Cover-Bild Die Gräfin
(59)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 19.08.2024
  • ISBN: 9783446281493
Irma Nelles

Die Gräfin

Roman
Ein atmosphärischer Roman über eine Gräfin auf der Hallig, deren Welt durch den Absturz eines Piloten ins Wanken gerät

Die Begegnung mit einem feindlichen Piloten, der 1944 vor der Hallig Südfall abstürzt, löst in der dort zurückgezogen lebenden, achtzigjährigen »Hallig-Gräfin« verzweiflungsvoll-ambivalente Gefühle aus. Zwischen den beiden entsteht allen Widerständen zum Trotz ein zerbrechliches Band.
Atmosphärisch und voll untergründiger Spannung erzählt Irma Nelles in ihrem späten Romandebüt die Geschichte der historisch verbrieften Gräfin, um die sich heute noch Mythen und Geheimnisse ranken.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2024

Die Hallig-Gräfin

0

Ich bin auf das Buch durch das Cover aufmerksam geworden, weil ich es sehr schön finde.
Als ich dann den Klappentext gelesen habe, wusste ich genau, dieses Buch will ich unbedingt lesen.

Ich kenne die ...

Ich bin auf das Buch durch das Cover aufmerksam geworden, weil ich es sehr schön finde.
Als ich dann den Klappentext gelesen habe, wusste ich genau, dieses Buch will ich unbedingt lesen.

Ich kenne die Insel Nordstrand und war schon auf der Hallig Südfall.

Für die Autorin IRMA NELLES war dies ihr erstes Buch. Leider ist sie inzwischen verstorben.

Die Geschichte erzählt von der 80-jährigen Diana von Reventlow-Criminil , der Hallig-Gräfin.
Sie lebt zurückgezogen auf der Hallig Südfall mit ihrer Bediensteten Meta und ihrem Knecht Maschmann, weil sie glaubt, hier von den ganzen Kriegsgeschehnissen nicht viel mitzubekommen.

Die Autorin hat in ihrem Buch nur sechs Tage in 6 Kapiteln geschrieben.
Mir hat es gut gefallen, denn man konnte bestens in die damalige Zeit eintauchen.
Die Gräfin macht zwar einen sehr kühlen Eindruck, ist aber durch ihr Handeln sehr sympathisch.

Sie hat einen englischen Piloten, der nahe der Hallig Südfall mit seinem Flieger abgestürzt ist, bei sich aufgenommen und versorgt. Gerne hätte ich von dem Piloten etwas mehr erfahren. Da blieben leider etliche Fragen unbeantwortet.

Es ist ein Buch über Menschlichkeit in den Wirren des 2. Weltkrieges.
Auch die Landschaftsbeschreibungen und die plattdeutschen Dialoge waren sehr passend.

Allerdings hatte das Buch ein sehr abruptes Ende. Da hätte ich mir einen anderen Schluss gewünscht.

Trotzdem ist es ein sehr lesenswertes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.09.2024

Atmosphärische Geschichte

0

Im zweiten Weltkrieg stürzt der junge englische Pilot James mit seiner Maschine auf der nordfriesischen Hallig Südfall ab. Dort wird er am Strand von der dort mit ihren zwei Bediensten lebenden achtzigjährigen ...

Im zweiten Weltkrieg stürzt der junge englische Pilot James mit seiner Maschine auf der nordfriesischen Hallig Südfall ab. Dort wird er am Strand von der dort mit ihren zwei Bediensten lebenden achtzigjährigen Hallig-Gräfin Diana gefunden und medizinisch versorgt. Misstrauisch beäugen sich in den kommenden Tagen die beiden durch den Krieg "verfeindeten" Parteien.
Diese über sechs Tage laufende Geschichte kommt sehr ruhig daher und beschreibt wunderbar das einsame Leben auf der Hallig und ihrer wenigen Bewohner. Dabei wird gerade der Gegensatz zwischen der Gräfin in ihrer selbstgewählten Einsamkeit und ihren beiden Angestellten deutlich, der jungen Haustochter Meta und dem alten Gehilfen Maschmann, der auch gerne schon mal in seinen nordfriesischen Dialekt verfällt. Der englische Eindringling bringt das eingefahrene Leben doch ein wenig durcheinander, ohne wirklich zu stören.
Tatsächlich passiert in dieser Geschichte nichts wirklich Aufregendes, wichtig sind hier für mich die feinen atmosphärischen Spannungen, die zwischen den Charakteten liegen und die ausgefeilte Beschreibung des einsamen Hallig-Lebens.
Die Tatsache, dass die Person der Hallig-Gräfin historisch belegt ist, macht den Roman für mich noch umso interessanter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.09.2024

Ein kleines Stück Halligleben

0

Gräfin Diana von Reventlow - Criminil lebt im stolzen Alter von über 80 Jahren auf der kleinen nordfriesischen Hallig Südfall.
Zurückgezogen mit Kutscher Maschmann und Haustochter Meta, die sich ...

Gräfin Diana von Reventlow - Criminil lebt im stolzen Alter von über 80 Jahren auf der kleinen nordfriesischen Hallig Südfall.
Zurückgezogen mit Kutscher Maschmann und Haustochter Meta, die sich seit Jahrzehnten um Haus, Grundstück und die rüstige Gräfin kümmern.

Im August 1944 startet John Philip Gunter, Pilot Officer der Royal Air Force vom Militärflugplatz Mildenhall in Südwestengland im Geheimauftrag, um die deutsche Verteidigungslinie bei Schleswig - Holstein zu erkunden.
Während seines Fluges über die Verteidigungslinie stürzt er mit seinem Flugzeug nahe der Hallig Südfall ab und wird von der Gräfin und deren Hund Hunter gefunden. Mit Hilfe ihres Kutschers Maschmann rettet sie den Piloten aus dem Frack, nimmt ihn bei sich auf, versteckt ihn.
Nun beginnt ein tagelanges Umeinanderschleichen.
Liefern die deutschen Halligbewohner den englischen Piloten den Nazis aus?
Auf wessen Seite steht die Hallig - Gräfin?
Was hat es mit den geheimnisvollen Briefen auf sich, die sie erhält?

Das Cover des Buches zeigt eine/n ReiterIn am einsamen Strand - sehr passend zu der Geschichte, was mir bei den Buchvorstellungen auch gleich ins Auge fiel. Der Schreibstil der Autorin Irma Nelles ist flüssig, und die 169 Seiten ließen sich gut und schnell lesen. Auch wenn das Buch für mich ein zu rasches und offenes Ende nahm, habe ich es gern gelesen.
Das ruhige, naturverbunden Leben auf der Hallig wird gut beschrieben, auch die Abhängigkeit von Gezeiten und Wetter werden deutlich, die Einsamkeit spürbar.
Die einzelnen Charaktere sind gut dargestellt. Die Hallig - Gräfin, über 80 Jahre alt, mit ihren Ritualen und Eigenheiten, scheint zeitweise in der Vergangenheit zu leben, ist sich aber doch der Kriegszeit bewusst. Ihre Haltung gegenüber des Naziregimes wird im Laufe der Geschichte deutlich.
Der Kutscher Maschmann, ein bisschen verschroben, aber der Gräfin deutlich zugewandt und ergeben.
Die Haustochter Meta, als junges Mädchen von der Hallig - Gräfin aufgenommen, ist mit den Eigenheiten der Gräfin vertraut.
Das die Gespräche der Einheimischen teils auf Plattdeutsch stattfinden, macht die Geschichte umso authentischer.
Ein kleines Stück Schleswig - holsteinische Geschichte um die Hallig - Gräfin, gut verpackt in ein kleines Buch. Da das Leben der Gräfin historisch belegbar ist, machte das Buch für mich umso interessanter und bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2024

Noblesse oblige

0

Ein Pilot der britischen Air Force und eine alte Lady. Wunderschöne Ausgangssituation für einen spannenden Roman, der allem Anschein nach auf Tatsachen beruht. Das Buch führt uns in die Atmosphäre einer ...

Ein Pilot der britischen Air Force und eine alte Lady. Wunderschöne Ausgangssituation für einen spannenden Roman, der allem Anschein nach auf Tatsachen beruht. Das Buch führt uns in die Atmosphäre einer norddeutschen Hallig gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, genauer, Ende des letzten Kriegssommers in Deutschland. Es war die Zeit, in der der gesunde Menschenverstand die Hitler-Hysterie abzulösen begann, als in einigen Menschen Zweifel über den Endsieg wach wurden, als nicht nur in den zerbombten Großstädten Fragen aufkamen. Irma Nelles aber stellt die Bewohner dieser norddeutschen Gegend als allesamt der deutschen Résistance angehörend dar, nur ein paar Männer laufen vereinzelt mit zackig gehobenen Arm und versuchen die „Deutsche Ordnung‘“ mittels Erschießungskommandos aufrecht zu erhalten. Das kommt mir schwer zu glauben. Es ist wie in Wien, als nach dem Zusammenbruch niemand Hitler beim Einmarsch zugejubelt hat, die Straßen Wiens waren quasi leer, keine Euphorie und Hysterie zu sehen. Es klingt nicht plausibel. Ich kann das nicht nachvollziehen. Weder Wien, noch Norddeutschland.
Mit Feingefühl und stilsicherer Feder zeichnet Nelles den Eingang des britischen Piloten John Philip Gunter in diesen fast schon geschlossenen idyllischen Kreis von Menschen auf der Hallig. Misstrauen schlägt einem anfangs entgegen von beiden Seiten, jedoch ist es für die Gräfin von Reventlow-Criminil und ihr Entourage nie die Frage den Piloten den Behörden zu übergeben. Langsam fassen sie Zutrauen zueinander, kommen sich näher. Gespräche, Blicke, Gesten vermitteln uns den Eindruck, dabei zu sein. Der Stil ist fast schon filigran zu bezeichnen. Die Dialoge, mal in Deutsch, mal in Plattdeutsch, aber nie so, dass bayrische oder schwäbische Leser nicht mitkommen könnten, lässt die Szenen lebendiger und wirklichkeitsnah wirken.
Das Ende des Buches ist quasi offen, endet eigentlich ziemlich abrupt mit einem höflichen Handkuss. Als ob Nelles die Seiten ausgegangen wären oder der Verlag ihr nicht mehr gestattete, oder die Druckerei das letzte Kapitel unterschlagen hätte. Schwer zu glauben. Nur aus dem Prolog können wir erahnen, dass jemand die Hallig verlassen wird in einem Flugzeug.
Schade, ich hätte gerne mehr und weiter gelesen, wie es zum Abflug ins sichere Ausland dann letztendlich kam.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2024

Wunderbar atmosphärisch

0

Ende August 1944:
John Philip Gunter, Pilot Officer der Royal Air Force, ist von Middenhall in Südwestengland mit einem Beobachtungsflugzeug unterwegs Richtung deutsche Nordseeküste.
Diana Henriette Adelaide ...

Ende August 1944:
John Philip Gunter, Pilot Officer der Royal Air Force, ist von Middenhall in Südwestengland mit einem Beobachtungsflugzeug unterwegs Richtung deutsche Nordseeküste.
Diana Henriette Adelaide Charlotte, die über 80-jährige Gräfin von Reventlow-Criminil, lebt in einem kleinen Haus auf der nordfriesischen Hallig Südfall.
Diese beiden Personen treffen aufeinander, als Diana das abgestürzte Flugzeug von John im Watt entdeckt. Sie sorgt dafür, dass der junge Mann unbeobachtet zu ihr ins Haus gebracht wird und pflegt ihn mit Hilfe von Maschmann und Meta, zwei Bediensteten, gesund.

Sehr ruhig und atmosphärisch erzählt Irma Nelles in ihrem Romandebüt diese Geschichte. Kein Wort ist zu viel, und doch wird zwischen den Zeilen viel gesagt.
Die Stimmung kommt wunderbar rüber, was vermutlich auch daran liegt, dass immer wieder plattdeutsche Sätze eingestreut werden.
Sechs aufeinanderfolgende Tage bilden die sechs Kapitel, in die das Buch eingeteilt ist. Es ist ein dünnes Buch mit nur 176 Seiten, ein autofiktionaler Roman, den ich gerne weiterempfehle.

Die sogenannte „Hallig-Gräfin“ ist übrigens keine fiktive Figur. Sie gab es wirklich. Geboren wurde die holsteinische Adlige 1863 in Preetz, gestorben ist sie 1953 auf der Hallig Südfall. Es ranken sich heute noch Mythen um sie. So soll sie 1945 tatsächlich einen britischen Piloten bei sich versteckt sowie Künstlern, die vom damaligen Regime verfolgt wurden, Unterschlupf gewährt haben. Sehr spannend alles und absolut lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere