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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2024

Märchenhafte Geschichte

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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Die Handlung beginnt mit einer Drachenplage im königlichen Schloss. Robert, der Drachentöter, soll dieses von den lästigen kleinen Plagegeistern befreien, damit die Prinzessin vor ihrem Verlobten ein gutes ...

Die Handlung beginnt mit einer Drachenplage im königlichen Schloss. Robert, der Drachentöter, soll dieses von den lästigen kleinen Plagegeistern befreien, damit die Prinzessin vor ihrem Verlobten ein gutes Bild abgibt. Doch bald schon nimmt das Geschehen eine ganz unerwartete Wendung und man befindet sich auf einer abenteuerlichen Reise.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist keineswegs einer der üblichen modernen Fantasyromane, sondern wirkt eher wie ein Märchen, mit all ihren Klischees und bekannten Charakteren: Drachen, eine Prinzessin, ein heldenhafter und ansehnlicher Prinz. Doch nach einem genaueren Blick stellt die Handlung alles auf den Kopf. Die Drachen sind zunächst keine fruchteinflößende Bestien, sondern eher kleines Ungeziefer, der heldenhafte Prinz entpuppt sich als unzulänglicher Sohn des Nachbarkönigsreichs, der von seinem Vater eine Lektion erteilt bekommt und die anmutige Prinzessin ist abenteuerlustiger und mutiger als zunächst gedacht. Allen gemeinsam ist ihre Unzufriedenheit über ihr aktuelles Dasein.

Der Autor hat mit diesem Buch nicht nur eine wunderbare Handlung entworfen, sondern auch sehr gut die Seelenzustände seiner Charaktere beschrieben. Der Roman steht seinem Welterfolg "Das letzte Einhorn" damit in nichts nach. Ein wunderbarer Roman.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Klassischer Krimi

Mord in der Charing Cross Road
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Der unbeliebte Herr Butcher wird nach einer Auseinandersetzung am folgenden Morgen erstochen in seinem Büro eines Antiquariats aufgefunden. Der Personenkreis der Verdächtigen beschränkt sich auf eine überschaubare ...

Der unbeliebte Herr Butcher wird nach einer Auseinandersetzung am folgenden Morgen erstochen in seinem Büro eines Antiquariats aufgefunden. Der Personenkreis der Verdächtigen beschränkt sich auf eine überschaubare Anzahl an Mitarbeitern.

Die Erstauflage des Krimis erfolgte bereits vor fast 70 Jahren. Es handelt sich bei dem Werk also um einen richtigen klassischen britischen Krimi, in dem es stilgemäß recht beschaulich zugeht. Auf den ersten Blick könnte aufgrund der Unbeliebtheit des Opfers jeder als Mörder in Frage kommen. Doch nach und nach erfahren wir immer neue Hintergrundinformationen über die einzelnen Personen und die Tat erscheint im neuen Licht. Außerdem soll noch ein berüchtigtes Gespenst sein Unwesen in dem Gebäude sein Unwesen treiben. Die Spannung wird so die ganze Zeit aufrechterhalten.

Anhand des Covers im Stil der 50er Jahre kann man bereits erahnen um was sich der Inhalt in etwa handelt. Mich hat dieser kurze Krimi gut unterhalten und ich würde gerne auch den nächsten Fall von Sally und Johnny, der am Ende des Buches vorgestellt wird, begleiten.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Viele Geheimnisse

Klippo
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Was meine Kinder sofort an diesem Buch fasziniert hat ist das großartige Cover. Sozusagen als Leerstelle zwischen den Bergen in der Mitte, dem reisenden Fluss am Boden und den Wolken am Himmel ist ein ...

Was meine Kinder sofort an diesem Buch fasziniert hat ist das großartige Cover. Sozusagen als Leerstelle zwischen den Bergen in der Mitte, dem reisenden Fluss am Boden und den Wolken am Himmel ist ein rennender Junge zu erkennen. Je nach Lichteinfall schimmert der Einband. Optisch ebenfalls sehr gelungen ist das Daumenkino mit dem rennenden Hermelin.
Inhaltlich ist das Buch ein wahrer Abenteuerroman; und das ganz ohne Magie, dafür mit sagenumwobenen Orten und tollen Charakteren. Um Klippo und seine Eltern ranken sich so einige Geheimnisse, denen man im Laufe des Buches immer näher kommt. Auf ihrer Flucht vor den gefürchteten Salpetern erleben sie manches. Ihr Weg führt sie auf eine geheime Insel, wo er ein einheimisches Mädchen kennenlernt mit der die ganze Geschichte noch mysteriöser wird.
Insgesamt ein äußerst spannendes Buch, von der ersten bis zur letzten Seite. Die Landschaften und Personen sind so gut beschrieben, dass man sie geradezu vor sich sehen kann.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Spannung

The House Trap
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Amity, die kleine Schwester von Claude verschwindet plötzlich als er auf sie aufpassen soll. Zusammen mit seinen Freunden Deliah und Sam machen sie sich auf die Suche nach ihr und gelangen in den angeblich ...

Amity, die kleine Schwester von Claude verschwindet plötzlich als er auf sie aufpassen soll. Zusammen mit seinen Freunden Deliah und Sam machen sie sich auf die Suche nach ihr und gelangen in den angeblich verfluchten Wald in dem über Jahrzehnte bereits schon etliche Kinder und Jugendliche verschwunden sind. Plötzlich entdecken sie eine alte verfalle Villa. Trotz ungutem Gefühl betreten sie das Gebäude und hinter ihnen schließt sich die Tür. Ein Spiel im Stil eines Escape-Rooms beginnt.
Das Buch vereint viele einzelne Elemente. Rätsel müssen von den Freunden gelöst werden. Horroreffekte finden sich an zahlreichen Stellen. Mysteriöse Ereignisse lassen auch nicht lange auf sich warten. Aber auch die zwischenmenschlichen Beziehungen spielen in dem Roman ein großes Thema. Uns hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist stets spannend und interessant. Auch das Cover mit der gruselig wirkenden Villa ist einfach großartig.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Artensterben

Das Wesen des Lebens
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Das Buch beschäftigt sich mit der seit vermutlich 1768 ausgestorbenen Stellerschen Seekuh. Dabei holt die Autorin weit aus, sie erzählt nicht nur die Lebensweise und Besonderheiten der Seekuh, die bis ...

Das Buch beschäftigt sich mit der seit vermutlich 1768 ausgestorbenen Stellerschen Seekuh. Dabei holt die Autorin weit aus, sie erzählt nicht nur die Lebensweise und Besonderheiten der Seekuh, die bis zu 8 m lang werden konnte, sondern berichtet auch ausführlich über den geschichtlichen Hintergrund der Menschen die sie noch zu ihren Lebzeiten antrafen, Seefahrer, frühe Naturforscher und Pelztierjäger.
Bei der groß angelegten Darstellung rund um die Stellersche Seekuh kommt die Dramatik um deren frühen Aussterben gut zur Geltung. Diese Seekuh war etwas ganz besonderes, so groß wie ein Wal und damit um das fast dreifache größer als unsere heutigen noch lebenden Seekühe, war sie bereits aufgrund ihrer Erscheinung schon bemerkenswert. Dabei war sie ein absolut friedliches Tier, das aufgrund seiner Größe keine natürlichen Feinde fürchten musste und daher auch nicht vor den ihnen feindlich gesinnten Menschen floh. Und so wurde dieses einzigartige Tier als frühes Opfer des Menschen bereits vor der Neuzeit fast ausgerottet. Doch in einer abgelegenen Region, im hintersten Winkel der Welt, um eine unbewohnte Insel im östlichen Russland konnte eine Gruppe dieser Tiere überleben, bis zu dem Zeitpunkt als die moderne Schifffahrt ihren Aufschwung nahm und auch dieser Teil der Erde von der Machtergreifung des Menschen nicht mehr verschont blieb.
Das Buch erzählt von Menschen aus einer anderen Epoche, mit einem anderen Verständnis. Doch kann man dennoch Parallelen zur damaligen und zur heutigen Zerstörung unserer Umwelt ziehen. Man sollte meinen, dass wir aus früheren Fehlern gelernt haben, doch das Gegenteil scheint der Fall, dies wir umso bewusster, wenn man das Nachwort, das all den in letzter Zeit ausgestorbenen Arten gewidmet ist, liest. Nie war die Zerstörung unserer Natur größer als heute. Wenn man über 300 Seiten erfährt wie dieses einzigartige Tier, das an Friedfertigkeit kaum zu übertreffen ist, teilweise sinnlos und ohne jedes Mitgefühl für diese wunderbaren Geschöpfe und der Großartigkeit der Natur geradezu abgeschlachtet wurde, kann man wirklich wütend werden. Den Titel des Buches könnte man dementsprechend auch etwas drastischer formulieren in "Das Wesen der Menschheit", deren Bestimmung es zu sein scheint alles zu zerstören wohin sie ihren Fuß setzten.
Insgesamt ein lehrreiches Buch das viel Wissen über Geschichte und Natur vermittelt. Bemerkenswert fand ich, dass mir die Stellersche Seekuh, die über diese unglaubliche Körpergröße verfügt bislang nicht bekannt war. Obwohl ich das Buch eher als Sachbuch bezeichnen würde, liest es sich so spannend wie ein Roman, es ist an keiner Stelle langatmig sondern gut recherchiert und gut geschrieben. Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Die gedeckten Farben und die Abbildungen passen zu einer Geschichte die in der Vergangenheit spielt.

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