstand international zu bündeln. Man hat erfahren, dass die Tripoden nur die Vorhut waren und ein umfassendes Terraforming organisiert wird, um die Welt an die Bedürfnisse der Dreibeiner anzupassen. Das würde alles andere Leben abtöten. Der Widerstand will deshalb die drei Städte der Tripoden, die auf verschiedenen Kontinenten stehen, gleichzeitig zerstören. Übrigens wurden die beiden ersten Teile in den 80er Jahren von der BBC als Serie verfilmt. John Christopher hat eine einfache, beschreibende Sprache. Möglicherweise weil sich die Bücher eher an Kinder und Jugendliche richtet. Ich habe den ersten Teil der Trilogie zu Schulzeiten gelesen und finde die Geschichte als Erwachsene trotzdem noch spannend. Das mag daran liegen, dass Will nicht wirklich kindlich wirkt. Er ist zwar unvernünftig, aufbrausend und stolz. Aber seine Aufgaben sind kein Kinderkram und die Begegnungen mit den Dreibeinern sind gruselig. Ich mag den Stil von John Christopher. Denn einfache Sprache muss nicht langweilig sein. Die Geschichte hat, obwohl sie umfangreich ist, keine Längen. Auch wenn Will sich eine zeitlang in Sicherheit befindet, gibt es viele Dinge zu erfahren und kennenzulernen. Außerdem enthält die Story jede Menge Bedrohungen und Missgeschicke, die sie spannend halten. Insgesamt vergebe ich 5 Sterne.

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