Cover-Bild Besser allein als in schlechter Gesellschaft
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 05.09.2024
  • ISBN: 9783462007022
Adriana Altaras

Besser allein als in schlechter Gesellschaft

Meine eigensinnige Tante

Adriana Altaras erzählt von ihrer Tante Jele, die 101 Jahre alt wurde, die spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Von einer so liebevollen wie eigensinnigen Beziehung. Und davon, wie man lernt, das Leben anzunehmen.

Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen müssen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien. Dorthin wird sie ihr Leben lang zurückkehren. Auch als Adrianas Mann sie nach dreißig Jahren Ehe verlässt, ist es ihre 98-jährige Tante, die ihr am Gardasee mit jeder Menge Pasta, pragmatischen Ratschlägen und Barbesuchen zur Seite steht.

Ausgerechnet Teta Jeles hundertsten Geburtstag können sie nicht miteinander feiern. Adrianas Tante ist im Pflegeheim, wegen der Pandemie darf sie keinen Besuch empfangen. Umso häufiger telefonieren die beiden miteinander. Und lassen dabei Jeles Jahrhundertleben Revue passieren.

Adriana Altaras entwirft ein zartes und zugleich irre komisches Porträt einer wunderbar eigensinnigen Frau.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2024

Mit Humor geht alles besser

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"Was kann mir schon passieren" - so könnte auch der Untertitel des Buches lauten, denn eine gewisse Leichtigkeit, eine gute Portion Humor und Lebensfreude sind die Grundzutaten für diesen Roman. Dass aber ...

"Was kann mir schon passieren" - so könnte auch der Untertitel des Buches lauten, denn eine gewisse Leichtigkeit, eine gute Portion Humor und Lebensfreude sind die Grundzutaten für diesen Roman. Dass aber hinter eben jener unverzagten Darstellung und Lebensweise eine ganz andere Lebensgeschichte steckt, wird erst beim Lesen dieses Romans klar.

Teta Jele hat in ihren 100 Lebensjahren alles erlebt, was das 20. Jahrhundert und das noch junge, neue Jahrtausend an kleinen und großen Katastrophen aufzuwarten hat. Ihre jüdischen Wurzeln spielen dabei die wohl bedeutendste Rolle und lassen sie das größte Unrecht auf Erden überleben, was Menschen jemals angetan wurde. Es ist ein Blick zurück, nicht voller Hass und Unmut, sondern humorvoll und positiv.

Was nützt einem das Festhalten an negativen Dingen, wenn das ganze Leben noch vor einem liegt...diese Einstellung ist der erste Schritt, um den Prozess des Lassens, den Teta Jele so unglaublich gut beherrscht, aktiv zu gestalten: Zulassen, Weglassen und Loslassen, damit neue, positive Erinnerungen geschaffen werden können.

Ein bisschen Altersstarrsinn, ein wenig Vergesslichkeit, eine Prise Humor und ein großes Herz - mehr braucht es nicht, um den Rückblick auf ein bewegtes, aber gelebtes Leben für die Leser:innen aufregend, mitreißend und lesenswert zu gestalten. Eine liebevolle Hommage an eine starke Frau, die uns allen ein Vorbild sein kann, wenn wir es zulassen.

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